hallo mädels,
mein mann und ich haben den heutigen Nachmittag dazu genutzt, um uns eine Pension für eine kurze Woche an der Nordsee zu suchen. Ich liebe das Meer und so wollen wir Ende Juli für eine paar Tage mit den Motorrädern an die Küste fahren. Diese Planung zeigt mir aber auch gleichzeitig, dass ich nicht mehr bereit bin, wegen dem KiWu auf alles zu verzichten. Es gab eine Zeit, in der konnte ich mir kleine Wünsche nicht erfüllen, weil ich immer nur gerechnet habe, wieviel Geld mir dann vom KiWu nicht zur Verfügung steht.
Tinka, ich glaube, wir denken beide gleich. Genau wie du, habe ich Zukunftspläne die nichts mit dem KiWu zu tun hatten, wenn es ging, vermieden...man weiß ja nie, ob ich bis dahin nicht vielleicht schon ss bin...so habe ich immer gedacht. Ist schon heftig, wie sehr man sich dadurch selber einschränkt...aber immer alles mit dem Gedanken, ach man verzichtet ja gerne, wenn man dafür ss wird...(macht man ja auch wirklich, wenn man die Garantie hätte) Ich versuche auch, mich nicht von der Traurigkeit zu sehr nach unter ziehen zu lassen. Ich versuche nach Vorne zu schauen. Nur mittlerweile heißt für mich nach vorne schauen, nicht gleich an den nächsten Versuch zu denken.
Katharinchen, ich würde mal sagen, dass mein Mann nicht unbedingt froh war, wenn ich mit neuen Kräften an einen neuen Versuch rangegangen bin. Er hat mich zwar unterstützt, aber seine Sorgen um mich waren immer größer. Ich bin mir auch nicht sicher, ob man unbedingt alle Wege gehen sollte, um seinen Kinderwunsch zu erfüllen und alle Hindernisse aus dem Weg räumen sollte. Ich hatte bereits eine schwere Ehekrise. Und ich dachte, ich könnte mir meinen Kinderwunsch vielleicht durch einen anderen Mann erfüllen. Dann hätte ich meinen Mann als Alleinverursacher, als größtes Hindernis ja aus dem Weh geräumt.

Ich war wirklich so verzweifelt, dass ich tatsächlich auf diese Idee gekommen bin. Doch so einfach ist das nicht. Ich habe meinen Mann kennen gelernt, habe mich in ihn verliebt und wollte und will mit ihm gemeinsam alt werden. Der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind kam erst später. Ich versuche auch immer, mich in die Lage meines Mannes zu versetzen. Wie wäre es für ihn, immer wieder zurückzustecken? Er ist 45. Mal angenommen, ich würde ein Kind bekommen, mal angenommen, die beziehung würde vielleicht kaputt gehen....dann hat er für mich zurückgesteckt und darf aber weiter dafür bluten. Glaube mir, ich habe daran gedacht, mir einen neuen Partner zu suchen um mit ihm meinen Kinderwunsch zu erfüllen. Ich habe nur meinen MAnn dabei nie aus dem Kopf bekommen. Klar, man sollte sich immer erst überlegen, was man selber möchte....aber einen geliebten Menschen verletzten, nur um seine eigenen Wünsche zu erfüllen???? Wie weit kann man bei der erfüllung seiner Wünsche gehen? Es wird immer wieder vorkommen, dass sich der Eine in der Partnerschaft eher vom kinderwunsch verabschiedet, als der andere. So was geht in den seltesten Fällen gleichzeitig. Wie verhält man sich da? Redet man so lange auf den anderen ein, bis der wieder nachgibt?
Ich empfinde dein Posting nicht als Einmischung. Wir sind verschiedene Personen und haben nunmal verschieden Auffassungen. Im Gegenteil, ich finde die Posting sehr interessant. So sieht man auch mal eine andere Sichtweise.
Tina, dieses Verdrängen kenne ich auch nur zu gut. Mittlerweile kann ich aber auch wieder sehr gut in mich hineinhören. Ich habe lange und oft genug, die Ohren einfach zu gemacht. Mein Körper sagt mir, dass mir dieses Auf und ab der Gefühle, diese Euphorie und dieses ins Lochfallen, eigentlich nicht gut ist. Ich höre diese leise Stimme in mir. Ich kann sie aber auch manchmal prima ignorieren. Jedesmal, wenn hier wieder ein SST, egal von wem, negativ ausgefallen war, wurde mir vor Augen geführt, wieviel Glück man auch einfach dabei haben muss. Ich freue mich für jeden, der ein Positiv bekommt und bei der die SS gut verläuft. Bei Negativs verstumme ich nur.
Itzchen, natürlich kannst du mitreden. Man liest doch immer wieder, dass der Wunsch nach einem zweiten Kind genauso groß ist, wie beim ersten. Also ist dein Hoffen, Bangen und der Schmerz derselbe.
Donia, auch dir stimme ich zu. Manchmal muß der Mann der Starke sein und den Kinderwunsch langsam in Richtung Ende bewegen. Ich würde sonst wahrscheinlich wirklich weiter machen wollen, bis ich in die Wechseljahre kommen würde. Es ist eine sehr schwere Entscheidung, die man vielleicht von sich aus allein nicht treffen kann. Auch das gehört für mich zum Kinderwunsch dazu. Nicht, das der Partner immer nur brav alles mitmachen darf, sondern, dass er auch genau diesen wunden Punkt ansprechen kann, darf, muß oder sollte.
Silke
lily, Moorhuhn, Alex, Roundabout, Clelia und alle die ich vergessen habe...
Heute sind die großen Rechnungen ins Haus geflattert...und von denen muß ich mich nun auch erstmal erholen.
Ich wünsch euch eine gute Nacht und ein schönes Restwochenende.
LG Mandy