ich hatte eine Abtreibung

Alle Fragen und Probleme, die man doch lieber anonym diskutieren möchte.
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anonymbenutzer
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in Bezug auf Realpolitik blind ??

Beitrag von anonymbenutzer »

Da dies ja ein Kiwuforum ist, finde ich es immer wieder besonders witzig, dass hier immer nur ein gewisser Teil der konservativen Christen als die speziellen "Übeltäter" bei unserer allerstrengsten Gesetzgebung gesehen werden. Und auf dem links-öko-feministisch-alternativen Auge sind die Mädels hier schön blind..

die Rolle der Grünen, der Feministischen Gen-Reprotechgener ( sog. " Krüppel-Lesben" Bewegung)
deren Wurzeln unter anderem Linksradikalen bis terroristischem Umfeld zu sehen sind, Stichwort " rote Zora" mehr dazu bei den Nachfolger/Innen alias "Milis Tanz" wird einfach ausgeblendet und heruntergespielt, denn die sind ja immer die besser antiestablish-Alternative und immer die Guten..deren elitäre eitle dogmatische Moral-Öko-Politik mit Betroffenheitsgetöse und Fürchtemache nervt mich mindestestens genauso wie das , was üblicherweise völlig vorhersehbar ..vom Vatikan kommt

Vernunftgebote und Logik und das eigene rationale Folgern soll das alleinige Argument sein und natürlich die Geschichte
wenn´s aber um Parawissenschaft, Alternativmedizin, Esoterik und Hokuspokus geht, dann ist das natürlich Privatsache und ncht religiös - für mich aber schon..das ist eine untrennbare Vermischung zwischen religiösen Bedürnissen der Menschen und unserer kulturellen Wirklichkeit.

Viel Spaß beim Abschaffen kultureller Realität mittels logischen Folgern, oder sonstwelcher Erleuchtung..

Umerziehen geht auch nicht, denn so aggressiver man die Menschen angeht, anstatt fürs besser Argument zu werben, desto eher erzeugt das fast immer Gegenwehr, ansonsten suchen sich Menschen immer wieder was neues, wenn sie sich spirituell obdachlos fühlen, . !

hier mal ein paar Fakten zu den diversen Politischen -Mythen:



CSU ? traurig, aber wahr !:
Dabei hatten die Reproduktionsmediziner noch Glück, daß sie im Rahmen der Reform nicht gänzlich aus dem Leistungskatalog der Kassen flogen. Nur dem Einsatz der CSU sei zu verdanken, daß wenigstens ein gewisser Anteil noch übernommen wird
http://www.welt.de/print-wams/article12 ... Krise.html



wo entdecken freiheitlich-demokratisch gesonnene Menschen denn nur solche üblen, ihnen bis dato unbekannten Gruppen wie „rote Zora“ .. in den Nachrichten weil es ´gard ´nen Prozeß gab:
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0 ... 74,00.html

"rote Zora"
http://www.freilassung.de/prozess/zora_soli.htm

http://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Zora_%28Gruppe%29


und beim fast trauernden Nachruf im Jubiläumsheft Nov 2006, des gen-"ethischen" (??) Netzwerks ist doch die Geschichte der linksalternativer Repromedizingegner in Selbstdarstellung klar dargelegt:

momentan noch im Cache verfügbar , Interesse sollten sich das lieber speichern, da die site umgestaltet wird:

http://209.85.135.104/search?q=cache:hF ... e&client=f irefox-a


Fabian Kröger: :
„ Heute: Herrschafts- und Religionskritik statt Politikberatung
Im Laufe der folgenden 20 Jahre hat der Widerstand gegen Gen- und Reproduktionstechnologien in der Bundesrepublik sein Gesicht stark verändert. Es fehlen soziale Bewegungen, die über Analyse und Kritik hinaus zu gegenkultureller Praxis und öffentlichkeitswirksamen Aktionen in der Lage sind.(3) Der Anspruch, die Kritik an den Biowissenschaften als radikales politisches Handeln zu begreifen, ist heute wenig ausgeprägt. Zielsetzungen wie die der Roten Zora, die "tatsächlich Schaden anrichten und Abläufe konkret stören, Entwicklungen verhindern" wollte, wie die inzwischen aufgelöste Gruppe in einem Resumée 1993 schreibt, findet man heute kaum.(4) Sieht man von einigen militanten Feldbesetzungen ab, ist von dem oben beschriebenen Zusammenspiel verschiedener Interventionsformen heute vor allem eine viel spezialisiertere kritische Publizistik geblieben. So wurde im Dezember 1997 die Zeitschrift Bioskop ­ Forum zur Beobachtung der Biowissenschaften gegründet, die auf eine strikt politische Beantwortung biowissenschaftlicher Fragen setzt. Genau diesen Ansatz gilt es heute auszubauen:..“

