Wie sieht es bei Euch aus ??? (Männer und Frauen)

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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Ihr Lieben,

ich hab da mal wieder eine Frage an Euch alle..

Kurz zur Problematik:
1. ICSI im Juni negativ - 2. ICSI im Dezember mit Abbruch, da vorzeitiger Eisprung

Nun steht die 3. ICSI an - Ende offen.

Mir geht es momentan so, dass ich nicht weiß, ob ich danach noch weiter machen würde / möchte. Schon bei der letzten graute es mir irgendwo vor der WS, die ja für alle der reinste Horrortrip ist. Aber nicht nur die WS, sondern auch das hochdosierte Spritzen der Hormone machte mir seelisch zu schaffen - das merke ich leider erst heute, wo die nächste ansteht - wie war das mit dem Verarbeiten? Das kommt immer erst, wenn man selbst dazu bereit ist.

Nun waren wir in der Zwischenzeit auf einer Weihnachtsfeier, wo mich die Frau eines Kollegen (sie arbeitet beim Jugendamt) ansprach, ob nicht auch ein Pflegekind für uns in Frage käme (Mutter 14, Kind noch nicht geboren). War schon irgendwie eine Überlegung wert, aber auf der anderen Seite auch die Angst, dass einem dieses Pflegekind irgendwann wieder weg genommen wird.

Weiter habe ich heute im Adoptionsforum viele Berichte gelesen und auch die haben mich irgendwie absolut zum Grübeln gebracht. Da gibt es so viele Kinder, die sehnen sich nach Eltern - UND WIR KÖNNEN ES NICHT SEIN - weil ich ja leider zu alt bin...

Ich lese immer wieder hier im Forum von Frauen, die voller Euphorie an die 2. oder 3. künstliche Befruchtung rangehen (egal ob IUI - Insem. - IVF oder ICSI) - und mir fehlt diese Euphorie.. Ist bei Euch Frauen und auch Männern wirklich so eine Euphorie vorhanden, nachdem ihr alle "Missstände" des Körpers abgestellt habt - z.B. durch Gebärmutterspiegelung, OP, andere Medikation oder sonstwas - bin ich da wirklich allein mit meinen Gefühlen?

Und bei Euch Männern - wie schaut es da aus, wenn die 1. und 2. oder auch nur die 1. oder auch schon die 3. Behandlung erfolglos war - wie geht es Euch dabei, wenn Eure Frauen an die nächste Behandlung gehen - egal ob Ihr Verursacher seid oder nicht.

Mache ich mir allein Gedanken darüber, ob ich meinem Körper anschließend - wenn es wieder negativ sein sollte - noch einmal das Ganze zumuten möchte?

Ich habe für die KiWu-Behandlung einen gut bezahlten Job aufgegeben, damit ich die Termine halten konnte. Ich weiß nicht, inwiefern ich wieder einen neuen finde - aufgrund meines Alters - wenn alle Versuche negativ enden..

All das beschäftigt mich momentan und mich würde wirklich interessieren, wie es bei den anderen Paaren hier so aussieht...

Danke für Eure Infos und lieber Gruß
Iris

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Schnellchen am 2002-01-08 00:34 ]</font>
Sanne
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Beitrag von Sanne »

