7jähriges Mädchen verhungert

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
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Anonymous

Beitrag von Anonymous »

:cry: *mecker*
Gast

Beitrag von Gast »

Welch schönes Schlussbild!
kkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk

Beitrag von kkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkkk »

auch-nur- Mensch

Über Eltern die - auch nur Menschen - sind ?

Beitrag von auch-nur- Mensch »

Sabine Rückert ( Journalistin, Buchautorin)

hat versucht, Antworten auf die Fragen ( siehe 1. Frage diese Threads) zu finden,
die sich viele stellen, angesichts des Erlittenen bei Karolina und Jessica , angesichts verhungerter und grausam misshandelter Kinder:

Zeit-Artikel vom 21.04.2005 http://www.zeit.de/2005/17/Karolina

[..]dass sich die untereinander verfeindete Menschheit doch mindestens über das Naturgesetz des Welpenschutzes einig sei: Kleinen Kindern tut man nichts! Und doch gibt es das Phänomen der Kindesmisshandlung, und das durchaus nicht nur bei psychisch Kranken. Vielleicht wohnt der Kindesmisshandler sogar in jedem Menschen. Nach der Geburt eines Kindes liegen die Nerven der Eltern oft blank, nichts ist, wie es war in Beruf und Liebe. Die Ich-Fixierung der Erwachsenen weicht nur unter Schmerzen dem Altruismus, der Verantwortung und der Selbstgenügsamkeit zugunsten des Neuankömmlings. Eine Mutter, die einmal an ihrem Säugling oder Kleinkind verzweifelte – also fast jede –, kennt die bösen Fantasien der Gewalt. Doch die allermeisten rennen dann heulend in den Garten oder ins Treppenhaus, rufen eine Freundin an oder drücken dem Vater den Schreihals in den Arm.

Und einige schlagen zu. Warum versagt bei ihnen in der Krise die Steuerung und die Kontrolle? Warum prügeln bestimmte Väter und Mütter auf ihre Kinder ein oder lassen sie einfach liegen – manchmal, bis sie sterben? Wer sich bei der Kriminalpolizei oder in der Gerichtsmedizin Opferbilder ansieht, weiß, dass die menschliche Fantasie keine Grenzen kennt, wenn es darum geht, Kindern Leid anzutun. Etwa hundert Kinder, die meisten unter vier Jahre, werden in Deutschland pro Jahr zu Tode misshandelt – das ist die offizielle Zahl. Gerichtsmediziner gehen von mehr Opfern aus, weil einem getöteten Baby oft von außen gar nichts anzusehen ist und nur jedes zweite obduziert wird. Fast alle getöteten Kinder werden im Kreise der Familie umgebracht, weniger als fünf Prozent fallen jenen ominösen fremden Kindermördern zum Opfer, von denen in den Zeitungen so viel die Rede ist. Die größte Gefahr droht einem Kind von Mama und Papa. 4168 Misshandlungs- und Vernachlässigungsfälle von Kindern wurden 2003 in Deutschland polizeilich bekannt, doch die Behörden sind sicher, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Dunkelziffer soll über 90 Prozent ausmachen.
heisst dann etwa 42.000 Kinder ? !!
Bei über 50 Prozent aller aktiv zu Tode misshandelten Kinder ist der Täter identisch mit dem neuen Lebensgefährten der Mutter. Nicht selten dulden die Frauen die Grausamkeiten des Geliebten gegenüber dem Kind, manchmal unterstützen sie ihn sogar.[...] »Wenn in Nordamerika ein Vater von Kindern unter zwei Jahren nicht mehr zu Hause lebt und ein nicht verwandter Mann oder Stiefvater seinen Platz einnimmt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder getötet werden, um das 70-fache«

Biologische Faktoren können Grausamkeiten gegen Kinder jedoch nicht erschöpfend erklären, denn die Mehrzahl der menschlichen Stiefväter sind freundlich zu den Kindern der Frau. Kommt nun aber als zusätzlicher Risikofaktor der Zustand innerer Unreife beim Mann hinzu, steigt die Gefahr für das Kind.

Wird ein Kind misshandelt oder vernachlässigt (also passiv misshandelt), spielen neben biologischen Ursachen und individuellen Defiziten des Misshandlers immer auch gesellschaftliche Faktoren mit. Arbeitslosigkeit, schlechte Bildung, Zerfall sozialer Bindungen, menschenfeindliche Behausungen, Alkoholismus und wirtschaftliche Nöte können in den Familien einen enormen Stress produzieren, der sich dann an den Kleinsten und Schwächsten entlädt.

