

do-gooder´s delight hat geschrieben:1. http://www.cosgan.de/images/smilie/engel/g010.gif
2. http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a080.gif
3. http://www.cosgan.de/images/smilie/ekelig/n025.gif
heisst dann etwa 42.000 Kinder ? !![..]dass sich die untereinander verfeindete Menschheit doch mindestens über das Naturgesetz des Welpenschutzes einig sei: Kleinen Kindern tut man nichts! Und doch gibt es das Phänomen der Kindesmisshandlung, und das durchaus nicht nur bei psychisch Kranken. Vielleicht wohnt der Kindesmisshandler sogar in jedem Menschen. Nach der Geburt eines Kindes liegen die Nerven der Eltern oft blank, nichts ist, wie es war in Beruf und Liebe. Die Ich-Fixierung der Erwachsenen weicht nur unter Schmerzen dem Altruismus, der Verantwortung und der Selbstgenügsamkeit zugunsten des Neuankömmlings. Eine Mutter, die einmal an ihrem Säugling oder Kleinkind verzweifelte – also fast jede –, kennt die bösen Fantasien der Gewalt. Doch die allermeisten rennen dann heulend in den Garten oder ins Treppenhaus, rufen eine Freundin an oder drücken dem Vater den Schreihals in den Arm.
Und einige schlagen zu. Warum versagt bei ihnen in der Krise die Steuerung und die Kontrolle? Warum prügeln bestimmte Väter und Mütter auf ihre Kinder ein oder lassen sie einfach liegen – manchmal, bis sie sterben? Wer sich bei der Kriminalpolizei oder in der Gerichtsmedizin Opferbilder ansieht, weiß, dass die menschliche Fantasie keine Grenzen kennt, wenn es darum geht, Kindern Leid anzutun. Etwa hundert Kinder, die meisten unter vier Jahre, werden in Deutschland pro Jahr zu Tode misshandelt – das ist die offizielle Zahl. Gerichtsmediziner gehen von mehr Opfern aus, weil einem getöteten Baby oft von außen gar nichts anzusehen ist und nur jedes zweite obduziert wird. Fast alle getöteten Kinder werden im Kreise der Familie umgebracht, weniger als fünf Prozent fallen jenen ominösen fremden Kindermördern zum Opfer, von denen in den Zeitungen so viel die Rede ist. Die größte Gefahr droht einem Kind von Mama und Papa. 4168 Misshandlungs- und Vernachlässigungsfälle von Kindern wurden 2003 in Deutschland polizeilich bekannt, doch die Behörden sind sicher, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Dunkelziffer soll über 90 Prozent ausmachen.
Bei über 50 Prozent aller aktiv zu Tode misshandelten Kinder ist der Täter identisch mit dem neuen Lebensgefährten der Mutter. Nicht selten dulden die Frauen die Grausamkeiten des Geliebten gegenüber dem Kind, manchmal unterstützen sie ihn sogar.[...] »Wenn in Nordamerika ein Vater von Kindern unter zwei Jahren nicht mehr zu Hause lebt und ein nicht verwandter Mann oder Stiefvater seinen Platz einnimmt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder getötet werden, um das 70-fache«
Biologische Faktoren können Grausamkeiten gegen Kinder jedoch nicht erschöpfend erklären, denn die Mehrzahl der menschlichen Stiefväter sind freundlich zu den Kindern der Frau. Kommt nun aber als zusätzlicher Risikofaktor der Zustand innerer Unreife beim Mann hinzu, steigt die Gefahr für das Kind.
Wird ein Kind misshandelt oder vernachlässigt (also passiv misshandelt), spielen neben biologischen Ursachen und individuellen Defiziten des Misshandlers immer auch gesellschaftliche Faktoren mit. Arbeitslosigkeit, schlechte Bildung, Zerfall sozialer Bindungen, menschenfeindliche Behausungen, Alkoholismus und wirtschaftliche Nöte können in den Familien einen enormen Stress produzieren, der sich dann an den Kleinsten und Schwächsten entlädt.
Die innere Bindung und unbedingte Solidarität einer Mutter zu ihrem Säugling ist ein unsichtbarer Schutzschirm, der das Kind bis ins Erwachsenenalter behütet. Er baut sich – auch das ist ein Erbe der Primaten – nicht sofort durch Beschnuppern auf, sondern ganz allmählich in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt. Wird die Herstellung der Mutter-Kind-Beziehung jedoch gestört, können keine oder nur schwache Bindungen zum Kind wachsen. Die Mutter entwickelt dann kein Gefühl für Leid und Not ihres Kindes. Eine solche Störung tritt oft auf, wenn die Mutter ihrerseits ein misshandeltes oder vernachlässigtes Kind war. 70 Prozent der Kindesmisshandler waren einst selbst Opfer von Gewalt oder sozialer Kälte.
