@kieselchen
muss andiadm recht geben, glaube auch nicht, dass die IVIGs die Einnistung unterstützen, die sollten dann helfen, wenn schon was da ist, was man erhalten kann - allerdings kenne ich die Situation nur so, dass man dann alle 3-4 Wochen bis zur 24. SSW (oh wow, da würde ich gerne hinkommen eine Infusion erhält.
Warum du Monate warten musstest, könnte ich mir so erklären (aber keine Gewähr): Wenn du fremde Immunglobuline erhalten hast und die noch in deinem Organismus sind, dann brauchst du ja selber keine zu bilden; d.h. dir werden Antigene von deinem Mann gespritzt, die fremden IVIGs binden die alle, also reagiert dein Immunsystem nicht. Erst wenn alle fremden IgGs weg sind (lt. Heilmann nach 4-6 Monaten, könnte also hinkommen) sieht dein Immunsystem wieder Veranlassung, aktiv zu werden. Vorher wäre eine aktive Immu also sinnlos.
Derselbe Mechanismus wird bei der Rhesusprophylaxe eingesetzt: Da werden der Mutter Antikörper gegen rhesuspos. Blut gespritzt, die räumen dann sozusagen auf, dadurch muss die Mutter selbst keine Antikörper binden. Bei einer 2. SS mit rhesuspos. Kind hat sie dann keine Antikörper (die sind ja alle längst abgebaut, weil fremd) und stösst den Fetus daher nicht ab. Wenn das da so funktioniert, wird es oben auch so funktionieren.
Übrigens, weil die Frage auch im Forum war: Nach jeder FG muss eine rhesusneg. Mutter bei rhesuspos. Vater eine Prophylaxe erhalten - ob das bei einer biochemischen SS z.B. bei HCG 300 auch schon gilt, kann ich nicht sagen, ich glaube aber, dass es im Zweifelsfall besser ist, es zu machen als nicht.
@andiadm
ich weiß, du bist ein Vefechter des Intralipids und die ganzen Berichte machen auch Hoffnung - nur, ich kann mir nicht erklären, was der Wirkmechanismus sein soll. Ich meine, bei den IVIGs kann ich das, beim Intralipid ist es ein wenig wie Zauberei. Natürlich ist der Kostenfaktor immens, keine Frage, aber überzeugt bin ich irgendwie nicht.
Habe jetzt in Wien eine Immunologin ausfindig gemacht, die sehr kompetent ist und auch wusste, wovon ich rede (ist ja nicht so, als ob das üblich wäre) - sie hat gemeint, dass Intralipid sicher ein interessanter Ansatz ist, aber, wie das halt so ist bei Wissenschaftlern, solange der Mechanismus dahinter unklar ist, ist sie eher vorsichtig. Übrigens hat sie auch gemeint, dass IVIGs eigentlich in meinem Fall von der KK bezahlt werden sollten und ich soll mich dahinterklemmen, also bin ich jetzt in zähen Verhandlungen - mal schauen.
Übrigens tut es mir auch sehr leid, dass es beim letzten Mal wieder nicht geklappt hat. Habe sehr die Daumen gehalten und tu es auch weiterhin
@hoffnungundzuversicht (cooler nickname)
Zu Ehen unter Verwandten: In unserem Krankenhaus gibt es eine eigene Sprechstunde zu dieser Problematik, da geht es aber eher über Gendefekte. Über eine erhöhte Abortrate ist nichts bekannt, allerdings stimmt es natürlich, dass Anfangsstadien ja nicht unbedingt erfasst werden. Wenn es allerdings eine große Bedeutung hätte, wären alle europäischen Königshäuser schon vor laaanger Zeit ausgestorben
Anscheinend hattest du ja eine Gestose bei deiner 1. SS - oder bin ich jetzt ganz verquer? Die IVIGs sind anscheinend v.a. bei SS nach Gestose von Vorteil (hatte mal Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe namens GestoseFrauen Österreich, dort habe ich das erfahren). Sorry, muss nochmal nachschauen, ob das auch wirklich du bist, hab den Überblick verloren, wenn es nicht so ist, dann vergiss es einfach.
Ach ja, und wegen Beipackzetteln: ich habe schon Leute behandelt, die sich ein Zäpfchen mitsamt der Aluverpackung eingeführt hatten (ist eine scheußliche Verletzung gewesen, diese Dinger sind scharfkantig), also hat es auch einen guten Grund, warum in den Beipacktexten wirklich ALLES drinsteht
Aufgrund der Klagewellen, die aus den USA auch auf Europa überschwappen, ist Aufklärung das A und O geworden. Im Prinzip muss ich jedem Patienten, dem ich einen Pickel ausdrücke, erklären, dass sich die Infektion auch ausbreiten kann und er dann sterben könnte - so unwahrscheinlich das auch immer sein wird. Je "unnötiger" die Behandlung ist - und KiWu Behandlungen fallen da rein, denn das ist alles fakultativ und nicht lebenswichtig (auch wenn wir das persönlich anders sehen), desto vorsichtiger müssen alle behandelnden Ärzte sein - vor allem bei Off label use. Wenn da was schiefgeht, steht man schnell vor dem Kadi.
alles Liebe an alle - auch an die frischgebackene Mama - wir folgen euch!!
elfenmama