Hallo zusammen!
Am 1. Mai kann ich nicht, weil Patrizia da Geburtstag hat. Und am 2.,3., und 4.5. auch nicht, weil da mein Mann länger arbeiten.
Bitte ärgert Euch nicht über mein Posting. Ich habe ganz einfach meine Gründe für diese Behauptung oder Feststellung. Ich möchte dazu weiter unten noch etwas schreiben.
engelchen: ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden mit meinem Leben. Es ist halt ein Auf und ein Ab, und z.Zt. leider fast nur noch Ab´s. Durch meine und Patrizias ständigen Erkältungen können wir seit über 2 Monaten fast keine gesellschaftlichen Kontakte pflegen (bin nicht der Typ, der seine Erkältungsviren umherschleudert) und das Wetter war ja bisher nicht so toll zum Rausgehen, d.h. ich/wir sind die ganze Zeit allein zu Hause. Dazu kommt noch, daß die meisten Bekannten nun wieder arbeiten gehen und ich nicht. Womit ich aber kein Problem habe - nur weniger Partner für ein gespräch auf der Straße, am Spielplatz etc.
Desweiteren die Erkenntnis, daß es ohne ärtzliche und medizinische Hilfe kein 2. Kind geben wird, welche bei einigen Familienmitgliedern Entsetzen, Resignation und die unsinnigsten Tipps und Kommentare hervorgerufen hat.
Momentan genieße ich echt die Zeit, wo Patrizia im Kiga ist und ich nach ER muß, so komisch es klingen mag. Nachdem ich schon so viele Meinungen gehört habe, warum ich noch nicht schwanger geworden bin, bin ich echt froh, daß man in ER ersteinmal der Sache auf den Grund geht. Vielleicht erfahre ich ja heute Nachmittag die Ursache.
Auf ein 2. Kind versteifen wir uns keineswegs. Schon vor Monaten habe ich mir überlegt, daß wir 1 oder mehrere Pflegekinder aufnehmen könnten. Davon wurde mir aber von mehreren Seiten, mit den unterschiedlichsten Begründungen, abgeraten. Mein Mann zieht leider auch nicht. Und eine Adoption ist in unserem Alter ja leider nicht mehr möglich. Manchmal überkommt mich aber auch der gedanke, ob ich mir das wirklich nochmal antun möchte: unruhige Nächte, Schlafmangel, Geschrei etc.
engelchen: ich freue mich für Euch, daß Deine Kleine ihren 1. Zahn bekommen hat. Freu Dich, diese Prozedur wirst Du noch ein paar Mal erleben.

Mal wird es leichter sein, mal schwerer. Bei Patrizia ist es sehr schwer. Die Schneidezähne haben 7 Monate gebraucht, bis alle da waren. Die Backenzähne kamen in 2 Monaten und die Eckzähne brauchten fast 4 Monate. An den letzten Backenzähnen machen wir nun schon seit über 1 Jahr rum. In 2 Wochen wird Patrizia 3 und ihr fehlen noch 2 Zähne.
Es gibt ja ein paar Möglichkeiten den Kleinen das Zahnen zu erleichtern: Osanit-Globuli, Camomilla-Globuli, Viburcol-Zäpfchen (wenn es besonders schlimm ist). Ich kenne aber auch Kinder, bei denen hat die Mutter nichteinmal gemerkt hat, daß das Kind Zähne bekommen hat.
sanmo und engelchen: nun zu der Begründung, warum ich so etwas über Therapeuten gesagt habe. Der Ausspruch war etwas krass - ich gebe es zu - aber ich nehme mal an, es liegt an der schlechten Erfahrung, die ich mit denen gemacht habe. Aber bevor hier voreilige Schlüsse gezogen werden - ich war noch nie bei einem, sondern meine Mutter.
Mit ungefähr 13 Jahren habe ich herausgefunden, daß meine Mutter sehr viel Bier trinkt. Damals ca. 2 Kästen pro Woche. Ungefähr 4 Jahre später starb mein Onkel am Versagen der Bauchspeicheldrüse. Er war gerade 46 Jahre alt. Kurze Zeit danach kam meine Mutter beim Hausarzt in Behandlung, weil ihre Leberwerte zu hoch waren. 8 Wochen vor Beginn des Abiturs kam meine Mutter zur ersten Kur weg. 1991 brach ich das Studium nach 2 Jahren ab, um eine Berufsausbildung zu machen und in den Betrieb meiner Eltern einzusteigen, weil die Alkohohlabhängigkeit meiner Mutter immer schlimmer wurde. Ab hier fing ich an, mich in eine Perfektionistin zu verwandeln. 1994/95 hatte meine Mutter Unterleibskrebs und 5 Monate später Brustkrebs. Zu diesem Zeitpunkt lag der tägliche Alkoholkonsum meiner Mutter bei ca. 1-2 Flaschen Sekt und 1 Flasche Wein. Danach wieder eine Kur und meine Mutter schaffte es 1 1/2 Jahre trocken zu bleiben.
Die letzten 5 Jahre ihres Lebens waren für mich die Hölle. Ich habe nur gearbeitet - 50-60 Stunden wöchentlich waren normal. Auf jegliche Freizeit und Freunde, incl. Partner verzichtet. Und ich habe viel gelesen - über Alkoholmißbrauch und Co-Abhängigkeit. Ich wollte davon loskommen. Es war eine Kratwanderung zwischen entgültigem Abstieg in die Co-Abhängigkeit und Befreiung davon. Ich habe es geschafft davon loszukommen. Meinen Mann zu finden, eine neue Arbeit zu beginnen und mir eine Wohnung zu suchen. Letzteres war dann nicht mehr nötig, weil meine Mutter starb - im Jahr 2001 an einem Versagen der Bauspeicheldrüse mit 55 Jahren. Ich habe nie über ihren Tod geweint, weil es für mich eine Erlösung war, nur darüber, daß sie es nicht geschafft hat, davon loszukommen.
In dieser ganzen Zeit war meine Mutter öfters als einmal bei einer Psychologin. Gebracht hat es nie etwas. Eine dieser Psychologinnen rief mich mal an und befragte mich am Telefon, um sich ein genaueres Bild über meine Mutter und deren Umfeld incl. Familie machen zu können. Danach auch eine Befragung meines Vaters. Bei dem äußerte sie, daß sie verstehen könne, warum meine Mutter alkoholabhängig wurde: bei so einer Tochter!! Denkt nur an sich. Übrigends war ihr Urteil über meinen Vater genauso vernichtend.
Zum Schluß noch. Ich trinke bis heute fast nie Alkohol. Alle Schaltjahre mal etwas Baylies, zu Ostern mal ein Eierlikörosterei oder ähnliches, und an Silvester 2 Schluck Sekt. Das wars. Eine normale Reaktion auf das Erlebte haben mir Ärzte bestätigt. Ich habe aber keine Probleme, wenn mein Mann oder so, mal Wein oder Bier trinken. In der Humangenetik hat man uns gesagt, daß es in meiner Familie aufgrund der Häufung (Mutter, Onkel, und deren Vater, Schwester und Bruder meiner Oma mütterlicherseits) schon eine erbliche Alkoholabhängigkeit kann, d.h. ich muß es nicht haben, aber meine Kinder können das Gen in sich tragen.
Ihr könnt Euch nun sicherlich vorstellen, warum ich nicht viel von Therapeuten halte. Würde mich freuen, wenn ihr nun Eure Aussagen über mich etwas revidieren würdet.
Viele Grüße
Claudia