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Deutschland oder Ausland?
Verfasst: 21 Feb 2007 13:43
von binigirl79
Hallo zusammen,
ich bin neu hier und erhoffe mir von Euch zahlreiche Tipps.
Eine meiner vielen Fragen, die mir auf der Zunge brennt:
Künstliche Befruchtung in Deutschland oder im Ausland?
Was könnt ihr uus raten?
Lieben Gruß, Irina
Verfasst: 21 Feb 2007 13:54
von Häschen
Hallo Irina
Wir haben uns für deuntschland entschieden, da wir es Zeitlich nicht mit den Reisen ins Ausland verbinden können.
Außerdem kommen ja noch die Kosten für die Unterbringung mit zu der Behandlung - ob sich das rechnet?
Ich habe aber von einer Frau gehört, die geht nach Österreich. Dort werden die befruchteten EZ erst nach 5 Tagen wieder zurück transferriert und nicht nach 2 od. 3 Tagen wie in Deutschland.
Kanne mich aber mit dem Ausland nicht genau aus.
Verfasst: 21 Feb 2007 14:01
von sisa
Hallo,
wenn man in D Blastokultur machen läßt, bekommt man die Embryos auch erst nach 5 Tagen. Das alleine ist also kein Grund ins Ausland zu gehen. Meist gehts da wohl ums Geld. Ich bin auch in D in Behandlung und würde nur in Ausnahmefällen nach Prag gehen.
Kerstin
Verfasst: 21 Feb 2007 14:02
von sisa
Hallo,
wenn man in D Blastokultur machen läßt, bekommt man die Embryos auch erst nach 5 Tagen. Das alleine ist also kein Grund ins Ausland zu gehen. Meist gehts da wohl ums Geld. Ich bin auch in D in Behandlung und würde nur in Ausnahmefällen nach Prag gehen.
Kerstin
Verfasst: 21 Feb 2007 14:06
von binigirl79
Aber sind die Chancen im Ausland nicht höher in Bezug auf das Embryonenschutzgesetz?
Verfasst: 21 Feb 2007 14:27
von sisa
binigirl79 hat geschrieben:Aber sind die Chancen im Ausland nicht höher in Bezug auf das Embryonenschutzgesetz?
Im Ausland dürfen z.B. PID, Eizellspenden und Fremdbesamung durchgeführt werden, wenn gar nix mehr sonst geht. as ist in D bislang verboten.
Ich hab gestern einen Kommentar von einem Arzt gelesen:
"Die SS-Chancen / Punktion sind nicht geringer in Deutschland wenn alle Vorkernstadien genutzt werden und ggf überzählige kryokonserviert werden.
Teilweise wird in Österreich die SS-Rate pro Transfer angegeben und verschwiegen dass in einem deutlich höheren Prozentsatz im Vergleich zu Deutschland nach der Punktion kein Transfer durchgeführt wird.
Relevant für die Patientinnen ist aber die SS-Rate pro Punktion ggf kumulativ nach mehreren Transfers !!
Von interessierter Seite in Österreich werden teilweise angebliche bessere Möglichkeiten aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen angepriesen,aber noch nicht bekannte Risiken des Blastozystentransfers verschwiegen.
Im Tierversuch werden höhere Fehlbildungsraten nach Transfer der Embryonen nach dem 3.Tag in der in vitro Kultur angegeben.(weitere infos s.Publikation in 2005 gyne "Inwieweit ist das Fehlbildungsrisiko erhöht? unter
www.kindwunsch.de/ Medien)"
Das ist doch interessant, nicht ? Das sollte man wissen, bevor man nach Ö geht und sich vielleicht unnötige Hoffenungen macht.
Viele Grüße,
Kerstin
Verfasst: 21 Feb 2007 16:46
von looney
Ich denke es gehen vorallem Selbstzahler ins Ausland weil es dann auf jeden Fall günstiger ist... Bin auch Selbstzahler weil ich mich vom Staate Deutschland nicht zwangsverheiraten lasse und muss diesen Weg spätestens beim 3. Versuch wohl auch wählen...
