Beeinflusst Clomifen und/oder Progesteron den TSH-Wert?

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siva
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Registriert: 18 Sep 2003 22:58

Beeinflusst Clomifen und/oder Progesteron den TSH-Wert?

Beitrag von siva »

Hallo Veronique und natürlich hallo an allle anderen,

da ich meinen Hausarzt nicht allzu fit einschätze und (noch?) keinen Endokrinologen habe, hoffe ich, dass mir vielleicht von Euch geholfen wird
:D

Aufgrund unerfülltem Kinderwunsches wurde im Juni diesen Jahres Hashimoto (latente Unterfunktion) festgestellt. Mein TSH war bei etwas über 4. Nach mehrwöchiger Einnahme von 50µg L-Thyoxin war er dann glücklicherweise nur noch bei 1,22 (Juli), jetzt im September war ich fast schockiert, dass der TSH wieder auf 2,94 gestiegen ist und das auch noch obwohl ich selbständig auf 62,5 µg L-Th. erhöht hatte.
Für mich im ersten Moment einfach frustrierend, da ich ja - bei diesem TSH-Wert völlig sinnlos - anderweitig mit Hormonen "vollgepumpt" werde (Clomifen und Utrogest).

Veronique Du hast geschrieben, dass bei künstlicher Befruchtung (als Beispiel?) durch die Stimulation das Östrogen steigt, was wiederum SD-Hormone bindet.
Könnte es demnach sein, dass mein TSH durch die Clomifen-Einnahme (ist ja eine Stimulation), die ich kurz nach dem 1,22-Wert begonnen habe, gesunken ist??
Denn dann müsste ich ja schnellstens die Finger von Clomifen lassen oder ist bei Clomifen-Behandlung der niedrige TSH nicht so wichtig, da der Körper ja irgendwie ausgetrickst wird.....
.... :help: .......

Leider ist das so, dass ich mir eigentlich alles selbst zusammenreimen muss und mit meinen "Erkenntnissen" dann zwischen Gyn. und Hausarzt hin und her renne :o(
Ich würde mich total freuen, wenn Du/Ihr mir etwas dazu sagen könntet!!

viele Grüße und danke schonmal,
siva
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Veronique
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Beitrag von Veronique »

:D Liebe Siva! :D :D

Gut, dass bei dir die Diagnose Hashi gestellt wurde, denn sie wird dich ein entscheidendes Stück weiterbringen!

Es wird einige Zeit dauern, bis du die richtige Dosis gefunden hast, und sie wird sicherlich um einiges darüber liegen, was du jetzt einnimmst.
Der hohe TSH-Wert bedeutet ja, dass sich der Körper abmüht, einen Schaden an der SD durch ein "Antreiben" der SD mittels stärkerer Ausschüttung von TSH wettzumachen.
Wenn SD-Hormone von außen zugeführt werden, dann ist die Hypophyse erst mal auch mit geringeren Dosen "zufrieden". Gleichzeitig wird aber auch die SD entlastet, das führt dann zu dem paradoxen Effekt, dass der Bedarf an von außen zugeführten Hormonen bis zu einem gewissen Level nach und nach steigt.
Man muss die Dosis also meistens in mehreren Schritten, in größeren Abständen nachkorrigieren, bis man eine gute Erhaltungsdosis findet, bei der z.B. der TSH-Wert sich um oder etwas unter 1,0 bewegt und die FT-Werte im mittleren-oberen Bereich sind.

Ich denke also, dass du noch in der Phase bist, wo die SD ihr "Abmühen" nach und nach einstellt und du die Dosis dementsprechend erhöhen musst. Viele Ärzte kennen diesen Mechanismus nicht. Allerdings würde ich zwischen den Erhöhungen jeweils mindestens 6 Wochen warten, weil die Prozesse recht langsam vonstatten gehen.
Natürlich gibt auch noch andere, kurzzeitige Gründe, wieso ein TSH-Wert plötzlich in die Höhe geht. Dazu gehört z.B. Stress etc; auch aus anderen Gründen kann der empfindliche TSH-Wert verfälscht werden. Deswegen sollte man vor allem die FT-Werte, welche die SD-Aktivität direkt betreffen, gut im Auge behalten und regelmäßig über das eigene Befinden nachdenken.

Ganz klare Sache ist, dass die Hormonbehandlungen die Wert auch noch durcheinanderbringen bzw. verfälschen. Deine Medikation hört sich nach "Gelbkörperschwäche" an, ein typisches Problem bei Hashi - Unterfunktion. Durch die SD-Medis in richtiger Dosis wird das Problem behoben werden; du kannst die Medis also beruhigt entsorgen.

Eine weitere Behandlung mit diesen Medis, vor allem Clomi, wird die Einstellung der SD eher verkomplizieren; die Aufgabe von Clomi ist es z.B., der Hypophyse einen Östrogen-Mangel vorzutäuschen, damit LH, FSH in die Höhe getrieben werden und damit die Follikel-Produktion angeregt wird. Einerseits geht der Östrogen-Spiegel durch eine bessere Folli-Produktion in die Höhe, aber andererseits hat der Anti-Östrogene-Effekt von Clomi eine schlechte Auswirkung auf die GB-Schleimhaut und die Einnistung. Clomi kann insgesamt den Hormonhaushalt ziemlich durcheinander bringen, deswegen darf das Medi ja auch nicht allzu lange verwendet werden.

LG und alles Gute von Vero :D :D
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