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Hallo Dr. Petsch,

ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Meinung zum Spermiogramm meines Mannes mitteilen könnten - ist das Spermiogramm o.k., um normal ss zu werden oder wäre durch die etwas verminderte Motilität eine Insemination anzuraten?

Hier aber die Werte:

Aussehen: milchig/trüb
Menge: 6,2ml
Konsistenz: zähflüssig
ph-Wert: 8

Spermatozoengesamtzahl: 36,8 Mio.
Eosintest: 20%

Globalmotilität ( WHO A+B ): 45%
WHO A: 15%
WHO B: 30%
WHO C: 5%
WHO D: 50%

Spermatozoenmorphologie:
Normalformen gesamt: 30%
Kopfdefekte gesamt: 50%
(davon Akrosomstörungen 5%, Überstreckungen 28%, Pinhead 5% und grosser Kopf 12%)
Mittelstückdefekte: 10%
Flagellumdefekte: 10% (rudimentäre Flagella)

Die Normalformen sind ja gerade so im Normbereich, die Beweglichkeit der Spermien ist allerdings ein wenig eingeschränkt, weder WHO A+B > 50% noch WHO A > 25%.
Ist in diesem Fall eine Insemination angezeigt oder kann mit diesen Werten eine SS erreicht werden, da die Menge der Spermien eher hoch ist?

Wie könnte man die Motilität der Spermien verbessern? Beim letzten Spermiogramm vor vier Jahren hatte mein Mann noch 90% Normalformen und 60% waren beweglich - allerdings erfolgte hier keine so genaue Untersuchung wie im jetzigen Spermiogramm.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir hier ein wenig weiterhelfen könnten - unser Urologe meinte nur, daß man versuchen könnte, mit einer gezielten Vitaminbehandlung die Beweglichkeit der Spermien zu erhöhen. Was sagen Sie dazu?
Fakt ist, daß mein Mann weder Raucher ist noch Alkohol trinkt, sich aber leider nicht besonders gesund ernährt (Süsses, viel Kaffee, wenig Obst u. Gemüse) und z. Zt. auch eher Stress im Beruf hat und zum Ausgleich leider wenig Sport macht.
Sollte ich ihn hier ein wenig motivieren, wieder mehr für die Gesundheit zu tun und würde sich das auf die Qualität der Spermien auswirken?

Vielen Dank schon jetzt für Ihre Antwort u. Hilfe,
viele Grüsse
Murmelchen

Hallo Murmelchen,
so eine Spermiogramm ist natürlich nur eine einizige Momentaufnahme. Ich kenne Ihren Mann nicht und kann nicht sagen, ob eine IUI oder ähnliches zu empfehlen wäre. Auffallend ist der pH Wert von 8,0 - evtl. Hinweis auf eine Entzündung. Bitte nachfragen - durch Behandlung könnten sich die Werte ggf. bessern.
Bzgl. Ernährungsgewohnheiten: Gesunde Ernährung ist immer gut. Mir ist aber keine Studie bekannt, die einen positiven Einfluss bei Wechsel von einer 'normalen' auf eine '5-Sterne-Gesund-Ernährung' in Bezug auf die Fertiltät nachweist. Also nicht zu viel Stress machen. Wichtig ist sicherlich 'nicht rauchen', Sauna und heisse Bäder nur in Maßen, Vorsicht Wasserbett nicht zu warm einstellen, Hoden durch zu enge Wäsche nicht überwärmen.
Viele Grüsse
Dr. Petsch

Hallo Dr. Petsch,

vielen Dank für Ihre Antwort auf meine Frage!
Sie sprechen den PH-Wert an, der Ihrer Meinung nach etwas auffällig ist, sprich zu hoch.
Nur.........unser Urologe hatte an diesem Spermiogramm gar nichts auszusetzen, auch nicht am PH-Wert! Ich werde aber sicherlich nochmal nachfragen!

Da ich einen erhöhten Chlamydien-Antikörpertiter habe (ich habe auf jeden Fall mal eine Chlamydieninfektion durchgemacht, ob eine aktuelle Infektion vorhanden ist, muß erst noch das Ergebnis des Abstrichs vom Gebärmutterhals und der Harnröhre zeigen), wurde bei meinem Mann auch gleich noch auf Chlamydien untersucht - hier war das Ergebnis aber negativ, keine Chlamydien im Samenerguss!
Vor einiger Zeit allerdings war mein Mann schon einmal beim Urologen, da er Schmerzen in der Leiste und in einem Hoden hatte und im Samenerguss etwas Blut. Die damaligen Blutuntersuchungen, Tast- u. Ultraschalluntersuchung erbrachten aber keinerlei Hinweis auf eine Entzündung oder ähnliches. Es war eigentlich alles in Ordnung.
Könnte es sein, daß mein Mann damals auch eine Chlamydieninfektion durchgemacht hat, die jetzt nicht mehr aktuell ist, aber eventuell die Werte des Spermiogramms noch beeinflusst? Sollte man in diesem Fall eventuell doch noch behandeln?
Auffällig ist ja, daß sowohl die Normalformen als auch die beweglichen Spermien seit dem letzten Spermiogramm vor vier Jahren deutlich geringer geworden sind.

Ich würde mich freuen, wenn Sie mir hier noch ein wenig weiterhelfen könnten - aber ich denke, wir werden das nochmals ganz genau ansprechen bei meiner Kiwuärztin und beim Urologen.
Danke jedenfalls für Ihre Hilfe!

Viele Grüsse
Murmelchen

Hallo Murmelchen,
ich denke es ist das beste, wenn Sie Ihre Fragen persönlich an Ihre Ärzte (KiWu Ärztin, Urologe) richten.
Mit freundlichen Grüssen,
Dr. Petsch