Ulrike Baureithel
„Neue politische Koalitionen
Im Unterschied zu den üblichen Frontstellungen beim §218 zeichneten sich bei diesem Gesetzgebungsverfahren jedoch ganz neue politische Koalitionen ab. Damals formierte sich das uns heute in bioethischen Fragen geläufige Bündnis zwischen Konservativen und Grünen, während die (damals noch in der Minderheit operierenden) sozialdemokratischen und liberalen Modernisierungsagenten das Lob der Forschungsfreiheit sangen und für weitgehende Liberalisierung der Fortpflanzungstechniken eintraten


Und wem das alles wieder zu abgehoben ist, dem sei das Parteiprogramm der feministischen „ die Frauen“ in „einfacher Sprache“ empfohlen ..köstlich !
http://www.feministischepartei.de/progra-d.htm#kap10-2


Wer die politischen Gegner der Repromedizin realpolitisch erkennen will, sollte sich weniger mit Hexenverbrennung und Kirche des Mittelalters beschäftigen, sondern beobachten, was von den erklärten Gegnern ideologisch politisch regelmäßig hier verlautbart und realisiert wird, welche 13 Abgeordneten demnächst im neuen Ethikrat mitmischen dürfen ( da und wer die anderen ernannten 13 Ethikräte sind..

Die biopolitischen Nachrichten der evangelischen und katholischen Nachrichtenagenturen sind regelmäßig hier kostenlos zu lesen.

http://www.1000fragen.de/projekt/aktuell/

auf den News-seiten der Selbsthilfegruppe ( deren Arbeit ich sonst sehr gut wichtig finde) Kobinet finden sich aber auch öfter sehr repromedkritische Kommentare in Bezug auf Behindertenpolitik..z.B statements von Frau Breyer (Grüne) oder Hernn Hüppe(CdU) .
http://www.kobinet-nachrichten.org/

die neuen Seiten des mit den Grünen eng verbandelten GEN/GID hier:
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/

die neue Bioethikberater-Organisation mit Reprokultfrauen, sicher noch sehr einflussreich als ehemalige Beraterinnen bei der Bioethikgesetzgebung des Bundestags.. hier nun sicher finanziert von unseren etablierten mächtigen Behinderten _und Wohlfahrtsverbänden ( siehe am unteren Rand der Startseite)

http://www.imew.de/



http://www.bioskop-forum.de/

in der Sonntags-FAZ (FAS, 15.07.07) schreibt Dieter Rulff dieses unleugbare Faktum:
„ Rot-Grün war die einzige linke Regierung im OECD-Raum, die ein strenges Embryonenforschungsgesetz erlassen hat. Sie konnte sich dabei des kirchlichen Zuspruchs sicher sein“
JBB
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Beitrag von JBB »

Und auf dem links-öko-feministisch-alternativen Auge sind die Mädels hier schön blind..
Dann hast du hier so einiges an Aktivitäten nicht mitbekommen, zB unseren Schriftwechsel mit Biggi Bender.
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

doch , doch das habe ich :P

..denn genau das, was da in Biggi Benders vom wem auch immer (vor)formulierter und polemisch zynischer Antwort
( sie klärt damals so schlau auf, es gäbe aber kein Recht auf ein genetisch eigenes Kind, was irgendwelche Bürger alias Stimmvieh natürlich bei Biggi persönlich einforden wollten..haha.. )
zu lesen war,... entsprach nahezu dem O-ton, den speziellen Worthülsen, den Handreichungen und Statements von Reprokult

[/b]
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

Biggi mag keine böse Pharmalobby , stattdessen lieber das gaanz sanfte Paaaffen ( macht zunehmend immer mehr Kids etwas schizo aber was stört das Biggi.. ) fördern und auf sanfte Alternativ-Medizin mit der guten ..natürlichen .. Alternativ- Pharma-lobby ...


