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Verfasst: 06 Mai 2012 19:29
von cruzeiro
Katharinchen hat geschrieben:@ Cruzeiro
Wenn ich also unseren Fall mit dem Fall von Katharinchen vergleiche,
muss man ganz klar sagen, dass aufgrund der äußerst komplizierten
Stimulationsmöglichkeiten bei ihr 100% das Gegenteil von uns vorlag.
z.B. Eileiter durchtrennt, na ja ... ... ernsthaft, wenn das eine Frau
schreibt, die diese Störung nicht hat und das dann als Argument nimmt, ...
Wie schön, dass Du Dich mit meiner individuellen Problematik so gut
auskennst. Das zeugt von wirklichem Interesse für andere Menschen.
Katharinchen: ich habe nur deine eigenen Beiträge während deiner Behandlung gelesen. Ich nehme mal an, du hast jeweils die Wahrheit geschrieben. Das bezieht sich auf das erste Zitat.
Das zweite Zitat, das Du mit dir in Zusammenhang bringst, hast Du mit dir in Zusammenhang gebracht, nicht ich. Nur der Vollständigkeit halber. So geht das aber ja leider ständig hier ...
Willst Du mir jetzt also auch noch vorwerfen, dass ich mich informiere
Von meiner Seite aus war's das jetzt hier. Wenn ja sogar das simple Schreiben solcher einfachen Fakten, wie derjenigen, das Übergewicht ein Risikofaktor für die geschilderten Krankheiten darstellt, dazu führt, dass mal eben die Zitierfunktion genommen wird und dann persönliche Beleidigungen ausgegossen werden, so spricht das eine ganz klare Sprache.
Diskriminierungen haben in einem Forum nichts zu suchen. Da haben einige hier, als sie - mit der Nase darauf gestoßen - dann gemerkt haben, dass hier ein Mann schreibt, wirklich vieles zu lernen, aber vermutlich ist das schon zu spät. Das übliche Frau-Mann-Rollenklischee ist da doch um vieles praktischer.
Dies war mein lezter Beitrag hier und überhaupt in diesem Forum.
Ich habe einigen helfen können bei ganz speziellen Fragestellungen und vielen aus der schweigenden Mehrheit vermutlich auch.
So long.
Verfasst: 06 Mai 2012 23:15
von Gast
Naja, ich möchte nur kurz darauf hinweisen, dass viele Paare trotz scheinbar optimaler Bedingungen nicht schwanger werden. Die Medizin kann halt nicht alles erklären.
Außerdem bezweifele ich, dass viele Kiwu-Patientinnen übergewichtig sind, in meinem Fall ist die Abnehmempfehlung mehr als albern. Bei vielen anderen auch.
Ich finde es auch arrogant zu behaupten, man hätte nach drei Negativs aufgehört. Läßt sich immer leicht sagen, wenn es beim ersten Mal klappt, was mehr als Glück ist.
Es geht ja auch nicht immer um Positiv und Negativ, leider gibt es auch viele Fehlgeburten, und leider auch Totgeburten. Wer kann schon danach aufhören?
Nee, nee, ein Baby bekommen zu dürfen ist ein großes Glück und ganz bestimmt nicht der eigene Verdienst (bestimmte Verhaltensweisen und ein gewisses Alter setze ich mal voraus). Alles andere ist anmaßend.
Verfasst: 06 Mai 2012 23:18
von Katharinchen
cruzeiro hat geschrieben:
Willst Du mir jetzt also auch noch vorwerfen, dass ich mich informiere
War da irgendwo ein Vorwurf?

Verfasst: 06 Mai 2012 23:22
von Mondschaf
@cruzerio:
wenn ich nichts mehr schreibe, liegt es nicht daran, dass du mich überzeugt hättest.
ich habe den eindruck, dass du vieles in die diskussion wirfst, aber dann kneifst, wenn es um die verifizierung der von dir selbst in die diskussion gebrachten 'fakten' geht wie die 4/5.
ich lasse mich gern eines besseren belehren.
aber überzeugend muss mein gegenüber dafür schon sein. das warst du für mich bis jetzt nicht wirklich.

in details schon (die unglücklichen patienten... das ist sicher etwas übertrieben dargestellt), aber nicht so, dass ich meine meinung dazu insgesamt geändert hätte. zu einem überzeugenden menschen gehört für mich auch, das er insbesondere die themen weiterverfolgt, die er ursprünglich selbst als argumente in die diskusssion eingebracht hat. und sie nicht als im grunde gleichgültig darstellt, sobald er feststellt, dass sich die sogenannten 'fakten' nicht wissenschaftlich halten lassen wie die 4/5. und anstelle einer seriösen auseinandersetzung mit gegenargmenten schwupps zum nächsten 'thema' greift.
mit so einem sprunghaften diskussionsstil kann ich persönlich nichts anfangen. das ist mir - wieder persönliche meinung - zu unpräzise und zu emotional.
ich schreibe daher nichts mehr zu deinen aussagen, weil ich den eindruck habe, dass diskussionen mit dir zwecklos sind.
eins würde mich allerdings ja mal interessieren: was meint eigentlich deine frau zu dem thema?
