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Verfasst: 07 Jun 2014 20:55
von Mondschaf
hi rebella,
hab den ersten artikel überflogen.
ob er repräsentativ ist, weiss ich nichtder autor vergleicht sehr viel mit adoption.
und da beschreibt die literatur, dass es viele gelungene adoptionen gibt.
er berichtet u.a., dass seine mutter schwierigkeiten hatte, ihn als kind zu akzeptieren und ihn eher als kind des (biologischen) vaters empfand.
vielleicht ist da einiges schief gegangen....
liebe grüße
mondschaf
Verfasst: 07 Jun 2014 23:32
von rebella67
Ich denke auch, es wird immer Fälle geben, wo was schief gegangen ist. Und genau diese Kinder melden sich dann natürlich zu Wort. Weil, wenn es einem gut geht, muss man ja nicht meckern. ... Deshalb ist es natürlich schwierig, sowas einzuschätzen. Aussagekräftig wären richtige Studien, wo mindestens mehrere hundert Kinder interviewt werden. ...
Würde es infrage gestellt werden, ob es gut für die Kinder ist, wenn man sie in die Welt setzt, ohne vorher einen Elterneignungstest zu bestehen, würden sich garantiert auch Kinder melden, deren Eltern diesen Test nicht bestanden haben und die der Meinung sind, ihre Eltern hätten es mal lassen sollen. Weil, leider sind nicht alle Eltern optimal für ihre Kinder. Und manche Eltern sicher wirklich ungeeignet. ...
Verfasst: 08 Jun 2014 23:12
von rebella67
Könnt ihr mir erklären, welche Rolle die Hille Haker auf der Seite spielt?
http://theothersideofsurrogacy.blogspot.de/
Schreibt sie selbst die Seite aus der Perspektive des Kindes oder wird sie nur erwähnt, weil sie irgendwas mit der jungen Frau zusammen auf die Beine gestellt hat? Die Frau ist mir schon häufiger in Reportagen zur DI über den Weg gelaufen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hille_Haker Sie hat katholische Theologie studiert und profiliert sich mit Aussagen wie dieser:
„Während in der Schwangerschaft eine Beziehung der Fürsorge zwischen Mutter und Kind beginnt, fördert die in vitro Situation die Distanzierung und Objektivierung des Embryos zu einem „Zellhaufen“. ( Haker, Hille (2002): Ethik der genetischen Diagnostik, Paderborn, S. 233)
Komischerweise ist es nur eine Handvoll deutscher Theologinnen, die gern nebenbei noch Medizinethikerinnen sind und in dieser Kombination ganze Arbeit leisten, um die Autonomie von Menschen in reproduktionsmedizinischer Behandlung zu untergraben.
Verfasst: 09 Jun 2014 14:35
von Liloe
rebella67 hat geschrieben:
Das wusste ich nicht, dass es diese biologischen Leihmütter (traditionelle Leihmutterschaft) immer noch gibt. Halte ich in Zeiten, in denen man auch eine fremde Eizelle transferieren kann, aufgrund der Bindungsproblematik nicht für so gut.
Aber es ist ja immer leicht gesagt, was man selbst für gut oder nicht für gut hält. Es gibt eben viele andere Menschen, für die diese Option möglicherweise besser ist. Wichtig ist es sicher auch, hier eine gute Forschung zu betreiben, wie diese Fälle verlaufen sind.
Hallo Rebella,
die traditionelle Leihmutterschaft gibt es, sogar in Deutschland.
Stichwort: Regenbogenfamilien. Ein (Teil der) Kind(er) wächst bei der Mutter (und evtl. Partnerin) auf, ein (Teil der) Kind(er) beim biologischen Vater (und evtl. Partner). Die Befruchtung erfolgt per Insemination.
Man findet sich auf Seiten wie z.B. Co-Eltern.net, wo regelmäßig Leihmutterschafts-Gesuche und -Angebote stehen.
Zu dieser Familienkonstellation gibt es ja durchaus Studien, die ermutigende Ergebnisse, u.a. bzgl. der Frage des Kindswohls, brachten.
Offiziell hat ein bisexueller Mann eine Affäre mit einer bisexuellen Frau und das Kind wächst beim Vater auf. Später dann wird es von der Mutter zur Adoption freigegeben und vom Partner des Mannes adoptiert. Oder ein Ehemann hat in der offiziellen Version eine Affäre mit einer (unverheirateten) Frau gehabt und das Kind wächst beim Vater und dessen Ehefrau auf und wird von ihr dann später adoptiert.
Ob Geld im Hintergrund fließt, ist natürlich pauschal nicht zu beantworten.
