In deiner Version verzichtest du auf die Allmacht Gottes. Denn wenn er allmächtig wäre, hätte er einen weniger grauenhaften weg wählen können.
Rebella hat es auf den Punkt gebracht.
Viele Gebete, die ich noch von früher kenne, beginnen so: "Allmächtiger, gütiger Gott, bla..."
Das ist es eben, was ich nicht verstehe: Dieser Gott kann doch nur allmächtig ODER gütig sein. Wenn er gütig ("lieb") wäre, würde er seinen Sohn nicht so leiden lassen können.
Wenn er allmächtig wäre, könnte er ja zB auch sagen: "Ich lasse meinen Sohn einen Marathon laufen und durch diese beachtliche Leistung sind die Menschen erlöst"
Oder er zuckt nur kurz mit der Wimper und schon sind die Menschen erlöst. Ja, das würde wirklich gehen, wenn Gott allmächtig wäre!
Gott weiß ganz genau, dass kein Mensch selber die Trennung zu ihm überwinden kann - dazu ist zuviel passiert, dazu baut der Mensch einfach zu viel Mist. Und Gott ist kein Gott, für den man gute Taten noch und nöcher bringen muss.
Also opfert er seinen eigenen Sohn. Er lastet ihm alle Schuld der Welt auf, und Jesus stirbt auf eine der grausamsten Arten am Kreuz.
Auch wenn es X-Mal wiederholt wird, kapiere ich es trotzdem nicht: WARUM ist die ganze Schuld der Welt getilgt, wenn der Sohn geopfert wird? Wo ist da der konkrete Zusammenhang?
Das ist für mich ähnlich zusammenhanglos, als wenn du sagen würdest: "Weil heute Nachbars Katze gestorben ist, bekommen wir morgen gutes Wetter". Ich hoffe, du verstehst mein Beispiel...
Ausserdem: Als MUTTER finde ich es so schrecklich und pervers, seinen Sohn auf so grausame Art und Weise zu opfern, dass ich einen Gott, der so etwas macht, überhaupt nicht symphatisch finden kann.
-----> Selbst, wenn ich an ihn "glauben" würde, hätte das nicht zur Folge, dass ich ihn anbeten und ihm "huldigen" würde. Seine "Schöpfung" ist nämlich nicht gerade ein Paradestück - oder wie soll man jemanden bewerten, der Menschen erschafft, die grausam und brutal sind?
Seitdem und bis heute passiert vieles immer nach dem gleichen Muster: Der Mensch lebt ohne nach Gott zu fragen, denn er kann's ja besser alleine. Aber dann, wenn was schief geht (was auch immer... Leid, Probleme...) dann fragt der Mensch plötzlich nach Gott. Und macht Gott für das Verantwortlich, was schief gegangen ist.
Erstens:
Am Anfang deines Postings beschreibst du, dass Gott uns nach seiner Vorstellung geschaffen hätte. Natürlich kann dann der Mensch Gott für sein "Produkt" zur Verantwortung ziehen (sofern er daran glaubt). Schließlich hätte Gott den Menschen ja auch eine Nummer liebevoller erschaffen können, um gar nicht erst so viel Elend entstehen lassen zu können.
Zweitens:
Was ist (nach der Logik im obigen Zitat) mit Menschen, die gläubig leben und dann trotzdem einen schweren Schicksalsschlag erleiden müssen? Was haben die falsch gemacht?
So wie du das oben beschreibst, braucht man nur "mit Gott" leben und schon hat derjenige kein Leid und keine Probleme mehr.
Nun gut. Gott sieht diese Situation und findet's schrecklich. Er möchte dem Mensch eine Chance geben, wieder mit ihm in Gemeinschaft leben zu können. Dazu ist es nötig, dass der Mensch die Trennung zu ihm überwindet. Und hier kommt Gottes Sohn ins Spiel.
