http://www.direktzurkanzlerin.de der draht zur kanzlerin

Aktionen, (Leser-) Briefe, TV-Beiträge als Downloads, etc.
schnuffel
Rang1
Rang1
Beiträge: 390
Registriert: 16 Mai 2003 09:18

http://www.direktzurkanzlerin.de der draht zur kanzlerin

Beitrag von schnuffel »

http://www.direktzurkanzlerin.de/


eine initiative von studenten, welche die aktive kommunikation zwischen kanzleramt und bürgern fördern möchten.

die community "Direkt zur Kanzlerin!" eröffnet allen bürgern die möglichkeit, sich per text, audio oder video an die kanzlerin zu wenden. online ist das portal seit dem 03.10. mit bis jetzt über 90.000 registrierten klicks.


eventuell auch für uns eine möglichkeit auf uns aufmerksam zu machen.


schnuffel
Nauka
Rang2
Rang2
Beiträge: 1124
Registriert: 09 Okt 2006 12:23

Beitrag von Nauka »

Hallo,

ich habe mir das Ganze mal angeguckt und halte es für eine gute Möglichkeit. Da ich nicht genug über die verschiedenen Formen der Behandlungen, Kostenübernahme und so weiter weiß, scheue ich mich davor, dort selbst zu schreiben.

Ich würde mich aber sehr freuen, wenn vielleicht jemand von hier dort einen Text schreiben würde.

So wie ich es verstanden habe, beantwortet die Kanzlerin (oder eine von ihr beauftragte Person, was ich für wahrscheinlicher halte) die Fragen, die von den Besuchern der Seite als am wichtigsten bewertet werden.

Es sollte also ein eindringlicher, einwandfrei formulierter Text mit guten Argumenten sein, und man müsste möglichst viele Leute dazu bewegen den Text dann als "wichtig" zu bewerten.

Letzteres dürfte über verschiedene Internetseiten (wie diese) nicht so schwer sein. :wink:

Wäre jemand bereit dort einen Text reinzusetzen?

Hoffnungsvoll

Nika
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Ja, ich wüerde mich jetzt auch einfach mal freuen, wenn jemand diesen Text formuliert und sich vor Allem um das Organisatorische kümmert. Sprich: Daß viele User unseres Forums dann auch den Brief unter die Top 10 bringen.

Mir fehlt im Moment die Zeit. wenn der Textformulierer aber Fakten braucht, die habe ich immer zur Hand!
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
Benutzeravatar
Lackymanu
Rang0
Rang0
Beiträge: 80
Registriert: 06 Feb 2006 22:58

Beitrag von Lackymanu »

hallo all,
habe gerade mal auf die Seite geklickt und da ist mir spontan eine Frage an die Kanzlerin eingefallen. Ich denke, das würde auch einige von hier interessieren.
Meine Frage war; " Wie kann es sein, das die AOK 75.000 Euro für eine Geschlechtsumwandlung bezahlt aber für Kinderwunschpaare keine Mittel zur Verfügung stehen?"
Ich hoffe, das ich mich damit nicht zum Affen gemacht hab. Obwohl mich das schon ganz schön ärgert, denn wir sind Selbstzahler und ich finde das ein Unding.
Sorry, aber in meinen Augen ist das kontraproduktiv.
LG Lackymanu
Nauka
Rang2
Rang2
Beiträge: 1124
Registriert: 09 Okt 2006 12:23

Beitrag von Nauka »

Hallo,

Ich denke viele Betroffenen empfinden es als ungerecht, dass keine oder nur die halben Kosten übernommen werden, mir geht es auch so und ich verstehe Deinen Frust, aber ich finde diesen Vergleich nicht passend.

Ich gehe davon aus, dass diese Menschen untere ihrem "falschen" Körper leiden und verstehe hier den Zusammenhang auch nicht.


