Hallo
Kurzinfo über d. Fortpflanzungsmedizin-Kongress in Wien für Interessierte:
Die Presse schreibt bereits auf der ersten Seite Babys aus der Retorte mit einem Seitenverweis auf S. 27. dort geht es weiter mit der Info, dass die Forscher für Qualitätskontrolle der Embryonen bei IVF eintreten! – An die 5000 Teilnehmer befinden sich beim Kongress in Austria Center Vienna: Frauen bekommen immer später ihr erstes Kind. Da brauchen wir neue Therapien, so die Experten. Getagt wird bis morgen. Über 5000 Teilnehmer tauschen wissen über Spermienqualität und Hormonlage, über Stammzellen und IVF aus.
Zur IVF sagen die Praktiker immer klarer, dass es vernünftig sei, die befruchteten Eizellen einer Selektion zu unterwerfen. Das ist der Ruf der Fortpflanzungsmediziner nach genetischer Untersuchung von Embryonen (PID).
Der Kurier schreib zum Thema Die Zukunft der Fortpflanzungt: 1 von 6 Paaren bleibt ungewollt kinderlos. Neue medizinische Wege zur Erfüllung des Kinderwunsches werden auf einem Kongress in Wien präsentiert. Das Alter bei der Frauen bei der ersten SS steigt. Zur Eizellvepflanzung wird berichtet, dass bei der IVF häufig bis zu sechs befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt werden (das habe ich nicht gewusst!!!), um die Wahrscheinlichkeit einer SS zu erhöhen. Dabei kommt es aber oft zu MehrlingsSS, die das gesundheitliche Risiko für Mutter und Kinder erhöhen. Daher werden international immer häufiger nur noch einzelne Embryonen verpflanzt. Um aber auch so eine hohe Erfolgsrate zu haben wollen Ärzte den Embryo auf Gen-Defekte (die zu einer Fehlgeburt führen) untersuchen. womit wir wieder beim Presse Artikel wären, wobei solche Tests noch umstritten sind.
Der Kurier informiert noch kurz über die Kriterien für die IVF-Fonds-Kostenübernahme sowie die Aufbewahrung von befruchteten Embryonen (derzeit max. 1 Jahr). Kurier nennt auch die Internetadresse für mehr Info:
www.eshre.com.
Tja, und im Standard habe ich folg. gefunden: Fehlgeburten früh aussortieren, Zusatznutzen für die umstrittene PID. Frauen, die aus ungeklärter Ursache wiederholte Fehlgeburten erleiden, können dank PID zu einem IVF-Kind kommen. Dies ist das Ergebnis einer beim Kongress präsentierten spanischen Studie (Carmen Rubio) Damit gewinnt die heftige Diskussion um die PID und deren Verbot in vielen Ländern (auch Österr.) wieder neue Nahrung. Bei Rubios Studie geht es aber nicht ums ausselektieren potenzieller Behinderter, sondern um das Vermeiden bisher unerklärter, soimit unvermeidbarer Fehlgeburten. Die Studie macht Chromosomenanomalien beim Embryo als wesentlichen Grund dafür aus. Der Standard beschreibt noch etwas näher diese Studie, aber ich möchte nicht näher darauf eingehen. Interessierten kann ich gerne noch mehr Infos geben, wenn Bedarf. Auch der Standard verweist auf das WWW.
Und noch eine
APA-Nachricht (habe ich in voller Länge und unzensuriert übernommen) : Vor IVF nicht rauchen! Giftige Substanzen schädigen Ei- und Spermienzellen: Paare, die per In-vitro-Fertilisierung zu einem Kind kommen wollen, haben zwei- bis dreifach geringere Chancen auf einen Erfolg, wenn der Mann vorher zur Zigarette greift. Das hat eine
Studie ergeben, die am Dienstag beim Jahreskongress der Europäischen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin und Embryologie (ESHRE) von einem deutschen Wissenschafter präsentiert wurde.
"Raucht der Mann, gibt es bei der In-vitro-Fertilisierung eine Schwangerschaftsrate von 18 Prozent nach jeden Versuch. Raucht er nicht, liegt die Erfolgsrate bei 37 Prozent", erklärte Dr. Michael
Zitzmann von der Universitätsklinik Münster Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz.
Ähnlich waren bei der Analyse der Daten von 301 Paaren (137 Raucher, 77 Raucherinnen) auch die Unterschiede bei ICSI-Befruchtungen (Injektion der Spermien in die Eizellen): Hier betrug die Erfolgsrate 22 Prozent, wenn der Mann zur Zigarette griff. War der Partner der Patientin hingegen Nichtraucher, lag die Schwangerschaftsrate bei 40 Prozent.
