klein-putz.net

Hallo Ihr Lieben,

bei dieser ganzen belastenden Situation, was uns diese Gesundheitsreform wohl bringen mag, verstehe ich eines immer noch nicht: Warum wird denn die Künstliche Befruchtung als versicherungsfremde Leistung bezeichnet? Schließlich liegen doch bei KiWu-Paaren sehr oft Erkrankungen vor. Es gibt Menschen, die sind an Herz, Niere oder Lunge erkrankt - und wir sind es eben an den Fortpflanzungsorganen! Da kann doch eine Behandlung nicht "versicherungsfremd" sein - schließlich sind die Krankenkassen doch dazu da, die Behandlung von KRANKHEITEN zu finanzieren. Und meines Wissens ist z. B. Endometriose eine Krankheit....

Ich begreifes es einfach nicht - da gäbe es meiner Ansicht nach genug andere "versicherungsfremde" Leistungen....

Hera

Hallo Hera,

tja, stimmt, das finden wir alle auch, nur leider, leider begreifen die Politiker DAS nicht, haben keine Ahnung, was DAS bedeutet und wissen bestimmt nicht 100 %ig, was künstl. Befruchtung, Endo, schlechte SG bedeuten.....sie sind ja selbst nicht betroffen und auch keine Ärzte, also kümmert das sie nicht, so einfach ist das. Und wir wissen ja, es fehlt Geld in der Krankenkasse, also haben sie gedacht, einige müssen gestrichen werden -eines darunter eben diese künstl. Befr. !
Das verstehe ich auch nicht. Tjaa....

.........das versteht keiner.................

LG
Kerstin und Naemi

Hera tja das ist Ansichtssache...

wenn man an Herz, Lunge, Nieren etc. erkrankt ist, geht das auf den eigenen Organismus, und der eigene Körper wird geschädigt.

Bei unseren Fortpflanzungsorganen haben wir selbst jedoch ja keine gesundheitliche Störung... das sind so deren Argumente...

naja, und nicht zuletzt, wie Doc Breitbach schon sagte: unfruchtbarkeit ist ein tabu-thema, wir sind eine schweigende minderheit, mit uns kann man's ja machen

...mit uns eben NICHT

deshalb wehren wir uns, wo es nur geht

lg Sanne

Habt Ihr gestern abend "Berlin Mitte" gesehen? Da haben die mit Ulla Schmitt über die Gesundheitsreform geredet. Ich habe nur mit dem Kopf geschüttelt und alles was sie zu "künstl. Befruchtung" zu sagen hatten war "KK-Versicherungsfremde Leistungen" sollen nicht mehr weiter von der KK bezahlt werden sondern von Steuergeldern finanziert werden . Die Worte künstl. Befruchtung sind übrigens nie gefallen. Außerdem ist das ja auch falsch, denn bei IUI und auch noch im Reagenzglas bei IVF ist die Befruchtung nicht künstlich, sondern immernoch natürlich. Außerdem steht da ja was in der Liste von Ulla Schmitt von "künstl. Befruchtung, wenn sie der eigenen Lebensgestaltung oder Planung dient" soll gestrichen werden. Das ist doch wohl der größte Schwachsinn, denn auch wenn ich eine andere Krankheit habe die nicht unbedingt Lebensbedrohlich ist dient es der eígenen Lebensplanung. Oder? Also mir wird die Ulla immer unsympatischer und das Thema der Runde war irgendwas mit Rente und Gesundheitsreform. Sind die wirklich so dumm das sie immer von Rente und Überalterung in D sprechen und trotzdem Kiwu - Behandlungen auf die Betroffenen selbst abwälzen wollen? Ich denke die setzen wirklich einfach auf den Faktor "wer wirklich ein Kind will, der kann auch die Behandlung selbst bezahlen" und die wenigen Leute die es nicht können fallen eben unten durch. Traurig und ich muss ehrlich gestehen, dass ich am überlegen bin ob dieser Staat meine Kinder und die Mühen damit (sie ersteinmal zu empfangen) überhaupt verdient hat? Absolute Enttäuschung über die Ignoranz des ganzen Themas. Es wird so kommen das da alles beschlossen wird und im nachhinein erst viele Leute sehen was in dem Papier eigentlich stand, denn für so naiv halte ich mittlerweile die Politiker in diesem Lande!

LG von einer zutiefst enttäuschten Susi

Hallo Hera,

die küstliche Befruchtung zählt zu den versicherungsfremden Leistungen, weil es keine "medizinisch notwendige Heilbehandlung" ist.
Eine Behandlung der von Dir genannten Erkrankungen fällt dagegen darunter und wird bezahlt, z.B. die Bauchspiegelung bei Endometriose.
Unser Problem ist aber, dass die meisten der Erkrankungen nicht geheilt werden können (wir basteln uns neue Eileiter...) und der KiWu nur mit besonderen Methoden verwirklicht werden kann.

Es spricht ja nichts dagegen, diese Leistungen für "nicht-Krankheiten" nicht nur von den Beitragszahlern der gesetzlichen Krankenversicherung, sondern von allen Bürgern zahlen zu lassen. Das wäre auch gerechter und dann hätte auch endlich dieses Theater mit PKV/GKV ein Ende.

Das Problem ist nur, dass jetzt beim Wechsel der versicherungsfremden Leistungen in die Steuerfinanzierung die künstliche Befruchtung unter den Tisch fallen soll.

Viele Grüße von
Bea

Soweit ich das verstanden habe, ist das ungewollte Kinderlosigkeit zwar einen von der WHO anerkannte Krankheit, aber nicht eine, die von Deutschland anerkannt ist,

Vielleicht sollte man auch mal paralell darauf ein Auge haben, dafür zu kämpfen, daß es als Krankheit in DE anerkannt wird. Dann können sie es nämlich nicht einfach streichen, denn stünde mit Sicherheit im Widerspruch zu diversen Gesetzen.

Ich könnte mir gut vorstellen, auch eine beschlossene Gesundheitsreform nachträglich auszuhebeln, wenn man für die Anerkennung dieser Krankheit sorgt. Hier können wir weitermachen, wenn wir die erste Schlacht verloren haben.

Grüße,
Heiko

Ich hatte Andreas in einer PN schon gefragt, ob eine Klage diesbezüglich Sinn machen würde, damit Sterilität auch als Krankheit anerkannt würde und somit nicht mehr von der Kostenerstattung ausgeschlossen werden könnte.
Er wollte das von einem Juristen abklären lassen.

....erst gestern habe ich gelesen, dass auch in Deutschland Sterilität eine anerkannte Krankheit ist. Leider habe ich mir das nicht aufgeschrieben. Es war im Buch "Wirksame Hilfen gegen ungewollte Kinderlosigkeit" und da stand irgendwas vom Reichsgesetz...unter Bezahlung bzw. Kosten der Behandlung? Leider kann ich erst am freitag wieder zu dem Buch greifen, da ich heute auf Arbeit bin und erst am Freitag wieder nach Hause komme. Es muss doch Geld in die Kassen kommen!
Vielleicht hat einer das Buch und kann mal nachschlagen.

LG von Susi