Öffentliche Anhörung zur Präimplantationsdiagnostik
Danke für den Hinweis, Phil.
Von Rene Röspel habe ich übrigens zwischenzeitlich auch Post erhalten.
Die Zurücknahme der Passage, die sich auf das 1. Lebesjahr bezieht, ist wohl zurückzuführen auf eine Aussage von Sigrid Graumann, die in ihrer Stellungahme schreibt: "Die Formulierung "oder zum Tod des Kindes im ersten Lebensjahr führen kann" halte ich zum einen für missverständlich, weil damit doch ein größeres Spektrum an Beeinträchtigungen einbezogen werden könnte, und zum anderen verzichtbar, weil das Kriterium der Nichtlebens- und Entwicklungsfähigkeit mit der "hohen Wahrscheinlichkeit für eine Fehl- und Todgeburt" abgedeckt ist."
Ich bin zwar eigentlich nicht dafür, die Entwürfe noch weiter zu verschärfen, jedoch könnte dieser Schachzug rettend sein. Er lässt einige Verbot-Befürworter abspringen auf den Mittelweg und einige, die den Mittelweg jetzt zu scharf formuliert empfinden, auf den liberaleren Entwurf springen. Kann uns nur recht sein.
Von Rene Röspel habe ich übrigens zwischenzeitlich auch Post erhalten.
Die Zurücknahme der Passage, die sich auf das 1. Lebesjahr bezieht, ist wohl zurückzuführen auf eine Aussage von Sigrid Graumann, die in ihrer Stellungahme schreibt: "Die Formulierung "oder zum Tod des Kindes im ersten Lebensjahr führen kann" halte ich zum einen für missverständlich, weil damit doch ein größeres Spektrum an Beeinträchtigungen einbezogen werden könnte, und zum anderen verzichtbar, weil das Kriterium der Nichtlebens- und Entwicklungsfähigkeit mit der "hohen Wahrscheinlichkeit für eine Fehl- und Todgeburt" abgedeckt ist."
Ich bin zwar eigentlich nicht dafür, die Entwürfe noch weiter zu verschärfen, jedoch könnte dieser Schachzug rettend sein. Er lässt einige Verbot-Befürworter abspringen auf den Mittelweg und einige, die den Mittelweg jetzt zu scharf formuliert empfinden, auf den liberaleren Entwurf springen. Kann uns nur recht sein.
Liebe Grüße, Rebella
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Am 07. Juli soll wohl nun die Abstimmung sein.
Siehe hier:
http://www.biotechnologie.de/BIO/Naviga ... BlId=74462
Siehe hier:
http://www.biotechnologie.de/BIO/Naviga ... BlId=74462
Liebe Grüße
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Und hier noch etwas:
Heute Abend findet eine Diskussionsrunde zur PID statt.
Vielleicht will sich die jemand ansehen:
http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendu ... php5?akt=1
Heute Abend findet eine Diskussionsrunde zur PID statt.
Vielleicht will sich die jemand ansehen:
http://www.wdr.de/tv/hartaberfair/sendu ... php5?akt=1
Liebe Grüße
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Zumindest die Meinungsfrage bei "Hart aber fair" ist ziemlich unfair: "Haben Eltern ein Recht darauf, mit Hilfe von PID nur nicht behinderte Kinder zu bekommen?"
Wenn die Sendung inzwischen nicht sowieso fast vorbei wäre, hätte ich dazu tendiert, se mir unter diesem Vorzeichen zu ersparen. Trotzdem interessiert mich euer Eindruck von dieser Sendung.
Danke für die Hinweise, Tinerle.
Wenn die Sendung inzwischen nicht sowieso fast vorbei wäre, hätte ich dazu tendiert, se mir unter diesem Vorzeichen zu ersparen. Trotzdem interessiert mich euer Eindruck von dieser Sendung.
Danke für die Hinweise, Tinerle.
Liebe Grüße, Rebella
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Hallo Rebella,
habe mir nun auch einige Statements durchgelesen und empfinde genauso wie Du.
Noch sit die Mehrheit für PID.
Ansonsten war es bis auf ein paar Kleinigkeiten nicht so schlecht gemacht und v.a. Hinze und Bloechle haben sich super verkauft und gut argumentiert.
Schön wäre es, wenn dann nächste Woche auch so entschieden wird.
habe mir nun auch einige Statements durchgelesen und empfinde genauso wie Du.