Dieser Part ist mir völlig unverständlich. Warum ist Gottes Sohn erforderlich, um die Trennung zwischen Gott und Mensch aufzuheben?
Das bedeutet nicht, dass damit irgendwelches Leid auf der Welt gemindert würde!!!
Was nützt mir dann die Religion, wenn ich damit das Leid auf dieser Welt NICHT mindern kann? Dann sind mir andere Lösungsansätze lieber, die genau in diese Richtung zielen.
Da, wo eigentlich jeder von uns hätte hängen müssen.
Davon möchte ich mich genau wie Rebella distanzieren!!!
Was habe ich denn bitte schön getan, um die Todesstrafe zu verdienen? Klar bin ich auch nur ein Mensch und habe mal hier und da nicht immer 100%ig zu meinen Mitmenschen verhalten. Aber im Großen und Ganzen bin ich ganz zufrieden mit mir. Darf man so selbstbewußt sein?
Wüßte nicht, wofür ich gefoltert werden sollte
Und: Der Tod ist nicht das letzte Wort. Nach 3 Tagen ist Jesus von den Toten auferstanden und nach einigen Wochen zu Gott in den Himmel aufgefahren. Wir haben also keinen toten Gott!
Nun ja, das mit dem Leben nach dem Tod ist so eine Sache für sich. Ich persönlich denke, dass die meisten Menschen den Gedanken an den Tod so schrecklich finden, dass jeder Hoffnungsschimmer auf ein Leben danach dankbar angenommen wird.
Was ich aber zB nicht verstehe: Warum billigen die Religionen das Leben nach dem Tod nur dem Menschen zu? Beispielsweise stimmen Menschenaffen und Menschen genetisch zu einem überwiegenden Großteil überein. Warum wird nur den Menschen ein "Leben nach dem Tod" zugestanden und dem überwältigenden Großteil des Lebens über Jahrmillionen auf dieser Erde nicht?
Und wie kann der Mensch nun in Gemeinschaft mit Gott leben? Es ist lediglich nötig, das Sterben Jesu anzuerkennen und ihn um Vergebung der Sünden zu bitten
Was passiert denn nun konkret, wenn ich "das Sterben Jesu anerkenne" und ihn um "Vergebung meiner Sünden" bitte? Bleibe ich dann von schlimmen Schicksalsschlägen verschont? Müsste ja logischerweise so sein, weil ich dann ja in diesem Fall in "Gemeinschaft mit Gott leben" würde.
Ich weiß, dass das längst nicht alle Fragen beantwortet - aber vielleicht ist es eine andere Blickrichtung von einem "Menschen wie Du und ich".
Um ganz ehrlich zu sein: Du hast nicht eine einzige meiner Fragen beantwortet. Ich würde mich daher freuen, wenn du KONKRET zu meinen Fragen Stellung nehmen könntest.
Ich bin auch NICHT katholisch sondern gehöre zu einer Freikirche...
In deinem Posting konnte ich aber keinen Widerspruch zur katholischen Theologie erkennen.
Aber ich hab die Erfahrung gemacht, dass man oftmals dann, wenn man offen und ehrlich zu seinem Glauben steht von manchen Kritikern in der Luft zerrissen wird.
Es ist doch aber ein großer Unterschied, ob ich deine Ansichten argumentativ "zerreise" oder ob ich DICH als Person "zerreise". Oder kommt es auf das Gleiche raus? Identifizierst du dich so sehr mit dem Glauben, dass du dich in dem Moment, wo an deinem Glauben gekratzt wird, auch persönlich angegriffen fühlst?
Ich persönlich kenne diesen Mechanismus leider nur zu gut: Wenn Menschen Kritik an der Repromedizin üben, dann fühle ich mich persönlich angegriffen, weil ich zwei ICSI Kinder habe und ich als Mutter dann natürlich gleich die Krallen rausfahre
So, nun erstmal abschicken, auch wenn ich vielleicht nicht auf alle Argumente eingegangen bin.