Artikel über ev. Risiken der Nährlösung bei IVF
Verfasst: 06 Feb 2004 07:14
Gerade eben im STANDARD (derstandard.at) gelesen:
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Befruchtung mit Nebenwirkung
US-Forscher befürchten, dass die während der künstlichen Befruchtung (IVF) eingesetzte Nährlösung, in der die Embryonen vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter mehrere Tage lang kultiviert werden, zu dauerhaften Entwicklungsschäden führen kann.
Washington – Wie Forscher um Richard Schultz von der Universität von Pennsylvania in einer in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlichten Studie berichten, zeigten künstlich befruchtete und vor der Implantation wenige Tage in einer Kulturflüssigkeit gehaltene Mäuseembryonen als ausgewachsene Tiere eine geringere Gedächtnisleistung, einen schwächeren Orientierungssinn und eine ständige Unruhe.
Diese Verhaltensstörungen zeigten aus natürlich befruchteten Embryonen hervorgegangene Mäuse in einer Kontrollgruppe nicht. Die Forscher vermuten, dass bestimmte Bestandteile der Nährlösung, in der die befruchteten Eizellen bis zu ihrer Einpflanzung kultiviert werden, dafür der Auslöser sind. Bereits einige vorangegangene molekularbiologische Studien an Mäusen hatten Unterschiede im genetischen Muster natürlich befruchteter und kultivierter Embryonen festgestellt.
Stress
Normalerweise produziert sowohl die Gebärmutter als auch der Embryo selbst Stoffe, die das Wachstum bestimmen und das "Imprinting" – eine Art Aktivierungsmuster für die einzelnen Gene – mitsteuern. Dieses Zusammenspiel fehlt bei der außerkörperlichen Befruchtung und setzt den Embryo zusätzlich unter Stress. Zwar seien ihre Ergebnisse nicht direkt auf die beim Menschen angewendete In-Vitro-Fertilisation (IVF) übertragbar, die Forscher fordern jedoch weitere Studien, um die Zusammensetzung der Nährlösung zu optimieren. Daneben sollte auch die üblicherweise fünf bis sechs Tage dauernde Kultivierung, die eine Auswahl der Embryos mit den besten Entwicklungschancen und das Verhindern einer Mehrlingsschwangerschaft ermöglichen soll, möglichst kurz gehalten werden.
Erst wenige Studien haben sich mit den Auswirkungen der künstlichen Befruchtung auf die physiologischen, genetischen und psychologischen Eigenschaften der inzwischen weltweit mehr als einer Million IVF-Kinder befasst. Es besteht der Verdacht, dass sie unter anderem für Blasenfehlbildung und neurologische Schäden ein erhöhtes Risiko besitzen. Ob hierfür die Nährlösung verantwortlich ist, soll nun untersucht werden.
(DER STANDARD, 06.02.2004)
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LG,
Gipsy
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Befruchtung mit Nebenwirkung
US-Forscher befürchten, dass die während der künstlichen Befruchtung (IVF) eingesetzte Nährlösung, in der die Embryonen vor dem Einpflanzen in die Gebärmutter mehrere Tage lang kultiviert werden, zu dauerhaften Entwicklungsschäden führen kann.
Washington – Wie Forscher um Richard Schultz von der Universität von Pennsylvania in einer in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS) veröffentlichten Studie berichten, zeigten künstlich befruchtete und vor der Implantation wenige Tage in einer Kulturflüssigkeit gehaltene Mäuseembryonen als ausgewachsene Tiere eine geringere Gedächtnisleistung, einen schwächeren Orientierungssinn und eine ständige Unruhe.
Diese Verhaltensstörungen zeigten aus natürlich befruchteten Embryonen hervorgegangene Mäuse in einer Kontrollgruppe nicht. Die Forscher vermuten, dass bestimmte Bestandteile der Nährlösung, in der die befruchteten Eizellen bis zu ihrer Einpflanzung kultiviert werden, dafür der Auslöser sind. Bereits einige vorangegangene molekularbiologische Studien an Mäusen hatten Unterschiede im genetischen Muster natürlich befruchteter und kultivierter Embryonen festgestellt.
Stress
Normalerweise produziert sowohl die Gebärmutter als auch der Embryo selbst Stoffe, die das Wachstum bestimmen und das "Imprinting" – eine Art Aktivierungsmuster für die einzelnen Gene – mitsteuern. Dieses Zusammenspiel fehlt bei der außerkörperlichen Befruchtung und setzt den Embryo zusätzlich unter Stress. Zwar seien ihre Ergebnisse nicht direkt auf die beim Menschen angewendete In-Vitro-Fertilisation (IVF) übertragbar, die Forscher fordern jedoch weitere Studien, um die Zusammensetzung der Nährlösung zu optimieren. Daneben sollte auch die üblicherweise fünf bis sechs Tage dauernde Kultivierung, die eine Auswahl der Embryos mit den besten Entwicklungschancen und das Verhindern einer Mehrlingsschwangerschaft ermöglichen soll, möglichst kurz gehalten werden.
Erst wenige Studien haben sich mit den Auswirkungen der künstlichen Befruchtung auf die physiologischen, genetischen und psychologischen Eigenschaften der inzwischen weltweit mehr als einer Million IVF-Kinder befasst. Es besteht der Verdacht, dass sie unter anderem für Blasenfehlbildung und neurologische Schäden ein erhöhtes Risiko besitzen. Ob hierfür die Nährlösung verantwortlich ist, soll nun untersucht werden.
(DER STANDARD, 06.02.2004)
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LG,
Gipsy