Noch sit die Mehrheit für PID.
Ansonsten war es bis auf ein paar Kleinigkeiten nicht so schlecht gemacht und v.a. Hinze und Bloechle haben sich super verkauft und gut argumentiert.
Schön wäre es, wenn dann nächste Woche auch so entschieden wird.
Liebe Grüße
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Tinerle
2012 wird unser Glücksjahr!
1. ICSI 2011 - negativ
2. ICSI 2011 - erst positiv - Die beiden Pünktchen sind nun zwei Sternchen!
1. Kryo 2012 - negativ
2. Kryo 2012 - positiv
Gewisterversuch:
1.ICSI und Kryo 2014 - negativ
2. Kyro 2014 - negativ
3. Kryo 2015 - negativ

"Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht"
Ich hab´s mir jetzt doch noch angeschaut. Die Sendung war wirklich besser als diese dümmliche Abstimmungsfrage.
Insbesondere freue ich mich, dass eine Mutter nach PID dabei war und sogar die, nach deren Fall sich Dr. Bloechle selbst angezeigt hat. Dr. Bloechle ist ein außerordentlich sympathischer und auch rhetorisch starker Arzt. Genau der richtige für die Durchsetzung der PID. Ich werde ihm am 7.7. nach der Entscheidung für den Hintze Entwurf meine Glückwünsche und meinen Dank schicken.
Die Sendung war unter dem Strich gut geeignet, um sich für die PID entscheiden zu können. Schön, dass eins meiner philosophischen Lieblingsbeispiele gezeigt wurde. Nämlich das mit dem brennenden Haus. Etwas beruhigend, dass Huber wenigstens das Kind gerettet hätte und nicht die 10 Embryonen. Wie hätte er sich wohl entschieden, wenn ein Kryobehälter mit 100 oder 1.000 Embryonen dort gestanden hätte?
Insbesondere freue ich mich, dass eine Mutter nach PID dabei war und sogar die, nach deren Fall sich Dr. Bloechle selbst angezeigt hat. Dr. Bloechle ist ein außerordentlich sympathischer und auch rhetorisch starker Arzt. Genau der richtige für die Durchsetzung der PID. Ich werde ihm am 7.7. nach der Entscheidung für den Hintze Entwurf meine Glückwünsche und meinen Dank schicken.
Die Sendung war unter dem Strich gut geeignet, um sich für die PID entscheiden zu können. Schön, dass eins meiner philosophischen Lieblingsbeispiele gezeigt wurde. Nämlich das mit dem brennenden Haus. Etwas beruhigend, dass Huber wenigstens das Kind gerettet hätte und nicht die 10 Embryonen. Wie hätte er sich wohl entschieden, wenn ein Kryobehälter mit 100 oder 1.000 Embryonen dort gestanden hätte?
Liebe Grüße, Rebella
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Ganz zum Schluss des Berichtes des Ethikrates taucht eine schöne Modellrechnung auf, die ich auch schon in abgewandelter Form verwendet habe.
Quintessenz: kultiviert man nur 3 Embryonen, dann gibt es eine Schwangerschaftsrate in Höhe von 27%, kultiviert man 9 Embryonen, dann liegt diese Schwangerschaftsrate bei 61%.
Tja, ist ein bisschen versteckt das ganze, aber als mündiger Patient muss man eben wissen, welche konkreten Stolpersteine die verschiedenen Jurisdiktionen einem prinzipiell in den Weg legen.
An der Sendung im WDR ist mir noch aufgefallen, dass Bischhof Huber eine sehr stichelige Art und Weise hatte, ständig nach der Anzahl der kultivierten Eizellen zu fragen, meist in kleinen Nebensätzen versteckt, dessen Hauptsatz einleitend meist mit "ich habe großen Respekt" begann, oder - süffisant - mit "das ist nicht mein Thema" endet. (--> Siehe insbesondere bei Minute 25:20 des Videos, man achte dabei auf Gestik und Mimik von Bischof Huber.) Man merkt an solchen Sätzen, dass er in Wahrheit keinerlei Respekt hat. Die Reaktion darauf seitens des Mediziners und der Patientin waren meist ausweichend, was ich gut verstehen kann. Es reicht sicherlich aus, sich so mutig dem Urteil der Justiz zu stellen und trotz des guten Ausgangs, das war alles andere als leicht. Das nötigt einem wirklich Respekt! Ich kann daher gut verstehen, wenn man das ganze nicht noch einmal durchleben möchte und klären lassen möchte, ob es auch nicht strafbar war, mehr als drei Embryonen zu kultivieren.
