Reduktion - Jemand Erfahrung???

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Gedanken, Meinungen

Beitrag von Gedanken, Meinungen »

@ mondschaf: Nein, nicht die allgemeine Frage nach einem Schwangerschaftsabbruch stellt für mich einen Werteverfall dar, sondern ich stelle für mich in diesen besonderen Fällen nur den Weg bzw. die Vorgehensweise der Reproduktionsmedizin in Frage.

Euer Arzt ist mit dieser Frage sehr gewissenhaft umgegangen und Ihr habt Euch mit allen Konsequenzen für 3 Embryonen entschieden und dagegen sage ich auch absolut nichts. Natürlich geht man bei den Wahrscheinlichkeiten nicht von Drillingen aus, aber die Möglichkeit besteht und darüber sollte man sich vielleicht einfach vorher Gedanken machen. "Was wäre wenn?" "Kann ich damit umgehen...?" "Ist das medizinisch machbar...?"
Das sind einfach die Dinge, ich ich ganz persönlich für mich in Frage stelle.

Eure Bekannte ist sicherlich ein anderes "Extrembeispiel" und in Zeiten der Verhütung und Aufklärung muß es dazu nicht kommen. Anderenteils hat der Vater einer Freundin einmal gesagt, "die Welt sähe verdammt leer aus ohne die ganzen ungeplanten Kinder..." :wink:
Wenn die ungeplanten SS natürlich nachher dazu führen, dass die Kinder vernachlässigt oder mißhandelt werden oder ihnen immer vorgehalten wird, dass sie ungewollt seien, stellt sich widerum die Frage, ob man den Kinder so etwas zu muten darf und ob dann - da sind wir wieder beim Thema Ado oder Abbruch - ein Abbruch oder eine Adoption nicht von vornherein besser gewesen wäre... :-?
Doro66
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Beitrag von Doro66 »

Ich verfolge diese Diskussion mit Interesse. Und auch wenn es vielleicht nicht in Einhorns Sinne war, hier eine Diskussion zu dem Thema loszutreten, so ist sie ja nun in vollem Gange und ich hätte da auch eine Frage, die mich nach dieser Diskussion beschäftigt.

Ich denke, dass es Einhorn nichts nützt, wenn man jetzt sagt, sie hätte vorher drüber nachdenken sollen. Denn dafür ist es jetzt zu spät. Bei mir ist es allerdings noch nicht zu spät und ich stehe, wenn es schlecht läuft, demnächst wieder vor der Entscheidung, zwei oder drei Embryonen zurückzugeben lassen. Unsere Praxis spricht sich grundsätzlich für zwei Embryonen aus, macht bei Kryos aber auch Ausnahmen. Das Problem ist, es werden nur zwei oder drei Embryonen eingefroren, keine einzelnen. Bei der vorletzten IVF hatte ich fünf Embryonen übrig, also einmal zwei und einmal drei. Die zwei eingesetzten führten nicht zum Erfolg, also bekam ich danach drei zurück. Die Alternative wäre gewesen, einen Embryo vor Transfer zu verwerfen.
Bei der letzten IVF blieben wieder fünf Embryonen zum Einfrieren übrig. Ich bin jetzt fast vierzig, habe fürs Geschwisterchen nun drei fehlgeschlagene IVF und zwei Kryo hinter mir, wenn die nächste Kryo (mit zwei Embryonen) auch fehlschlägt, habe ich unter Umständen wieder drei Embryonen, die ich einsetzen könnte. Lasse ich nur zwei einsetzen, müsste ich einen direkt verwerfen. Drillinge könnte ich vermutlich aus gesundheitlichen Gründen nicht austragen (Kaiserschnitt und Gebärmutter-OP, ich glaube, eine Drillingsschwangerschaft wäre ein zu großes Risiko). Wie wäre Eure Entscheidung?
Liebe Grüße
Doro
mit Paula *13.08.2003
und Clara *15.02.2008

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Auch mal was sag

Beitrag von Auch mal was sag »

ich wär froh wenn ich mal SS wär ob 1 23456 wär mir so was von egal ich hatte 3 Folli.
ich weiß was da passieren kann....Ich würd sie nur wegmachen lassen wenn 1 Krank wär....
Hab noch nicht verstanden warum Du die 3 wegmachen lässt...wenn es medezinisch notwenig iss ja wenn nicht ein KLARES NEIN...es gibt so viel hilfe wenn man mehr Kinder bekommt ich versteh die Angst immer nicht.......Ich hoffe über 10 jahren mal auf ein Wunder...aber nix wär nur ein mal gern schwangen mit 1 ...23456 wär mir so was egal...

