Hallo zusammen!
Biene: Sind die niedlich

. Danke für die Fotos!
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag nachträglich und verspätet!
Was hat Deine Tochter denn jetzt so vor? Erstmal das Leben genießen? Ich fand die Zeit direkt nach dem Abi superschön, man fühlt sich so frei und die Welt scheint einem offen zu stehen. Ich hatte das Glück, nicht sofort studieren oder eine Ausbildung machen zu müssen. Ich bin erstmal ab ins Ausland und danach habe ich ein freiwilliges halbes Jahr in einer Kinderklinik gemacht.
All: Ihr hattet die Tage das Thema, ob man nun offen oder nicht mit dem KiWu umgeht. Viele haben geschrieben, dass sie von ihren Versuchen mittlerweile niemandem mehr erzählen. Ging mir genauso, bei der 5. ICSI wusste selbst der engste Kreis nix mehr. Um so überraschter waren dann die meisten und einige hatten Tränen in den Augen, als ich ihnen völlig unerwartet von meiner SS erzählt habe.
Obwohl ich bestimmt ein Jahr lang auch dicht gemacht habe und noch lange nach dem SS-Test niemandem was erzählt habe, bin ich eigentlich ganz Katharinchens Meinung.
Katharinchen hat geschrieben:
Ich bin bald an dem Punkt, an dem ich offen mit unserem unerfüllten Kinderwunsch umgehe.
Mich nervt dieses elende Versteckspiel, das ruft in mir Schuldgefühle hervor, die ich überhaupt
nicht haben muss, weil keiner von uns beiden an irgendwas Schuld ist.
Ich glaube, wir tun weder uns noch anderen Betroffenen einen Gefallen, wenn wir uns immer
im Untergrund bewegen.
Manchmal denke ich, die ganze Welt soll es hören, soll sich damit auseinandersetzen, dass
Kinder zu bekommen eben keine Selbstverständlichkeit ist. Ich glaube, irgendwann habe ich
die Kraft, die Reaktionen auszuhalten, die da kommen werden. Bisher hatte ich das nicht.
Es wäre toll, wenn der einzelne offen mit dem Thema umgehen könnte und der Welt von dieser unsichtbaren Krankheit erzählen könnte, die den Betroffenen auf mehreren Ebenen gleichzeitig schwer zu schaffen macht, ohne dass die Umwelt etwas davon mitbekommt. Ich denke, dass die Presse und die Politiker in der Verantwortung stehen, um die besten Voraussetzungen dafür zu schaffen.
Auf Unverständnis trifft man aber ja sogar schon bei der Berufsgruppe, bei der man das zuletzt erwarten würde: Den Gynäkologen. Endometriose zu diagnostizieren dauert im Schnitt 8 Jahre (bei mir 23 Jahre trotz starker Schmerzen). Selbst bei multiplen FGs erstarren viele Gyns in Untätigkeit und wenn es mit dem Schwangerwerden ewig nicht klappt, müssen sich viele selbst an eine KiWu-Klinik wenden.
Vielleicht sollten auch besonders die Gyns aufgeklärt werden mit Hilfe von Pressearbeit etc. Der Verein Aktion Kinderwunsch macht so etwas vielleicht. Ich kann bei denen ja mal anfragen.
Hier in den USA gibt es Resolve (
www.resolve.org). Die versuchen, ein ganzes Netz von Niederlassungen über die USA zu ziehen, die alle die Öffentlichkeit über Unfruchtbarkeit informieren. Es gibt Awareness Marches etc. Zumindest hier im Süden von Texas habe ich aber noch nichts von positiven Auswirkungen gemerkt. Hier ist man fühlt man sich wie ein Alien, wenn man kinderlos ist, "normal" ist es, 3-4 Kids zu haben. Naja, vielleicht ist das ja in Großstädten anders. Cecilia kannst du dazu was sagen?
Sorry für die Volltextung, ich habe versucht, es so kurz zu halten wie möglich

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Liebe Grüße,
Moorhuhn