Zitzmann: "Wir zeigen unseren Patienten jetzt diese Zahlen und fordern sie auf, nicht zu rauchen. Es ist bekannt, dass Benzopyrene und der Nikotin-Abbaustoff Cotinin die Fähigkeit der Spermien
schädigt, in Eizellen einzudringen. Es treten an den Spermien laut einer Untersuchung, die hier bei diesem Kongress vorgestellt wird, auch Erbsubstanz-Veränderungen ein. Seit langem ist bekannt, dass auch die weibliche Fertilität durch Zigarettenkonsum beeinträchtigt wird."
Laut dem deutschen Experten deuten seine Untersuchungsergebnisse darauf hin, dass Tabakkonsum auch die Fertilität von Paaren schädigt, die keine medizinische Unterstützung zur Umsetzung ihres Kinderwunsches benötigen. Einen Beweis dafür gebe es aber bisher noch
nicht. Zitzmann: "Spermien brauchen etwa zwei Monate für ihre Entwicklung. Ich würde sagen, dass ist die kürzeste empfohlene Zeit, die ein Mann nicht rauchen sollte, wenn er und seine Partnerin an
eine IVF-Behandlung denken."
Völlig unklar ist laut den Daten der Londoner Endokrinologie-Forscherin Univ-Prof. Dr. Lynn Fraser (King's College) die Auswirkung des Einflusses von Östrogenen aus der Umwelt auf die
Fertilität. Sie testete an Mäusen die Folgen von 17-Beta-Östradiol (stärkstes natürliches Östrogen) sowie von "Umwelt-Östrogenen" wie Genistein (Soja, Gemüse), 8-PN (Bier) und Nonylphenol (Pestizide, Farben) auf die Funktion von Maus-Spermien. Fazit: Die Umwelt-Östrogene könnten zu einer zu frühen Aktivierung von Spermien führen, bevor eine Eizelle "in Sicht" ist. Das würde sie eventuell funktionsunfähig machen.
Doch die Frage liegt in den Details. Lynn Fraser: "Ich glaube, dass die Umweltbedingungen im weiblichen Genitaltrakt für die Fertilität wichtiger sind als die Situation, denen die Spermien beim
Mann ausgesetzt sind." Daher seien derzeit noch keine Aussagen darüber zu treffen, ob Östrogene aus der Umwelt positive oder negative Auswirkungen haben.
Noch eine APA-Meldung für die, die noch Kraft haben zum Lesen (habe ich auch in voller Länge und unzensuriert übernommen): Mehrlingsschwangerschaften bei In-vitro-Fertilisierungen sind gefährlich. Im Zuge der Analyse von fast 25.000 Schwangerschaften stellten französische Reproduktionsmediziner fest, dass Leben und Gesundheit der Babys einem hohen Risiko unterliegen. Dies erklärten sie am Montag beim Jahreskongress der europäischen IVF-Experten im Austria Center Vienna.
Die Fachleute untersuchten 24.989 Schwangerschaften, die auf Grund von Kinderwunschbehandlungen zwischen den Jahren 1986 und 1998 in Frankreich entstanden sind und nach denen 32.389 Babys geboren wurden. Die wichtigsten Gesundheitsindikatoren - Zeitpunkt der Geburt, Gewicht und Sterblichkeit - von 18.235 Einkindschwangerschaften, 11.905 Zwillingen und 1.772 Drillingen wurden verglichen.
Projektleiter Univ.-Prof. Dr. Emile Papiernik vom Hopital Port Royal in Paris erklärte, dass Frühgeburten (Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche geboren wurden) in einem klaren Zusammenhang mit Mehrlingsschwangerschaften standen: 87 Prozent der Drillinge und über 42 Prozent der Zwillinge wurden zu früh geboren, im Vergleich zu knapp über acht Prozent der "Einlinge". Mehr als fünf Prozent der Babys wurden noch vor der 33. Schwangerschaftswoche geboren, wobei mehr als 28 Prozent dieser sehr früh geborenen Babys Drillinge waren, knappe acht Prozent Zwillinge und weniger als zwei Prozent Einlinge.
Über 57 Prozent der Babys, die für ihr "Alter" klein waren, waren Drillinge, fast 43 Prozent Zwillinge und nur etwas über 17 Prozent Einkindschwangerschaften. Die Sterblichkeit unmittelbar vor und nach der Geburt war bei Drillingen fünf Mal höher als bei Einlingen (knappe 40 von 1.000 Drillingen verstarben im Vergleich zu weniger als acht von 1.000 Einlingen). Für Zwillinge lag die Rate bei knapp über 20 Todesfällen von 1.000.
Papiernik: "Mehrlingsschwangerschaften sind ein wesentlicher Risikofaktor für die Gesundheit der Babys. Obwohl die MehrlingsSS in den meisten europäischen Ländern zurückgehen, ist ihre Anzahl immer noch viel zu hoch".
Ich hoffe einige von euch fanden die Info interessant - hoffentlich haben sich die Anführungszeichen nicht wieder in komische Zahlenkombinationen verwandelt !!!!!
LG
EVA