Tja, es sind nicht nur die Kreationisten , welche die Vorstellungen davon, was Wisenschaft eigentlich so ist verschwurbeln wollen..jeder kann nach eigenen Steiner-Schüttel-Methoden irgendwie alles schein-beweisen und glauben wie er mag...
das nennt man dann dann froh und aufgeklärt Wissenschafts-Pluralismus,...nur in Bezug auf die Fortpflanzung da gilt Reprodogmatismus, damit die freien Bürger nicht beim Selbstdenken, selbst-Zeugen nicht die ganze Gesellschaft auf die "schiefe Ebene" bringen, beim Paffen droht ja nur die doppelte Ebene.. :o

http://www.biggi-bender.de/bb/textarchi ... l?navid=16
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Zitat anonymbenutzer: "die Rolle der Grünen, der Feministischen Gen-Reprotechgener ( sog. " Krüppel-Lesben" Bewegung)
deren Wurzeln unter anderem Linksradikalen bis terroristischem Umfeld zu sehen sind, Stichwort " rote Zora" mehr dazu bei den Nachfolger/Innen alias "Milis Tanz" wird einfach ausgeblendet und heruntergespielt, denn die sind ja immer die besser antiestablish-Alternative und immer die Guten."

Wenn ich diese Front auch in der letzten Zeit in der Tat nicht so sehr untersucht habe, empfinde ich es nicht so, dass ich sie herunter gespielt hätte. Durch die Nichtnennung? Sorry. Klar gibt es die auch noch und sind nicht zu unterschätzen. :-(


@Mymla:
Du hast mich hier mit deinem Posting mehrfach scharf kritisiert. Ich weiß irgendwie jetzt nicht so recht, wo ich ansetzen soll, weil dein Posting sehr lang ist und ich hier auch schon so halb auf gepackten Koffern sitze. Ein Blick auf die Uhr sagt mir auch, ich sollte mal Schluß machen für heute. Ich schau aber gleich mal, ob ich nur so ein oder zwei Sachen herausziehen kann.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Zitat: "Und wenn sich dann jemand hier im Forum noch zur Kirche gehörig oder sympathisierend "bekennt", wird sie dann eben dafür attackiert, (ich finde schon, dass solche Aussagen daneben sind wie die hier von Rebella, jetzt nur z. B. "Es ist eben dein Fehler, dass du dich nicht genauer informieren möchtest. Könnte ja sein, du erwachst noch aus deinem Dornröschenschlaf?"...) quasi als Stellvertretung für die Kirche."

Ich finde meine Aussage nach wie vor nicht daneben. Und ich habe hier auch keinen attackiert. Sowas liegt mir fern. Aber wenn du eine kritische Diskussion als "Attackieren" wertest - kann ich nichts dafür. Nö, die Kirche hält keinen Dornröschenschlaf. Die Missionare wissen schon sehr gut, was sie tun.


Zitat: "Noch etwas, Rebella, deinen Vergleich von Kirchen mit ihren Verfehlungen und Nazis mit ihrer Geschichte finde ich also weit daneben. Die Ideologie des Nationalsozialismus mit der "Ideologie des Christentums" zu vergleichen ist einfach absurd."

Mit deiner Herunterspielung als "absurd" hast du rein gar nichts begründet. Und ob du das nun findest oder nicht, die Fakten sprechen sehr für meine Aussage. Ich könnte jetzt hier noch mehr zitieren, möchte aber nicht den Zweck der Diskussion hier in einem Kinderwunschforum zu sehr verfremden. Wenn es dich interessiert, kann ich dir gern Fakten dazu mailen.

Sorry, dass ich jetzt auf keine weiteren Punkte eingehen kann ...
Liebe Grüße, Rebella
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anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

" nicht unterschätzen" ist mir viel zu schwach formuliert, denn was diese Leute politisch durchgedrückt haben in den letzten Jahren in der sog. Biopolitik ist bereits folgenreiche Tatsache konkrete Entscheiderpolitik .. für jeden hier in D, der sich einer Kiwubehandlung unterzieht.


