Wo und in welchem Umfang Blutuntersuchung?

Immunisierung, Gerinnungsstörungen, Antikörper-Werte usw.
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Guinevere
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Wo und in welchem Umfang Blutuntersuchung?

Beitrag von Guinevere »

Liebe "Mitleidende",
ich habe mich sporadisch schon in anderen Foren herumgetrieben, in letzter Zeit v. a. aber lesend. Vielleicht kann mir jemand helfen, ich wäre sehr froh: Ich bin mit 38 via IU (beim dritten Versuch Erfolg) schwanger geworden und wollte meinem Sohn eigentlich möglichst bald ein Geschwisterchen verschaffen. aber es wollte nicht mehr klappen. Sechs IUIs vergeblich. Meine FÄ meinte, ich hätte "eine Spur von Anticardiolipinantikörpern" im Blut, aber das sei gut behandelbar. Na, war es wohl nicht. Weitergeleitet bzgl. IVF. Der Prof. meinte, das mit dem AK sei Humbug, nicht genug erforscht, etc. Nur - geklappt hat es bei ihm trotz vieler Versuche nie (im Ggs. damals zu meiner FÄ mit meinem Sohn!). Nun hat er mich direkt auf Alternativen bzgl. Geschwisterchen angeredet ... Ich hatte immer ziemlich viele EZ, öfter auch schon Blastotransfer, aber es klappte eben nie, und was das Verrückte ist, ich habe meist schon Stunden nach dem Transfer, manchmal Minuten danach deutliche PM - Symptome. mein Mann meint nun, ich sollte doch die Blutwerte noch einmal direkt abklären lassen. Was abslout Schlimmes kann es nicht sein, sonst hätte ich ja meinen Sohn nicht. aber mein Mann hat schon recht - man sollte sich nicht auf teure Alternativen einlassen, ohne geklärt zu haben, ob nicht eine Abstoßungsreaktion vorliegt!!! Ich weiß nicht, ob ich diese teure Behandlung über Stuttgart wählen soll. in München gibt es ja auch ein Labor (Softlab oder so ähnlich.) Habt Ihr Erfahrungen, wie man da rankommt, und was man untersuchen lassen sollte in solch einem Fall? Und wie den Doc überzeugen, der findet, all diese Theorien seien Humbug ....?
liebe Grüße und danke - die etwas hilflose Guinevere
Babs+Zwerg
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Beitrag von Babs+Zwerg »

Hallo,

viel Erfahrung habe ich da nicht. Wobei ich in einem anderen Forum öfters über die Immunisierung in Kiel und Stuttgart gelesen habe. Wie wäre es denn mit einer Untersuchung bei einem Hämatologen? Bei Gerinnungsstörungen ist es möglich, daß der Embryo sich nicht einnisten kann.

Ich habe hier einiges zu lesen für dich :wink: Im unteren Teil steht etwas zu Frauen und Kinderlosigkeit. Ich selber habe auch eine Gerinnungsstörung.

Alles Gute *dd*



GERINNUNGSSTÖRUNGEN UND FEHLGEBURTEN BZW. GERINNUNGSSTÖRUNGEN IN DER SCHWANGERSCHAFT



Gefahren bei Thromboseneigung



Thrombophilie-Diagnostik in der Kiwu-Behandlung



Protein C
Ursachen eines Protein C-Mangels
Protein S
Ursachen eines Protein S-Mangels
Interpretation der Protein S-Bestimmung
APCR
Interpretation der APCR-Bestimmung:
Lupusantikoagulanzien / Antiphospholipid- Antikörper- Syndrom (APS)
Faktor V Leiden
MTHFR
Homocystein
Faktor VIII
Sticky platelet Syndrom





DIE THEMA GERINNUNGSSTÖRUNG GILT IN GLEICHEM MAßE FÜR HABITUELLE ABORTNEIGUNG ALS AUCH NICHT-EINNISTEN VON EMBRYOS NACH IVF/ICSI



Schwangerschaft und Thrombosen



Bei einer Thrombophilie (Neigung zu Verklumpungen des Blutes, Blutgerinnungsstörung) der Schwangeren ist eine erhöhte Neigung zu Fehlgeburten seit längerem bekannt. Allerdings kann auch eine solche Schwangerschaft glücklich enden – mit ausreichender Behandlung.



