

Jeden Tag sein eigenes Olympia erleben
Früher sprang Edgar Itt über Hürden - heute hilft er als Personality Coach, solche zu meistern
Vom 20.05.2004
Von
Henning Kunz
WIESBADEN Lächeln ist ansteckend. Garantiert. Und sie werden sich nach einer gewissen Zeit, in der sie diesen Menschen beobachtet haben, vielleicht fragen, ob er nie aufhört zu grinsen? Am besten aber lässt man Edgar Itt die Frage selbst beantworten. Der 37 Jahre alte Frankfurter sagt: "Tja, eigentlich bin ich immer so drauf." Komisch, dass das einen nicht wirklich verblüfft. Dass man es ihm glatt abnimmt, dem Mann mit dem Perlweiß-Lächeln. Obwohl man ihn erst vor einer knappen Stunde kennen gelernt hat. Ein Smalltalk. Zwei, vielleicht drei Minuten. Guten Tag und Hallo. Zu kurz normalerweise, um sich eine Meinung über einen Menschen bilden zu können. Wenn da nicht diese Freundlichkeit wäre, die mit jedem Wort, jeder Geste schwingt. Es ist keine gespielte Freundlichkeit, kein Fake. Edgar Itt ist authentisch. Vielleicht ist er gerade deshalb der ideale Personality Coach.
Edgar Itt?, werden sich nun viele fragen. Edgar Itt, der Leichtathlet, Olympia-Bronzemedaillengewinner von 1988? Um es abzukürzen: Exakt dieser ist gemeint. Itt springt heute nicht mehr über Hürden (läuft aber noch jeden Tag seine acht Kilometer). Er verhelfe nun anderen, wie er sagt, ihre persönlichen Hürden zu meistern. Im Alltag. Auf der Arbeit. Überhaupt. "Das Leben ist wie ein sportlicher Wettkampf. Es gibt Grundregeln zur Orientierung, alles andere ist individuell."
Itt hat eine Geschichte zu erzählen. Es ist seine Geschichte. Sie beginnt in einem kleinen Ort im Vogelsbergkreis, wo er ohne Vater in recht bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen ist. Sie endet mit Olympia. "Olympia, das ist ein Begriff, ein Zustand, auf den sie seit Jahren, ein ganzes Leben lang hinfiebern", sagt Itt und liefert die Message gleich mit: "Sie erleben ihr eigenes Olympia jeden Tag."
Itt spricht über persönliche Spitzenleistungen, über Zieldefinition, den Erfolgsglauben, über Disziplin und Selbstwertgefühl. Und je länger er erzählt, je länger er einen mit seinem Grinsen anstrahlt, desto bestärkter fühlt man sich. Obwohl es nur eine Art Anleitung ist. Die Umsetzung bleibt jedem selbst überlassen. Da kommt es darauf an, "ob die Leute erkennen, dass Hürden im Leben nicht unbedingt Hindernisse sind, sondern Ziele und Chancen zu persönlichem Wachstum darstellen können."
Die Botschaft. Darum gehe es, sagt Itt. Und da spiele es keine Rolle, ob er vor Vorstandsleuten eines Weltunternehmens steht, oder auf einer Bühne der "Größenordnung Michael Jackson-Konzert" (Itt), auf die 1000 Augenpaare glotzen. "Du fragst dich immer: Was wollen die Menschen?" Und weil "die Leute offensichtlich etwas wissen wollen, was ich habe, mache ich das."
Irgendwann in den neunziger Jahren sei ihm das zum ersten Mal bewusst geworden, erzählt Itt. Da habe ihm der Deutschland-Chef von einem Autoverleih zugeflüstert: "Herr Itt, wissen Sie was mich motivieren würde. Mit Ihnen zu joggen, das würde mich motivieren!" Für den Diplom-Kaufmann (BWL), der sich eine Zeit lang in der Marketingwelt austobte, war das der Ansporn, um herauszufinden, "ob ich auch andere erreichen und motivieren kann." Gleichwohl war es kein Prozess, der sich von jetzt auf gleich realisieren ließ. Jahre verstrichen. Leichtathletik-Weltrekorde wurden gebrochen. Auch der über Itts Olympia-Bronzestrecke, die 4x400m-Hürden-Staffel. Die Amerikaner stellten eine neue Bestzeit auf, Itt versuchte indes sein Gespür für die jeweilige Gruppe, die vor ihm sitzt, weiterzuentwickeln. Vorsichtig tastete er sich heran. Stets in dem guten Wissen, dass ein Personality Coach "mit einer falschen Geschichte viel falsch machen kann." Das Thema und die Botschaft müssen sitzen. "Und man muss authentisch bleiben." Sonst könne man gleich einpacken. Und wie er so erzählt, verfehlt er seine Wirkung nicht. Man könnte ihm stundenlang zuhören. Er könnte einem billige Armbanduhren anbieten, und man würde sie für eine Rolex halten. Und er würde dabei immer noch grinsen.
www.edgar-itt.com
SO AS muß sein Motorrad in DA holen, nachdem das Rücklicht ausgefallen war, konnte er abends damit nicht zurückfahren, Vic schläft auf dem Balkon und ich muß mal schaun, kurz surfen und dann wollte ich weiter Bilder einkleben.
Bis morsche