Genau das ist aber das spannende Thema, was eigentlich dahintersteckt: die informierten, prominenten Gegner der PID fürchten in Wahrheit eine Auseinandersetzung um die - angeblich - sakrosankte Dreierregel.
Ein Totalausfall war mal wieder Ulla Schmidt. Man sollte sich wirklich einmal überlegen, die Antworten auszuwerten und dabei darauf zu achten, ob die Sätze vollständig sind, ob die Antworten etwas mit der Frage zu tun haben und ob man wenigstens eine gewisse Logik in der Argumentation noch erkennen kann. Ich habe alles drei meist vermisst.
Hier per Copy und Paste die auf den letzten Seiten im Anhang zu findende Modellrechnung:
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Modellrechnung für die Erfolgsrate bei IVF/ICSI mit und ohne
Auswahl von Embryonen durch PID
Die Größenordnung für die Erfolgsaussichten einer assistierten
Reproduktion mit oder ohne PID in Abhängigkeit vom Erbgang
der genetischen Anomalie und der Anzahl an gleichzeitig
kultivierten Embryonen lässt sich durch ein vereinfachendes
Modell abschätzen. Dazu wird angenommen, dass alle Eizellen
unabhängig voneinander eine Chance von 50 % haben, bis
in den Embryotransfer zu gelangen, wenn sie nicht genetisch
aussortiert werden, und dass die Chance, vom Transfer bis zur
Geburt zu gelangen, 20 % sei. Also hat jede zur Behandlung
gelangende Eizelle die Chance von 10 %, es bis zur Geburt zu
bringen. Bei mehreren Eizellen (es werden hier die Fälle n=3, 6
und 9 exemplarisch betrachtet) ergibt sich die gesamte Chance,
eine Geburt zu erreichen, aus der Binomialverteilung.
Bei strikter Einhaltung der Dreierregel und Übertragung
aller entwicklungsfähigen Embryonen (ohne PID) ergibt sich:
>> in 1 % eine Schwangerschaft mit drei Embryonen (Drillinge),
>> in 2,7 % eine Schwangerschaft mit zwei Embryonen (Zwillinge),
>> in 24,3 % eine Schwangerschaft mit einem Embryo (Einling),
>> in 72,9 % gar keine Schwangerschaft (Misserfolg des Behandlungszyklus).
Die Schwangerschaftsrate bei IVF/ICSI ohne PID ist also ca.
27 % (100 minus 72,9 %). Überzählige Embryonen entstehen
nur dann, wenn nicht alle erzeugten Embryonen übertragen
werden.
Diese Erfolgsaussichten sind von der Anzahl der eingesetzten
Eizellen sehr abhängig und nicht so stark vom genauen
Wert der Erfolgschance einer Eizelle. Letztere kann wegen zahlreicher
Nebeneffekte ohnehin nur grob prognostiziert werden.
Die Aussichten verschlechtern sich natürlich, wenn ein
Teil der Embryonen wegen der PID aussortiert wird, nämlich
169
etwa 25 % (bei rezessivem Erbgang und Selektion nur homozygoter
Mutationsträger) bzw. 50 % (bei dominantem und
x-chromosomalem Erbgang) oder 75 % (bei gewissen Chromosomenstörungen
oder bei Ausschaltung auch der heterozygoten
Träger).
Die Tabelle zeigt die Erfolgsaussichten (in Prozent angefangener
Eizellbehandlung) in Abhängigkeit von der Anzahl
eingesetzter Eizellen:
Kultivierte Embryonen
Eliminationsrate
(nach PID)
3 6 9
Keine Elimination 27 47 61
25 % (rezessiver Erbgang) 21 37 50
50 % (dominanter Erbgang) 14 26 37
75 % (Sonderfälle) 7 14 20
Die Modellrechnung belegt das zu erwartende Ergebnis: Die
prognostizierte Erfolgsrate reduziert sich deutlich. Es wird
eine nicht geringe Rate an überzähligen, genetisch belasteten
Embryonen in Kauf genommen (Berechnung nicht gezeigt).
