Ok, ich schreib mal was dazu.
Ich bin ein "Christ wie Du und ich" - allerdings denke ich selber und brabbel nix nach.
Ich bin auch NICHT katholisch sondern gehöre zu einer Freikirche...
Ich versuche mal eine Antwort, sage aber direkt, dass ich mich nicht in der Aufgabe sehe hier irgendetwas zu verteidigen. Ich werde mich auch für nix rechtfertigen. Ich möchte lediglich schreiben, wie ich meinen Glauben lebe und verstehe und hoffe, dass dadurch einige Fragen im Ansatz geklärt oder zumindest anders beleuchtet werden.
Ach ja, in dem was ich glaube und lebe beziehe ich mich auf die Bibel!
Ok.
Hauptpunkt scheint ja zumindest in der Diskussion auf den letzten Seiten das Unverständnis zu sein, wie ein liebender Gott seinen Sohn auf grausame Art opfern konnte. Und die Frage, wie Gott so viel Leid in der Welt zulassen kann...
Fangen wir mal ganz vorne an: Als Gott den Menschen erschaffen hat hatte er einen Plan, ein Bild vor Augen wie seine Schöpfung sein sollte. Er hat diese Welt danach geschaffen (nachzulesen im Schöpfungsbericht 1. Mose), und als Krone der Schöpfung hat er den Mensch geschaffen. Aber Gott wollte keine Marionetten-Menschen, die nur vor sich hin leben und nicht frei denken. Deshalb hat er dem Menschen einen eigenen Willen gegeben. Ihr kennt vielleicht die Geschichte vom Sündenfall ("böse Schlange..."). Der Mensch entschied sich also, dass er sein Leben ohne Gott besser leben könnte. Das hat Gott zugelassen und den Menschen aus dem Paradies verbannt.
Soviel vorab.
Seitdem und bis heute passiert vieles immer nach dem gleichen Muster: Der Mensch lebt ohne nach Gott zu fragen, denn er kann's ja besser alleine. Aber dann, wenn was schief geht (was auch immer... Leid, Probleme...) dann fragt der Mensch plötzlich nach Gott. Und macht Gott für das Verantwortlich, was schief gegangen ist.
Das ist doch schon eine Unlogik in sich?! Der Mensch kann doch ohne Gott viel besser leben, aber wenn der Mensch Gott "braucht", dann fragt er nach ihm?
Nun gut. Gott sieht diese Situation und findet's schrecklich. Er möchte dem Mensch eine Chance geben, wieder mit ihm in Gemeinschaft leben zu können. Dazu ist es nötig, dass der Mensch die Trennung zu ihm überwindet. Und hier kommt Gottes Sohn ins Spiel.
Gott weiß ganz genau, dass kein Mensch selber die Trennung zu ihm überwinden kann - dazu ist zuviel passiert, dazu baut der Mensch einfach zu viel Mist. Und Gott ist kein Gott, für den man gute Taten noch und nöcher bringen muss.
Also opfert er seinen eigenen Sohn. Er lastet ihm alle Schuld der Welt auf, und Jesus stirbt auf eine der grausamsten Arten am Kreuz. Da, wo eigentlich jeder von uns hätte hängen müssen.
Nun kann man wirklich sagen, was ist das für eine Gott, der so brutal mit seinem eigenen Sohn umgeht?! Aber andersrum kann man auch sagen, was ist das für ein liebender Gott, der seine eigenen Geschöpfe, Dich und mich, verschont und dafür seinen eigenen Sohn hergibt! Wieviel müssen wir ihm bedeuten!!!
Und: Der Tod ist nicht das letzte Wort. Nach 3 Tagen ist Jesus von den Toten auferstanden und nach einigen Wochen zu Gott in den Himmel aufgefahren. Wir haben also keinen toten Gott!
Und wie kann der Mensch nun in Gemeinschaft mit Gott leben? Es ist lediglich nötig, das Sterben Jesu anzuerkennen und ihn um Vergebung der Sünden zu bitten (nachzulesen in Johannes 3,16 und vielen vielen anderen Versen!).
Ich weiß, dass das längst nicht alle Fragen beantwortet - aber vielleicht ist es eine andere Blickrichtung von einem "Menschen wie Du und ich".
Und jetzt zerreißt mich!
