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Verfasst: 30 Jun 2008 23:06
von roundabout
Hallo ich wollte nur mal was dazu sagen, das man KEIN Versager ist, wenn man es nicht schafft ss zu werden oder das Kind zu halten oder eins zur Welt zu bringen, ich habe vorher genauso gedacht :-? und ich verstehe diese Gedanken sehr gut, gerade das was Else geschrieben hat, diese Frage habe ich mir 1001 Mal gestellt, will ich wirklich ein Kind oder möchte ich nur eine SS beweisen können. Es kommt auf den Menschen an und auf nichts sonst, es fühlt sich jetzt nicht anders an wie vorher, ich bin jetzt kein besserer Mensch nur weil ich jetzt ss bin, so soll sich bitte keiner hier fühlen, denn das ist einfach nur schade. Es ist einfach keine Leistung, die man durch Fleiß erbringen kann oder indem man einen Berg erklimmt und es macht keinen besseren Menschen aus denen die ss werden/sind. Es kommt mir vor wie an einem großen See, man steht da und möchte unbedingt auf die andere Seite, aber wenn man auf der anderen Seite ist, erkennt man ganz erstaunt, das man der gleiche Mensch geblieben ist, das wollte ich nur sagen :)


LG roundy :hallo:

Verfasst: 01 Jul 2008 10:18
von itzchen
hallo an alle,

zu dem Thema Versagen...
Ja, das mag auch eine Rolle spielen, aber ich glaube, Ihr seid da ein wenig hart zu Euch selbst. Ich versuche mal meine Gedanken dazu aufzuschreiben. Klingt hoffentlich nicht zu konfus...?

Ich kann für mich ganz sicher sagen, dass das Gefühl es Versagens nicht der Grund ist, mir ein zweites Kind zu wünschen. Ich weiss, "dass ich es kann" und ich bin auch sonst ganz gut mit Selbstbewusstsein ausgestattet. Nein, das ist es definitiv nicht.

Ich glaube eher, dass in uns allen ein ganz tiefer Wunsch nach Kindern steckt, der vielmehr etwas mit unserem Programmiert-Sein auf Überleben und Art-Erhaltung zu hat. Klingt vielleicht auf Anhieb etwas weit hergeholt, aber wenn man sich mal ansieht, wie die Fortpflanzung des Menschen funktioniert und warum wir kleine Kinder süß finden und sie schützen und kuscheln wollen, dann passt das schon zusammen. Es ist für mich nur natürlich, dass die meisten Frauen dieses Ur-Bedürfnis nach einem Kind haben. Dagegen sollte man sich zunächst auch nicht wehren.
Aber für diejenigen, denen dies verwehrt bleibt, kommt irgendwann der Zeitpunkt, wo es Sinn macht, zu versuchen, dieses Bedürfnis bewusst an die Seite zu schieben und andere Schwerpunkte im Leben zu setzen. Nicht einfach. Auch mir mit einem Kind geht das so. Es kostet viel Arbeit und Energie, es gibt Rückschläge und man braucht einen Partner, der das alles mitträgt.
Mut macht mir, dass ich durchaus einige Leute kenne, die kinderlos geblieben sind und heute ein fröhliches und erfülltes Leben haben. Ein Patentrezept dafür gibt es aber wohl ebenso wenig wie einen Zeitpunkt, zu dem man sich endgültig vom Kiwu verabschieden sollte. Muss es vielleicht auch nicht. Wir alle werden daran wachsen, mit diesen Dingen umgehen zu müssen.

LG
itzchen

Verfasst: 01 Jul 2008 15:04
von Katharinchen
@ alle

Ich bin froh, dass wir hier so offen miteinander umgehen und uns hier unsere persönlichsten
Gedanken mitteilen. Genau die Gedanken sind es doch, die uns so belasten und wegen denen
wir den Austausch suchen. Die tatsächliche Behandlung kennen wir doch schon, die macht doch
keine Probleme. Aber die Ängste und Sorgen, die damit zusammenhängen, die machen Probleme.

Ich glaube, der Gedanke kommt jeder Frau irgenwann einmal, die noch keine Kinder bekommen
durfte, dass sie versagt hat, dass sie nicht genügend geleistet hat, dass sie es nicht verdient hat usw.
Das bleibt nicht aus in all den Jahren. Man fragt sich, ob man es nicht verdient hat.
Man sucht nach den Gründen
(Warum gerade ich, was habe ich angestellt, wofür soll ich bestraft werden?).

Die Gedanken kreisen immer wieder um die Nicht-Erfüllung des Kinderwunsches und suchen
nach den Ursachen, die man vielleicht nicht medizinisch abklären kann. In dunklen Stunden
zweifelt man dann an der richtigen Wahl des Partners. Oder man fragt sich, ob es bestimmte
Situationen aus der Vergangenheit sind, für die man bestraft werden soll. Oder, oder, oder .....

Der Verstand sagt ja, alles Quatsch, aber die Gedanken kommen einfach. Die kann man nicht
abstellen. Gerade wenn man mal wieder ein Negativ kassiert hat, dreht sich alles im Kreis.
Wenn die Hoffnung enttäuscht wird, fängt man an zu wühlen und zu graben. Warum, wieso,
weshalb? Aus der Verzweiflung entspringen solche Schuldgefühle und Gedanken.
Man fühlt sich minderwertig, weil man das Natürlichste von der Welt nicht schafft/hinkriegt.
Dieses Gefühl des Ausgeliefertseins, der Abhängigkeit von einem sogenannten Schicksal,
das kann einen innerlich zerreißen.