@alle anderen:
immerhin hat hr. tewes wischmann den artikel gelobt. und das ist nun jemand, von dem ich wirklich denke, dass er zum einen einfühlsam ist und sich zum zweiten mit unerfülltem kinderwunsch und dessen psychischen auswirkungen auskennt. ich fand jedenfalls, dass sein buch einige sehr gute hinweise enthielt, was man tun kann, um sich nicht völlig in dem unerfüllten kinderwunsch zu verirren.
also so what...
gruß
mondschaf
Verfasst: 06 Mai 2012 23:29
von Mondschaf
@miaflorentine:
Ich finde es auch arrogant zu behaupten, man hätte nach drei Negativs aufgehört. Läßt sich immer leicht sagen, wenn es beim ersten Mal klappt, was mehr als Glück ist.
da hast du wirklich recht.
bei vielen verschieben sich die grenzen dessen, was sie zu tun bereit sind. wir wollten z.b. anfangs überhaupt keine KB machen. für uns war das eine sehr tiefgehende erfahrung, zu erleben, wie sich selbstgesetzte grenzen aufgrund der (bei der ursprünglichen definition der grenzen eben nicht wirklich für realistisch gehaltenen misserfolge) ganz massiv verschoben haben.
wo wir uns sonst eigentlich immer eher für prinzipientreu halten.
da sind wir schon ins grübeln gekommen, was mit unseren anderen prinzipien vielleicht in nicht vorstellbaren situationen passieren würde...
liebe grüße
mondschaf
Verfasst: 07 Mai 2012 06:23
von Nauka
Mondschaf hat geschrieben:@miaflorentine:
Ich finde es auch arrogant zu behaupten, man hätte nach drei Negativs aufgehört. Läßt sich immer leicht sagen, wenn es beim ersten Mal klappt, was mehr als Glück ist.
da hast du wirklich recht.
bei vielen verschieben sich die grenzen dessen, was sie zu tun bereit sind. wir wollten z.b. anfangs überhaupt keine KB machen. für uns war das eine sehr tiefgehende erfahrung, zu erleben, wie sich selbstgesetzte grenzen aufgrund der (bei der ursprünglichen definition der grenzen eben nicht wirklich für realistisch gehaltenen misserfolge) ganz massiv verschoben haben.
wo wir uns sonst eigentlich immer eher für prinzipientreu halten.
da sind wir schon ins grübeln gekommen, was mit unseren anderen prinzipien vielleicht in nicht vorstellbaren situationen passieren würde...
liebe grüße
mondschaf
Das ist für mich auch eine sehr wichtige Lehre, die ich aus meiner Kiwuzeit gezogen habe. Ich hoffe ehrlich, dass sie mich auch weniger arrogant Leuten gegenüber gemacht hat, die Entscheidungen treffen, die ich erstmal für ethisch oder moralisch fragwürdig halte. Ein großes Thema ist da Eizellspende. Damit hätte ich mich sonst wohl nie auseinandergesetzt und würde es höchstwahrscheinlich verdammen (wegen Belastung der Spenderin und Anonymität der Spenden und den daraus evtl. entstehenden psychischen Belastungen für die Kinder).
Und was bin ich froh, dass wir nicht nach dreimal aufgehört und -gegeben haben. Auch Zech macht meines Wissens nach keine Immudiagnose vor dem ersten Versuch. Wir haben nach der zweiten negativen IVF Gerinnung und Genetik checken lassen und erst nach der dritten über den eigenen Hausarzt Immunologie, weil die alte Kiwu sich geweigert hat. Beim 4.-6. Versuch bin ich dann 2x schwanger geworden, wenn auch eine MA, was ich einen super Schnitt finde. Meines Wissens nach gehört eine ausführliche Immudiagnostik nirgends zu den Standarduntersuchungen und die Thematik ist ja auch spezieller, so dass man, selbst wenn man sich von Anfang an gut informiert, selten gleich darauf stößt. Zu mal so viele Ärzte das Thema komplett negieren...
Blastos gibt es in Deutschland inzwischen auch, für uns gab es auch als Selbstzahler keinerlei Grund ins Ausland zu gehen.
Als wir gestartet haben war ich unter 35, normalgewichtig und gesund.. schwanger geworden bin ich mit 35 und 10 kg mehr (noch nicht übergewichtig) und dem entsprechendem Frust im Gepäck aufgrund der vorher fehlgeschlagenen Behandlungen und der MA.