Lg
Sylvie
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Beitrag von Sylvie »

Hallo,

ich lese auch seit Tagen diese Disskusionen ob nun hier oder im Frühlingsordner.

Die erste die was - in meinen Augen wirklich - realistisches geschrieben hat ist firefalke1406 ... Sie ist die einzige die es beurteilen kann wie man handelt bei einer 3-Schwangerschaft.
Wahrscheinlich ist sie auch der beste Ansprechpartner für Einhorn.

Ich weiß nicht wie ich handeln würde. Aus jetztiger Sicht würde ich sagen ich kann es mir nicht vorstellen und wahrscheinlich würde ich es nicht verkraften. Ich würde mir aber auch nie 3 Follis geben lassen weil die Gefahr ja besteht das ich mit Drillingen SS werden kann. Ich würde es von vornherein nicht wollen auch wenn die Wahrscheinlichkeit nur 1% beträgt. Die Wahrscheinlichkeit ist nun mal da. Würde es auf natürlichen Wege passieren - was ja auch möglich sein kann - ich glaube ich würde mich dagegen entscheiden. Aber wissen tu ich es auch nicht.

So ich wünsche Einhorn alle Kraft der Welt wie auch immer die Zukunft aussehen wird. Ob nun Reduktion oder Abtreibung oder Drillingsschwangerschaft. Die Zeit wird nicht gerade leicht werden. Welcher Weg davon der leichtere ist kann man heute nicht sehen ... Prägend wird es auf alle Fälle fürs ganze Leben sein. Egal wie!
Liebe Grüsse, Sylvie mit Nathan an der Hand

* 05. Juni 2005
Gast

Beitrag von Gast »

Ich finde das sie es nicht mehr verdient hat SS zu werden wenn sie 1 kind wegmachen läßt...
Ende...es gibt immer eine Lösung
Lulu
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Beitrag von Lulu »

einhorn: Eine Situation, in der wirklich niemand stecken möchte :ohnmacht: Eine schlimme Lage, in der Du steckst. Ich kann Dir nichts raten, weil ich GsD nicht in einer solchen Situation war. Wirklichen Rat kannst Du wohl nur von einer Frau bekommen, die vor der gleichen Situantion stand.

Ich finde es gut, dass Du hier offen sprichst und wünsche Dir, dass Du mit Deiner Entscheidung gut leben kannst.


majon: Sehr gut geschrieben, besser kann man es nicht ausdrücken :jaja:
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Gast

Beitrag von Gast »

Hallo,
ich finde dieses Thema auch sehr interessant.
Was ich aber nicht verstehen kann (sorry) dass Du keine Drillinge haben willst, kann ich nachvollziehen, aber die Möglichkeit "lieber keines als zwei" (von vorher drei)?!?
Das ist doch die Chance, vor allem nachdem Du jetzt nach dem Versuch Angst vor einem neuen hast. Vielleicht klappt es so oder so nie wieder (will ja den Teufel nicht an die Wand malen). Meinst Du nicht, dass Du es mit Zwillis schaffen würdest?!
Ich respektiere Deine Entscheidung auch wenn sie für mich unverständlich ist und drücke Dir die Daumen, dass Du den Schritt nicht bereust. Viel Glück *dd* :knuddel:
luna_1973
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Registriert: 09 Jan 2004 11:26

Beitrag von luna_1973 »

Lese auch seit Tagen mit und wollte nun eigentlich nur kurz auf Doro und Majon, auch mal was sag... eingehen.