Treten bei einer Frau mehrfach Aborte auf (habituelle Abortneigung), so ist es sicher ratsam, die Gerinnungsparameter zu überprüfen. Die ggf. gefundenen Gerinnungsstörungen (sofern es sich um eine Verklumpungsneigung des Blutes handelt...) werden mit Heparinen behandelt. ASS ist oftmals zu wenig. Da auch in verschiedenen Studien festgestellt wurde, dass die meisten tötlichen Komplikationen NACH der Geburt durch Gerinnungsstörungen / Thrombosen auftreten, ist eine Therapie zur Blutverdünnung – vor allem bei Kaiserschnitt-Entbindungen – bis 6 Wochen nach der Geburt des Kindes angezeigt.



Thrombophilie Diagnostik



Was genau sollte man testen lassen, wenn man habituelle Aborte bzw. Nicht-Einnisten bei IVF/ICSI festgestellt hat?



Protein C



Protein C ist ein Vitamin K-abhängiges Protein und das Proenzym des aktivierten Protein C (APC = Aktiviertes Protein C). APC steigert die fibrinolytische Aktivität und gehört zu den Regulatoren des Entzündungssystems (CRP-Spiegel beispielsweise bei Rheuma etc erhöht!). Protein C wird in der Leber gebildet und gehört zu den ersten Faktoren, deren Konzentration bei Vitamin K-Mangel oder eingeschränkter Leberfunktion im Plasma abfällt. Ein Protein C-Mangel ist bekannt als Risikofaktor für Thrombophilien.



Ursachen eines Protein C-Mangels können vorübergehend oder angeboren sein.
– Lebererkrankungen
– Vitamin K-Mangel
– Entzündungen
– systemische Hyperfibrinolysen
– massiver Blutverlust
– Lupusantikoagulanzien (SLE-Antikörper messbar!)



Ursachen einer Protein C-Erhöhung
• Schwangerschaft
• Pillen-Einnahme zur Verhütung
• Herzerkrankungen
• Diabetes



Protein S



Protein S wirkt zusammen mit Protein C und hat eine Inhibitorfunktion im Gerinnungssystem. Protein S wird hauptsächlich in der Leber gebildet. Bei Lebererkrankungen ist der Protein S-Mangel wesentlich geringer als der gleichzeitige Mangel von Protein C. Ein Protein S-Mangel ist ein bekannter Risikofaktor für eine Thrombophilie.



Ursachen eines Protein S-Mangels können angeboren oder erworben sein, also vorübergehend oder bleibend.



APCR (Aktiviertes Protein C-Resistenz)



Die Resistenz gegen Aktiviertes Protein C ist die häufigste Gerinnungsstörung. Die Resistenz des Gerinnungsfaktors V gegenüber einer Inaktivierung durch APC führt zu einem gesteigerten Thromboserisiko. Die Ursache hierfür ist meistens eine Mutation im Gen des Gerinnungs-faktors V, die Faktor V Leiden-Mutation (nach der Uni-Stadt Leiden.... nicht nach Leiden=Siechtum). Eine weitere, seltene Mutation im Faktor V Gen, der Faktor V Cambridge (auch hier eine Uni....), vermittelt ebenfalls eine APC-Resistenz. Die APCR-Messung (Blutuntersuchung) wird unter anderem beeinflusst durch Heparintherapie und Lupusantikoagulanzien.



Lupusantikoagulanzien / Antiphospholipid- Antikörper- Syndrom (APS)



Antiphospholipid-Antikörper (APA) sind die häufigsten nicht angeborenen sondern erworbenen Gerinnungsstörungen. Sie können ohne jede Auswirkung bleiben, aber auch zu Thrombosen führen! Labortests weisen im Blut der Kranken so genannte Lupus-Antikoagulans oder Cardiolipin-Antikörper nach.



Man unterscheidet 2 Gruppen:



• Antikardiolipin-Antikörper.
• Lupusantikoagulanzien bzw. Antiprothrombin-Antikörper.