Beste Grüße
Nauka
Verfasst: 07 Mai 2012 11:15
von Mondschaf
hallo nauka,
Das ist für mich auch eine sehr wichtige Lehre, die ich aus meiner Kiwuzeit gezogen habe. Ich hoffe ehrlich, dass sie mich auch weniger arrogant Leuten gegenüber gemacht hat, die Entscheidungen treffen, die ich erstmal für ethisch oder moralisch fragwürdig halte.
das ist ja interessant, dass es dir auch so geht. wie haben ja über embryonenspende nachgedacht. hätte uns das jemand vorher gesagt, so hätte ich das mit sicherheit empört zurückgewiesen.
was mir seither durchaus zu schaffen macht, ist die überlegung, ob ich andere prinzipien ebenso schnell über bord werfen würde, wenn es einen entsprechenden grund gäbe...
ich freu mich, dass es bei dir nach so viel versuchen geklappt hat und wünsche dir alles gute für de endspurt!!
liebe grüße
mondschaf
Verfasst: 07 Mai 2012 11:34
von Laulau69
Mondschaf hat geschrieben:hallo nauka,
Das ist für mich auch eine sehr wichtige Lehre, die ich aus meiner Kiwuzeit gezogen habe. Ich hoffe ehrlich, dass sie mich auch weniger arrogant Leuten gegenüber gemacht hat, die Entscheidungen treffen, die ich erstmal für ethisch oder moralisch fragwürdig halte.
das ist ja interessant, dass es dir auch so geht. wie haben ja über embryonenspende nachgedacht. hätte uns das jemand vorher gesagt, wär ich solche überlegungen mit sicherheit empört zurückgewiesen.
auch mir geht das so. ich bin inzwischen sehr vorsichtig mit sätzen wie "würde ich nie machen". andere situationen bewirken auch ein anderes denken. ich hab früher nicht so gedacht - und froh, dass ich dazugelernt habe.
auch wir sind inzwischen bei EMS.

an alle.
Verfasst: 07 Mai 2012 12:38
von Mondschaf
hallo laulau,
ja, man kann es auch positiv sehen im sinne von dazu lernen. trotzdem fand ich die erfahrung beunruhigend. weil irgendwie die beurteilung der KB für mich sehr tief in meinem wertesystem verankert war.
im nachhinein betrachtet hatte ich mich nicht wirklich gründlich mit den themen repromedizin, embryonenspende usw. beschäftigt und einfach eine menge vorurteile.
wobei wir am schluss von der EMSP wieder abgekommen sind und uns für die 'traditionelle' variante pflegekind entscheiden haben. damit will ich aber niemanden verurteilen, der diesen weg wählt - im gegenteil, ich finde es schade, wenn die embryonen verworfen werden - , es wäre nur für uns nichts gewesen.
liebe grüße und viel erfolg wünsch ich dir nach deinem langen weg!
mondschaf
Verfasst: 07 Mai 2012 22:13
von rebella67
Mondschaf hat geschrieben:hallo nauka,
Das ist für mich auch eine sehr wichtige Lehre, die ich aus meiner Kiwuzeit gezogen habe. Ich hoffe ehrlich, dass sie mich auch weniger arrogant Leuten gegenüber gemacht hat, die Entscheidungen treffen, die ich erstmal für ethisch oder moralisch fragwürdig halte.
das ist ja interessant, dass es dir auch so geht. wie haben ja über embryonenspende nachgedacht. hätte uns das jemand vorher gesagt, so hätte ich das mit sicherheit empört zurückgewiesen.
was mir seither durchaus zu schaffen macht, ist die überlegung, ob ich andere prinzipien ebenso schnell über bord werfen würde, wenn es einen entsprechenden grund gäbe...
ich freu mich, dass es bei dir nach so viel versuchen geklappt hat und wünsche dir alles gute für de endspurt!!
liebe grüße
mondschaf
Endlich wird es mal interessant. Ich bin durch die Erfahrungen der Kinderwunschzeit auch sensibler geworden und überprüfe meine Vorurteile zumindest erstmal. Wobei ich mir zuvor nie Gedanken über Kinderwunschbehandlungen gemacht habe und auch von Anfang der Behandlung an keine moralischen Bedenken dagegen hatte. Im Gegenteil wunderte ich mich, warum es offenbar moralische Bedenken gibt und musste erstmal dahinter steigen.
Ob ich andere Prinzipien ebenso schnell über Bord werfen würde - da käme es wohl auf die Prinzipien drauf an. Ich denke schon, dass wir einen Teil unserer Prinzipien durch eigene Erfahrungen infrage stellen, einen anderen Teil aber nicht.
An welche Prinzipien, die du nicht über Bord werfen würdest, denkst du Mondschaf?