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Bsp. Ärzteschlamperei bei SD-Erkrankung

Verfasst: 18 Okt 2003 10:57
von Veronique
Hallo, ihr Lieben :D :D !

Ich hab mal wieder im Hashi-Forum einen sehr typischen Beitrag in Sachen Ärzte, SD, Schwangerschaft und FG gefunden. Da sieht man mal, wie weit die Schlamperei bei den Ärzten geht und wieviel Eigeninitiative von uns Patienten gefragt ist, um zu Gesundheit und Nachwuchs zu kommen. Ein großes Umdenken ist da bei uns Patienten gefragt, denn diese Tatsachenberichte krempeln ja unser Bild von der Ärzteschaft kräftig um....ohne dass es jetzt in eine allgemeine Paranoia ausartet muss man halt im Hinterkopf behalten, dass leider sehr, sehr viele Ärzte bei SD / KIWU etc. NICHT das Notwendige und Sinnvolle unternehmen.

Ich konnte den Beitrag nicht direkt verlinken, deswegen kopiere ich ihn hier rein; die Posterin Bea möge es mir verzeihen:
LG Vero

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Hallo Ihr!

Ich habe mich heute vielleicht aufgeregt. Seit Januar 2002 habe ich die Diagnose Hashi. Weil ich aber vermute, daß ich es
schon länger habe und wissen will, ob früher schon mal die SD-Werte bestimmt wurden und wenn ja, wie sie waren,
habe ich die Befunde von dem Hausarzt angefordert, bei dem ich von 1994 bis 1998 war. Und was habe ich da gelesen?
Ein Bericht vom Radiologen an den Hausarzt, der lautet folgendermaßen:

Schilddrüsendiagnostik vom 17.11.1994.
Schwangerschaft in der 19. Woche. Jetzt wird über Schwindelgefühle geklagt
Laboruntersuchungen:
fT 3. 0,28 (0,21-0,67)
fT4: 1,5 (1,0-1,9)
TSH: 2,0 (0,3-3,5)

Tg-Ak: negativ

und jetzt kommt's: TPO-Antikörper: 1226,5 E/ml ------- das ist ja der Hammer; keiner hat mir etwas davon gesagt!!!!!!!

Ultraschalltomographie der Schilddrüse:
Das Echomuster ist allenfalls minimal inhomogen. Volumen links 11,2 ml, rechts 11,4 ml

---- ich kann mich noch daran erinnern, daß damals der Radiologe gesagt hat, daß die Schilddrüse grenzwertig vergrößert
ist, daß das aber in der Schwangerschaft normal ist und danach wieder zurück geht. Er meinte: alles in Ordnung

Beurteilung:
Grenzwertig normal große Schilddrüse, Nachweis einer Immunthyreoiditis in der Schwangerschaft, Euthyreose

Therapieempfehlung: Beobachtung. Thyroxin ist nicht notwendig, Jodid wegen der Immunthyreoiditis bitte vermeiden. Serum-
kontrolle in 8 Wochen erbeten.

---- tja und das ist überhaupt nicht erfolgt. Ich habe nichts von alldem erfahren, der Hausarzt hat keine Kontrolle der SD-Werte
gemacht und es war nie von Autoimmunthyreoiditis oder überhaupt von einer SD-Erkrankung die Rede. Das ist doch wohl
der Hammer!!! Und auf diesem Bericht vom Radiologen steht handschriftlich drauf. "Pat. informieren!" Ist leider nicht erfolgt.
Und was hätte mir alles erspart bleiben können (und der Krankenkasse an Kosten), wenn ich damals schon Thyroxin bekommen
hätte. Folgende Dinge buche ich rückblickend auf das Konto "latente Unterfunktion durch Hashimoto":

- Agoraphobie
- Fehlgeburt in 1996
- Soor nach der Geburt des 2. Kindes 1997 (damals hat sich der Hausarzt gewunder, warum ich als junger erwachsener Mensch
Soor kriege)
- viele Mandelentzündungen, MIttelohrentzündungen, ständig Infekte
- wochenlanger Schwindel und Herzholpern in der 1. Schwangerschaft
- jahrelanger morgendlicher Schnupfen und Empfehlung zu einer Nasen-OP wegen verdickter Nasenschleimhäute (ist seit die
Unterfunktion durch Thyroxin behoben ist, weg)
- Calciummangel, Magnesiummangel
- Atembeschwerden
- verminderte Leistungsfähigkeit
- Antriebslosigkeit
- und, und und........

Was hat mich das alles Nerven gekostet und die Krankenkasse Geld. Das hätte mir alles erspart bleiben können.
Übrigens war dieser Hausarzt nicht der einzig nachlässige Arzt.
1998 war ich wegen Vitiligo bei einem Hautarzt, der sagte, daß es eine bestimmte Sorte autoimmuner Schilddrüsenkrankheit gibt,
die oft mit Vitiligo gekoppelt ist. Er hat mir Blut abgenommen und sagte dann aber ein paar Tage später, daß alles in Ordnung
ist und ich diese Erkrankung nicht habe. Hahaha, ich habe mir vor 1 Jahr den Laborbefund geben lassen und siehe da:
der TSH war 4,48 bei einem Normbereich von 0,5-4,5. Und er hat sonst auch nur die ANA's getestet, die waren negativ.
Dann war ich wegen Druck auf der SD im Oktober 2000 bei einem Radiologen, der hat eine SD von 17 ml Volumen gesehen
und mit Jodtabletten verschrieben. So habe ich über 1 Jahr lang brav jeden Tag 200 µg Jod geschluckt.

Drei Ärzte haben geschlampt. Ich finde das unglaublich!!!

Wohin soll ich mich jetzt wenden? An die Krankenkasse will ich diese Geschichte auf jeden Fall schreiben, aber soll man da
sonst noch irgendwelche rechtlichen Schritte einleiten?

Tut mir leid, daß das jetzt so lang geworden ist, aber es ist doch echt zum Heulen, daß man nicht erfährt, was man hat.

Viele Grüße von einer sich aufregenden Beate

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