hei Iris,

du bist bestimmt nicht die einzige, die sich solche gedanken macht und die mit diesen zweifeln in die behandlungen geht. ich habe seinerzeit meinen mann genötigt, dass ich doch bitte meinen (verhassten) job aufgeben darf, damit es, so entspannt, mit dem kinderkriegen besser klappt. es hat trotzdem drei jahre gedauert und zwischendrin hab ich mehrfach gedacht, ich schmeiss alles hin. ich konnte teilweise einfach nicht mehr. ich habe während der drei jahre über 15kg zugenommen, bin körperlich völlig abgeschlafft und sozial total ins abseits gerutscht. ich habe mich verkrochen, weil ich immer wieder angst vor den fragen der mitmenschen hatte, wann wir denn nun endlich AUCH ein baby bekommen, weil ja schliesslich alle grad... usw. usf.
bei JEDER behandlung steht das ende offen, mach dir nichts vor. ES GIBT KEINE GARANTIE.
vor der letzten ICSI haben wir uns gedanken um alternativen gemacht, du weisst schon, plan-b und so. aber auch heterologe insemination kam öfter ins gespräch und Gernot musste sich auch mal überwinden und wenigstens gedanklich über seinen schatten springen, so wie ich es (für ihn selbstverständlich?!?) bei jeder behandlung tatsächlich tat. ausserdem musste er lernen, dass ich seinerseits auch eine gewisse würdigung meiner "opfer" erwarte, denn ich fühlte mich verbraucht, ausgesaugt und weggeschmissen, von den ärzten und auch von Gernot, weil er mir nie seine anerkennung ausgesprochen hatte, für das, was ich ja wegen SEINER infertilität über mich ergehen liess. wir mussten keine HI machen, aber mir war sehr wichtig, dass nicht nur ich diejenige bin, die ihren stolz oder was auch immer opfert. Gernot hat also irgendwann zugestimmt, dass HI notfalls auch in frage käme und mit dieser aussicht, dass ich nicht bis zum exitus diese scheiss-ICSIs machen muss, konnte ich einigermassen gelassen den nächsten versuch starten. adoption und pflegekind kommt für uns aus ähnlichen gründen wie bei dir nicht in frage. nicht zuletzt mein glaube, dass Gott schon weiss, was er mit mir oder uns vorhat, hat mich durch diese zeit getragen und tut es immer noch. denn auch jetzt ss lassen die zweifel noch lange nicht nach. ich glaube, dass wir kiwu-frauen wirklich schlicht und ergreifend einen knax weghaben, vermindertes selbstwertgefühl usw. eben das, was auch in dem von dir empfohlenen artikel über die folgen der KB steht. unser ganzes dasein wird in frage gestellt. was sollen wir hier, wenn wir nicht "normal" empfangen können? welchen sinn hat es, "so" eine frau zu sein? (klar, mache frauen brauchen keine kinder in ihrem leben, aber das trifft ja nicht auf uns kinderwünschis zu, steht hier also ausser diskussion.) WIR WOLLEN KINDER und nicht irgendwas utopisches, unmögliches. es ist schrecklich, dieses unerklärliche los aushalten zu müssen. es ist ein glücksspiel für uns, ss zu werden und hat überhaupt nichts mit gerechtigkeit oder "verdient haben" zu tun. das schlimmste ist für mich im moment, dass ich für meine SS beneidet werde, so wie ich früher die schwangeren beneidet habe, die es geschafft haben. dabei ist noch lange nicht alles geschafft. ständig diese angst, dass doch noch was passiert. nicht mal hier gibt es eine grenze, ab wann man sich entspannen und geniessen kann. okay, wenn das kind erst mal auf der welt ist, klar. aber dann geht der stress ja erst richtig los :wink: und bis dahin hätte ich eigentlich gern gelegenheit, kräfte zu sammeln, mein selbstwertegfühl zu stärken, damit ich der mutterrolle auch gewachsen bin. nein, diese zweifel hören ganz bestimmt nicht auf. nicht, solange ich mein ziel, ein eigenes kind zu haben, verfolge. aber weisst du was: auch "normale" mütter haben solche zweifel. vielleicht nicht so ausgeprägt wie wir, aber sie haben sie auch.
ich weiss, du bist nicht ss. vielleicht bin ich hier auch über die stränge geschlagen, hab's thema verfehlt. aber das sind die gedanken, die mir zu deinem posting gekommen sind. vielleicht sollte ich noch mal drüber nachdenken und ein andermal sortierter schreiben. andererseits bin ich ja nicht in genau der gleichen situation wie du, auch nicht, als ich noch nicht ss war und es kann nicht nur etwas für dich passendes herauskommen :wink: vielleicht kannst du trotzdem etwas mit meinen gedanken anfangen.