Die innere Bindung und unbedingte Solidarität einer Mutter zu ihrem Säugling ist ein unsichtbarer Schutzschirm, der das Kind bis ins Erwachsenenalter behütet. Er baut sich – auch das ist ein Erbe der Primaten – nicht sofort durch Beschnuppern auf, sondern ganz allmählich in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt. Wird die Herstellung der Mutter-Kind-Beziehung jedoch gestört, können keine oder nur schwache Bindungen zum Kind wachsen. Die Mutter entwickelt dann kein Gefühl für Leid und Not ihres Kindes. Eine solche Störung tritt oft auf, wenn die Mutter ihrerseits ein misshandeltes oder vernachlässigtes Kind war. 70 Prozent der Kindesmisshandler waren einst selbst Opfer von Gewalt oder sozialer Kälte.

..fällt auf, dass sich die jungen Leute – oft selbst noch halbe Kinder und aus problematischen Verhältnissen stammend – mit übertriebenen Hoffnungen in das Projekt »eigene Familie« stürzten, in der nun alles besser werden soll. »Sie wollen alle eine heile Familie«, sagt Frau Thyen, »sie hegen immense Erwartungen an den Säugling: Er soll sie endlich lieben.« Aber der Säugling liebt erst einmal niemanden, sondern brüllt – umso lauter, je mehr die Mutter außer sich gerät. »Wenn eine Mutter sich von ihrem Kind abgelehnt fühlt, ist das eine der schlimmsten narzisstischen Kränkungen, die man sich vorstellen kann«

Als weitere Gefahr für eine stabile Mutter-Kind-Bindung gilt eine frühzeitige Trennung von Mutter und Kind – zum Beispiel, weil das Kind krank geboren wird und lange auf der Intensivstation liegen muss. Die Mutter kann das Kind nicht stillen und keinen innigen Kontakt zu ihm aufbauen, es bleibt ihr fremd. Deshalb ist die Misshandlungs- und Vernachlässigungsgefahr bei Frühgeburten signifikant erhöht. Bedroht sind auch ungewollte Kinder, denen die Mütter die Schuld an ihrem »verpfuschten Leben« zuschieben

Kindesmisshandlung ist kein Unterschichtenphänomen, sondern wird dort nur häufiger registriert. Das mag daran liegen, dass Bessergestellte nicht nur das Delikt effektiver kaschieren können, sie verfügen auch über die Mittel, sich zu entlasten

Heute, da die körperliche Züchtigung auf dem Rückzug ist, registriert die Lübecker Kinderärztin Thyen eine wachsende Zahl verwahrloster und ausgemergelter Kinder in ihrer Klinik. Die passive Aggression löse die aktive ab. Die Prügelorgie weiche mehr und mehr dem totalen Desinteresse. Kleine, verkotete Hungergespenster auf ihrer Station verkörpern für Frau Thyen das Spiegelbild einer zunehmend gleichgültigen Gesellschaft.

»Viele unterdrückte und vergessene Kinder haben wir hier«, sagt Hagge. Sie hausen oft in Familien, die in der dritten Generation von Sozialhilfe leben und den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Manchmal bietet Hagge in seiner Kirche Wochenendfreizeiten für Halbwüchsige an, da reut manche Eltern schon der Fünf-Euro-Beitrag für ihr Kind, obwohl zu Hause drei nagelneue Großbildfernsehapparate stehen, jeder mit Premiere-Anschluss – bezahlt vom Kindergeld.

Materielle Armut gilt bei Fachleuten aber nicht unbedingt als Ursache für Kindesmisshandlung oder Kindesvernachlässigung, dazu gibt es zu viele arme Familien, die sich für ihre Kinder ein Bein ausreißen.