Beschränkt man die Zahl der zu transferierenden unbelasteten
Embryonen auf einen einzigen, dann können auch einige
genetisch unbelastete Embryonen überzählig werden. Um die
gleichen Erfolgsaussichten wie bei IVF/ICSI ohne PID herzustellen,
müsste man statt der Dreierregel eine Sechser- oder gar
Neunerregel zulassen. Die Anzahl der gewinnbaren Eizellen
per hormoneller Stimulation ist individuell begrenzt und jede
Regelung der PID muss zwischen Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften,
einer Inkaufnahme von weiter reduzierten
Erfolgschancen (falls Kryokonservierung im Vorkernstadium
mit Verschiebung in den nächsten Behandlungszyklus gewählt
wird, sinkt die Erfolgsrate weiter ab) und einer Begrenzung der
zumutbaren Behandlungsdauer in Abhängigkeit von der Anzahl
an Eizellen einen sinnvollen Kompromiss finden.
170
Solche Modellrechnungen können hilfreich sein, um die
Grundprinzipien einer möglichen Handlungsweise zu verdeutlichen.
Dennoch haben sie Grenzen. Zum Beispiel gibt es
Hinweise darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, mit einem Einling
schwanger zu werden, größer ist, wenn man zwei Embryonen
überträgt und nicht nur einen („Helfereffekt“ des zweiten
Embryos). Auch das Alter der behandelten Frau spielt eine
wichtige Rolle, sodass die in der Praxis beobachteten Schwangerschaftsraten
sich von den theoretisch errechneten unterscheiden
können.
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cruzeiro
Quintessenz: kultiviert man nur 3 Embryonen, dann gibt es eine Schwangerschaftsrate in Höhe von 27%, kultiviert man 9 Embryonen, dann liegt diese Schwangerschaftsrate bei 61%.
Tja, ist ein bisschen versteckt das ganze, aber als mündiger Patient muss man eben wissen, welche konkreten Stolpersteine die verschiedenen Jurisdiktionen einem prinzipiell in den Weg legen.
An der Sendung im WDR ist mir noch aufgefallen, dass Bischhof Huber eine sehr stichelige Art und Weise hatte, ständig nach der Anzahl der kultivierten Eizellen zu fragen, meist in kleinen Nebensätzen versteckt, dessen Hauptsatz einleitend meist mit "ich habe großen Respekt" begann, oder - süffisant - mit "das ist nicht mein Thema" endet. (--> Siehe insbesondere bei Minute 25:20 des Videos, man achte dabei auf Gestik und Mimik von Bischof Huber.) Man merkt an solchen Sätzen, dass er in Wahrheit keinerlei Respekt hat. Die Reaktion darauf seitens des Mediziners und der Patientin waren meist ausweichend, was ich gut verstehen kann. Es reicht sicherlich aus, sich so mutig dem Urteil der Justiz zu stellen und trotz des guten Ausgangs, das war alles andere als leicht. Das nötigt einem wirklich Respekt! Ich kann daher gut verstehen, wenn man das ganze nicht noch einmal durchleben möchte und klären lassen möchte, ob es auch nicht strafbar war, mehr als drei Embryonen zu kultivieren.
Genau das ist aber das spannende Thema, was eigentlich dahintersteckt: die informierten, prominenten Gegner der PID fürchten in Wahrheit eine Auseinandersetzung um die - angeblich - sakrosankte Dreierregel.
Ein Totalausfall war mal wieder Ulla Schmidt. Man sollte sich wirklich einmal überlegen, die Antworten auszuwerten und dabei darauf zu achten, ob die Sätze vollständig sind, ob die Antworten etwas mit der Frage zu tun haben und ob man wenigstens eine gewisse Logik in der Argumentation noch erkennen kann. Ich habe alles drei meist vermisst.