Es steht in völligem Widerspruch zu dem was ich unter einer linksliberale Haltung verstehe:
wenn diese Biopolitiker in der Enquete im Parlament uns Bürgern, denen Freiheiten und Rechte im GG gewährt werden, uns generell die Neigung zu bösen Absichten und unverantwortbares Handeln zu unterstellen.( Todesstarfenbefürwortung, Kannibalismus an Embryonen, Designerbaby, perfekte Menschen, patriarchale Sehnüchte ..)
Oder noch schlimmer , eine Art rudimentäres verkümmertes Gewissen zu unterstelle, welches einen leider nicht befähigt selbstverantwortlich abzuwägen und zu entscheiden.

Die stellen immer wieder die Bezüge zur Nazizeit her, anstatt schlüssige ethische Argumente vorzuweisen, es droht generell und angeblich unser Rückfall in unsere übelste Vergangenheit ( die man nachweislich nicht allein den Kirchen anlasten kann)

Die Gesetze werden also genutzt, als vorbeugende Abwehrmaßnahme gegen die Bürger, denen man dadurch bevormunden wenn nicht mundtot machen kann.
Beim sog. Diskurs werden Betroffene als Lifestyle-Kunden diffamiert, es wird einfach ideologisch bis frei Schnauze definiert, wer Betroffener ist und wer nicht.
Betroffene sind dann irgendwelche Gendertanten und Behindertenaktivisten, der Rest eben Nutzer/Kunden !
was hat das bitte noch mit links-liberal zu tun. ?? Nichts.!!

Vor allem verüble ich denen diese politischen Koalitonen, die einseitige Enquete- Beraterauswahl im Bundestag, und dazu deren Eitelkeit, wenn die sich als Retter aufspielen und stolz von "Sternstunde des Parlaments" sprechen, womit sie die doppelbödige Moral ihrer Stichtags-stammzellimport -Debatte meinen, die allein dafür steht:

wie kann man etwas deichseln ohne sich die Finger schmutzig zu machen, na ja der Schutz für ausländische Embryos geht uns nix an, und mit dem Stichtag sind wir fein raus..


und ich verüble denen, dass sie sich auf solche Beraterinnen einlassen die für eine höchst ideologische Spielart des Feminismus stehen, die Mehrzahl der Frauen über deren "Reproduktion" sie symboltriefend schwafeln und mitentscheiden in keinster Weise repräsentieren.. aber sie konnten sich nachweislich erfolgreich beim Thema einklinken um hier gesellschaftliches Umdenken durchzudrücken, was ihnen nicht gelungen ist, aber die rigide Gesetzgebung mitdurchdrücken bestens.

Diese Berater untereinander scheinen nicht mal zu merken, dass die nicht das gleiche meinen, wenn sie gleiche Begriffe nutzen.
Wenn der höchst wertkonservative Linus Geissler von Fürsorgeethik spricht meint er das sicher im Sinne christlicher Barmherzigkeit, wenn Sigrid Graumann ihm antwortet, meint sie natürlich die überlegene weibliche ( differenzfeministische) Moral der Fürsorgeethik.

Und dann wird politisch- gemeinsam der Wert der Selbstbestimmung und Autonomie des einzelnen nahezu aufgelöst .( akademisch-feministisch dekonstruiert) immmer anhand Drohzenarien und der Beschützerrolle und deren blöder Symbolpolitik zwischen Nazianalogien und Science-fiction-Drohszenarien oder für die gendergerechte Gesellschaft.

Was ist das für ´ne politische Haltung sich als Beschützer hinzustellen, Rechte u. Freiheiten dermaßen einzuschränken ?
Hiltrud Breyer,macht grüne Biopolitik in der EU, wenn sie nicht gerade auf drohende Dammbrüche schiefe Ebenen hinweist, dann plädierte sie z.B für ein Rauchverbot im Freien, in Biergärten etc.... Hey ich bin Nichtraucher, aber irgendwann reicht´s mit deren Beschützeranmaßungen die sowas legitimieren sollen.
Irgendwann kommt dann die Sonnenschutzpolizei an den Strand, private Genmeldepolizei wollte man .. macht bloß keiner mit..


Ja bin auch wütend :) aber sicher nicht nur auf die Kirchen, denn die zeigen offen und klar wofür sie stehen und tricksen nicht derart hinter den Kulissen rum, zudem gibt es sehr liberale Ansichten bei einzelnen evangelischen Theologen und auch realpolitisches Handeln wie bei donum vitae.