Ich glaube aber, dass finanzielle Motive bei dieser Art der Familiengründung eine eher untergeordnete Rolle spielen.
Schön, dass es diese Möglichkeit gibt und der Staat dagegen nichts machen kann!
Blöd ist es für diejenigen, bei denen der Partner das Problem ist (schlechte Spermien etc.) und die eine künstl. Befruchtung benötigen.
Ich selbst könnte mir vorstellen, Leihmutter für jemanden, der mir sehr nahe steht, zu sein und würde im Bedarfsfall auch eine Leihmutter in Anspruch nehmen.
Grüße
Liloe
Verfasst: 10 Jun 2014 00:07
von free
rebella67 hat geschrieben:Könnt ihr mir erklären, welche Rolle die Hille Haker auf der Seite spielt?
der autor dieses artikels schreibt über eine vorlesung von frau hille,der sie beigewohnt hat.es geht um die "hohe moral und sitte"in der repro-med. und das bei den katholiken.ist doch weitreichend bekannt wie schwer die das haben mit der moral und sitte ,gerade in den eigenen reihen.
Verfasst: 10 Jun 2014 01:12
von free
der erste link führt zu brians blog.brian möchte,dass alle teilnehmen an seiner geschichte und gefühlen.er stammt aus einer traditionellen leihmutterschaft.biologischer vater und adoptivmutter. es liest sich wie eine aufarbeitung und auseinandersetzung mit seiner adoptivmutter.erlebt sie nicht wie eine mutter,sondern wie eine kinderfrau.fühlt sich irgendwo zwischen dem narzisstischen und bedürftigem wunsch nach einem kind und dem "dollar machen" verloren.
Verfasst: 10 Jun 2014 09:08
von rebella67
Herzlichen Dank, liebe free, für die Erklärungen.
Bestimmt ist es noch mal wichtig, daraus zu schlussfolgern, dass eine Diskussion zum Thema Leihmutterschaft nie pauschalisiert werden darf, sondern immer Bezug nehmen muss auf die Variante, über die gerade diskutiert wird:
a) traditionelle Leihmutterschaft - Hier gibt die "Leih"mutter im Prinzip ihr eigenes Kind zur Adoption frei
a1) gegen Entgelt
a2) ohne Entgelt
b) die Leihmutter trägt ein Kind aus einer Eizelle der "Adoptiv"mutter aus
b1) gegen Entgelt
b2) ohne Entgelt
c) die Leihmutter trägt ein Kind aus einer gänzlich fremden Eizelle aus
(c) wird wohl nicht ohne Entgelt funktionieren ...)
Verfasst: 10 Jun 2014 09:10
von rebella67
Herzlichen Dank auch für deinen Hinweis, Liloe. Soweit hatte ich noch gar nicht gedacht. Das wäre sicher hilfreich, diese Variante in die ganze Diskussion mit einzubringen. Weißt du etwas darüber, ob es dazu Studien gibt, wie sich die Kinder speziell aus diesen Beziehungen (z.B. aufgrund der Abgabe durch durch leibliche Mutter) fühlen?
Verfasst: 12 Jun 2014 13:32
von ajamue
Hallo,
ich habe mich auch mal durch den Blog des Jungen gelesen. Er ist sehr verletzt. Er kann nicht verstehen, warum seine Mutter ihn weggeben konnte. Das ist doch auch absolut verständlich. Er ist allerdings eher in der Situation eines Kindes das zur Adoption freigegeben wurde, ausser dass sein Vater auch biologisch sein Vater ist. Seine Geschwister kennen zu lernen, die bei der Mutter leben. Er tut mir schrecklich leid und verunsichert mich auch.
Würde auch ein EZS Kind das so sehen? Eigentlich ist die Eizelle ein monatliches Produkt, das ausser 1 bis wenige Male, einfach abstirbt und aus dem Körper gespült wird. Ist es so verwerflich es stattdessen zu spenden? Kann mandas einem Kind so erklären?
@ Rebella, deine Kinder sind doch schon älter. War das je ein Thema?
Verfasst: 12 Jun 2014 13:57
von ajamue
@Liloe
die verschiedenen Möglichkeiten der Leihmutterschaft/Vaterschaft habe ich noch gar nicht bedacht.
Ich kenne zwei Frauen die haben einen kleinen Sohn aus einer Samenspende. Sie machen den Eindruck einer sehr glücklichen Familie.
Bestimmt kommt bei allen Konstellationen später mal die Frage auf, warum Mutter oder Vater das Kind quasi "aufgegeben" haben. Egal wie glücklich die Familie ist.