@ Reverie
Auch von mir:
Die 4/5 Theorie basiert vermutlich auf der im Internet kursierenden Aussage,
dass nach 5 bis 6 Behandlungen 80 % aller Frauen schwanger sind. 80 % = 4/5
Mondschaf hat am 1. Mai um 21.29 Uhr dazu einen Beitrag verfasst.
@ Cruziero
Um bei Deinen Worten zu bleiben:
Was Du anscheinend nicht kapieren kannst, ist,
dass es nach dem zweiten, dritten oder vierten Versuch eben nicht mehr so ist:
übrigens: ich habe zu der Zeit ganz schön viel Stress gehabt, fühlte mich
aber körperlich dem Stress besser gewachsen und erheblich leistungsfähiger als sonst.
Ich lehne nicht grundsätzlich ab, was Du schreibst, da ist einiges dabei, das ich
ähnlich sehe oder wo ich Deine Meinung akzeptieren kann. Mich stört aber, dass
Du Dein Erleben dieses einen erfolgreichen Behandlungsversuchs so in den
Mittelpunkt stellst und darin eine Vorbildfunktion siehst. Die meisten Frauen/Paare
sind beim ersten Versuch voller Energie und Tatendrang. Das ändert sich allerdings,
wenn es negativ ausgeht, und der nächste Versuch dann auch wieder erfolglos ist
und der übernächste Versuch auch und der vierte im folgenden Jahr ..... usw.
Dieser ständige Wechsel von Hochgefühl, Schmerz, Vorfreude, Trauer, Hoffnung
und Resignation hinterlässt Spuren in der Seele und am Körper.
Die meisten Paare suchen vor der ersten Behandlung erst mal nach Faktoren, die
möglicherweise dem Kinderwunsch entgegenstehen und überprüfen ihre Ernährung,
hören auf zu rauchen, schränken ihren Alkoholkonsum auf homöopathische Dosen ein,
beginnen, Vitamine einzunehmen etc.
Glaubst Du im Ernst, dass es Dir weiterhin so gut gegangen wäre, wenn Ihr
ein Negativ nach dem anderen hättest einstecken müssen? Wenn Ihr sechs
Behandlungen gebraucht hättet, um mit dem ersten Kind schwanger zu
werden, hättest Du aufgrund der während dieser Zeit gemachten Erfahrungen
eine andere Meinung zu dem Thema.
Du hattest Glück, dass Ihr das nicht durchmachen musstest, aber ich bitte Dich,
Rücksicht auf die Gefühle derer zu nehmen, die erst nach mehreren erfolglosen
Versuchen schwanger wurden bzw. immer noch auf diesem Weg sind. Es ist nicht
"normal" nach einer einzelnen Behandlung schwanger zu sein, im Durchschnitt
braucht man mehrere Behandlungen, auch wenn man vorher die Ernährung
umgestellt hat und positiv an die Sache ran geht. Mehrere negativ ausgehende
Behandlungen kosten viel Kraft und Energie, wodurch es eben nicht mehr möglich
ist, die Mundwinkel oben zu halten und konsequent einen Ernährungsplan einzuhalten.
Und trotzdem werden dann noch Frauen schwanger, obwohl sie schon längst nicht
mehr gesund leben, sondern sich erst Recht mal ein gutes Glas Wein oder eine
Tafel Schokolade gönnen, um nicht das Gefühl zu haben, auf alles im Leben verzichten
zu müssen. Da wird der Genuss zum Ausgleich für entgangenes Glück. Und irgendwann
ist dann doch mal eine Behandlung positiv. 80 % ist eine hohe Zahl.
Zu den restlichen 20 % zählen ja auch die, die nach einer, zwei oder drei Behandlungen
entscheiden, dass Schluss ist mit dem Stress. Vielleicht wären von diesen Paaren ja
im 5., 6. oder 7. Versuch auch noch welche schwanger geworden, wenn sie weiter
gemacht hätten. Dann könnte die Erfolgsquote eventuell noch höher sein.
Und gerade weil Deine Geschichte nicht die eines durchschnittlichen Kinderwunsch-Paares
ist, fühlen sich Deine Aussagen so verletzend an. So einfach, wie es bei Dir war, ist es im
Durchschnitt nämlich nicht. Daher fühlt sich ein guter Rat s c h l a g - Ernährungs-
umstellung, positive Herangehensweise - wie ein Schlag ins Gesicht an.
Im Übrigen kannst Du ja gar nicht wirklich nachvollziehen, wie sich eine Frau fühlt,
wenn sie über Monate oder sogar Jahre hinweg für tausende und abertausende von
Euros Hormone nimmt und jeweils nach vier Wochen wieder mal alles umsonst war.
Der Stress, den Du während der Kiwu-Behandlung hattest, ist doch nicht zu vergleichen
mit dem, den Deine Frau hatte. Daher wirkt es auf mich wie ein Affront, dass Du
von Stress während der Behandlung schreibst.
Die Leistungsfähigkeit einer Frau, die gerade ihre Eierstöcke mit Hormonen stimuliert
und an jedem Eierstock 3 bis 10 Follikel mit einer Größe von 2 cm hat, ist auch ziemlich
eingeschränkt, weil es drückt und ziept und die Gefahr einer Stieldrehung besteht.
Du musstest Deinen Körper nicht diesen Risiken aussetzen. Dass Du von erhöhter
Leistungsfähigkeit schreibst, fühlt sich daher überheblich an für die Frauen, die das
öfter als einmal machen müssen.