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Wie kann ich helfen?

Verfasst: 08 Okt 2006 01:13
von Gina64
Hallo!
Ich bin auf diese Seite gekommen,weil ich hoffe einige Ratschläge zu bekommen.
Meine Freundin hat gerade den 4ten Versuch einer künstlichen Befruchtung hinter sich.
Sie war so voller Hoffnung, das es dieses Mal klappt. Und jetzt reden sie schon vom 5ten Versuch.
Da wir selbst ungewollt Kinderlos sind, weiß ich wie sie sich jetzt fühlt und ich kann es gar nicht mit ansehen wie die beiden leiden. Trotzdem bin ich der Meinung, das irgendwann auch mal schluß sein muß. Sie ist psychisch so angegriefen,das sie in diesem Jahr schon so oft krank wie noch nie. Ich weiß, wie schwer es ist vom Kinderwunsch abschied zu nehmen, aber sie müssen doch irgendwann damit anfangen! Ist es falsch wenn ich so denke. Sie kratzen jeden Cent zusammen um wieder einen versuch zu starten und merken gar nicht, das die psyche eine Pause braucht.Ich habe angst, das sie irgendwann an den Fehlversuchen kaputt gehe. :cry:

:help: LG Gina

Verfasst: 08 Okt 2006 10:53
von Julilly
Ich glaube, die Entscheidung, wann es genug ist, muß aus einem selber kommen. So lange sie kämpfen will, mußt Du sie lassen. Trotzdem kann sie dann vielleicht an Dir sehen, daß man auch ohne Kinder ein gutes Leben haben kann. Irgendwann wird sie Dich vielleicht von selber danach fragen.

Wie hast Du es geschafft, irgendwann mit dem Kinderwunsch abzuschließen?

Verfasst: 08 Okt 2006 11:47
von Macchiata
Guten Morgen,

ich bin auch keine Anhängerin der ganzen Repro, aber ich denke so wie Julilly, jeder muss das für sich selbst entscheiden. Du kannst das nicht verantworten, sie zum Aufhören zum Bewegen, und in ein paar Jahren wirft sie es Dir vielleicht vor.....
Ich denke, wenn man erstmal in dieser Repro- Mühle ist, ist Aufhören sehr schwer, denn die Ärzte können ihre Arbeit gut verkaufen und machen den Paaren oft Mut durch ihre Überzeugungsarbeit. Am Ende war es dann doch nichts.

Meinst Du, sie sind gut aufgehoben in ihrer Praxis? Vielleicht wäre das ein Denkanstoss? Ansonsten kann ich Dir nur raten, sei ein gutes "Vorbild" für Deine Freundin, ich wäre "froh", wenn ich auch eine ungewollt kinderlose Freundin hätte.
Geteiltes Leid, ist halbes Leid :knuddel:


LG,

Macchiata

Verfasst: 08 Okt 2006 21:52
von Mondschaf
hi Gina,

das ist ja mitfühlend, dass du dir so viele gedanken machst...

ich seh es wie die anderen, wann man aufhört, kann letztlich nur das paar selbst bestimmen. ich kenne deine empfindungen aber sehr gut, bei manchen frauen im forum fiel es mir auch schwer, das mitanzusehen, wie sie noch einen und noch einen und noch einen versuch machten.
der abschied wird vermutlich immer schwieriger, je mehr versuche man macht. die ganzen verlorenen jahre und das geld, was man in den sand gesetzt hat...

wär es möglich, sie zu fragen, ob sie denn einen plan b entwickelt haben? wenn du selbst ebenfalls ungewollt kinderlos bist, wird es für sie vielleicht einfacher sein, deine frage zu akzeptieren und nicht unter dumme kommentare von unwissenden einzuordnen.
mehr als das fällt mir nicht ein...

ob die psyche eine pause braucht... sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, das für andere zu entscheiden! ich habe seinerzeit nach einer fg unter ziemlich schrecklichen umständen (hatte bei nicht bemerkter spontaner ss mit der stimu angefangen und kam mir wie eine mörderin vor) so bald wie möglich weitergemacht - zwei monate später. vorher ging es nicht, weil ich eine zyste hatte. und bin jeden tag froh über diese entscheidung. es hätten damals auch viele gesagt, dass die psyche erstmal pause braucht.

wir hatten allerdings parallel dazu bereits einen termin beim JA wg. ado.

das dumme ist, dass man eben erst danach weiss, ob die entscheidung falsch oder richtig war.
und jeder verarbeitet fehlschläge anders.

liebe grüße

mondschaf

Verfasst: 09 Okt 2006 11:58
von Gina64
Hallo!
Danke für eure lieben Antworten.Ich denke ihr habt recht!Aber es ist schwer einfach nur zusehen zu müssen.Wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu den beiden und sie haben unsere Zeit mit erlebt.
Wie wir es geschafft haben? Wir haben immer wieder darüber geredet und uns die positiven Seiten aufgezeigt.Zum anderen kam mir meine psychische Erkrankung zu Hilfe! Ich tröste mich damit,das ich der Verantwortung in meiner momentanen Situation nicht gerecht werden könnte.Und da ich oft Kinder um mich habe und merke wie anstrengend es für mich ist,komme ich ganz gut damit klar.
Manchmal denk ich es hat vielleicht seinen Sinn, das gerade ich keine eigenen Kinder habe.


LG Gina