An Dr. Petsch: 2. Hodenbiopsie sinnvoll?
Verfasst: 10 Feb 2005 15:43
Sehr geehrter Herr Dr. Petsch,
nachdem bei mir im Herbst von einem Urologen in München aufgrund des Spermiogramms Azoospermie diagnostiziert wurde, habe ich mich zu Prof. Köhn in die weitere Behandlung begeben.
Die Diagnosen ergaben einen leicht erhöhten FSH-Wert, der einmal bei 9 und einmal bei 12 lag. Ansonsten erschien alles im Normbereich. Auch die genetische Untersuchung auf AZF-Faktor ergab nichts auffälliges.
Dennoch war nun das Ergebnis bei der Hodenbiopsie negativ. Auf einer Hodenseite wurden nur Sertoli-Zellen gefunden, auf der anderen immerhin Hodenkanälchen und Spermatogonien.
Herr Köhn rät mir nun von einem zweiten Biopsieversuch ab, die Aussichten seien sehr gering und er selbst habe hier noch nie einen Erfolg erlebt.
Nun habe ich hier auf den Forumsseiten z.T. von anderen Erfahrungen und Empfehlungen gelesen. Was mich etwas irritierte, war, daß mir Prof. Köhn im Vorfeld sagte, die Chancen stünden nur ca. 50 %, obwohl sonst der Befund ja auf dem Papier eher besser erschien und FSH nur leicht erhöht war. Ferner sagte er mir nach der OP, daß rein äußerlich auch bei der Biopsie das Geweben "nicht schlecht" ausgesehen habe, aber zugleich räumte er ein, daß er diesen Eindruck für in der Regel wenig aussagekräftig hält. Ich bin natürlich nur Laie, aber ich hatte eigentlich angenommen, daß durchaus es möglich sein könnte, Areale ausfindig zu machen, bei denen höhere Chancen bestehen, aber offenbar hält Prof. Köhn diese Annahme für nicht nachweisbar. Natürlich frage ich mich dann umgkehrt, warum bei der Biopsie dann überhaupt der Hoden vorgelagert wird, wenn alles so "zufällig" ist. Auch erscheint es mir nicht so recht logisch, warum eine zweite Biopsie nicht ggf. doch anzuraten sein könnte, wenn eben so viel Zufall in Sachen Gewebeentnahme im Spiel ist.
Vielleicht können Sie mir einen Hinweis oder ihre persönliche Einschätzung geben. Falls ich mich für eine zweite Biopsie doch entscheiden sollte, dann würde ich natürlich an sich dazu neigen, den gleichen Operateur noch einmal ranzulassen, um die Kontinuität in der Behandlung beizubehalten, doch wenn es andere Vorgehensweisen gibt als die von Prof. Köhn favorisierte, die in meinem Fall vielleicht doch noch ein positives Ergebnis liefern könnte, dann würde ich auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Ich muß zudem auch zugeben, daß mein Zutrauen zu Prof. Köhn, das ich anfänglich hatte, leider etwas gelitten hat, weil meine Frau und ich am OP-Tag und in der Nachbesprechung uns etwas eigentümlich behandelt vorkamen. Daß man nach einem solchen Befund zunächst ziemlich verzweifelt ist, scheint wohl irgendwie nicht ganz in sein Arzverständnis zu passen - zumindest kamen wir uns so dann etwas deplaziert vor.
Es grüßt Sie herzlich
B.
nachdem bei mir im Herbst von einem Urologen in München aufgrund des Spermiogramms Azoospermie diagnostiziert wurde, habe ich mich zu Prof. Köhn in die weitere Behandlung begeben.
Die Diagnosen ergaben einen leicht erhöhten FSH-Wert, der einmal bei 9 und einmal bei 12 lag. Ansonsten erschien alles im Normbereich. Auch die genetische Untersuchung auf AZF-Faktor ergab nichts auffälliges.
Dennoch war nun das Ergebnis bei der Hodenbiopsie negativ. Auf einer Hodenseite wurden nur Sertoli-Zellen gefunden, auf der anderen immerhin Hodenkanälchen und Spermatogonien.
Herr Köhn rät mir nun von einem zweiten Biopsieversuch ab, die Aussichten seien sehr gering und er selbst habe hier noch nie einen Erfolg erlebt.
Nun habe ich hier auf den Forumsseiten z.T. von anderen Erfahrungen und Empfehlungen gelesen. Was mich etwas irritierte, war, daß mir Prof. Köhn im Vorfeld sagte, die Chancen stünden nur ca. 50 %, obwohl sonst der Befund ja auf dem Papier eher besser erschien und FSH nur leicht erhöht war. Ferner sagte er mir nach der OP, daß rein äußerlich auch bei der Biopsie das Geweben "nicht schlecht" ausgesehen habe, aber zugleich räumte er ein, daß er diesen Eindruck für in der Regel wenig aussagekräftig hält. Ich bin natürlich nur Laie, aber ich hatte eigentlich angenommen, daß durchaus es möglich sein könnte, Areale ausfindig zu machen, bei denen höhere Chancen bestehen, aber offenbar hält Prof. Köhn diese Annahme für nicht nachweisbar. Natürlich frage ich mich dann umgkehrt, warum bei der Biopsie dann überhaupt der Hoden vorgelagert wird, wenn alles so "zufällig" ist. Auch erscheint es mir nicht so recht logisch, warum eine zweite Biopsie nicht ggf. doch anzuraten sein könnte, wenn eben so viel Zufall in Sachen Gewebeentnahme im Spiel ist.
Vielleicht können Sie mir einen Hinweis oder ihre persönliche Einschätzung geben. Falls ich mich für eine zweite Biopsie doch entscheiden sollte, dann würde ich natürlich an sich dazu neigen, den gleichen Operateur noch einmal ranzulassen, um die Kontinuität in der Behandlung beizubehalten, doch wenn es andere Vorgehensweisen gibt als die von Prof. Köhn favorisierte, die in meinem Fall vielleicht doch noch ein positives Ergebnis liefern könnte, dann würde ich auch einen Wechsel in Betracht ziehen. Ich muß zudem auch zugeben, daß mein Zutrauen zu Prof. Köhn, das ich anfänglich hatte, leider etwas gelitten hat, weil meine Frau und ich am OP-Tag und in der Nachbesprechung uns etwas eigentümlich behandelt vorkamen. Daß man nach einem solchen Befund zunächst ziemlich verzweifelt ist, scheint wohl irgendwie nicht ganz in sein Arzverständnis zu passen - zumindest kamen wir uns so dann etwas deplaziert vor.
Es grüßt Sie herzlich
B.