Verfasst: 03 Jun 2011 09:22
Danke Rebella,
meine beiden Mails sind schon raus!
Liebe Grüße,
Phil
meine beiden Mails sind schon raus!
Liebe Grüße,
Phil
https://www.klein-putz.net/forum/
2.Sehr geehrte xx,
vielen Dank für Ihre E-Mail. Die Frage der Präimplantationsdiagnostik (PID) ist eine sehr schwierige Entscheidung für meine Fraktion und auch für mich persönlich, deswegen sind E-Mails - wie die Ihre - wichtig für meine Entscheidungsfindung.
Vor der Entscheidung des Bundesgerichtshofs (BGH) am 6. Juli 2010, gingen Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen - wie fast alle Abgeordneten der anderen Fraktionen auch - davon aus, dass die PID im Rahmen des Embryonenschutzgesetzes verboten ist.
Der BGH entschied nun über einen Rechtsstreit, bei dem ein Arzt die PID durchgeführt und sich selbst angezeigt hatte. Nach Auffassung des BGH verbiete der Wortlaut des Embryonenschutzgesetzes (verabschiedet 1991) nicht die PID. Aus den Gesetzesmaterialien würde lediglich hervorgehen, dass der Gesetzgeber bei der Verabschiedung ein Verbot der Zucht von Embryonen zu reinen Forschungszwecken beabsichtigte, nicht aber ein grundsätzliches Verbot für eine Untersuchung "zur Entdeckung schwerer genetischer Schäden des extrakorporal erzeugten Embryos".
Aufgrund der neuen Ausgangslage bedarf es nun einer intensiven Diskussion in Gesellschaft und Politik über die Zulässigkeit der PID. Ich freue mich deswegen sehr, dass Sie diese Diskussion mit Ihrem Beschluss um eine fundierte und wohl überlegte Meinung bereichern. Mit dem Urteil des BGH ist der Gesetzgeber nun gefordert zu handeln. Die schlechteste Lösung ist, wenn die PID zulässig, aber ungeregelt bleibt, weil sich so ein unbegrenzter Einsatz ohne qualifizierte und unabhängige Betreuung der betroffenen Paare etablieren könnte.
Grundsätzlich fordern Bündnis 90/Die Grünen schon lange ein Fortpflanzungsmedizingesetz, da weite Teile der Fortpflanzungsmedizin bisher ungeregelt sind wie zum Beispiel die Spermaspende und in diesem Zusammenhang die Sicherstellung des Rechtes des Kindes auf Abstammung, Fragen zur Beratung und Qualität der Anbieter oder die Möglichkeit, auch alleinstehenden und lesbischen Frauen den Zugang zu fortpflanzungsmedizinischen Maßnahmen zu erleichtern.
Da sich bereits seit längerem eine umfassende Debatte um die Fortpflanzungsmedizin abzeichnet, haben Bündnis 90/Die Grünen schon im Frühjahr 2009 initiiert, dass das Büro für Technikfolgenabschätzung einen Bericht zur Fortpflanzungsmedizin erstellt, der nun seit Oktober 2010 vorliegt und eine wichtige Grundlage für die weitere Debatte bildet. Hilfreich wäre für diese Fragen auch die Wiedereinsetzung des Ethikbeirates - dies wird aber derzeit ausgerechnet vor allem von Seiten der Unionsfraktion abgelehnt.
Hinsichtlich der konkreten Frage, ob die PID nach der Entscheidung des BGH nun verboten oder zugelassen werden soll, gibt es derzeit - wie bei allen anderen Fraktionen auch - keine einheitliche grüne Position. Das Thema reicht tief in den Bereich individueller Wertvorstellungen jedes einzelnen Menschen. Wie bei anderen ethischen Fragen sind darum im Parlament fraktionsübergreifende Initiativen erarbeitet worden, die von mehreren Abgeordneten verschiedener Fraktionen eingebracht werden. Ich persönlich kann Ihnen leider noch nicht sagen, wie ich mich entscheiden werde, da ich mich noch intensiv mit den verschiedenen Gesetzesentwürfen auseinandersetze. Ich nehme Ihre ethischen Argumente sehr ernst und werde sie in meine Entscheidungsfindung mit einbeziehen.
Bei weiteren Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Agnes Malczak
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Agnes Malczak
Mitglied des Bundestages
Mitglied im Verteidigungsausschuss
Sprecherin für Abrüstungspolitik
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3.Sehr geehrte xx,
vielen Dank für Ihre Zuschrift zur PID. Es ist nicht leicht, bei diesem Thema eine Entscheidung zu treffen.
Es haben mich auch Zuschriften von Familien erreicht, die mir einen Einblick in das persönliche Schicksal und das Leid der Familien mit Erbkrankheiten gegeben haben. Ich bin dennoch sehr sehr skeptisch in Bezug auf PID, da ich die große Sorge habe, dass die Zulassung zu einer Auslese von Menschen führen kann.
Nach Abwägung aller Argumente werde ich allenfalls für eine äußerst restriktive Regelung, voraussichtlich aber tatsächlich für das Verbot votieren.
Herzliche Grüße
Ute Vogt
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Büro Ute Vogt MdB
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3 antworten für fast alle angemailten abgeordneten finde ich jetzt nicht sooo prickelnd, aber immerhin.Sehr geehrte xx,
vorweg bedanke ich mich für Ihr Schreiben zum Thema PID.
In diesen Tagen erreichen mich sehr viele Zuschriften, in welchen die
Verfasser dezidiert und prononciert die Argumente für ihren jeweiligen
Standpunkt darlegen und ich kann es nicht verhehlen – beide Seiten, die
der Befürworter (unbesehen der konkreten Ausgestaltung) und die der
Gegner bieten eindringliche Argumente auf.
Da ich meinen persönlichen Meinungsbildungsprozess noch nicht
abgeschlossen habe und bei dieser schwierigen und auch schwerwiegenden
Entscheidung auf jeden Fall der anstehenden parlamentarischen Beratungen
zur Findung meines eigenen Standpunktes bedarf, bitte ich Sie um
Verständnis dafür, dass ich noch keine wohlbegründete Position zur
Problematik PID habe. Seien Sie aber versichert, dass ich mir der
Tragweite und moralischen Verantwortung für meine Entscheidung in jedem
Fall bewusst bin.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Ulrich
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Alexander Ulrich, MdB
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