ich wünsch dir von herzen, dass du eine kraftquelle findest, die dir grad in diesen schweren zeiten offen steht! weitermachen oder nicht, das hab ich jedesmal neu entscheiden müssen und meine entschlüsse aufzuhören oder noch ein oder zwei versuche durchzuziehen, habe ich mehrfach umgestossen und neu gefasst.

ganz liebe grüsse von Sanne

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Sanne am 2002-01-08 01:33 ]</font>
Füsun
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Beitrag von Füsun »

Hallo Schnellchen,

ich hab im November meine erste ICSI gehabt, leider negativ.
Am Anfang wollte ich sofort weitermachen und noch einen versuch starten, jetzt sind schon 3 monate vergangen, ich kann z.Z. meine gefühle nicht einordnen ob ich wirklich weitermachen will oder aber auch wielange ich weitermachen möchte.
Ich bin 29 Jahre, manchmal denke ich das ich auf jeden Fall die 4 versuche machen möchte, so wie es im moment aussieht werde ich erstmal den zweiten versuch starten, wenn dies wieder negativ sein sollte werde ich auf jeden Fall erstmal 1-2 Jahre pause machen und vielleicht dann nochmal einen versuch wagen.......
Ich muss sagen beim ersten versuch war ich auch ziemlich euphorisch jetzt gehe ich ziemlich realistisch an die Sache dran un denke mir wenn der liebe Gott es so will das wir irgendwann Kinder kriegen dann wird es auch klappen.............
Die Frauen hier im Forum haben mir sehr viel Kraft gegeben mit dieser Situation umzugehen, dafür möchte ich auch allen herzlich danken....

Liebe Grüße Füsun

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Anja+Karsten
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Beitrag von Anja+Karsten »

Hallo Iris,

das ist eine gute Frage die Du hier stellst.
Es ist garnicht einfach zu beantworten und doch macht es einen Sinn.
Wir haben jetzt auch 2x IUI und 2.ICSI hinter uns.Immer wieder negativ :sad:
Bei den IUI`s habe ich noch gedacht,naja eine richtige Chance haben wir eher mit der ICSI.
Aber selbst die beiden IUI´s waren frustrierend,das es nicht auf so einem einfachem Weg geklappt hat und man hat doch alles dafür getan.
Alle Versuche haben wir sofort nacheinander gestartet (also immer einen Zykluymonat Pause dazwischen)
Unsere Doc´s in Dortmund haben uns immer wieder sehr hohe Chancen eingeräumt weil ich ja schon 2 Kiddys habe (bald 15+13 Jahre).
Und so sind wir immer ganz optimistisch an den Versuchen rangegangen und haben uns gesagt,das es diesesmal doch mal klappen müßte.
Als dann die 1.ICSI soweit war,hatte mich mein Körper echt vereimert und ich war mir sicher,das es geklappt hat.Bis dann die traurige Mitteilung am Tel kam :sad:
Voller Hoffnung gingen wir dann die 2.ICSI an.Die EZ waren A-Qualität,die Spermien wunderbar und es wurde AH gemacht.Ich habe mir extra 2 1/2 Wochen Urlaub genommen,die Kiddys haben den Haushalt geschmießen,das ich mich schonen konnte,Karsten hat den Rest organisiert.Es war perfekt.Dann die Untersuchung im KH.Ich habe gefühlt,das ich jetzt endlich "Mama" werde.Und,wieder nichts.
Ich bin mit den Gefühlen und der Belastung am Ende meiner Kräfte.
Ich habe so eine große Sehnsucht nach einem Baby,kaum vorstellbar.