@doro: Ich kann Dich gut verstehen, denn die Entscheidung ist wirklich schwer. Liest man über Eure Versuche, erscheint die Wahrscheinlichkeit bei einer weiteren Kryo mit 3 Embryonen eine Drillingsschwangerschaft zu riskieren, äußerst gering. Aber natürlich ist auf diese minimale Wahrscheinlichkeit kein Verlaß und manchmal geschehen genau die Dinge, mit denen wir nicht rechnen. Was mir bei Dir Sorge bereitet, ist der gesundheitliche Aspekt. Du schreibst von Kaiserschnitt und Gebärmutter-OP und es hört sich demnach so an als ob bei Dir eine Drillingsschwangerschaft, die sowieso schon sehr viel riskanter als eine Einzel- oder Zwillingsschwangerschaft, zu einem noch größeren Risiko für Mutter und Kinder werden könnte. Aus der Angst heraus, dass der unerwartete Fall einer Drillingsschwangerschaft eintritt, würde ich sehr behutsam mit der Entscheidung umgehen und vorher auch noch einmal bei Eurer Praxis nachfragen, wie sie das Risiko einer möglichen Schwangerschaft einschätzen... Einen Embryo einfach so zu verwerfen, das könnte ich irgendwie auch nicht - denn vielleicht ist es genau derjenige, aus dem ein neues Leben entstehen soll - diesen Gedanken würde ich wahrscheinlich bei mir haben... Ich weiß, dass es in Deutschland inzwischen auch in einigen Kliniken hinter vorgehaltener Hand eine Art Selektion gibt und sicherlich kann man dies nicht öffentlich diskutieren, aber bei einem Gespräch mit Eurem Arzt könntet Ihr möglicherweise ansprechen, ob er die drei Embryonen auftaut und Euch an Tag 2, 3... einfach die beiden besser geteilten, vielversprechenderen einsetzt... Das ist zwar offiziell nicht erlaubt, aber ich habe immer mal wieder davon gehört...


@ majon: Ja, wenn Du von "Halbgöttern in weiß" sprichst gebe ich Dir vollkommen Recht. Wir haben uns drei ICSI's "aufschwatzen" lassen, da die Chancen doch ach so wunderbar seien - wundersamer Weise hat sich nie etwas getan... Nachher stellte sich heraus, dass ich Hydrosalpingen (Flüssigkeiten in den Eileitern) hatte, die sich stark chancenmindernd auswirken (diese müssen irgendwann nach meiner spontanen SS mit meinem Sohn aufgetreten seien) und so mußten diese erst einmal operativ entfernt werden. Wir waren zur OP in Bayern und haben dort auch mit einem Repromediziner gesprochen, der uns direkt auf eine weitere ICSI mit 3 Embryonen zur Chancenerhöhung ansprach. Sollten es drei werden, könnten wir ja immer noch eins wegmachen lassen - er sei da nicht moralisch unterwegs, sondern nur medizinisch...
Für uns war das der Punkt, an dem wir dann halt gemacht haben, die Behandlungen erstmal ad acta gelegt haben, denn hier habe ich meine ganz persönliche Grenze gezogen (jeder muß diese Grenzen für sich ausloten) - vor allem weil es mir Angst gemacht hat, dass ich diese Möglichkeit auf einmal bedacht und in Erwägung gezogen habe. Ich wollte immer Kinder, gerne auch mit meinem Mann - mein Sohn stammt aus einer früheren Partnerschaft - aber da war für uns ein Punkt erreicht, egal was uns der Arzt offenbaren wollte. Wir haben uns für den Weg der Adoption entschieden, unser kleines Wunder liegt gerade in ihrem Stubenwagen und schnarcht munter vor sich hin. Für uns eine Entscheidung, die eine Bekannte, die auch adoptiert hat, als Win-Win-Win-Situation bezeichnet. Es ist ein Gewinn für die leiblichen Eltern, die sich nicht im Stande sahen, Megan großzuziehen, sie konnten und wollten es nicht, sie wollten sie aber auch nicht im Heim oder eine Pflegefamilie geben, sondern wissen, dass es ihr gut geht, sie in einer liebevollen Familie aufwächst, ein Gewinn für Megan, die nun in einem Umfeld aufwächst, in dem sie absolut geliebt wird, und für uns ein Gewinn, weil wir unsere Familie vergrößern konnten und nun ein kleines Wunder bei uns zu Hause haben, dass mich in keine Gewissenskonflikte gestürzt hat.

