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M. Spiewak zu Chancen + Risiken in Bundestagszeitung :

Verfasst: 23 Jan 2004 23:16
von Birgit~
Für Interessierte,

ein Artikel zu Chancen u. Risiken der Fortpflanzungsmedizin erschien aktuell in der Bundestagszeitung "das Parlament"


Erbgutkreuzung im Restaurant / Fortpflanzungsmedizin - ein Wachstumsmarkt mit faszinierenden wie gespenstischen Perspektiven
v. Martin Spiewak

Mittlerweile bevölkern mehr als eine Million Menschen die Welt, die nicht im Mutterleib, sondern per In-vitro-Fertilisation (IVF) im Labor entstanden sind. In den USA, wo nahezu alles erlaubt ist, leben Kinder mit fünf Elternteilen: dem Samenspender und der Eizellgeberin als den genetischen Erzeugern, der biologischen Mutter, die das Kind ausgetragen hat, sowie den sozialen Eltern, bei denen das Kind aufwächst. Babymachen nach der Baukastenmethode.

...

Viele Fruchtbarkeitsmediziner weisen solche Zukunftsszenarien als Phantastereien zurück. In der Tat orientiert sich der Großteil der heutigen Forschung noch immer an den traditionellen Zielen der Fortpflanzungsmedizin: die Erfolgsraten der künstlichen Befruchtung zu erhöhen und die Belastungen für die betroffenen Frauen zu vermindern. Denn bislang endet eine Kinderwunschbehandlung nur in jedem fünften Fall tatsächlich mit der Geburt eines Babys. In Deutschland, wo strenge Gesetze die Reproduktionsmedizin regeln, liegt die Lebendgeburtrate ("baby-take-home-rate") pro Versuch gar nur bei 15 Prozent.

Quelle: http://www.das-parlament.de/2004/01-02/thema/017.html

Genauso wie dieser Artikel ist auch meine persönliche Einschätzung dazu - sehr ambivalent –
denn ich erahne, welche Aspekte des komplexen Themas den meisten - nicht mit dem Thema vertrauten -
Lesern/ Abgeordneten im Gedächtnis bleiben werden ...


Viele Grüsse,

Birgit

P.S.
Martin Spiewak, Zeitredakteur , Autor eines Buches z. Thema Kinderwunsch, schreibt öfter über Repromedizin, Internetseite u. Linkliste unter www.ungewolltekinderlosigkeit.de)

Verfasst: 24 Jan 2004 09:21
von Mondschaf
Hi Birgit,

hmmm... wir waren doch von Spiewak besseres gewöhnt...

Du hast recht, die Leser merken sich das (aus meinen Augen ziemlich abstruse und wohl auch für die USA eher seltene) Beispiel und nicht den Rest.

Seine Artikel in der Zeit fand ich wesentlich seriöser.

Schade eigentlich.

Gruß

Mondschaf

Verfasst: 24 Jan 2004 16:27
von Veronique
:D Hi Birgit!

Danke, dass du uns auf den Artikel aufmerksam gemacht hast :D - na, solche Publikationen (Parlament...) lese ich ja normalerweise nicht :lol: :lol: :lol: .

Ich finde den Artikel an sich nicht global unseriös oder schlecht (bis auf den Titel, den der Autor womöglich gar nicht selber verbrochen hat); der Fokus des Artikels ist ja vor allem auf den Zukunftsvisionen der Repromedizin. Spiewak lenkt auch (mit der Gegenposition) in mehreren Absätzen ein, dass die Repromedizin schon mit so "einfachen Dingen" wie der Nidation ihre Probleme hat (...schlechte Baby-Take-Home-Rate...) und vieles noch Zukunftsmusik ist.
Es ist aber eine Realität, dass die Nachfrage nach "Lifestyle"-Medizin stetig steigt (Schönheits-OPs, Anti-Aging...) und dass sich für die Repromedizin ein Teil der Entwicklungsperspektive im Lifestyle-Bereich bewegen wird, und da kann's schon echt gruselig werden, wenn man der Sache freien Lauf lässt.

Das Problem ist sicherlich, und das wird im Artikel als Realität nicht genügend herausgearbeitet, dass ein Großteil der KIWU-Paare in der Bundesrepublik derzeit keine Lifestyle-Kunden, sondern Unfruchtbarkeits-Patienten sind. Also "normale Paare", die ganz normal ein Kind wollen, wie alle anderen auch. Medientechnisch ganz langweilig also....

LG Vero :D

Verfasst: 24 Jan 2004 17:57
von Hexenmond
Das scheint ein Zitat aus einen Buch zu sein. Ich habe es allerdins so in Erinnerung, das dies in einem anderen Kontekt geschrieben wurde, bzw. etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde....

Lg Hexe