Gruß

Nika
Benutzeravatar
Mondschaf
Rang4
Rang4
Beiträge: 8344
Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

hi Nika,

ich finde schon, dass sich ungewollte kinderlosigkeit und geschlechtsumwandlung etwas gleichen. beide behandlungen sind ganz oder teil-kassenleistungen und es sind beides keine lebensbedrohlichen krankheiten. ich weiss, dass es die diskussion gibt, ob ungewollte kinderlosigkeit eine krankheit ist. für mich ist es aber doch ein unterschied, ob jemand z.b. krebs hat oder ungewollt kinderlos ist, auch wenn das sehr belastend ist, wie wir hier alle wissen. mich hat sie definitiv mehr belastet als manche krankheiten wie vielleicht ein gebrochenes, aber ohne komplikationen verheilendes bein mit vermutlich belastet hätten.
eine ähnliche belastung ist es wahrscheinlich, da hast du recht, wenn sich jemand in seinem körper mit seinem geschlecht sehr unwohl fühlt.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Nauka
Rang2
Rang2
Beiträge: 1124
Registriert: 09 Okt 2006 12:23

Beitrag von Nauka »

Hallo Mondschaf,

gut, so gesehen sehe ich da auch einen Zusammenhang.


Mir missfällt wohl auch dieses: warum kriegen die etwas und wir nicht? Vielleicht höre ich das auch falsch raus.

Es klingt für mich halt nicht nach der sachlichen Überlegung die Du mit einbringst, nämlich ob beide Fälle als Krankheit und somit als zu behandeln einzustufen sind.

Ich nehme auch an, dass auch eine Geschlechtsumwandlung nicht "einfach so" übernommen wird, aber allzu viel weiß ich auch nicht darüber.

Upps, ich hatte den Text so verstanden, dass die Frage bereits gestellt wurde, jetzt sehe ich, dass das gar nicht der Fall ist. Äh ja...

Ich hab ja auch keinen tollen Text parat. Aber wie wäre es denn genau mit der Frage, warum es scheinbar nicht als zu behandelnde Krankheit angesehen wird, obwohl die WHO es so einstuft?


Lieber Gruß

Nika
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Ich empfinde das so, wie Nika. Sicher ist das mit der Geschlechtsumwandkung irgendwie gleich zu setzen, denn auch hier haben Menschen ein psychisches Problem. Meist werden ja nur organische Probleme als Krankheiten betrachtet.

Nichtsdestotrotz denke ich, dass die Hilfe für diese Menschen sehr wichtig ist und auch von der Gesellschaft getragen werden sollte. Wir verschaffen uns kein gutes Licht, wenn wir das nicht anerkennen. Sozusagen "Ich will selber Hilfe, kann aber nicht verstehen, dass andere Menschen mit ganz anderen Problemen auch Hilfe brauchen."

Wenn ihr aber Fragen braucht, schaut doch mal auf unseren Fragenkatalog an Ulla Schmidt, den wir im September zusammengetragen haben. Es macht nichts, der Kanzlerin so ungefähr die gleichen Fragen zu stellen.
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
rebella67
Rang5
Rang5
Beiträge: 13586
Registriert: 10 Jan 2002 01:00

Beitrag von rebella67 »

Fragen an die Gesundheitsministerin und deren Antworten

1. Sparen
- Wie viel Geld sparen Sie in dem Bereich Kinderwunschbehandlungen durch die Gesundheitsreform?

2. Geburtenrückgang
- Wie hoch ist nach Ihrer Information der Geburtenrückgang durch die Streichungen bei den Kostenübernahmen für Kinderwunschbehandlungen mit der Gesundheitsreform 2004? Warum wird dieser Rückgang billigend in Kauf genommen?
- Nach Berechnungen des ifo-Institutes bringt jedes Kind dem Staat einen Gewinn von 77.000 Euro. Wieso kann der Staat darauf verzichten?
- Warum werden durch willkürlich festgesetzte Altersgrenzen Frauen in den fruchtbarsten Jahren von einer Schwangerschaft ausgeschlossen?

3. sozialverträglichere Lösungsansätze
- Sehen Sie Chancen, ein sozialverträglicheres Selbstbeteiligungsmodell zu finden?
- Es gibt bei Medikamenten, Heil- und Hilfsmitteln eine Gebührenbefreiung(nach gezahltem Pflichtanteil von 1 bzw. 2% des Einkommens). Warum nicht auch bei der Kinderwunschtherapie?
- Wieso kann es nicht einen Fonds geben, wie in Österreich, dass die ersten 3 bis 4 Versuche von der KK übernommen werden?
- Wie werden ungewollt kinderlose Paare in Zukunft gefördert damit sich auch diese wieder ein Kind leisten können, damit in Zukunft nicht noch weniger Kinder geboren werden?