Antikardiolipin-Antikörper und Lupusantikoagulanzien können gemeinsam oder einzeln als IgG und/oder IgM auftreten.
Bei 2–5% der Normalbevölkerung finden sich leicht erhöhte Spiegel von Anti-Kardiolipin-Antikörpern und Lupusantikoagulanzien. Nach banalen Infekten sind bei Kindern in 30% der Fälle erhöhte APA-Spiegel nachweisbar. Bei Autoimmun-erkrankungen, besonders bei Systemischem Lupus Erythematodes, finden sich häufig stark erhöhte APA-Konzentrationen. Wobei nicht jeder, der Lupusantikoagulanzien im Blut aufweist, an SLE (systemischer Lupus Erythematodes) erkrankt. Der SLE kann einen sehr starken Verlauf mit sehr starker Beeinflussung der Blutgerinnung haben, auch und vor allem im Bezug auf Schwangerschaft bzw. Einnistung, aber auch die Wirkung auf Herz/Gehirn (Herzinfarkt, Schlaganfall, Embolien) ist nicht zu verachten...



Für APS typisch sind zum Teil ungewöhnliche Thrombosen/Embolien (venöse Thrombosen, arterielle Gefäß-verschlüsse, Schlaganfälle im jugendlichen Alter, Thrombosen kleiner Gefäße). Patientinnen mit einem Abort in der Anamnese und erhöhtem Antikardiolipin-Antikörperspiegel haben ein erhöhtes Risiko eines erneuten Aborts – Tendenz zur habituellen Abortneigung! Die für das APS typischen Fehlgeburten treten oft erst im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel auf, wenn die (in diesen Fällen krankhaft gestörte) Durchblutung des Mutterkuchens für das Ungeborene an Bedeutung gewinnt. Bei Schwangeren mit APS können Komplikationen durch eine engmaschige Überwachung des Wachstums des Ungeborenen mittels Ultraschall oft schon erkannt werden, bevor es zu einer Katastrophe kommt. Die prophylaktische Gabe von Heparin kann oft einen Fruchttod im Mutterleib oder eine Fehlgeburt verhindern. Eine alleinige Therapie mit Aspirin ist wie beim Antiphospholipid-Syndrom von geringerer Wirkung (!). Grundsätzlich sind Schwangerschaften bei APS als Risikoschwangerschaften anzusehen, die einer engmaschigen Betreuung bedürfen.



Faktor V Leiden (Mutation G1691A):
Die Mutation Faktor V Leiden bedeutet eine Punktmutation im Codon 1691 des Faktor V Gens. Im Rahmen der Inaktivierung von aktiviertem Faktor V erfolgt nur eine unvollständige Spaltung durch aktiviertes Protein C (APC Resistenz, siehe oben), die Gerinnung wird daher nicht unterbrochen und es resultiert eine Thrombosegefahr.

Der (nicht DAS!) Faktor V Leiden tritt bei etwa 5% der europäischen Bevölkerung auf, wobei seine Verbreitung in nördlichen Ländern höher ist. Die Vererbung erfolgt autosomal co-dominant, daher ist das Thromboserisiko bei homozygoter Mutation unverhältnismäßig höher als bei heterozygoter.



Thromboserisiko bei Faktor V Leiden im Vergleich zu Normalpersonen:
• Heterozygote Träger: 5–10fach höher
• Homozygote Träger: 50–100fach höher
Achtung: bei gleichzeitiger Einnahme der “Pille” steigt das Risiko auf ein viel-hunderfaches an!



Das Risiko für Fehlgeburten steigt bei Vorliegen eines Faktor V Leiden etwa 2–4fach an.



MTHFR



Methylentetrahydrofolat-Reduktase-Mutation = Umsetzungsstörunge des Folsäure-Stoffwechsels....
Man muss eine ganze Menge Folsäure einnehmen, um die gleiche Wirkung zu erzielen, die bei “gesunden” Personen eine Normalmenge erzielt.



Die häufigste Mutationsvariante bei diesem Enzym ist eine Punktmutation im Codon 677, dadurch entsteht bei homozygoten Trägern eine thermolabile Variante der MTHFR mit etwa 50%igem Aktivitätsverlust. Die heterozygote Mutation ist mit bis zu 40% der Bevölkerung sehr häufig, 5–20% sind homozygote Träger (homozygot: von beiden Elternteilen beigesteuert... heterozygot: von einem Elternteil ererbt). Ein erhöhtes Thromboserisiko ist bisher für heterozygote Träger nicht eindeutig nachweisbar, allerdings kann schon dieses den Erfolg einer Schwangerschaft erheblich beeinträchtigen.



Die Folsäure ist für den Aufbau des Nervensystems/Gehirns des Embryos unverzichtbar, ein Mangel an zur Verfügung stehender Folsäure führt zu Neuralrohrdefekten, das sind: – offener Rücken, – Anenzephalien (dabei schließt sich das Neuralrohr am Gehirn nicht, es entsteht kein funktionsfähiges Gehirn (!). Daher ist es sehr wichtig, gleichzeitig einen Mangel an Vit. B12 und Folsäure (Vit. B12 wird zur Umsetzung der Folsäure benötigt) zu beseitigen. Bei Erkrankungen, die einen Vit. B12 Mangel zur Folge haben (seltene Magenerkrankungen z. B.), kann die angebotene Folsäure NICHT verwendet werden. Hier muss beides hochdosiert zugeführt werden, um eine erfolgreiche Schwangerschaft zu untertützen.



Ein Folsäure-Mangel führt zu einem Anstieg des Homocysteins. Homocystein führt nicht nur zu Gefäßablagerungen («Verkalkung») und damit zu Herzinfarkten und Schlaganfällen, sondern ist auch schädigend für den Embryo/das Baby.



Daher immer auch den Homocysteinspiegel im Blut kontrollieren lassen. Dieses kann nur durch speziell ausgerüstete Labors geschehen, da die Blutprobe spezielle Aufbewahrungsmedien benötigt (zentrifugiert oder auf Eis! Bereits eine 1-stündige Lagerung der Probe bei Raumtemperatur führt zu falsch hohen Homocysteinwerten!!!)



Homocystein entsteht im Zellstoffwechsel aus dem Methioninabbau. Durch eine Erhöhung des Homocysteins im Blut werden die Gefäßinnenwände verletzt, die darauf wieder mit einer Verengung und einer Thromboseneigung in der Gebärmutter reagieren. Es kann wieder zu einer Unterversorgung und zum Absterben der Frucht kommen.



Laborwerte Homocystein:



• ok soweit: 5–12 µmol/l
• Milde Erhöhung: 13–30 µmol/l
• Moderate Erhöhung: 30–100 µmol/l



Milde und moderate Erhöhungen von Homocystein im Plasma (s.u.) sind häufig durch eine homozygote MTHFR-Mutation bedingt. Bei vorhandenen MTHFR-Gendefekten steigt speziell in Kombination mit einem Vitamin B12- und/oder Folsäure-Mangel der Homocysteinspiegel und somit das Thromboserisiko. Hier empfiehlt sich die vorsorgliche Gabe von Folsäure in höherer Dosierung (5 mg (!)/ Tag) als in der normalen Schwangerschaft sowie die Gabe von Vitamin B6 und Vitamin B12. Die Einnahme sollte VOR der Schwangerschaft beginnen – wenn sie nicht überhaupt lebenslang vorteilhaft ist.



Die Mutationen im Gen von Faktor II und Faktor V treten gehäuft kombiniert in jeweils heterozygoter Form auf. Das individuelle Thromboserisiko steigt bei solchen Kombinationen !!nochmals erheblich an. Daher immer beides untersuchen lassen.



mehr Infos über Homozystein (HCY): http://dach-liga-homocystein.org/index. ... sensus.htm
noch mehr Infos über HCY: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/art ... p?id=42187



Faktor VIII
In der Leyden-Thrombophiliestudie hatten Frauen mit einer erhöhten Faktor VIII-Aktivität ein 4-fach erhöhtes Risiko einer venösen Thrombose.
In Kombination mit oralen Kontrazeptiva steigt das Risiko auf das 10-fache. Äthiologie ist unbekannt, wahrscheinlich vererblich.



Sticky platelet Syndrom
Es handelt sich hier um ein autosomal-dominant vererbbares Syndrom, das zu arteriellen und venösen Thromboembolien führen kann. Es kommt hierbei zu einer erhöhten Reagibliät der Blutplättchen (Thrombozyten, engl. platelets) untereinander und hierdurch zu einem Verkleben. Neben den einschlägigen internistischen Erkrankungen bei Thrombophilie kann es auch hier zu einer Beeinträchtigung im Rahmen des Kinderwunsches kommen. Zur Behandlung der internistischen Erkrankungen bzw. zur Risikominderung wird ASS in niedriger Dosis eingesetzt.
In einer Studie zum Thema Fehlgeburten und Kinderlosigkeit wurden Frauen mit mehreren Fehlgeburten auf ihre Gerinnung hin untersucht. Von 351 an der Studie teilnehmenden Patientinnen hatten 312 eine Gerinnungsstörung und davon immerhin 20 % das Sticky platelet Syndrom. Sie wurden alle mit ASS behandelt sowie mit Heparin.
Quelle: Bick RL, Hoppensteadt D. Recurrent miscarriage syndrome and infertility due to blood coagulation protein/platelet defects: a review and update. Clin Appl Thromb Hemost. 2005 Jan;11(1):1–13.
Link zum Abstract bei Medline