Es ist oft das jüngste Kind, das auf der Strecke bleibt, wenn der Mutter die Kraft ausgeht. »Aschenputtelsyndrom« nennen Fachleute dieses Phänomen. Bei der Polizei stellen die Eltern dann gerne die Schutzbehauptung auf, das Kind habe an Ernährungsstörungen gelitten, habe Nahrung verweigert, sich erbrochen oder an Durchfällen gelitten. Ganze fünf Tage überlebt ein Baby bei totalem Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug. Die meisten Vernachlässigungsopfer bekommen aber hin und wieder ein wenig zu essen und sterben an Infektionen, gegen die sich der geschwächte Körper nicht mehr wehren kann

Ärzte erkennen die Zeichen von Gewalt oder Vernachlässigung am kindlichen Körper nicht. Gerade niedergelassene Mediziner verschließen vielfach die Augen vor der Kindesmisshandlung oder meinen, sie müssten sich an ihre ärztliche Schweigepflicht halten. Manche sind sich bei ihrer Diagnose nicht sicher, andere scheuen die Unruhe in der Patientenschaft und fürchten um ihren Ruf im Viertel, wenn sie die Polizei holen. Fehldiagnosen, Behördenscheu, lückenhafte Rechtskenntnisse und mangelhafte sozialmedizinische Verantwortung von Ärzten tragen bei Kindesmisshandlung zu der hohen Dunkelziffer bei. Angesichts von Brüchen und anderen Verletzungen glauben sie nur zu bereitwillig Geschichten wie die vom Sturz aus dem Hochstuhl und schicken dann das Kleinkind nach der medizinischen Versorgung in die Familienhölle zurück

»Komplizenschaft mit den Tätern« nennen Polizisten und Gerichtsmediziner das übermäßige Verständnis der Ärzte und Behörden für Eltern, die ihre Kinder malträtieren, und rufen auf zu »mehr Mut zum Wohle des Kindes«.

Für aufgeweckte Eltern, die sich über ihre Defizite im Umgang mit dem Kind früh im Klaren sind und etwas dagegen unternehmen wollen, gibt es unzählige kirchliche, kommunale und private Beistandsangebote: »Schreiambulanzen, Erziehungsberatung, Kinderschutzzentren und Kompetenztraining.


Und wer diese Kinder schützen will, wird sich vom Menschenbild des mündigen Bürgers, der Herr des eigenen Lebens ist und nur das beste für sein Kind will, irgendwann verabschieden müssen.
Bin es leid :-(

Beitrag von Bin es leid :-( »

Anonym hin oder her..........

...........jeder der jetzt noch einen Funken Anstand und Respekt für das tote Mädchen im Leibe hat, der läßt den Ordner mit diesem erstmals wieder passenden Schlußstatement ruhen.

Alle weiteren Diskussionen über Vegane Ernährung und Auslandsadoptionen sollten in neuen Ordner geführt werden.............
Gast

Beitrag von Gast »

Frau Rückerts sehr informativer und ausführlicher Artikel ,

aus dem ich hier sehr großzügig zitiert habe,

hat aber auch gar nix mit Veganer-Verfolgungs-Szenarien
oder Nicht-Anstandswahrung zu tun.

Also unterlasse bitte endlich die absurden Unterstellungen und gehässigen Angriffe , mir jeglichen Anstand abzusprechen, damit disqualifizierst du dich selber..

Zwei Todesfälle,

namentlich die von Jessica und Karolina waren Anlass, für die Autorin

darüber zu recherchieren und dies anderen Menschen zugänglich zu machen.


Ich habe hier zitiert
wegen der Textlänge
ein paar Stellen fett markiert
und gewagt
die 90% sogenannte Dunkelziffer ergänzend zu kalkulieren.

...
Gast

Beitrag von Gast »

Deine Abwertung meiner Meinungsäußerung als respektlos und anstandslos erinnert mich an etwas:


http://www.klein-putz.net/forum/viewtop ... ng#1087991
Gast

Beitrag von Gast »

Es ging hier mal um Fragen zu Kindesmisshandlung, Kindesvernachlässigung mit Todesfolge bei so vielen (!)Kindern, nicht nur um EIN Kind

Ein miterwähnter Fall einer schweren Kindesvernachlässigung mit Todesfolge der in engem Zusammenhang mit

einer stark ethisch motivierten Ernährungsform zusammenhängt, führte zu Angriffen und Unterstellungen.

Obwohl auf 4 respektable Quellen verwiesen wurde, gilt das Erwähnen des hohen Risikos einer bestimmten Ernährungsform für Säuglinge und Kleinkinder als unzulässig.

