Das habe ich jetzt noch an die Mitarbeiterin der Bundeskanzlerin geschrieben, die den Kontakt zu mir hergestellt hat:
Sehr geehrte Frau X,
ich möchte Ihnen und der Bundeskanzlerin noch meine Bedenken darüber mitteilen, dass die angedachte Kostenübernahme von weiteren 25% für assistierte Befruchtungen bei den bisher schon begünstigten Gruppen im ersten bis dritten bzw. vielleicht auch vierten Behandlungsversuch mit hälftiger Beteiligung der Länder wegen der angedachten Länderbeteiligung aus Sicht der betroffenen ungewollt Kinderlosen nicht ausreichend durchdacht ist.
Wir haben das bereits beim so genannten Sachsenmodell gesehen, dass die Länder ihre Beteiligung davon abhängig machen, dass die Behandlung in dem betreffenden Bundesland stattfindet. Aus Sicht der Länder macht das Sinn, denn so fließen die Steuern aus der Behandlung auch wieder in das eigene Bundesland zurück. Aus Sicht der Betroffenen ist das zuweilen ärgerlich, weil, Kinderwunschzentren gibt es nicht so viele wie Zahnärzte. In manchen Bundesländern gibt es nur 1 oder 2 solche Zentren. Aufgrund besonderer Diagnosen oder aufgrund der außerordentlich unterschiedlichen Erfolgsaussichten in den einzelnen Zentren (siehe dazu die Jahresberichte im Deutschen IVF Register unter
www.deutsches-ivf-register.de ), manchmal aber auch aufgrund der Wohnortnähe (insbesondere dann, wenn das betreffende Paar in der Nähe der Ländergrenze wohnt oder arbeitet) oder der Erreichbarkeit ist ein Kinderwunschzentrum in einem anderen Bundesland für die Betreffenden das Optimale. Selbst dann, wenn Kristina Schröder das jetzt alles so, wie gedacht, aushandelt, haben solche Paare weiterhin das Nachsehen oder fühlen sich gezwungen, die schwerer erreichbare Klinik mit den schlechteren Erfolgsaussichten aufzusuchen. Das jedoch kann nicht im Sinne des Erfinders sein.
Ich bitte darum, meine geschilderten Einwände an Frau Merkel und Frau Schröder weiter zu reichen und zu überdenken. Den Betreffenden sollte die freie Wahl des Kinderwunschzentrums bleiben. Auch sollte der Bearbeitungsaufwand gering gehalten werden.
Evt. ist es sinnvoller, die Länder nicht zu beteiligen. Der Finanzausgleich zwischen Bund und Ländern erfolgt doch auch auf ganz anderer Ebene und mit ganz anderen Zahlen. Deshalb kann ich dieses aufwändige Gepokere mit den Ländern, das die wertvolle Arbeitszeit hoch bezahlter Politiker(innen) bindet und die Realisierung des Vorhabens unnötig hinausschiebt, nicht wirklich verstehen.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen