HEUTE, dienstag, 3.6.03 chat mit Renate Schmidt - hin!!!
HEUTE, dienstag, 3.6.03 chat mit Renate Schmidt - hin!!!
http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... 84,00.html
Chat mit Renate Schmidt (SPD)
Renate Schmidt (SPD)Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) ist heute von 17.30 bis 18.30 Uhr Gast im tacheles.02-Chat.
(zum Chat).
Renate Schmidt ist nicht nur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sondern auch SPD-Vizevorsitzende. Die Reformvorhaben der jetzt von der SPD beschlossenen Agenda 2010 unterstützt Schmidt "ausdrücklich". Wichtig für sie: "Das Thema Alter kann und muss dabei eine herausragende Rolle gewinnen."
Immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger jungen gegenüber. Der Anteil der arbeitenden Bevölkerung wird stark zurückgehen - mit riesigen Auswirkungen auf die Entwicklung der öffentlichen Finanzen in Deutschland und die Renten. Familienpolitisch sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisiert Schmidt.
Der Nachholbedarf bei Kinderbetreuung und Familienförderung sind unstrittig. Welche Familienpolitik muss sich der Staat angesichts leerer Kassen leisten?
Chat mit Renate Schmidt (SPD)
Renate Schmidt (SPD)Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) ist heute von 17.30 bis 18.30 Uhr Gast im tacheles.02-Chat.
(zum Chat).
Renate Schmidt ist nicht nur Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sondern auch SPD-Vizevorsitzende. Die Reformvorhaben der jetzt von der SPD beschlossenen Agenda 2010 unterstützt Schmidt "ausdrücklich". Wichtig für sie: "Das Thema Alter kann und muss dabei eine herausragende Rolle gewinnen."
Immer mehr ältere Menschen stehen immer weniger jungen gegenüber. Der Anteil der arbeitenden Bevölkerung wird stark zurückgehen - mit riesigen Auswirkungen auf die Entwicklung der öffentlichen Finanzen in Deutschland und die Renten. Familienpolitisch sei Deutschland ein Entwicklungsland, kritisiert Schmidt.
Der Nachholbedarf bei Kinderbetreuung und Familienförderung sind unstrittig. Welche Familienpolitik muss sich der Staat angesichts leerer Kassen leisten?
*nevergiveup*
Und hier das Ergebnis:
Jana: Wie sehen Sie die Abschaffung der künstl. Befruchtung?
Renate Schmidt: Die künstliche Befruchtung wird natürlich nicht abgeschafft, die Möglichkeit besteht nach wie vor - ...
allerdings wird sie nicht mehr von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert. ..
Dies ist für mich sicher eine schwierige Entscheidung gewesen. ..
In der Abwägung, was aber wirklich zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen gehen muss und was nicht ..
und damit zu Lasten der Beiträge von Arbeitnehmern und -gebern, ..
ist die Entscheidung meines Erachtens nachzuvollziehen, ..
Renate Schmidt: das dies mit der Grundidee der gesetzlichen Krankenversicherung nichts zu tun hat.
Dini: Sind Sie auch der Meinung, dass die Streichung der Kostenübernahme der künstlichen Befruchtung die KK wirklich entlastet ? Nachweislich handelt es hierbei um ca. 0,1% der Gesamtkosten, für die betroffenen (kranken !) Paare sind die Beträge aber teilweise unerschwinglich. Und das in einer Gesellschaft, in der immer mehr von "Vergreisung" die Rede ist ?!
Renate Schmidt: Es ist sicherlich richtig, dass das jetzt nicht der große Brocken in der Krankenversicherung ist ..
aber auch andere Dinge, die gestrichen werden musst3en, wie z.B. das Sterbegelde ,,
machen auch allein für sich gesehen, ..
nicht soviel aus. ..
Zusammengenommen werden wir aber durch dei Herausnahme von Leistungen, die entweder über Steuern finanziertwerden ..
oder gar nicht mehr bezahlt werden es schaffen, ..
auf mittlere Sicht den Krankenversicherungsbeitrag zu senken.
Andreas: Warum werden Schwangerschaftsabbruch, Verhütung etc. aus Steuergeldern gezahlt und Kiwu nicht?
Renate Schmidt: Verhütung wird nicht aus Steuergeldern gezahlt. ..
Schwangerschaftsabbrüche auch nicht immer. ..
Renate Schmidt: weil ersterss in jedem Fall zur Privatsphäre gehört und es keinen Grund gibt, dieses über Beiträge zu finanzieren.
Heiko: Ist das nicht sogar ein Verlustgeschäft? Weniger Geburten - weniger Einnahmen an Mehwertsteuer für Kinderprodukte, weniger neue Steuerzahler?
Renate Schmidt: Wir sollten jetzt nicht so tun, als ob die Masse der Kinder über künstliche Befruchtung zur Welt kommt...
Vorhin ist richtigerweise auf den Betrag von 0,1% hingeweisen worden. Das zeigt, ..
dass die Zahl der Gebruten über dieses Maßnahme nicht wesentlich steigen wird ...
Ich bin außerdem der Überzeugung, dass Paare, frür die der Kinderwunsch so dringend ist, dass sie dieses wahrhaftig nicht angenehme und psychisch belastende Prozedur ..
Renate Schmidt: auf sich nehmen, in vielen Fällen dies auch selber finanzieren werden.
Justine: Sterbegeld macht die Toten nicht lebendig - aber wir brauchen neue Kinder. Im Moment sind es 12.000 Kinder, die pro Jahr durch IVF oder ICSI entstehen, das könnte allein den Jahresrentenbetrag jedes Einzelnen um 300 Euro aufbessern. Warum ist man da so kurzsichtig?
Renate Schmidt: Diese Berechnungen sind leider sehr theoretisch. Nicht aus jedem Kind - egal ob über künstliche Befruchtung oder auf dem üblichen Weg enstanden - wird ein künftiger Rentenbeitragszahler. Aus manchen werden nichtrentenbeitragszahlende Beamte ..
aus andere Selbständige, aus dritten leider vielleicht Sozialhilfeempfänger. Diese Rechnung ist so nicht haltbar. ..
Renate Schmidt: Und ich betone nochmals, vielleicht wird die Zahl der geburten auf diesem Weg abnehmen, aber garantiert nicht auf null. ..
Denn in anderen Ländern werden die Kosten auch nicht vom Staat oder von den Krankenversicherungen übernommen.
Renate Schmidt: Länder, in denen die Zahl derGeburten üher künstliche Befruchtung auch höher sind als bei uns ..
z.B. die USA.
Jana: Wie sehen Sie die Abschaffung der künstl. Befruchtung?
Renate Schmidt: Die künstliche Befruchtung wird natürlich nicht abgeschafft, die Möglichkeit besteht nach wie vor - ...
allerdings wird sie nicht mehr von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert. ..
Dies ist für mich sicher eine schwierige Entscheidung gewesen. ..
In der Abwägung, was aber wirklich zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen gehen muss und was nicht ..
und damit zu Lasten der Beiträge von Arbeitnehmern und -gebern, ..
ist die Entscheidung meines Erachtens nachzuvollziehen, ..
Renate Schmidt: das dies mit der Grundidee der gesetzlichen Krankenversicherung nichts zu tun hat.
Dini: Sind Sie auch der Meinung, dass die Streichung der Kostenübernahme der künstlichen Befruchtung die KK wirklich entlastet ? Nachweislich handelt es hierbei um ca. 0,1% der Gesamtkosten, für die betroffenen (kranken !) Paare sind die Beträge aber teilweise unerschwinglich. Und das in einer Gesellschaft, in der immer mehr von "Vergreisung" die Rede ist ?!
Renate Schmidt: Es ist sicherlich richtig, dass das jetzt nicht der große Brocken in der Krankenversicherung ist ..
aber auch andere Dinge, die gestrichen werden musst3en, wie z.B. das Sterbegelde ,,
machen auch allein für sich gesehen, ..
nicht soviel aus. ..
Zusammengenommen werden wir aber durch dei Herausnahme von Leistungen, die entweder über Steuern finanziertwerden ..
oder gar nicht mehr bezahlt werden es schaffen, ..
auf mittlere Sicht den Krankenversicherungsbeitrag zu senken.
Andreas: Warum werden Schwangerschaftsabbruch, Verhütung etc. aus Steuergeldern gezahlt und Kiwu nicht?
Renate Schmidt: Verhütung wird nicht aus Steuergeldern gezahlt. ..
Schwangerschaftsabbrüche auch nicht immer. ..
Renate Schmidt: weil ersterss in jedem Fall zur Privatsphäre gehört und es keinen Grund gibt, dieses über Beiträge zu finanzieren.
Heiko: Ist das nicht sogar ein Verlustgeschäft? Weniger Geburten - weniger Einnahmen an Mehwertsteuer für Kinderprodukte, weniger neue Steuerzahler?
Renate Schmidt: Wir sollten jetzt nicht so tun, als ob die Masse der Kinder über künstliche Befruchtung zur Welt kommt...
Vorhin ist richtigerweise auf den Betrag von 0,1% hingeweisen worden. Das zeigt, ..
dass die Zahl der Gebruten über dieses Maßnahme nicht wesentlich steigen wird ...
Ich bin außerdem der Überzeugung, dass Paare, frür die der Kinderwunsch so dringend ist, dass sie dieses wahrhaftig nicht angenehme und psychisch belastende Prozedur ..
Renate Schmidt: auf sich nehmen, in vielen Fällen dies auch selber finanzieren werden.
Justine: Sterbegeld macht die Toten nicht lebendig - aber wir brauchen neue Kinder. Im Moment sind es 12.000 Kinder, die pro Jahr durch IVF oder ICSI entstehen, das könnte allein den Jahresrentenbetrag jedes Einzelnen um 300 Euro aufbessern. Warum ist man da so kurzsichtig?
Renate Schmidt: Diese Berechnungen sind leider sehr theoretisch. Nicht aus jedem Kind - egal ob über künstliche Befruchtung oder auf dem üblichen Weg enstanden - wird ein künftiger Rentenbeitragszahler. Aus manchen werden nichtrentenbeitragszahlende Beamte ..
aus andere Selbständige, aus dritten leider vielleicht Sozialhilfeempfänger. Diese Rechnung ist so nicht haltbar. ..
Renate Schmidt: Und ich betone nochmals, vielleicht wird die Zahl der geburten auf diesem Weg abnehmen, aber garantiert nicht auf null. ..
Denn in anderen Ländern werden die Kosten auch nicht vom Staat oder von den Krankenversicherungen übernommen.
Renate Schmidt: Länder, in denen die Zahl derGeburten üher künstliche Befruchtung auch höher sind als bei uns ..
z.B. die USA.
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