Wie stark beeinflußt das Rauchen die EZ Qualität?

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Moderator: sonjazeitler

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Gabi HH
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Beitrag von Gabi HH »

Hallo,

gibt es irgendwelche Zahlen, wie stark das Rauchen die Ez Qualität beeinflußt?

Viele Grüße
Gabi
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

Hallo,

interessiert mich brennend, vor allen Dingen hat es jetzt dann noch Sinn aufzuhören, wenn man beispielsweise in einem Monat wieder startet.

Danke für Ihre Hilfe

Silvia
Lieber Gruß Silvia

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Claude
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Beitrag von Claude »

Interessiert mich auch! Obwohl es wohl zu spät ist - ich fange noch diese Woche mit Stimu an.
Claude
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Gabi,

hier ein Auszug aus meiner Sammlung "Studien zur Schädlichkeit des Passivrauchens". Ich habe mal das, was mit der Eizell- und Spermienqualität zusammenhängt, kopiert. Ansonsten kann ich auch noch einen größeren Studien-Beitrag zur Schädigung des passivrauchenden Embryos, Kindes ... usw. liefern.

NIKOTIN - MISSBRAUCH


In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift “Nature Genetics” (Vol. 28, August 2001, S. 300-301) wird unter dem Titel: „Eggs in the balance“ dargelegt, wie polyzyklische aromatische Kohlenstoffe, welche im Zigarettenrauch und in Luftverschmutzungen vorkommen, mit speziellen Rezeptoren in der Eizelle reagieren.

Sogenannte anti-apoptotische Faktoren (z.B. BcLx-Proteine) verhindern das Absterben der Eizelle, während pro-apoptotische Faktoren (z.B. das Bax-Protein) das natürliche Absterben der Eizellen unterstützen. Im Menschen wurden nun DNA-bindende Elemente für einen Rezeptor gefunden, an den die polyzyklischen aromatischen Hydrokarbone beim Bax-Protein anbinden können und so den Zelltod einleiten!

Diese Publikation bestätigt auf biochemische Weise eindeutig, dass das Zigarettenrauchen die Erfolge nach reproduktionstechnischen Maßnahmen vermindert!

Empfehlung: Bei Kinderwunsch das Rauchen einstellen!

Quelle: http://www.ivf.at, Newsletter von Prof. Zech
__________________________________________

Eizellenteilung durch Passivrauchen gestört

Dr. Maria Teresa Zenzes vom Toronto-Hospital in Canada fand bei einer Untersuchung
der Eizellen von 54 Raucherinnen heraus, daß die Zellteilung häufig gestört ist. Statt
dem einfachen Chromosomensatz (23 Chromosomen) enthalten diese Eizellen den
doppelten Chromosomensatz. Ein befruchtetes Ei hätte damit den dreifachen
Chromosomensatz und wäre nicht lebensfähig.

Die 54 Raucherinnen wurden übrigens in drei Gruppen eingeteilt: in Raucherinnen die
mehr und solche, die weniger als 15 Zigaretten am Tag rauchen. Die dritte Gruppe
setzte sich aus Passivraucherinnen zusammen. Die Vergleichsgruppe bestand aus 102
nichtrauchenden Frauen.

Ergebnis: Bei den starken Raucherinnen enthielten 21 Prozent der Eizellen den
doppelten Chromosomensatz, waren also in einem unreifen Stadium verblieben.
Von den Nichtraucherinnen hatten nur 5 Prozent diese doppelte
Chromosomenausstattung. Die Passiv- und Wenig-Raucherinnen lagen dazwischen.

"Wir wissen schon lange, daß Frauen, die rauchen, nicht so fruchtbar sind wie
Nichtraucherinnen und daß Sie eine höhere Fehlgeburtenrate haben." ... "Wir nehmen
an, daß verschiedene Stoffe, die beim Rauchen vom Körper aufgenommen werden,
ihren Weg zu den Eizellen finden. Andere Forscher haben Cadmium, das im
Zigarettenrauch auftritt, in den Eierstöcken von Raucherinnen nachweisen können. Wir
haben Cotinin, ein Abbauprodukt von Nikotin, in der die Eizellen umgebenden
Flüssigkeit gefunden.

Rauchen kann schon vor der Empfängnis zu genetischen Schäden führen."

(Quelle: FOCUS 47/94)
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Erbschäden durch rauchende Väter

Väter, die viel qualmen, können das Erbgut ihrer Kinder schädigen. Zu diesem
Ergebnis kommen zwei Studien aus den USA. Ein entsprechender Einfluß rauchender
Mütter konnte nicht nachgewiesen werden.

Angeborene Defekte wie Hasenscharten, Herzfehler oder Verengungen des
Harnleiters waren bei Kindern von Vätern, die mehr als 20 Zigaretten täglich
konsumierten, mehr als doppelt so häufig wie normal. Das fanden Epidemiologen der
Universität North Carolina bei der Untersuchung von über 15.000 Jungen und Mädchen
heraus.

Auch die Häufigkeit von Leukämie, Gehirn- und Lymphknotenkrebs steigt bei
Kindern rauchender Väter deutlich an, ergab die andere Studie. Sie wurde vom
Nationalen Institut für Umwelt und Gesundheit von North Carolina vorgenommen.

"Ich glaube, daß ein großer Teil angeborener Defekte und Krebs auf das Konto
rauchender Väter geht", so der Biochemiker Bruce Ames in Sidney. Väter, die viel
qualmen, riskieren laut Ames Schäden in den Samenzellen. "Dieser Effekt kann sich
in jeder weiteren Generation verbreiten."

Der Grund für die Schäden ist vermutlich die oxidierende Wirkung mancher Stoffe im
Tabakrauch, die direkt die Erbsubstanz DNA angreifen. Das natürliche
Reparatursystem, das diese Schäden in den Zellkernen ausbessert, werde durch das
Rauchen überlastet, natürliche Anti-Oxidationsmittel wie Vitamin C aufgezehrt.

(Quelle: Nichtraucher-Info Nr. 18 - II/95, herausgegeben von der Nichtraucherinitiative Deutschland e.V.
(NID) aus: Hannoversche Allgemeine vom 09.03.93)

Woran (passiv)rauchende zukünftige Väter denken
sollten

"Rauchen schädigt die männliche Zeugungsfähigkeit

Die Zeugungsfähigkeit des Mannes hat eine Schädigung der männlichen Keimzellen -
der Spermatozoen - durch äußere oder innere Noxen zur Voraussetzung. Sie kann in
herabgesetzter Spermatozoenzahl - bis zu ihrem völligen Fehlen - und/oder in
beeinträchtigter Beweglichkeit und veränderter Morphologie bzw. in einer
DANN-Schädigung der männlichen Keimzellen durch Mutation bestehen."

Tabakrauch löst Mutationen aus

"Tabakrauch enthält zahlreiche mutagene Stoffe. Sie erreichen auf dem Blutwege das
männliche Keimepithel. Ihre mutagene Wirkung können sie offenbar viel stärker
entfalten als auf Eizellen, weil die Spermiogenese im Gegensatz zu den Eizellen, deren
Bildung schon in der Fetalphase abgeschlossen wird, über die gesamte generative
Phase des Mannes andauert."

Rauchen führt zu Erbschäden

"Mutativ veränderte Spermatozoen sind jedoch in vielen Fällen durchaus zur
Befruchtung einer Eizelle in der Lage und können so zu einem mehr oder weniger
erbgutgeschädigten Kind führen."

Perinatale Sterblichkeit und Mißbildungen

"Die eindrucksvollste Studie dieser Art ist zweifellos die Untersuchung von Mau und
Netter (1974) über die Auswirkungen des väterlichen Zigarettenkonsums auf die
perinatale Sterblichkeit und die Mißbildungshäufigkeit." ...

"Diese Ergebnisse stimmen im Prinzip mit den Resultaten von Cromstock und Lundin
(1967) sowie Yerushalmy (1971) überein. Bei diesen Mißbildungen handelte es sich im
Einzelnen um Fehlbildungen des Neuralohres wie Meningomyelocelen, Anencephalie,
Gesichtsspalten aller Schweregrade, urogenitale Spalten wie Epi- und Hypospadien
der verschiedensten Ausmaße, Herzfehler und Extremitätenfehlbildungen wie Poly- und
Syndaktylien." ... "Constock und Lundin beobachteten bei Kindern rauchender Väter -
auch wenn die Mütter nicht rauchten - eine höhere perinatale Sterblichkeit als bei
Neugeborenen, deren Eltern beide Nichtraucher waren."

(Quelle: andrologia 18, 1986, S. 445 - 452: Rauchen schädigt die männliche Zeugungsfähigkeit;
Ferdinand Schmidt)

Ich hoffe, Dir und den anderen Raucherinnen und Rauchern! weiter geholfen zu haben.

Liebe Grüße Rebella
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Gabi HH
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Beitrag von Gabi HH »

Hallo Rebella,
danke für Deine Mühe und Antwort Du hast mir schon sehr weiter geholfen.
Die Antwort der Biologin würde mich aber trotzdem noch interessieren.
Mein Arzt sagte mir z.B. das die EZ schon länger als einen Monat vorher produziert werden, so das es ja evt. jetzt schon zu spät sein könnte, wenn ich in einem Monat wieder beginnen möchte.
Viele Grüße
Gabi

<font size=-1>[ Diese Nachricht wurde ge&auml;ndert von: Gabi HH am 2002-02-06 17:22 ]</font>
IVF-Labor
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Beitrag von IVF-Labor »

Hallo Gabi,

der ausführlichen Antwiort von Rebella ist nichts hinzuzufügen.

Sie sollten auch daran denken, daß alles was Sie heute tun, die EZ in ihren Eierstöcken beeinflußt. Und die werden dort nicht erst gebildet, sondern wurden bereits ALLE vor ihrer Geburt dort angelegt und haben alles mitgemacht, was Sie bis jetzt mitgemacht haben. Die sog. Rekrutierung der EZ für den kommenden Zyklus findet am Ende des vorhergehenden Zuyklusses statt, dann wird entschieden, welche EZ im Folgezyklus heranreifen können. Für diese EZ kommt der "Rauchstop" wohl wirklich nicht mehr rechtzeitig, aber was ist mit den anderen EZ in den Eierstöcken?

Viele Grüße
KR
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Bernie
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Beitrag von Bernie »

Hallo,
als Nichtraucher ist es leicht gesagt, aber bei Kinderwunsch sollte man sowieso mit dem Rauchen aufhören. Nicht nur wegen der Ei-Zellen, auch wegen der Schwangerschaft. Auch wenn Raucher sagen, dass "...wer hundert Jahre lang raucht, ganz schön alt wird", aber es ist FAKT: Rauchen schadet allen, Vater, Muter und Kind. Deswegen steht es für mich eigentlich außerhalb jeder Diskussion: AUFHÖREN! SOFORT!

Liebe Grüsse und einen starken Willen zum Aufhören wünscht Euch
Bernie
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Silvia
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Beitrag von Silvia »

So erklärt mir dies mal einer, hat es dann überhaupt noch Sinn aufzuhören, ich rauche ja schließlich schon seit 18 Jahren. Ich habe dies jetzt so verstanden, daß die eh geschädigt sind. Erklärt mir dies mal bitte einer.

Gruß


Silvia

P.S.: An Bernie, ich glaube, was Du geschrieben hast, wissen wir alle selber, und dies hilft mir sicherlich nicht.
Schnellchen
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Beitrag von Schnellchen »

Tja - Silvia - also, dass was Bernie geschrieben hat, wissen wir wirklich alle..

Ich denke mal, wenn man jetzt aufhört, dann ist es gut für den übernächsten Zyklus - so hab ich es verstanden.

Ich habe übrigens - trotz Rauchen - vor 14,5 Jahren eine Tochter bekommen, die überhaupt keine Anzeichen des "Raucherkindes" hatte. Sie war nicht quakig, sie war groß (53 cm) und schwer (4040 g). Ich rauche auch, aber wenn ich wieder schwanger werden sollte, werde ich es genau so handhaben wie damals - reduzieren auf ca. 5 Ziggies am Tag und genau so während des Stillens.

Leider schaffe ich es nichtk, aufzuhören. Und selbst wenn, mein Mann raucht weiter - so oder so - und Passivrauchen ist doch auch genau so schlimmer oder???

Wobei ich bewundere jeden, der es schafft! Und ich denke auch, aufhören ist das Beste..

Das sind meine Gedanken dazu...

_________________
Lieber Gruß
Iris Bild

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Liebe Silvia,

natürlich ist nicht unbedingt alles verloren. Wahrscheinlich hast Du nicht mehr ganz so viele Top-Eizellen, wie andere Deines Alters, aber es werden wahrscheinlich schon noch entwicklungsfähige dabei sein.

Es wäre wichtig, daß Du sofort aufhörst und dann wenigstens mal einen Zyklus abwartest. Falls Du schwanger werden solltest, dann wäre es das beste, ganz aufzuhören. Ich könnte Dir jetzt die ganzen Studien über Schädigung des Embryos im Mutterleib durch Rauchen, die meist durch Sauerstoffmangel entstehen schicken, aber sicher kannst Du das auch schon erahnen. Und wenn das Kind dann da ist, dann will es auch frei durchatmen können und nicht krank werden.

Am besten, Du hörst ganz auf. Dann hast Du vielleicht auch noch eine realistische Chance auf ein gesundes Kind! In bezug auf Lungenkrebs kann ich Dir übrigens sagen, daß Dein Risiko, diesen zu bekommen, nach 10 Jahren rapide abgenommen hat. Ich weiß aber nicht, wie das bei einmal geschädigten Eizellen ist.

Gruß Rebella
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