Karsten und ich haben im Anfang unserer Behandlung über eien Adoption nachgedacht,falls es nicht klappen würde.Es war eigentlich kein Thema für uns weil wir nur "Ein Uns in einer Person" wollten.
Jetzt aber,mache ich mir schon Gedanken darüber,habe aber noch nicht mit Karsten gesprochen,versuche es erstmal mit mir klar zu machen.Es gibt soviele Babys die auf Eltern,wie wir alle es hier sind,warten.Und doch ist es ein verwirrendes Gefühl,ein Kind zu adoptieren.

Karsten leidet sehr im Moment darunter,er zieht sich in ein Schneckenhaus zurrück und spricht mit mir nicht über seine Gefühle :sad:
Ich glaube das es von mal zu mal immer schlimmer bei ihm wird.Er weint viel seit dem letzten SST und macht sich für alles verantwortlich.Das schlimmste für ihn ist der Gedanke,das er niemals wirklich "PAPA" sein kann.Die Kiddys sagen das auch zu ihm und er sagt auch immer das es seine wären aber dann kommt die Realität und er bricht zusammen.

Manchmal habe ich Angst davor,einen neuen Versuch zu starten weil es wieder negativ sein könnte und doch ist da der Gedanke,das ich ja noch 2 Versuche habe.Es ist echt ein Mischmasch der Gefühle.Fragen tauchen auf ob ich schon wieder bereit bin,dann aber wieder tickt auch die innere Uhr.

Mein Job ist eigentlich ziemlich locker und meine Chefin weiß auch darüber Bescheid und trotzdem fühle ich mich schlecht wen ich weiß ich muß deshalb wieder 2 Wochen Zuhause bleiben.

Ich weiß nicht wielange wir uns eine Auszeit nehmen,kann sein das ich in 2 Monaten schon wieder anders darüber denke.iCH WEI? ES EINFACH NICHT.

Im Moment ist es einfach so,das wir wieder zu uns selber finden müssen und auch wieder Spass an unserem Leben finden.Es ist durch die KIWU Behandlung viel auf der Strecke geblieben,das haben wir ja auch gerne getan und werden es in Zukunft auch wieder tun.
Aber es fehlt die Kraft,das alles nochmal durchzustehn.Mein Körper ist ja völlig manipuliert worden und auch am Ende.

Mich beschäftigt auch immer dieses "Warum".
Warum wir,warum hat es nicht geklappt,was habe ich falsch gemacht,usw.
Aber es ist mühselig danach zu fragen und ich finde auch keine Antworten und das belastet auch wieder.

Ich denke das es vielen Paaren genauso geht.Uns auch das macht mich traurig.Ich frage nach Gerechtigkeit aber ist das gerecht oder doch eher ungerecht das es bei uns nicht klappt.

Ganz liebe Grüße


Anja,Karsten&Maximilian
Steffi,Dennis,Idefix&Snoopy
ZH33
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Beitrag von ZH33 »

Hallo Schnellchen
Wir haben schon zwei gescheiterte ICSIs hinter uns. Die ganze KIWU-Sache hat mich als Landwirt in die grösste Lebenskriese gebracht. Die dauert jetzt schon fast zwei Jahre und ein Ende ist nicht in Sicht. Wenn man in meinem Beruf überleben will, muss man an die Zukunft glauben. Man muss auch viel Geld, ink. Fremdkapital langfristig investieren. Und da liegt das Problem. Zeitweise habe ich den Glauben an die Zukunft total verloren. Ich lebe nur noch in den Tag hinein. Manchmal fühle ich mich von diesem Leben total vera...
Man fragt sich, WARUM. Was habe ich getan. Wieder auf die Beine stellt mich, wenn ich sehe, dass es anderen zum Teil noch viel mieser geht. Ich bin was das Leid auf dieser Erde betrifft, viel sensiebler geworden.
Es wird uns wohl nicht anderes übrigbleiben, weiterzumachen. Nach Plan A,B C, sonst geht alles den Bach runter.