Wenn ich sehe, dass einige konservative Politiker denen ich allgemein noch nie zugeneigt war, die Biopolitik unideologischer ehrlich-pragmatischer und teils liberaler ( soweit das Konservativen möglich ist) behandeln, ebenso die Sache mit der Gleichberechtigung, dann bin zwar etwas optimistischer, dass Gesetze angemessener ausgelegt werden. aber total sauer und enttäuscht von dem Menschenbild ( der Bürger als moralisch inkompetente Dumpfbacke) was bei der konkreten Biopolitik von Rot-Grün konkret rüberkam.

Korrektur zum neuen Ethikrat.
Gesetz dazu gilt ab Anfang August, ab Ende August wird er wohl bestehen:
es sind 26 Mitglieder,
eine Hälfte wird von der Regierung CDU(-CSU)/SPD; die andere Hälfte vom Parlament bestimmt.

Hinzu kommt ein eher beobachtender parlamentarischer Beirat mit 9 Mitgliedern, Abgeordnete die bis auf den FDP-Vertreter schon feststehen

Spd : 1. Rene Röspel , 2. Carola Reimann , 3. Marianne Schieder

CDU: 1. Ilse Aigner, (CSU) 2. Annette Widmann-Mauz 3. Jürgen Gehb

Grüne :Priska Hinz
Linke .Petra Sitte.
FDP : noch nicht bekannt
JBB
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Beitrag von JBB »

@letzter anonymbenutzer:

Völlig off-topic und auch nicht als Angriff gemeint:

Aus deinen Postings kann man entnehmen, dass du gut informiert bist und dich das Thema nicht kalt lässt. Es wäre schön, wenn du diese Energien nutzen könntest, um dort unsere Stimme geltend zu machen. Wenn du anonym bleiben möchtest: Kein Problem, ich schicke deine Briefvorschläge gerne auf dem offiziellen KP Papier ab.

So viele meckern nämlich, aber wir brauchen mehr Aktive. Was hälst du davon?
Liebe Grüße
Bea

mit zwei erwachsenen ICSI Kindern
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Hallo anonymbenutzer,

wie Recht du hast! Aber hast du schon mal darüber nachgedacht, wo die Ideologie dieser Leute her kommt?

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Ich habe hier gerade so ein nettes Heftchen gelesen: Norbert Hoerster: "Ethik des Embryonenschutzes" und ich möchte euch daraus etwas zitieren, weil es mich so angesprochen hat (es ging im die Leerformel Menschenwürde):

Die Beispiele, auf die sich das Zitat bezog, waren 1. Kant, für den die Homosexualität und Sodomie abscheuliche Verbrechen "wider die Zwecke der Menschheit" waren, denn sie "erniedrigen die Menschheit unter die Thierheit" und "machen den Menschen der Menschheit unwürdig" und 2. der Kathechismus der Katholischen Kirche, der den Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten als "Unzucht" bezeichnet, weil er "ein schwerer Verstoß gegen die Würde dieser Menschen" sei. Und noch vor zwei Jahren (das Buch ist von 2002) habe das deutsche Bundesverwaltungsgericht die Veranstaltung so genannter Peep-Shows mit der Begründung für verbotswürdig erklärt, sie verletzten die Menschenwürde der in ihnen auftretenden (vollkommen freiwillig auftretenden!) Frauen.

So, jetzt das Zitat:

"An diesen Beispielen kann man exemplarisch sehen, dass die Berufung auf die Menschenwürde besonders in Kontexten einer ganz bestimmten Art erfolgt: Man ist aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen auf ein bestimmtes "Menschenbild" mit bestimmten ethischen Postulaten festgelegt. Da man sich verpflichtet fühlt, diese Postulate nicht nur in seinem eigenen Leben zu befolgen, sondern auch in der Gesellschaft durchzusetzen, braucht man zu diesem Zweck natürlich Argumente. Man weiß oder spürt, dass die ausdrückliche und offene Berufung auf ein religiöses oder weltanschauliches Menschenbild insbesondere dort, wo es um die Rechtfertigung staatlicher Zwangsmaßnahmen geht, keine hinreichende Überzeugungskraft besitzt. Unter diesen Umständen findet man im Begriff der Menschenwürde die geradezu ideale argumentative Waffe: Da dieser Befriff, wie wir sahen, ein normativ besetztes Schlagwort ohne jeden diskriptiven Gehalt ist, legt man das jeweilige Menschenbild mit seinen ethischen Postulaten einfach in den Begriff hinein und erweckt so den Anschein, eine aus diesen Postulaten ableitbare negative Bewertung über ein bestimmtes Verhalten mit dem Satz "Dieses Verhalten verletzt die Menschenwürde" begründet zu haben. In wirklichkeit hat man jedoch nichts begründet, sondern seiner Bewertung lediglich auf besonders suggestive Weise Ausdruck gegeben."