..fällt auf, dass sich die jungen Leute – oft selbst noch halbe Kinder und aus problematischen Verhältnissen stammend – mit übertriebenen Hoffnungen in das Projekt »eigene Familie« stürzten, in der nun alles besser werden soll. »Sie wollen alle eine heile Familie«, sagt Frau Thyen, »sie hegen immense Erwartungen an den Säugling: Er soll sie endlich lieben.« Aber der Säugling liebt erst einmal niemanden, sondern brüllt – umso lauter, je mehr die Mutter außer sich gerät. »Wenn eine Mutter sich von ihrem Kind abgelehnt fühlt, ist das eine der schlimmsten narzisstischen Kränkungen, die man sich vorstellen kann«
Als weitere Gefahr für eine stabile Mutter-Kind-Bindung gilt eine frühzeitige Trennung von Mutter und Kind – zum Beispiel, weil das Kind krank geboren wird und lange auf der Intensivstation liegen muss. Die Mutter kann das Kind nicht stillen und keinen innigen Kontakt zu ihm aufbauen, es bleibt ihr fremd. Deshalb ist die Misshandlungs- und Vernachlässigungsgefahr bei Frühgeburten signifikant erhöht. Bedroht sind auch ungewollte Kinder, denen die Mütter die Schuld an ihrem »verpfuschten Leben« zuschieben
Kindesmisshandlung ist kein Unterschichtenphänomen, sondern wird dort nur häufiger registriert. Das mag daran liegen, dass Bessergestellte nicht nur das Delikt effektiver kaschieren können, sie verfügen auch über die Mittel, sich zu entlasten
Heute, da die körperliche Züchtigung auf dem Rückzug ist, registriert die Lübecker Kinderärztin Thyen eine wachsende Zahl verwahrloster und ausgemergelter Kinder in ihrer Klinik. Die passive Aggression löse die aktive ab. Die Prügelorgie weiche mehr und mehr dem totalen Desinteresse. Kleine, verkotete Hungergespenster auf ihrer Station verkörpern für Frau Thyen das Spiegelbild einer zunehmend gleichgültigen Gesellschaft.
»Viele unterdrückte und vergessene Kinder haben wir hier«, sagt Hagge. Sie hausen oft in Familien, die in der dritten Generation von Sozialhilfe leben und den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzen. Manchmal bietet Hagge in seiner Kirche Wochenendfreizeiten für Halbwüchsige an, da reut manche Eltern schon der Fünf-Euro-Beitrag für ihr Kind, obwohl zu Hause drei nagelneue Großbildfernsehapparate stehen, jeder mit Premiere-Anschluss – bezahlt vom Kindergeld.
Materielle Armut gilt bei Fachleuten aber nicht unbedingt als Ursache für Kindesmisshandlung oder Kindesvernachlässigung, dazu gibt es zu viele arme Familien, die sich für ihre Kinder ein Bein ausreißen.
Es ist oft das jüngste Kind, das auf der Strecke bleibt, wenn der Mutter die Kraft ausgeht. »Aschenputtelsyndrom« nennen Fachleute dieses Phänomen. Bei der Polizei stellen die Eltern dann gerne die Schutzbehauptung auf, das Kind habe an Ernährungsstörungen gelitten, habe Nahrung verweigert, sich erbrochen oder an Durchfällen gelitten. Ganze fünf Tage überlebt ein Baby bei totalem Nahrungs- und Flüssigkeitsentzug. Die meisten Vernachlässigungsopfer bekommen aber hin und wieder ein wenig zu essen und sterben an Infektionen, gegen die sich der geschwächte Körper nicht mehr wehren kann
Ärzte erkennen die Zeichen von Gewalt oder Vernachlässigung am kindlichen Körper nicht. Gerade niedergelassene Mediziner verschließen vielfach die Augen vor der Kindesmisshandlung oder meinen, sie müssten sich an ihre ärztliche Schweigepflicht halten. Manche sind sich bei ihrer Diagnose nicht sicher, andere scheuen die Unruhe in der Patientenschaft und fürchten um ihren Ruf im Viertel, wenn sie die Polizei holen. Fehldiagnosen, Behördenscheu, lückenhafte Rechtskenntnisse und mangelhafte sozialmedizinische Verantwortung von Ärzten tragen bei Kindesmisshandlung zu der hohen Dunkelziffer bei. Angesichts von Brüchen und anderen Verletzungen glauben sie nur zu bereitwillig Geschichten wie die vom Sturz aus dem Hochstuhl und schicken dann das Kleinkind nach der medizinischen Versorgung in die Familienhölle zurück
»Komplizenschaft mit den Tätern« nennen Polizisten und Gerichtsmediziner das übermäßige Verständnis der Ärzte und Behörden für Eltern, die ihre Kinder malträtieren, und rufen auf zu »mehr Mut zum Wohle des Kindes«.
Für aufgeweckte Eltern, die sich über ihre Defizite im Umgang mit dem Kind früh im Klaren sind und etwas dagegen unternehmen wollen, gibt es unzählige kirchliche, kommunale und private Beistandsangebote: »Schreiambulanzen, Erziehungsberatung, Kinderschutzzentren und Kompetenztraining.
Und wer diese Kinder schützen will, wird sich vom Menschenbild des mündigen Bürgers, der Herr des eigenen Lebens ist und nur das beste für sein Kind will, irgendwann verabschieden müssen.
Hier ist tatsächlich kein Platz für freies Denken, Begegnung auf Augenhöhe, sondern erwünscht sind Gesinnungsbekundungen und Kuschel-Allianzen, Opfer- Loyalität finde ich persönlich wichtiger und Wegschauen, Denkverbote = " Komplizenschaft mit den Tätern ".Während Ernährung das ist, was Mensch, Tier und Pflanzen am schieren Leben hält, so geht es bei der Esskultur um mehr. Speisen als Symbole der Reinheit oder auch der Sünde, regionale Spezialitäten und damit kulturelle Identifikation, Dekoration und Tischsitten, Regeln, Rituale oder gar Zeremonien, das alles beinhaltet dieser weite Begriff. Seit der Antike (Brot und Spiele) hatte das Essen stets mit der gesellschaftlichen Stellung und politisch-religiöser Macht zu tun. (wikipedia)