4. Ausland
- Gibt es Zahlen darüber, wie viele Paare sich jährlich im Ausland behandeln lassen und wie sich diese Zahl seit 2004 erhöht hat?
- Warum nimmt man lieber billigend in Kauf, dass Paare unter teilweise extrem hohen Belastungen sich ihren Kinderwunsch im Ausland erfüllen lassen als dass man in Deutschland Möglichkeiten findet, diesen Paaren unter allgemein humaneren Bedingungen den Weg zum Wunschkind zu ebnen?

5. Ungewollte Kinderlosigkeit = Krankheit?
- Stimmen Sie der WHO-Definition, nach der ungewollte Kinderlosigkeit eine Krankheit ist, zu?

6. Abtreibungen
- Warum werden bei finanziell bedürftigen Paaren die Abtreibungsbehandlungen aus dem Steuertopf gezahlt, die Kinderwunschbehandlung hingegen müssen von ebenso bedürftigen Paaren ausschließlich SELBER gezahlt oder darauf verzichtet werden?

7. Ungerechtigkeiten gegenüber dauerhaft ungewollt Kinderlosen
- Wenn ich keine Kinder bekommen kann oder mein Partner keine zeugen, dann fällt das in die Kategorie "persönliche Lebensplanung" und wir fallen durch alle Raster. Wenn ich aber keine Kinder habe, egal ob gewollt oder ungewollt (hier wird ja nicht unterschieden), dann ist es meine staatsbürgerliche Pflicht, Steuern und Abgaben zu zahlen, dann spielt persönliche Lebensplanung plötzlich keine Rolle mehr. Der Staat kann und will hier nicht unterscheiden. Warum ist dies so?

8. Embryonenschutzgesetz / Fortpflanzungsmedizingesetz
- Warum ist man in der deutschen Politik eher dazu bereit, das Embryonenschutzgesetz für die Forschung zu ändern und nicht so sehr dafür, um den ungewollt kinderlosen Paaren zu helfen?
- Das Problem der unzureichenden Speicherung von Spenderdaten ist in der Politik mindestens seit Mitte der 80-er Jahre bekannt und tauchte auch immer mal wieder in der Diskussion auf. Um ein Fortpflanzungsmedizingesetz, das auch Regelungen im Embryonenschutzgesetz ändern könnte, geht es schon eben so lange. Warum dauert es so lange, um ein notwendiges Gesetz zu verabschieden?
- Die Embryonenspende und - zumindest nach einer neuen Gesetzesauslegung des Embryonenschutzgesetzes - auch die Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen im begrenzten Rahmen sind laut Embryonenschutzgesetz nicht ausdrücklich verboten. Es ist bekannt, dass es zu diesen Fragen bei den Ärzten Rechtsunsicherheit gibt und es sich deshalb kein Arzt traut, diese Verfahren zu praktizieren. Warum ist es nicht möglich, auf einem etwas schnelleren Weg eine klare Gesetzesformulierung zugunsten dieser Verfahren zu verabschieden?
Liebe Grüße, Rebella
------------------------------------------
Benutzeravatar
Mondschaf
Rang4
Rang4
Beiträge: 8344
Registriert: 08 Dez 2002 18:05

Beitrag von Mondschaf »

hi,

da habt ihr recht, es ist sicher problematisch, eine kassenleistung gegen eine andere aufzurechnen.
und bevor sich jemand zu einer geschlechtsumwandlung entschließt, hat er sicher auch einiges mitgemacht.

liebe grüße

mondschaf
Mit zwei Jungs geboren 2004 und 2007

„Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: Wurzeln und Flügel.“ – J. W. von Goethe

„Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es (zu) dir - für immer.“ - Konfuzius

*** Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. ***
Antworten

Zurück zu „Gesundheitsreform und Versorgungsstrukturgesetz“