Gute Informationen erhält man z. B. auf den Infoseiten der Uni-Klinik Ulm, die auch eine Kinderwunsch-Sprechstunde hat.



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Dalteparin schützt Schwangere vor Thrombosen



Etwa 600 Schwangere erhielten niedermolekulares Heparin / Thromboembolie-Rate mit Prophylaxe nur 0,6 Prozent
BERLIN (kas).



Das niedermolekulare Heparin Dalteparin ist wirksam und unbedenklich zur Vorbeugung von Venenthrombosen bei Schwangeren. Das hat eine prospektive Studie mit über 800 Frauen ergeben, von denen 75 Prozent ein erhöhtes Thromboserisiko hatten.



Venöse Thromboembolien sind die häufigste Todesursache bei Schwangeren und verursachen mehr Todesfälle als Präeklampsie, Blutungen und Sepsis zusammen. Das hat Professor Rupert Bauersachs aus Darmstadt auf einer vom Unternehmen Pfizer unterstützten Veranstaltung in Berlin berichtet.



Die Häufigkeit tiefer Beinvenenthrombosen bei Schwangeren habe sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt. Schwangere über 30 Jahre seien deutlich stärker gefährdet als jüngere Frauen. Ebenfalls erhöht sei das Risiko nach Sectio, bei Thrombophilie und wenn es Thromboembolien in der Vorgeschichte gibt.



Komplikationen kamen sehr selten vor.



Niedermolekulare Heparine scheinen sich besonders zur Prophylaxe von Thromboembolien bei Schwangeren zu eignen. Sie haben den Vorteil, daß sie nicht plazentagängig sind und seltener zu schwerwiegenden unerwünschten Wirkungen wie Heparin-induzierter Thrombozytopenie führen als unfraktioniertes Heparin. Allerdings gab es dazu bislang recht wenig Daten.



In der inzwischen abgeschlossenen EThIG-Studie (Effektivität von Thromboseprophylaxe als Intervention in der Gravidität) wurden 810 Schwangere in Deutschland prospektiv je nach Risiko drei Therapie-Gruppen zugeordnet. Frauen mit niedrigem Thromboserisiko, die etwa eine sekundäre Thromboembolie in der Vorgeschichte hatten, aber keine Thrombophilie, wurden engmaschig kontrolliert.



Die knapp 500 Frauen mit mittlerem Risiko – sie hatten etwa eine idiopathische Thrombose in der Anamnese – erhielten bis sechs Wochen nach der Entbindung 50 bis 100 IE Anti Xa / mg? Dalteparin (Fragmin®) subkutan pro Tag.



Die mehr als 100 Hochrisiko-Patientinnen, also Frauen mit vorheriger Phenprocoumon-Therapie, mit Thrombosen wegen Antithrombinmangels, einer akuten Thromboembolie in der Anamnese oder künstlicher Herzklappe erhielten das Heparin in höherer Dosierung.



Die Strategie der risikobezogenen Therapien war erfolgreich: Nur 0,6 Prozent aller Frauen hatten eine Thromboembolie, schwere Blutungen hatten drei Prozent. Obwohl 36 Prozent der Frauen bereits früher Fehlgeburten hatten, sind in der Studie 94 Prozent der Schwangerschaften ohne Komplikationen verlaufen.



Derzeit ist Dalteparin in Deutschland zur peri- und postoperativen Primärprophylaxe von tiefen Venenthrombosen zugelassen.
Liebe Grüße
Babs + Zwerg

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Unser Herz will dich halten,
unsere Liebe dich umfangen,
unser Verstand muß dich gehen lassen.
Deine Kraft war zu Ende.


Viele Menschen treten in mein Leben, aber nur wenige hinterlassen Spuren in meinem Herzen.
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