Hi ihr lieben!
Ich weiß eigentlich gar nicht wie ich anfangen soll. Heute ist wieder einmal einer der Tage, an denen ich den ganzen Tag heulen könnte.
Wir haben gestern doch noch die Antwort auf unser Schreiben am meine PKV bekommen. Wie solls anders sein. Wieder eine Ablehnung. Und diesmal sogar noch mit Gesetztestexten hinterlegt. Und ganz ehrlich, da blick ich nicht immer durch. "Ein Anspruch auf Kostenerstattung für die IVF-Behandlung besteht jedoch nur, wenn diese Erkrankungen eine künstliche Befruchtung mittels IVF-Verfahren indizieren. Ein PCO-Syndrom sowie die Schilddrüsenunterfunktion und die Insulinresistenz können jedoch durch die Gabe von Hormonpräparaten behandelt werden!" Fazit: Meine PKV behauptet ich bin kein "Teilverursacher". Die GKV meines Mannes dagegen: Sie sind "krank", sie tragen dazu bei. Die zahlen nur den Anteil meines Mannes. Und wir hier alle wissen ist das im Gegensatz zu meinen Anteil ja ein Klacks.
Also habe ich heute mal persönlich bei der zuständigen Dame gesprochen. Ich habe ihr klar gemacht, dass es doch nicht sein kann, dass wir jetzt auf den Kosten für mich sitzen bleiben. Haben wir nicht Anspruch auf 3. Versuche? Die ganzen Kosten müssen wir später wieso mal übernehmen, wenn wir noch mehr Versuche brauchen. Aber jetzt schon bei den ersten Versuchen! Das geht ganz einfach nicht in meinen Kopf. Die sind beide fein raus und wir schauen in die Röhre. "Naja das ist halt so bei gemischten Versicherungsverhältnissen!". Seit mir nicht böse, aber irgendwo haben die doch alle einen Hau! Wir können ja mal versuchen, noch wenigsten einen Teil der Kosten bei der Krankenkasse meines Mannes zu erbitten.
Dann habe ich sie noch darauf angesprochen, warum manche mit PCO als Alleinverursacher gelten und ich als "gesund" dargestellt werde. Bei ihnen im Hause sei das halt so. Was andere PKV machen ist ihnen somit ganz egal. Ich habe sie dann gebeten wenigsten die Kosten für die Medikamente zu übernehmen, denn stimmuliert werden muss ich ja sowie so. Aber die Kosten sind ihrer Meinung natürlich viel geringer. Ist das nicht paradox. Die bezahlen mir die Medikamente zur Stimmulation. Ich kann dann mit denen meinen Körper belasten, aber mit dem schlechten Spermiogramm meines Mannes kann ja nichts passieren. Ich schluck also die Dinger für nichts und wieder nichts. Da setzt es bei mir aus.
Und an solchen Tagen, da versinke ich dann mal wieder in Selbstmitleid. Es nervt mich ja selber, dass ich mich so hängen lasse, aber es geht halt einfach mal nicht anders. Womit haben wir das verdient. Das bisherige Jahr ist so was von sch... gelaufen! Seit drei Monaten haben wir durchgehend Probleme mit unseren Autos. Dann habe ich mir mal eins von einem Bekannten geliehen, dann fährt mir da auch noch einer rein.
Die letzten Jahre waren auch nicht besser. An der schweren Krankheit meines Mannes haben wir immer noch zu knabbern. Meine Eltern haben in ihrem Leben auch schon viele schwere Schicksalsschläge erlebt und wünschen sich nichts mehr als ein Enkelkind. Und ich kann Ihnen den Wunsch nicht erfüllen.
Und immer wieder stellt sich mir die Frage, was wir getan haben, um noch so ein "kleines " Problem zu verdienen. Versteht mich nicht falsch, ich weiß, dass es vielen Leuten und sicherlich auch vielen in diesem Forum noch schlechter geht wie uns. Und eigentlich dürfte ich auch nicht meckern! Ich denke vielleicht auch zuviel darüber nach: Was ist, wenn wir keine Kinder bekommen? Irgendwann bin ich die einzige die beim Kaffeeklatsch am Tisch sitzt und sich wie ein Außenseiter vorkommt, irgendwann sind wir die Einzigen in unserem Freundeskreis, die nicht stolz über ihre Kinder und später über Ihre Enkel erzählen können. Wer kümmert sich um uns, wenn wir alt sind?
Da hat man an der Diagnose zu kauen, ist damit schon psychisch am Ende! Und dann steht man mit den Kosten weitgehend alleine da und jeder verweisst nur auf Gerichtsurteile und Paragraphen. Keiner kümmert sich um dein Problem. Das Loch in das man fällt wird immer tiefer und größer. Man wünscht sich nicht mehr, wie endlich mit der Behandlung beginnen zu können und dann ... dann muss man sich noch mit der Krankenkasse rumstreiten.
Wir werden jetzt nochmal mit der Krankenkasse meines Mannes Kontakt aufnehmen, ob die nicht vielleicht doch noch etwas zahlen. Wegen meiner Krankenkasse werden wir uns vielleicht mal an einen Vermittler wenden. Vielleicht kann der uns ja helfen. Ich weiß, bei einer KIWU-Behandlung braucht man Zeit. Aber wen gar nichts vorran geht?
Wenigstens hoffe ich, dass bei euch allen die Dinge besser laufen.
Besonders würde mich interessieren, wie es bei dir weiter gegangen ist, Franzi! Ihr habt ja die gleichen Probleme und die gleichen Versicherungsverhältnisse.
Bitte seit mir nicht böse, wenn ich irgendjemand mit meiner Jammerei auf die Nerven gehe. Aber an wenn soll ich mich denn sonst wenden. Betroffene können das besser verstehen, wie die Freundin, die mit ihrem 2. Kind schwanger ist und es kaum erwarten kann, ihren kleinen Liebling in den Händen zu halten. Aber versteht mich nicht falsch, ich gönns ihr von ganzem Herzen!
Bis dahin
Wichtel2