Hier per Copy und Paste die auf den letzten Seiten im Anhang zu findende Modellrechnung:
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Modellrechnung für die Erfolgsrate bei IVF/ICSI mit und ohne
Auswahl von Embryonen durch PID
Die Größenordnung für die Erfolgsaussichten einer assistierten
Reproduktion mit oder ohne PID in Abhängigkeit vom Erbgang
der genetischen Anomalie und der Anzahl an gleichzeitig
kultivierten Embryonen lässt sich durch ein vereinfachendes
Modell abschätzen. Dazu wird angenommen, dass alle Eizellen
unabhängig voneinander eine Chance von 50 % haben, bis
in den Embryotransfer zu gelangen, wenn sie nicht genetisch
aussortiert werden, und dass die Chance, vom Transfer bis zur
Geburt zu gelangen, 20 % sei. Also hat jede zur Behandlung
gelangende Eizelle die Chance von 10 %, es bis zur Geburt zu
bringen. Bei mehreren Eizellen (es werden hier die Fälle n=3, 6
und 9 exemplarisch betrachtet) ergibt sich die gesamte Chance,
eine Geburt zu erreichen, aus der Binomialverteilung.
Bei strikter Einhaltung der Dreierregel und Übertragung
aller entwicklungsfähigen Embryonen (ohne PID) ergibt sich:
>> in 1 % eine Schwangerschaft mit drei Embryonen (Drillinge),
>> in 2,7 % eine Schwangerschaft mit zwei Embryonen (Zwillinge),
>> in 24,3 % eine Schwangerschaft mit einem Embryo (Einling),
>> in 72,9 % gar keine Schwangerschaft (Misserfolg des Behandlungszyklus).
Die Schwangerschaftsrate bei IVF/ICSI ohne PID ist also ca.
27 % (100 minus 72,9 %). Überzählige Embryonen entstehen
nur dann, wenn nicht alle erzeugten Embryonen übertragen
werden.
Diese Erfolgsaussichten sind von der Anzahl der eingesetzten
Eizellen sehr abhängig und nicht so stark vom genauen
Wert der Erfolgschance einer Eizelle. Letztere kann wegen zahlreicher
Nebeneffekte ohnehin nur grob prognostiziert werden.
Die Aussichten verschlechtern sich natürlich, wenn ein
Teil der Embryonen wegen der PID aussortiert wird, nämlich
169
etwa 25 % (bei rezessivem Erbgang und Selektion nur homozygoter
Mutationsträger) bzw. 50 % (bei dominantem und
x-chromosomalem Erbgang) oder 75 % (bei gewissen Chromosomenstörungen
oder bei Ausschaltung auch der heterozygoten
Träger).
Die Tabelle zeigt die Erfolgsaussichten (in Prozent angefangener
Eizellbehandlung) in Abhängigkeit von der Anzahl
eingesetzter Eizellen:
Kultivierte Embryonen
Eliminationsrate
(nach PID)
3 6 9
Keine Elimination 27 47 61
25 % (rezessiver Erbgang) 21 37 50
50 % (dominanter Erbgang) 14 26 37
75 % (Sonderfälle) 7 14 20
Die Modellrechnung belegt das zu erwartende Ergebnis: Die
prognostizierte Erfolgsrate reduziert sich deutlich. Es wird
eine nicht geringe Rate an überzähligen, genetisch belasteten
Embryonen in Kauf genommen (Berechnung nicht gezeigt).
Beschränkt man die Zahl der zu transferierenden unbelasteten
Embryonen auf einen einzigen, dann können auch einige
genetisch unbelastete Embryonen überzählig werden. Um die
gleichen Erfolgsaussichten wie bei IVF/ICSI ohne PID herzustellen,
müsste man statt der Dreierregel eine Sechser- oder gar
Neunerregel zulassen. Die Anzahl der gewinnbaren Eizellen
per hormoneller Stimulation ist individuell begrenzt und jede
Regelung der PID muss zwischen Vermeidung von Mehrlingsschwangerschaften,
einer Inkaufnahme von weiter reduzierten
Erfolgschancen (falls Kryokonservierung im Vorkernstadium
mit Verschiebung in den nächsten Behandlungszyklus gewählt
wird, sinkt die Erfolgsrate weiter ab) und einer Begrenzung der
zumutbaren Behandlungsdauer in Abhängigkeit von der Anzahl
an Eizellen einen sinnvollen Kompromiss finden.
170
Solche Modellrechnungen können hilfreich sein, um die
Grundprinzipien einer möglichen Handlungsweise zu verdeutlichen.
Dennoch haben sie Grenzen. Zum Beispiel gibt es
Hinweise darauf, dass die Wahrscheinlichkeit, mit einem Einling
schwanger zu werden, größer ist, wenn man zwei Embryonen
überträgt und nicht nur einen („Helfereffekt“ des zweiten
Embryos). Auch das Alter der behandelten Frau spielt eine
wichtige Rolle, sodass die in der Praxis beobachteten Schwangerschaftsraten
sich von den theoretisch errechneten unterscheiden
können.