....
"Und es ist ebenso wenig verwunderlich, wenn sich im Streit um die Zulässigkeit etwa das therapeutischen Klonens oder der Sterbehilfe gelegentlich sogar beide Seiten gleichzeitig versuchen, durch Berufung auf die Menschenwürde den Sieg davon zu tragen. Die Menschenwürde eignet sich vorzüglich als ideologische Waffe!"

... (Seite 27/28):

"Wer in einem beliebigen Kontext ein von ihm missbilligtes Verhalten als Verstoß gegen die Menschenwürde brandmarkt, suggeriert damit häufig, dieses Verhalten stehe ethisch auf einer Stufe mit einer Verletzung der Menschenrechte (wie etwa Folter, Tötung von Geisteskranken oder Rassendiskriminierung). Damit suggeriert er aber auch, die moralische und rechtliche Verurteilung dieses Verhaltens sei im Grunde für jeden anständigen Menschen ebenso völlig selbstverständlich wie im Fall von Menschenrechtsverletzungen. Auf diese Weise gelingt es ihm nicht selten, jede Begründung für diese Verurteilung als überflüssig erscheinen zu lassen und Andersdenkende moralisch zu disqualifizieren. Unter diesen Umständen fungiert das Schlagwort "Menschenwürde" nicht mehr bloß als argumentative nichtssagende Leerformel, sondern überdies als herabsetzende rhetorische Keule."
Liebe Grüße, Rebella
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Beitrag von anonymbenutzer »

-@ JBB,

..mir ging es besonders darum, das Bild aller Beeinflusser bei der deutschen Biopolitik etwas zu ergänzen und auf die anderen eigentlich gegensätzlichen politisch-ideologischen Interessenvertreter hinzuweisen, die trotzdem bestens zusammenarbeiten als Repromedgegner.

Die Gesundheitsxeperten und manche Sozialgerichte kann man bei dieser Thematik eher vergessen.

Jegliche Argumente, welche denen beim Umverteilungsproblem (Allokation), Streit um die Finanzierung in Gesundheits -Sozialsystemen beim Streichen und Aussortieren behilflich sind, werden generell dankbar angenommen - wie ideologisch-einseitig und auch widersprüchlich diese Kriterien auch sein mögen.

Möglicherweise interessiert sich der neue Ethikrat auch mal für die konkret und nicht nur für symbolisch oder potentiell Betroffenen, im Gegensatz zu den Kirchenleuten Behindertenvertretern gibt es ja bisher keinerlei Patientenvertreter, und damit meine ich nicht nur Kiwupaare.

Noch sehe ich angesichts der letzten Jahre wieder das hohe Risiko, dass bei den 13 Beratern, die nun der Bundestag noch auswählen soll, wieder ein solche einseitigste Expertenansammlung wie bisher ( Enquete) zum Zuge kommt, welche ohnehin versuchen über ihre Netzwerke, Medienarbeit nur die eine Sicht der Dinge unters Volk zubringen.

Wenn zudem Betroffene wieder nur als dümmliche Opfer oder verführte Nutzer und Kunden von Reprotechniken / Lifestylemedizin etikettiert werden und das künstliche Zeugen , das ja ja eigentlich ärztlich assistierte also unterstütze Zeugung ist.. weiter mit völliger moralischer Ablehnung, Empörung oder als extrem bis exotisch gesehen wird ...dann lohnt es sich sicher nicht, die Kommunikation mit solchen Entscheidern zu suchen,
sondern eher im Internet u. Medien weiter für eine weniger ideologische Sichtweise zu werben, aufzuklären und das Tun der diversen Akteure zu beobachten und kritisch im Sinne von Gegenöffentlichkeit zu kommentieren.
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