Liebe Grüsse ZH34


<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: ZH33 am 2002-01-09 13:14 ]</font>
tigerente71

Beitrag von tigerente71 »

Liebe iris!

ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen! Ich habe bereits im Vorfeld hin und her überlegt, und als wir uns dann für die ICSI entschieden haben, habe ich gedacht..: Klar, die 4 Versuche mach ich, wenns nicht direkt klappt...nach der ersten Stimu und Punktion saß ich dann in der Warteschleife, und war mir nicht mehr so sicher, wie oft ich daß meinem Körper (und auch der Seele) zumuten kann. Zudem war ich auf der Suche nach Alternativen...Adoption fand ich zwar ne klasse Idee (finde ich immer noch, auch wenns jetzt mit dem Krümel klappt) aber daß hätte bedeutet, sich in die nächste Warteschleife zu begeben...und dann entscheidet IRGENDWER, ob ich nen Kind bekomme oder nicht. Ich weiß nicht, ob daß nicht seelisch genauso belastend für mich gewesen wäre. Ich habe mir dann gedacht, daß ich lieber zweigleisig fahre. Die Möglichkeit auf ein Dauerpflegekind entsprach mir am ehesten...zusätzlich zum Adoptionsantrag. Mit dieser Alternative im Hinterkopf ging es mir etwas besser...ich verspürte nicht mehr den Zwang alles über mich ergehen zu lassen.
Ich weiß allerdings nicht, ob ich, wenn es nicht geklappt hätte, die Kraft gehabt hätte nach dem 2. oder 3. versuch aufzuhören...vielleicht nicht, vielleicht ja...wer weiß das schon? Vielleicht hätte mich der Gedanke, daß es doch noch klappen könnte auch nicht losgelassen...zulasten des Körpers und der Seele.
Ich bin mir sicher, Du , bzw. Ihr werdet Euren Weg finden...man kann immer nur in kleinen Stücken denken und planen...und dann entscheiden. Wenn Dir momentan die Kraft fehlt, oder Du unsicher bist, dann gönne Dir noch eine Verschnaufpause. ich denke, es nützt nichts sich zu zwingen...die Seele muß auch mitspielen.


Claudia
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Beitrag von Claudia »

Hi Iris,
ich kann Dich (vielleicht komischerweise) verstehen... Nach dem Artikel gestern und den Beitraegen hier im Ordner frage ich mich langsam, ob, wenn's denn bei uns notwendig bliebe, ich mich diesem ganzen koerperlichen und seelischen Stress wirklich aussetzen will... Aber ICH muss mich ja jetzt noch nicht entscheiden...
und trotzdem setzt mich diese ganze Geschichte, und die Kommentare von Kollegen und Familie jetzt schon unter Stress.

Ich wuensche Dir und Micha viel Kraft und Hoffnung - und das noetige Glueck :smile:

Liebe Grüße
Claudia
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Hallo Ihr Lieben,

all Eure Antworten spiegeln meinen gesamten Gedankenkreis momentan wieder. Es ist ja leider bei der KiWu-Behandlung so, dass oftmals die negativen Situationen überwiegen und frau muss ungeheuer stark sein (man selbstverständlich auch), um diese Schicksalsschläge zu verkraften. Wenn ich dann noch lese, dass z.B. eine in der 17. SSW ihr Kind verliert, dann macht das noch weniger Hoffnung... Obwohl das ja auch bei normal Schwangeren vorkommen kann..

Nicole - ich hatte überlegt mit Pause - aber ich habe ja jetzt die Pille genommen - tja eben kam die Mens und so geht es dann morgen weiter. Auch muss ich mein Alter berücksichtigen. Ich werde im April 42 und da bleibt mir wirklich nicht mehr viel Zeit - die innere Uhr tickt nicht nur, sie hämmert schon ganz gewaltig...