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cruzeiro
3 Jahre KiWu in D
2006 / 2007 Untersuchungen in D
EmbSchG in D
=> ab nach A zur ersten IVF
09/2007 in A - Bregenz (Zech) - Langes Protokoll
25.09.2007 PU, ICSI (IMSI - Teratozoospermie),
12.10.2007 SST positiv
01.11.2007 3. US 8 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 142 spm
30.11.2007 Frühscreening: alles o.k., "Krümel" misst jetzt 52 mm
08.02.2008 Großer US (21W4D): alles i.O. und - es wird ein Mädchen!
08.03.2008 3D-US - sehr knuddelig
05.06.2008 SC
<a href="http://lilypie.com/"><img src="http://lbyf.lilypie.com/8wgap1.png" width="400" height="80" border="0" alt="Lilypie Kids Birthday tickers" /></a> </a>
--------------------------------------------------------
27.08.2009 Spontan-SS SST positiv
14.09.2009 1. US 19 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 136 spm
27.10.2009 Frühscreening: alles o.k., wir bekommen einen Jungen!
21.12.2009 Großer US - alles proper
17.02.2010 3D/4D Ultraschall - hat Spass gemacht
19.04.2010 SC
<a href="http://lilypie.com/"><img src="http://lbyf.lilypie.com/7ICqp1.png" width="400" height="80" border="0" alt="Lilypie Kids Birthday tickers" /></a></a>
2006 / 2007 Untersuchungen in D
EmbSchG in D

09/2007 in A - Bregenz (Zech) - Langes Protokoll
25.09.2007 PU, ICSI (IMSI - Teratozoospermie),
12.10.2007 SST positiv
01.11.2007 3. US 8 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 142 spm
30.11.2007 Frühscreening: alles o.k., "Krümel" misst jetzt 52 mm
08.02.2008 Großer US (21W4D): alles i.O. und - es wird ein Mädchen!
08.03.2008 3D-US - sehr knuddelig
05.06.2008 SC
<a href="http://lilypie.com/"><img src="http://lbyf.lilypie.com/8wgap1.png" width="400" height="80" border="0" alt="Lilypie Kids Birthday tickers" /></a> </a>
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27.08.2009 Spontan-SS SST positiv
14.09.2009 1. US 19 mm gr. Frucht m. DS, Herztöne m. 136 spm
27.10.2009 Frühscreening: alles o.k., wir bekommen einen Jungen!
21.12.2009 Großer US - alles proper
17.02.2010 3D/4D Ultraschall - hat Spass gemacht
19.04.2010 SC
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Dass man mit solchen Rechnungen vorsichtig sein soll, cruzeiro, solltest du wissen. Denn obwohl in vielen Ländern der Welt unbegrenzt viele Eizellen kultiviert werden können, erreicht man kaum irgendwo eine SSR von 61%. Und dass die PID im Allgemeinen nicht zur Steigerung der Erfolgsrate beiträgt, sondern nur in ganz bestimmten Fällen, hat man inzwischen auch herausgefunden.
Mir reicht es allerdings, wenn jemand feststellt, dass sich mit der Weiterentwicklung von mehr als 3 Embryonen die Erfolgsraten steigern lassen. An der Vermutung, dass man Angst vor einem Kippen der Dreierregelung haben könnte, ist gewiss auch was dran. Ich finde es auch witzig, dass man so tut, als wenn es die Neuauslegung des ESchG nicht gäbe und als wüsste man nicht, dass die Dreierregel sowieso schon in vielen deutschen Kinderwunschpraxen umgangen wird. Kann man als Politiker so doof sein?
Mir reicht es allerdings, wenn jemand feststellt, dass sich mit der Weiterentwicklung von mehr als 3 Embryonen die Erfolgsraten steigern lassen. An der Vermutung, dass man Angst vor einem Kippen der Dreierregelung haben könnte, ist gewiss auch was dran. Ich finde es auch witzig, dass man so tut, als wenn es die Neuauslegung des ESchG nicht gäbe und als wüsste man nicht, dass die Dreierregel sowieso schon in vielen deutschen Kinderwunschpraxen umgangen wird. Kann man als Politiker so doof sein?
Liebe Grüße, Rebella
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