Hallo Ihr beiden !
Weihnachten..... Festtage, Geburtstage, das sind die schwierigen Tage, an denen ich mit der Situation nicht so gut umgehen kann. Wie ich noch hoffen kann... ich weiß es nicht. Ich musste mir alles was ich habe schwer erarbeiten. Dabei habe ich gelernt, dass man mit Ausdauer, festen Willen und einer guten Portion Optimismus vieles erreichen kann. Von nichts kommt nichts. Belgien war für uns wichtig, um festzustellen, ob genetische Abweichungen dagegen sprechen. Natürlich... ich werde älter und dass ist zurzeit sicher der kritischste Faktor. Aber... wenn ich es gar nicht versuche, werde ich definitiv NICHT schwanger und wir bleiben kinderlos. Wenn ich (wir) die Hoffnung aber nicht aufgeben und es weiter versuchen, werde ich aber vielleicht DOCH schwanger. Vielleicht nicht dieses Mal , vielleicht nicht nächstes Mal... aber vielleicht doch. Es noch immer versuchen zu können, tröstet mich ein bisschen und die Hoffnung stimmt mich positiv. Wir probieren die Versuche mehr und mehr in unser tägliches Leben zu integrieren und sie nicht als Ausnahmesituation zu verstehen. Wir versuchen es, machen aber nicht mehr soviel Aufhebens davon, versteht Ihr ? Nach so vielen Versuchen finde ich es seltsamer Weise sogar leichter. Ich verstehe mich und meinen Körper besser. Ich akzeptiere die Tage, an denen es mir nicht gut geht. Durch jahrelange Gespräche miteinander, die nicht immer einfach waren, haben mein Mann und ich gelernt die Stimmungen des anderen anzunehmen und damit umzugehen. Man setzt sich mit so vielen für einen persönlich existenziellen Fragen auseinander wie nur wenige es tun. Kinder zu bekommen ist für viele selbstverständlich und wäre es für uns alle wahrscheinlich auch gewesen, hätten wir nicht dieses Problem...... Du wirst doch mit der Frage konfrontiert, wer Du bist und welche Dinge wichtig sind im Leben. Sowohl mein Mann als auch ich haben einen interessanten und abwechslungsreichen Job, der aber nicht mehr so sicher ist, wie wir es gerne hätten. Du musst Prioritäten setzen im Leben, denn so ganz "nebenbei" kann eine Behandlung nicht durchgeführt werden. Die ersten Jahre waren für uns alles andere als einfach. Erst die Angst, es könnte schwierig werden, dann die Panik, ich konnte kaum atmen als feststand, dass wir auf normalen Wege nicht schwanger werden. Dann totale Fassungslosigkeit und Entsetzen, dass es auch im IVF-ZVentrum nicht einfach so klappt. Medizinier können doch sonst immer alles, oder ?? Warum können sie uns dann nicht helfen. Schlechte Informationen Praxiswechsel, verwirrende Info`s, die man nicht einordnen kann. Meine Güte war das schön, als ich diese Seite gefunden habe.
Heute ist es anders. Wir wissen vieles, können die Chancen realistischer einschätzen und haben uns auch verändert. Ich glaube, mein Mann und ich sind daran auch gewachsen, aber: ES WAR UND BLEIBT VERDAMMT HART.
Viele liebe und guten Wünsche haben wir zu Weihnachten erhalten. Immer wieder " und dass sich all Eure Träume und Wünsche erfüllen ". Auch so ein Punkt... in schlechten Zeiten lernst Du kennen, wer Deine wirklichen Freunde sind und welche Du besser als "Bekannte" wahrnimmst.
Umso wichtiger ist der Austausch mit Euch. Niemand kann WIRKLICH verstehen, wie es ist UNGEWOLLT kinderlos zu sein. Ausser diejenigen, die selber davon betroffen sind und tagtäglich mit eben denselben Kleinigkeiten konfrontiert werden, die uns traurig stimmen. Der Austausch ist soooo ungemein wichtig. Dafür möchte ich mich insbesondere bei Euch beiden ganz herzlich bedanken.
Was haben nur all die Paare gemachte, bevor es das Internet gab ???
Ich wünsche Euch noch einen schönen zweiten Weihnachtstag !!
Alles Liebe
Jolijn