ZH - wie schaut es eigentlich aus bei dir mit "Schuldgefühlen". Mein Mann wird glücklicherweise nicht davon geplagt - meine ich jedenfalls. Aber ich kann mir gut vorstellen, das diese ganz leicht in einem Mann hochkommen. Ich kann immer nur wieder dazu sagen, dass wir Frauen - wenn ihr Männer "schuld" seid - das alles ja freiwillig machen.. Ich denke aber auch, dass die Männer sich starke Gedanken darüber machen, was wir Frauen da so alles in unseren Körper reinpumpen. Es ist halt immer wieder ein ganz starker Eingriff in den Hormonhaushalt und auch die Nebenwirkungen sind ja nicht ganz ohne..

Ich werde also nun morgen starten. Vielleicht ändert sich meine Einstellung während der Spritzerei ja noch ein bisschen - vielleicht ist es auch die richtige Einstellung mit einem gewissen Pessismismus an die Behandlung heranzugehen ??? Ich weiß es nicht.. Der Pessismismus bewirkt auf der anderen Seite bei mir aber auch eine gewisse Gelassenheit. Die Aufregung der 1. ICSI ist längst vergessen. Schon die letzte Stimmu lief bei mir irgendwie gelassener und so ein bisschen nebenbei ab..

Auf alle Fälle freue ich mich - ist das der richtige Ausdruck -, dass ich nicht allein mit meinen Gedanken da stehe...

In diesem Sinne
Iris
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Neschi
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Beitrag von Neschi »

Liebe Iris,

ich wünsche euch, daß es diesmal klappt. Ich habe versucht, immer nach vorne zu schauen und nicht die feste Überzeugung zu verlieren, daß wir ein Kind haben werden. Aber je länger die Behandlung dauerte, dest öfter kamen auch Zweifel: Wird es jemals klappen?

Zum Thema Pflegekind: Liebe Iris, ich weiß, wie sehr ihr euch ein Kind wünscht. Aber bist du bereit, dich mit dem Gedanken richtig auseinanderzusetzen, ein Pflegekind großzuziehen? Ich halte es auf den ersten Blick nicht für eine für euch unmögliche Lösung. Du hast schon ein Kind großgezogen und kannst einem Kind eine gute Mutter sein. Vor allem jetzt, da du ja so viel dafür aufgegeben hast. Ich verstehe deine Ängste, was die Dauer der Pflegschaft anbelangt. Wer möchte ein Kind, daß man vom ersten Tag an geliebt und aufgezogen hat, wieder hergeben? Ich hatte übrigens eine Pflegeschwester, die mit 2,5 Jahren zu uns kam und dauerhaft geblieben ist. Der Vater wollte sie nie zur Adoption freigeben.
Ich sehe es aber auch für dich/euch als Chance.
Für mich wäre eher die Frage, ob es diesem ungeborene Kind der 14-jährigen nicht bei euch besser ginge. Gerade die ersten Lebensjahre sind entscheidend und du könntest einem Kind einen guten Start geben. Was die Zukunft bringt, das weiß niemand.
Die Übernahme einer Pflegschaft müßte ja auch nicht bedeuten, daß ihr eure Bemühungen um ein eigenes Kind aufgeben müßt. Vielleicht entspannt es dich sogar und hilft dadurch.
Ich will dich jetzt nicht davon überzeugen, unbedingt eine Pflegschaft zu übernehmen. Ich möchte dich nur ermutigen, darüber nachzudenken, ob es WIRKLICH nicht in Frage kommt. Vielleicht ist es ja genau das, was der "große Plan" bei dieser Behandlung ist. Ich habe oft die Erfahrung gemacht, daß für mich bestimmte Dinge auf mich zukommen, ohne daß ich mich danach strecken muß. Vielleicht ist ja diese Frau deines Kollegen ein Wink mit dem Zaunpfahl?

