@Lisa1970
@wenn es interessiert
Deine Frage ist sehr interessant. Es ist schon komisch wie weit man für ein
eigenes Kind geht. Als wir das erste mal in die KIWU-Praxis gingen hatten wir uns gesagt, dass eine künstliche Befruchtung
nicht in Frage kommt. Ein halbes Jahr später hatten wir zwei IUI (negativ) durchgeführt.

Die IUI ist selbst ist ja "noch nicht so Schlimm" verglichen mit IVF oder ICSI, aber die physische Belatung ähnlich. Nach denn zwei negativen Versuchen haben wir eine Pause von einem Jahr eingelegt und mit GF zur richtigen Zeit (Temperaturmethode) unser Glück zu versuchen. Gleichzeitig haben wir eine Psychologin aufgesucht.

Der Druck schwanger zu werden war einfach zu groß. Plötzlich sahen wir überall nur noch Kinderwagen, schwangere Frauen oder es wurde uns von Freunden berichtet wer alles Schwanger ist.

Um es kurz zu machen, den Schritt einen Psychologen hinzuzuziehen können wir jeden nur empfehlen. Wir sind jetzt wieder selbstbewuster und können nun neue KW-Schritte in Angriff nehmen. Auch das erkennen der eigenen Werte spielt eine große Rolle um schneller über einen "Misserfolg" hinwegzukommen.
Die Grenze (Wieviele Behandlungen) muss jedes Paar unter sich ausmachen und kann sich ja auch von Jahr zu Jahr ändern.

Wichtig ist jedoch, dass man sich die Statistiken der KIWU genau ansieht. Zum Beispiel liegt die Wahrscheinlichkeit bei einer IUI schwanger zu werden nur bei ca. 15%. D.h. 7 negative Versuche kann es schon mal geben. Klappt es erst beim 7. mal ist es also rein statistisch OK. Natürlich redet man sich ein, dass es statistisch auch beim ersten mal klappen kann. Bei der ICSI ist es ähnlich, dort liegt die Wahrscheinlichkeit bei ca. 30% schwanger zu werden. Also sind 3-4 Versuche nötig. Ich denke diese Gesichtspunkte sollte man unbedingt in die Überlegungen einbeziehen.
Hauptproblem sehe ich aber in der unzureichenden Diagnostik. Erst mal werden einige Versuche auf gut Glück gemacht. Nach 3 negativen Versuchen wird dann nach der Ursache der negativen Versuche geforscht (vorher reichte es ein Kriterium für die KIWU-Behandlung zu finden). Kann die Ursache dann behoben werden sind wieder 3 Versuche notwendig um Schwanger zu werden. Schnell erreich man da 10 und mehr Versuche.
Bei aller Statistik darf natürlich nicht vergessen werden, dass Ausnahmen die Regel bestätigen.
In die Überlegung muss natürlich auch die Zukunft mit eingebracht werden. D.h. wie kann man, vielleicht mit 50ig oder 60ig Jahren, mit dem unerfüllten Kinderwunsch umgehen? Sagt man dann hätten wir doch..., Vielleicht hätte es.... Oder viel Schlimmer in 20ig Jahren ist die normale Schwangerschaft die Ausnahme und die KIWU-Behandlung der normale Weg?
Nun habe ich viel zu viel geschrieben. Ich hoffe PENTI erteilt mir keine erneute Abmahnung.

Ich kann mir natürlich vorstellen, dass die alten Hasen (Penti, Gissi, ...) diese Diskussionen kaum noch hören können

, aber manches muss eben raus.
Mfg Oli