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Spermiogramm/keinen Durchblick an alle

Verfasst: 12 Mai 2004 15:43
von rain
Hallo,

bei meinem Mann wurde eine 1. Kryptozoospermie und V.a. Hodenparaenchymschaden festgestellt????????

Dies und das Spermiogramm meines Mannes lassen mich ganz im Dunkeln stehen.


Orientierendes Spermiogramm

Karenz: 5 tage
Viskosität: normal
Motilität: % 1 von 5
schlingernd: % 0
Ejak.volumen: ml 4,0
Dichte: (mio./ml) <0,3
linear progr.: % 0
ortsständig zuckend: 1 von 1
ph-wert: 8,1
Gesamtdichte: (mio.) -
nicht linear progr. : % -


a)Makroskopische Ejakl.untersuchung

Volumen: ml 4,0
ph-Wert: 8,1
Liqueffizierung min. : 10
Viskosität : Erniedrigt
Aussehen : Normal
Beimengungen: keine

b)Mikroskopische Ejakl.untersuchung

vor swim up
Dichte: Mio./ml <0,3
linear progressiv: % 13 unbewegliche
nicht linear progressiv : Spermien
Eosin-Test: 1 von 1

c) Cytogramm
Leukozyten: wenige
Epithelien: wenige
Bakterien: wenige

E) Befunde

Biochemie Normalwert Ergebnis

a-glukosidase >11mU/ml 18,0 mU/ml
Fruktose 1,2-8,0 mg/ml 2,25
Zink >1600 1593
Granulozytenelastase <160ng/ml 204,0ng

Sorry, ist sehr lang, aber ich blicke in diesem Wald von Begriffen und Zahlen nicht mehr durch.
Wer kann mir eine kleine Erläuterung zu diesem Befund, und den Ergebnissen des Spermiogramms geben.

Vielen Dank

Verfasst: 12 Mai 2004 15:44
von Maggie + Tim
In jedem Fall kommt nur eine ICSI bei euch in Frage... oder wolltest du etwas anderes wissen?

Verfasst: 12 Mai 2004 15:51
von rain
Danke für die schnelle Antwort.

Mich würde die Diagnose Hodenparenchymschaden genauer interessieren.Habe schon bei Google gesucht, finde aber leider keineAntwort.

Verfasst: 12 Mai 2004 15:56
von Maggie + Tim
Der Begriff sagt mir nichts... hat aber auch nichts mit den Spermiogrammwerten an sich zu tun.

Verfasst: 12 Mai 2004 16:38
von rain
Nochmal Danke,

nein das ist richtig, das hat nichts mit den Werten des Spermiogramms zu tun,

dies wurde unteranderem als Diagnose mit Kryptozoospermie genannt.

Leider ist es heute so, daß mann, wenn mann sich genauer erkundigen möchte, bei den Ärzten keiner mehr sich mehr als zehn Minuten zeit nimmt.Wir haben diesen Befund per Post erhalten und dann steht man(n) erstmal vor Böhmischen Dörfern und Telefonisch wird mann dann auch noch abgewimmelt.

Aber die ICSI wird uns wohl oder Übel nicht erspart bleiben.

Vielen Dank nochmal für die flotte Antwort.

Verfasst: 13 Mai 2004 16:46
von Apfelkuchen
Hallo rain,

da biste hier bei Doc Petsch bestimmt richtig mit der Frage.
Er wir Dir sicherlich bald antworten.

Folgendes hab ich über Google gefunden:

http://www.med.uni-giessen.de/derma/Jun ... tionen.htm

...den Text mit Hodenparenchymschaden kopier ich mal raus:
A. Jung, G. Haidl, W.-B. Schill (1994) Schwangerschaft nach medikamentöser Therapie bei hochgradiger andrologischer Störung. Hautarzt 45, 769-771

Es wird über einen andrologischen Patienten berichtet, bei dem die Erstuntersuchung zur Aufdeckung einer hochgradigen Oligoasthenoteratozoospermie und eines Ureaplasmeninfektes führte. Der erhöhte FSH-Wert und die wesentlich unterhalb des Normbereiches liegende Hodengröße sprachen für einen ausgeprägten Hodenparenchymschaden. Der Nachweis von Makrophagen im Ejakulatausstrich kann als Hinweis auf eine chronische Epididymitis verstanden werden. Nach antibiotischer Paartherapie mit Doxycyclin und anschließender dreimonatiger Erholungsphase unter einer Kombinationsbehandlung mit Vitamin C und E sowie dem Spurenelement Zink ergab sich eine deutliche Spermiogrammverbesserung. Nach weiteren 2 Monaten konnte durch eine intrauterine Insemination eine Schwangerschaft mit nachfolgender Geburt einer gesunden Tochter erzielt werden. Die Ejakulataufbereitung erfolgte durch Glaswollfiltration. Zu diesem Zeitpunkt fand sich bei dem Patienten lediglich noch eine leichtgradige Teratozoospermie.
Die "Übersetzung" muß Dir der Doc liefern :wink:
Viel Erfolg!

Verfasst: 18 Mai 2004 14:13
von Dr. Petsch
Hallo rain,
bei einem schlechten Spermiogramm stellt sich immer die Frage: Ist die Spermienbildung gestört, oder werden die Spermien nicht richtig transportiert.
Ein Hodenparenchymschaden ist in Ihrem Fall die medizinische Beschreibung für: Die Spermienbildung ist gestört. Die Diagnose läßt sich allerdings nicht aus den Spermiogrammwerten ablesen, es sind Hormonuntersuchungen sowie körperliche Untersuchungen erforderlich.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Martin Petsch
Urologie, Andrologie
Urologische Chirurgie, Mikrochirurgie
Fellow European Board of Urology
Paracelsus Klinik Golzheim
Friedrich Lau Str. 11
40474 Düsseldorf
Tel. 0211-4386-0
www.androdoc.de

Verfasst: 21 Mai 2004 22:22
von rain
Danke Dr. Petsch

mein Mann hatte eine Hormon Untersuchung, er wurde Teilstadionär aufgenommen, und ihm wurden Horme gespritzt darauf hin mußte er zu jeder vollen Stunde zum Blutabnehmen.Das Ende war das sie ihm zu einer Hodenbiopsie geraten haben die er jetzt machen lassen möchte.Gibt es irgendeine Hoffnung das man das man das mit den Spermien anders in den Griff bekommt?

Vielen Dank für Ihre Informationen


Rain

Verfasst: 25 Mai 2004 14:12
von Dr. Petsch
Hallo Rain.
Die Hodenbiopsie dient der Diagnostik, also um festzustellen, was im Hoden los ist.
Ob es eine Behandlungsmöglichkeit gibt, müssten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, der alle Untersuchungsergebnisse kennt.
Mit freundlichen Grüssen
Dr. Martin Petsch
Urologie, Andrologie
Urologische Chirurgie, Mikrochirurgie
Fellow European Board of Urology
Paracelsus Klinik Golzheim
Friedrich Lau Str. 11
40474 Düsseldorf
Tel. 0211-4386-0
www.androdoc.de