Leute die durchweg in abwertendem Sprachstil angreifen, stellen sich selbst als Opfer da, titulieren andere als „Machtenfrauen“,..Dumpfbacken-Gerede..“

Besonders der hinterhältige Supermami-Angriff aus der Anonymität mit bösartigen Andeutungen war keine sachliche Meinung - wenn das Wort Supermami fällt wird es fast immer gehässig.

Eine lustige Selbstoffenbarung sind tatsächlich joviale Statements, welche die allgegenwärtige Unsachlicheit bemängeln, aber gleichzeitg über spezielle “Schoko“fragestellungen, oder den Orgasmus-Ordner nebenan grübeln.

Unerklärlich bleibt warum fast schon paranoid und erklärungsresistent ständig die “Veganer und Vegetarier grundlos ( gegen wen eigentlich ?) verteidigt werden, auch noch unter dem Hinweis das diese ja auch nur Menschen seien.

Unerklärlich ist mir die Anmassung ( nicht Meinung, da ohne Begründung) nahezu autoritär festzulegen, wer wo etwas ( nämlich nur in einem anderen Ordner) sagen darf.

Hier fand kein Meinungsaustausch statt, warum eigentlich die eigene Meinung irgendwie erläutern ?
Unterstellen und Angreifen ist doch viel einfacher.

Zwischendrin werden dann dogmatisch anmutendene kurze Aussagesätze im Stil von “es ist so wie es ist“ verlautbart.

Wen das nicht mehr hilft, dann bleibt nur noch das Absprechen von Anstand..und die gouvernantenhafte Selbstanmassung, man sollte aber dies, man sollte aber jenes.... Begründung ? Fehlanzeige.

Soviel zur Diskussionskultur.

Zur Esskultur :
Vieles kann man sicher kritisch sehen, wenn man auch über Tierschutz, Umweltfolgen, Gesundheitsfolgen nachdenkt. Jedoch halte ich diesen Jargon “Fleischfresser“ und all das andere für unverschämt und intolerant gegenüber den Menschen die sich zu ihrer “traditionellen“ Esskultur bekennen.
Während Ernährung das ist, was Mensch, Tier und Pflanzen am schieren Leben hält, so geht es bei der Esskultur um mehr. Speisen als Symbole der Reinheit oder auch der Sünde, regionale Spezialitäten und damit kulturelle Identifikation, Dekoration und Tischsitten, Regeln, Rituale oder gar Zeremonien, das alles beinhaltet dieser weite Begriff. Seit der Antike (Brot und Spiele) hatte das Essen stets mit der gesellschaftlichen Stellung und politisch-religiöser Macht zu tun. (wikipedia)
Hier ist tatsächlich kein Platz für freies Denken, Begegnung auf Augenhöhe, sondern erwünscht sind Gesinnungsbekundungen und Kuschel-Allianzen, Opfer- Loyalität finde ich persönlich wichtiger und Wegschauen, Denkverbote = " Komplizenschaft mit den Tätern ".
Ciao.
JBB
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Beiträge: 3595
Registriert: 10 Feb 2002 01:00

Beitrag von JBB »

"jeder der jetzt noch einen Funken Anstand und Respekt für das tote Mädchen im Leibe hat, der läßt den Ordner mit diesem erstmals wieder passenden Schlußstatement ruhen.
Alle weiteren Diskussionen über Vegane Ernährung und Auslandsadoptionen sollten in neuen Ordner geführt werden"

Dem toten Mädchen und den anderen, noch lebenden aber vernachlässigten Kindern, nützt es herzlich wenig, ob wir hier oder an anderer Stelle darüber diskutieren!

Großen Respekt habe ich vor Leuten, die wirklich etwas tun, zum Beispiel Pfarrer Siggelkow:

"Ein Berliner Pfarrer hat ein Projekt gegründet, das es in Deutschland eigentlich nicht geben dürfte. Es ist ein Haus, das Mädchen und Jungen Besonderes bietet: Zuwendung, körperliche Unversehrtheit, regelmäßig warmes Essen. Das Projekt Arche gibt Halt in einer Zeit, in der immer mehr Kinder in die Armut rutschen."

http://www.stern.de/politik/panorama/53 ... v=cp_L1_aa

Dafür habe ich 25 Euro gespendet, denn solche Projekte werden nur über Spenden finanziert.
Meiner Meinung nach eine bessere Anlage als die Kirchensteuer (wir sind vor 2 Jahren ausgetreten).
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
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