Verfasst: 01 Jul 2008 16:07
von zuikutis1978
silke2: es tut mir sehr sehr leid für euch!!! *tröst*

me: bin gerade vom transfer zurück und sehr sehr traurig :cry: . aus meinen drei kryos sind 2 aufgewacht und ich habe heute 2 morulas in qualität B zurück bekommen. es ist also gelaufen... ich bin nicht mal mit einer expandierten blastozyste schwanger geworden... musste mir die tränen echt verkneifen...

lg
zuikutis

Verfasst: 01 Jul 2008 18:33
von Moorhuhn
Hallo zusammen!

Else, Itzchen, Roundy, Mandy und Katharinchen @all: Ich finde mich in euren Worten absolut wieder. All diese Gefühle habe ich in den letzten 4 Jahren Schritt für Schritt kennen gelernt, und meistens dann, wenn ich gar nicht darauf vorbereitet war. Aber der Alltag nimmt auf die Gefühle von ungewollt Kinderlosen natürlich auch keine Rücksicht. Da kamen dann ganz plötzlich und unvermutet blöde Fragen und gut gemeinte Ratschläge oder eben richtig saudoofe Kommentare. Schadenfreude, dass ich wohl keine Kinder kriegen "kann" (blödes Wort, da haben wir es wieder), habe ich Gott sei Dank bisher nur ein einziges Mal erleben müssen.

Vom unerfüllten Kinderwunsch selbst mal ganz abgesehen, finde ich das Schweigenmüssen und das Anderssein am schlimmsten. Warum das Thema solch ein großes Tabu ist, habe ich leider bis heute noch nicht einmal im Ansatz begriffen. Ich habe es immer nur gespürt, dass es so ist. Der engste Personenkreis ist bei uns bis zu einem gewissen Grad eingeweiht, und beim Rest kann es jederzeit passieren, dass man auf Vorurteile wie auf Tretminen stößt. Weil das Thema so persönlich ist, hat man dann eben auch keine Lust, einem relativ fremden Menschen zu erklären, wie es wirklich ist.

Ich habe mir immer einen geschützten Rahmen gewünscht, um über dieses Thema endlich mal sprechen zu können, aber nirgends so richtig reingepasst, weil ich erst mit einem Fuß im Abschiedsbereich stand und stehe (2. Kind) und mit dem anderen noch im Bereich der Hoffnung. An deutschsprachigen Foren gibts komischerweise nur ein einziges solches Forum bei www.wunschkinder.net. Hier in USA bin ich auf ein sehr religiös dominiertes Forum gestoßen, das mir gerade nicht zugesagt.

Ich kämpfe mit meiner Zeitplanung wie mit Naturgewalten ich werde aber auf alle Fälle noch auf ein paar Postings eingehen.

Clelia: PN kommt auch bald.

:hallo: Moorhuhn

Verfasst: 01 Jul 2008 18:35
von Moorhuhn
Zuikutis: *dd* *dd* *dd* Hätten es denn Blastos sein müssen? Nach wievielen Tagen?

Verfasst: 01 Jul 2008 18:48
von zuikutis1978
Moorhuhn: ja, es hätten blastos sein müssen. das war eine fünftageskultur... vielen dank aber für deine *dd* trotzdem

Verfasst: 01 Jul 2008 19:13
von Tina3
Hallo zusammen,

zuikutis: *tröst*

lily: Du fragtest neulich noch, ob man denn mit Kryos überhaupt Chancen hätte. Warum denn nicht? Wenn sie das Auftauen überstehen und sich weiterentwickeln.... Wie handhabt das Deine Praxis in dem Fall, wenn welche beim Auftauen kaputt gehen sollten? Sie werden doch dann sicher ein weiteres Päckchen auftauen.

alle: stimme Euch zu. Für mich ist es eine Mischung aus Alldem: man kann dem Grundbedürfnis nach Fortpflanzung nicht nachkommen, die Kontinuität der Familie wird nicht gewahrt, das Anderssein, man wurde auf diese Weise (wenn nicht schon vorher anderweitig) schon in recht jungen Jahren mit Leid konfrontiert,.... - in einer Phase des Lebens, wo viele um einen herum jubeln und bei denen alles super zu sein scheint. Aber ich denke mir, jeder ist in seinem Leben mit irgendwelchem Mist konfrontiert, der eine eben früher, der andere später. Vielleicht können wir gerade dadurch später die kleinen positiven Dinge des Lebens besser schätzen.
Leider wird man überall immer wieder mit dem Thema konfrontiert, sei es bei der Bausparkasse, wo der Mitarbeiter einem sagt: bekommen sie doch Kinder, dann bekommen sie auch höhere Prämien....

roundy: ich glaube zwar auch, dass man schon dieselbe bleibt, aber erleichterter durchs Leben geht. Ich erinnere mich, dass ich damals in der kurzen SS immer mit einem Lächeln durch den Tag ging....

LG an alle von Tina

Verfasst: 01 Jul 2008 19:17
von Mandy72
zuikutis, ich hab 2006 bei meiner kurzen ss auch s morulas nach 5 Tagen zurückbekommen. Das hat meiner Meinung nach nicht so viel Aussagekraft. Nicht die Flinte ins Korn werfen.

Melde mich später nochmal

LG Mandy

Verfasst: 01 Jul 2008 20:01
von roundabout
zuikutis: Nicht aufgeben, ich hatte einen 3a und einen 4a Zeller am Tag 2 nach PU :knuddel: :knuddel: :knuddel: *dd* *dd* *dd*

Tina: Vielleicht bin ich erleichtert wenn ich das Baby endlich bemerke, Sorgen macht man sich immer :-? ich zumindest :?: meine Blutwerte waren übrigens absolut ok :P

seid lieb gegrüsst roundy :hallo: