Samenspende

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ohne jetzt mal

Samenspende

Beitrag von ohne jetzt mal »

Mir ist mal die Tage was durch den Kopf gegangen:

Wenn ein Mensch, der adoptiert wurde, heiraten will, genügt nicht nur die Geburtsurkunde beim Standesamt sondern man braucht die Abstammungsurkunde.

Wie ist das nun bei Kindern/Menschen, die durch eine HI ins Leben gekommen sind? Rein theoretisch kann es ja da passieren, das evtl. Geschwister heiraten, ohne es zu wissen. Denn viele Männer spenden ja häufiger.
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atonne
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Beitrag von atonne »

Hallo,

wenn man den Spender und die eventuell weiteren Spenderkinder nicht kennt, dann kann das schon mal passieren, dass man sein (Halb-) Geschwister heiratet. Das Standesamt kann das sicher nicht sehen, da ja der Vater das Kind offiziell anerkennt und die genetische Abstammung dabei keine Rolle spielt.
Das gleiche Problem haben übrigens auch die sogenannten Kuckuckskinder (schlimmer Ausdruck), die ja, wenn unentdeckt, auch einen anderen biologischen Vater haben.
Übrigens kann in D auch jeder ein Kind als seins anerkennen, auch wenn er nicht der biologische Vater ist (selbst wenn er weiss, dass er es nicht ist), es gibt ja schließlich keinen Gentest bei der Geburt :lol:. Um die Vaterschaft später anzufechten, sind ein entsprechender Verdacht und Beweise nötig, selbst wenn man selbst weiss, dass es nicht möglich ist, z.B. durch Vaterschaftstest (wird nicht vom Gericht anerkannt).

Viele Grüße, Atonne

P.S. Meine Geburtsurkunde sieht übrigens genauso aus wie meine Abstammungsurkunde...

TESE im Februar 2005 (D) und August 2009 (D) und PESA (TR) im Juli 2012 erfolgreich
-- 1. Praxis (D)
2 ICSIs April/Mai 2005 und Juli 2005, 1 Kryo Dezember 2005, TF von insgesamt 4 Embryos - NEGATIV
-- 2. Praxis (D)
4 ICSIs Juli 2006, März 2007, September 2007 und November 2007, TF von insgesamt 8 Embryos - NEGATIV
-- 3. Praxis (D)
3 ICSIs Oktober 2008, März 2009 und September 2009, 1 ICSI ohne TF Juli 2009, 1 Kryo ohne TF Juli 2009, TF von insgesamt 7 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 4. Praxis (Ö)
2 ICSIs April/Mai 2010 und November 2010, 1 ICSI ohne TF Februar 2011, 3 vor PU abgebrochene ICSIs März 2010, September 2010 und August 2011, TF von insgesamt 3 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 5. Praxis (D)
4 ICSIs Dezember 2011, Februar 2012, April/Mai 2012 und Juli 2013, 1 vor PU abgebrochene ICSI April 2012, TF von ingesamt 5 Embryo - 2x biochemische SS, sonst NEGATIV
-- 6. und letzte Praxis (TR)
- 2 ICSIs Juli 2012 und Mai 2013, 1 ICSI ohne TF Dezember 2012, 2 vor PU abgebrochene ICSIs November 2012 und April 2013, TF von insgesamt 4 Embryos - 1x biochemische SS, sonst NEGATIV


Wir stellen uns auf einen langen Atem ein...

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Mit dem besten Hund der Welt für immer im Herzen - Du hast uns in schweren Zeiten begleitet und fehlst uns auf Schritt und Tritt :cry:!
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich kann mich Atonne nur anschließen. Bei unseren Kindern ist rechtlich nichts anders als bei genetisch 100% eigenen Kindern auch.

Diese Theorie mit der Heirat von Geschwistern finde ich übrigens viel zu theoretisch. Ein Samenspender darf etwa so um die 8 Kinder zeugen. Da es nur relativ wenig Samenbanken gibt, sind die dann regional auch noch sehr weitflächig verstreut. Und wenn es dann in 1 : 1.0000000000000000 Fällen und was weiß ich noch wie vielen Nullen dazu käme - ja, was ist dann? Es gibt eine etwas erhöhte Gefahr, ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen. Manche Paare, die nicht genetisch miteinander verwandt sind, haben aufgrund ihrer speziellen genetischen Konstellation viel höhere Risiken und heiraten trotzdem. Ich denke, das sollte man mal etwas relativieren.

Es gibt für aus solchen Beziehungen hervorgehende Kinder immer noch eine recht gute Chance, gesund zu sein. Die erstarrende Angst vor dem Inzest hat - wie so Vieles im Zusammenhang mit dem Kiwu - Hintergründe, die mit dem CHristentum in Verbindung stehen. Inzest - die Todsünde. Das Schlimmste an dem Inzest war wohl in der Vergangenheit die gesellschaftliche Ablehnung für diese Kinder selbst. Etwas, das wir doch wohl heute überwunden haben sollten.

Ich will hier keine werbung für Inzest machen. Aber ich finde, wir sollten in der Bewertung auf dem Teppich bleiben.
Liebe Grüße, Rebella
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Zwergerlfee
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Beitrag von Zwergerlfee »

Also,

Soviel ich wissenschaftlich weiss - gibt es 5 verschiedene Menschliche Hauptgenstränge - also eigentlich nur 5 verschiedene Menschentypen...

Heutzutage ist es nicht mehr so wichtig woher du kommst sondern wer du bist und was du machst.

Mittlerweile gibt es sooo viele Adoptivkinder, die Afrikaner sind oder Japaner Chinesen die bei einer europäischen Familie aufwachsen - und sie selbstverständlich Mama und Papa nennen.

Natürlich kann es sein, dass irgendwann - irgendwann in der Zukunft das Kind doch erfahrt - dass der Ehemann nicht der leibl. Vater ist (aber zu wieviel Prozent ist das schon "Normal").

Wir haben selber Adoptivkinder, sie sehen uns ähnlich - sind ebenfalls euroäper, jedoch muss ich auch zugeben, dass meine Kinder von klein auf wissen, dass sie nicht in meinem Bauch gewachsen sind. Und - sie sind sehr stolz darüber - haben sie ja zwei Mamas und zwei Papas... also was will man mehr.

Niemand weiss was die Zukunft bringt, vielleicht kaufen sich unsere Kinder irgendwann einen Gentest im Supermarkt und lassen ihnen um einen Prozentsatz ihres Taschengeldes auswerten...

Susi
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Zwergerlfee
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Beitrag von Zwergerlfee »

Betreffend Inzest,

Sitzt da nicht gerade in Deutschland einer im Knast deswegen - ein zwei oder 3 facher Vater, der ohne Wissen seine halbschwester geheiratet hat (so irgendwie - auch aus der Ehe - Kuckuckskind entstanden)...

Finde ich ja irgendwie schwachsinnig, ihre Kinder sind normal - keinerlei einschränkungen oder behinderungen...

Susi
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Susi, das habe ich auch vor ein paar Wochen voller Entsetzen gelesen. Ich habe dafür kein Verständnis. Eigentlich müßte man dieses Thema wirklich mal aufrollen, um dieser Familie zu helfen.
Liebe Grüße, Rebella
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Zwergerlfee
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Beitrag von Zwergerlfee »

Ja stimmt irgendwie,

weil was können die Nachkommen dafür das ihre Eltern sie nicht aufgeklärt haben... Und ehrlich so eine Vergewaltigung im Dunkeln und unter vollnarkose - wie wahrscheinlich ist da eine Schwangerschaft??

Susi
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Susi, wie meinst Du das mit der Vergewaltigung. Davon habe ich nichts mitbekommen. Ich habe das so verstanden, dass diese Geschwister, die es nicht wußten, aus Liebe geheiratet und Kinder bekommen haben. Also eine eigentlich ganz normale Familie. Weißt Du was anderes?
Liebe Grüße, Rebella
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Mondschaf
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Beitrag von Mondschaf »

hi,

soweit ich weiss, hat man(frau) doch die möglichkeit, den namen des spenders zu erfahren und könnte das somit sicher ausschließen.

ich halte es aber ohnehin für viel wahrscheinlicher, dass ein uneheliches kind in unwissenheit ein geschwister heiratet. angeblich sind ja wohl 10% aller kinder unehelich bzw. nicht von ihrem angeblichen vater. das kommt mir sehr viel vor, es war eine britische untersuchung und ich weiß natürlich nicht, welche personenkreise da überhaupt berücksichtigt wurden, ob dieses ergebnis also repräsentativ ist.
da man ja vei einem ehebruch eher als bei einer samenspende davon ausgehen kann, dass der tatsächliche und der angebliche vater relativ nah beieinanderwohnen, könnte es theoretisch ja mal vorkommen, dass sich zwei kinder des tatsächlichen vaters mit zwei verschiedenen müttern mal kennen- und lieben lernen.

ich denke aber auch, dass der inzest nur zu zeiten gefährlich war, als das reisen sehr beschwerlich und nicht üblich war, es viele menschen gab, die ihr ganzes leben nur in ihrem dorf verbrachten und wo in kleinen dörfern über jahrzehnte oder jahrhunderte hinweg immer wieder zwischen denselben familien geheiratet wurde. deswegen gibt es wahrscheinlich auch so rigide bestimmungen zum inzest.
selbst wenn heutzutage tatsächlich halbgeschwister heiraten würden, hätten sie doch mit fast 100%iger wahrscheinlichkeit keine weiteren gemeinsamen verwandten - eventuell noch über generationen hinweg. zumindest hier in europa, auf irgendwelchen entlegenen inseln oder bei sehr unter sich lebenden kulturen ist das sicher anders.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Gästin

Beitrag von Gästin »

Hallo, haben Pharaonen nicht grundsätzlich untereinander geheiratet?

Ich sehe die Sache mit den Kinder von andere Männer als dem eigenen Partner übrigens sehr viel entspannter als andere Bevölkerungsteile, besonders seit ich weiß, daß ich mit meinem Mann auf natürlichem Weg keine Kinder haben kann. Vielleicht geht das anderen Frauen auch so und sie können mit ihrem eigenen Partner nicht darüber reden? Was liegt da näher, als es heimlich mit einem anderen Mann zu versuchen? Nicht, daß ich das ohne Absprache tun würde, aber ich habe da echt Verständnis für.
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