Ich wünsche dir, daß dein Wunsch in Erfüllung geht.
Liebe Grüße,
Neschi

<font face="verdana,arial,sans-serif" size="1" color="black">................................Liebe ist Unendlichkeit...................................</font>
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Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Liebe Neschi,

ich habe mir deine Antwort mehrmals durchgelesen und immer und immer wieder das Pro und Contra betrachtet.. Als Wink vom Schicksal habe ich die ganze Sache auch betrachtet. Die junge Frau selbst hat ein Kind, das leider behindert ist. Sie war von daher - da sie noch eines möchten - auch bestens aufgeklärt über künstliche Befruchtung mit allem Drum und Dran und auch über Embryonenschutzgesetz und ebenfalls über die PID.. Sie bekam mit, wie ich mit einer guten Bekannten über den Abbruch sprach und fragte mich dann ganz spontan.

Sie selbst arbeitet beim Jugendamt - kennt sich also von daher bestens aus - auch mit den Adoptionsmöglichkeiten, die ja leider bei uns nicht mehr in Betracht kommen. Auch meinte sie, dass die Chancen, dass wir das Kind, was noch nicht geboren ist, wohl nicht mehr zurückgeben müssten. Der "Anspruch" käme ja von dem Mädel erst, wenn sie 18 ist und dann ist das Kind schon 4 Jahre bei uns.

Ich habe mich auch mit anderen Leuten darüber unterhalten.. Deine Erfahrung mit deiner Schwester - ja so sehe ich sie auch - ist sicherlich sehr positiv.. Aber ich weiß auch, dass es öfter mal vorkommen kann, dass die Kinder einem dann wieder weggenommen werden. Das wäre nach ein paar Monaten vielleicht für mich gerade noch tragbar aber nach Jahren ??? Nein, daran würde ich dann endgültig zerbrechen...

Ich weiß - das tut nix zur Sache - aber wir haben gerade einen Wurf mit 2 Welpen. Und mir tut es jetzt schon weh, auch wenn ich weiß, dass die beiden es gut bekommen werden, dass ich beide abgeben muss.. Ich hänge mein Herz an diese Tiere und wie würde es dann erst sein, wenn mir ein Pflegekind wieder weggenommen wird..

Von daher sind meine Überlegungen in dieser Richtung eher negativ, auch wenn ich weiß, dass es gut gehen könnte.. so wie bei deiner Schwester.. Wenn ich die Gewähr hätte, dass ich das Kind bis dahin adoptieren könnte, so würde ich es machen.. Ich weiß auch, dass man dem Kind eine Chance geben sollte.. aber auch der Mutter... Sie ist ja erst 14 so alt wie meine Tochter jetzt.. und ich finde es schlimm, dass sie nicht das Elternhaus hat, dass in dieser Situation hinter ihr steht. Ich würde hinter meiner Tochter stehen (glücklicherweise ist sie dafür noch zu kindlich).... Ich würde die Pflegschaft dann auch übernehmen - aber das wäre ja auch mein Enkelkind und das ist dann schon wieder etwas ganz anderes...

Also - ich glaube nicht, dass ich jemals eine Pflegschaft übernehmen würde auch nicht vorrüber gehend, weil ich einfach zu viel Gefühl für Kinder und Jugendliche habe..

Und wenn ich mir diese Gedanken so durch den Kopf gehen lasse, so werde ich mich jetzt von Versuch zu Versuch durcharbeiten - immer in der Hoffnung - dass der nächste der letzte sein wird.. Meine Gedanken werden etwas positiver und ich hoffe wirklich, dass ich mich nicht über kurz oder lang im Forum "Abschied vom Kinderwunsch" wiederfinde.. Warten wir es jetzt erstmal ab..

Ich danke dir aber trotz alle dem für deinen Gedankengang. Ist wirklich lieb von dir...

Lieber Gruß
Iris
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