@ auch mal was sag: Dir wünsche ich von ganzem Herzen, dass Euer Lebenstraum noch in Erfüllung geht. Zehn Jahre sind eine verdammt lange Zeit und ich weiß nicht, wie Du das psychisch durch hälst. Wir sind nach drei Jahren KiWu mit unserem kleinen Wunder über Adoption belohnt wurden, aber selbst diese drei Jahre kamen wir zeitweise vor wie ein Höllentrip. Ich bewundere daher Euer Durchhaltevermögen und hoffe, dass dieses auch belohnt wird.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Doro, ich möchte mal das von Luna Gesagte präzisieren. Es ist so, dass du die Möglichkeit hast, dem Arzt nach Punktion zu sagen, du willst 3. Dann wartest du bis zum Tag 3. Und dann sagst du denen, nee nee, ich hab´s mir überlegt, ich will doch lieber nur 2. Und natürlich die beiden mit den besseren Aussichten. Das müssen die dann so machen, weil sie dir dann gar nicht mehr 3 transferieren dürfen. Was sie dann mit dem dritten machen - leider weiß ich nichts. Ich habe diesen Tipp hier schon mehrfach verteilt, aber nie eine Reaktion von einer Frau bekommen, die das wirklich so durchgezogen hat. Einige hatten es erwogen, aber dann doch nicht gemacht. Oder sie haben den Fehler gemacht und den Arzt erstmal gefragt, ob das so geht. Und da muß der natürlich sagen, nee, so geht´s nicht. Weil der Arzt macht sich ja sonst strafbar. Das entfällt allerdings, wenn er es vorher wirklich nicht wußte.

Ich weiß, dass ich es heute so machen würde. Zu meiner Kiwu-Behandlungszeit wußte ich noch nichts davon und habe auch immer 3 genommen. Wußte zu der Zeit noch nichts über die Risiken bei Drillingsschwangerschaften und war auch überzeugt, sie dann eben alle 3 zu nehmen. Bin aber echt im Nachhinein froh, dass es immer nur 1 Kind geworden ist. ...
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo Lisa, dir möchte ich meinen Respekt aussprechen!

Hallo du mit den Gedanken und Meinungen,

du schreibst:

"Ist das vielleicht eine unterschwellige Meinung, dass hier mit Leben so rigoros um sich geschmissen wird, weil es ja nur "künstlich" entstanden ist? Haben wir uns durch den KiWu vielleicht alle ein wenig von der Realität entfremdet? Hat man gar keine moralischen Vorstellungen und Bedenken mehr - man macht alles, nimmt alles in Kauf - Hauptsache schwanger? Und wenn es einem nicht passt, dann weg damit???"

Das klingt, finde ich, sehr hart. Und ich denke, das trifft auch so nicht zu. Hätte sich Einhorn anders entschieden, wenn sie natürlich mit Drillingen schwanger wäre? Ich denke nicht. Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass Mehrlinge nach assistierter Befruchtung im Vergleich zu Mehrlingen aus spontan entstandenen Schwangerschaften seltener abgetrieben werden. Denn es ist doch so, dass wir häufiger diese Chance auf Elternschaft mehr zu schätzen wissen. Und Ausnahmen gibt es überall. Für mich ist das hier das erste Mal, dass ich lese, jemand möchte eine Reduktion von 3 auf 1 durchführen lassen. Aber soll ich es deshalb verurteilen? Wie gut wurde sie über die möglichen Folgen aufgeklärt? Im Allgemeinen ist diese Aufklärung doch mehr als verbesserungsbedürftig. Ich habe hier schon viele Geschichten gelesen. Und da taucht immer wieder so viel Leichtfertigkeit auf. Es werden auch Inseminationen gemacht, ohne dass vorher noch mal ein Ultraschall stattfindet. ...

Für uns bleibt doch jetzt hier nur stehen: "Schaut an, so kann es einem ergehen." Beim nächsten Versuch dann doch lieber etwas vorsichtiger sein?

Einhorn hatte ja darum gebeten, hier keine Werturteile abzugeben. Nun ist es doch mehrfach wieder vorgekommen. Ich schätze, deshalb hat Einhorn hier in den letzten Tagen auch nichts mehr geschrieben. Dieser Thread war doch eher ein Hilfeschrei. Wie also können wir ihr jetzt helfen ohne die Keule hochzuheben? Die braucht sie nämlich nicht mehr, sie ist gestraft genug.
Liebe Grüße, Rebella
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