LG Angie
Verfasst: 21 Feb 2007 17:26
von atonne
Hallo,
Erfahrungen zeigen, dass die SS-Raten im Ausland eben doch höher sind als hier und das es eben nicht nur PID/EZ-Spende sind, die Leute ins Ausland gehen lassen.
Das Problem mit dem Embryonenschutzgesetz ist, dass es eine Auswahl in D eigentlich nicht gibt und gerade die macht es aus, egal, ob man nun nach 3 Tagen oder nach 5 Tagen auswählt, das erhöht auf jeden Fall die SS-Raten. Ja, ich weiss auch, dass es in D Ärzte gibt, die bestreiten, dass das zu höheren SS-Raten führt, aber irgendwie müssen sie ihre Patienten doch locken...).
Das Argument pro PU zählt für mich nicht, da, wenn man viele EZ eingefroren hat, man auch viele - eventuell vergebliche - Versuche vor sich hat, die jedesmal statt nur einmal psychische Belastungen verursachen und viele Euros zusätzlich kosten. Auch im Ausland ist Kryo (dann von 3 oder 5 Tage alten Embryos) möglich, die SS-Angaben sind aber meist pro Frischversuch und die möglichen Kryos sind noch gar nicht mitgerechnet.
Besonders beeindruckend fand ich, dass die nordischen Länder und auch Belgien ebenso gute SS-Raten wie in D haben, aber durch Auswahl eines einzigen Embryos am Tag 3 oder 5 Mehrlings-SS so gut wie ausgeschlossen haben (nur ca 5% statt in D 25-30% Mehrlinge). Die dadurch gesparten Kosten (Mehrlinge sind eben teuer) hat die belgische Regierung dazu genutzt, 6 ICSI voll zu bezahlen, wäre ja auch ein Modell, dass irgendwann mal in D vorstellbar wäre...
Ich gehe im Augenblick nur nicht ins Ausland wegen der schwierigen beruflichen Situation und weil ich eh nur wenige befruchtete EZ habe.
Wenn man viele EZ hat, dann ist Ausland aber definitiv besser!
Zu den Kosten: Es kommt darauf an, ob Selbstzahler oder nicht, und wenn nicht, ob die Kasse im Ausland auch die Kosten teilweise oder ganz übernimmt. Ausserdem gibt es auch im Ausland billige und eher teure Kliniken und man muss die Reisekosten dazurechnen sowie die Kosten, die durch US und BA in D entstehen.
Wenn man Selbstzahler ist, sollten man auf jeden Fall mit seinem Arzt in D über die Kosten verhandeln, es lohnt sich

. Am besten Festpreis vereinbaren.
Viele Grüße und viel Erfolg, Atonne
Verfasst: 22 Feb 2007 08:32
von sisa
Ich hoffe auch, daß die Regierung ihre Gesetze zum Thema Embryonenschutz nochmal überdenkt, denn es wird hier nur irgendwelchen Lobbyisten zugearbeitet, während die Betroffenen - so wie wir- überhaupt nciht berücksichtigt werden. Ich glaube auch, daß die emisten Ärzte -schwarze Schafe gibt es immer- sehr verabntwortungsvoll mit der Materie umgehen und ich weiß von meinem Doc, daß er das bestehende Gesetz auch ablehnt. In D muß immer alles perfekt sein und es wird so kompliziert, daß ein Gesetz nix mehr bringt.
Ich würde auch wegen dem Aufwand nur dann ins Ausland gehen, wenn ich zum Selbstzahler werden würde oder ich viele FG gehabt hätte. Denn Prag z.B. is ja doch eine ganze Ecke billiger als D. Dennoch halte ich von den ganzen SS-Raten inzwischen nichts mehr. Ich war bei meiner 1. ICSI auch schwanger, gehöre also zu den 35(?) %, die in meiner Praxis gleich schwanger wurden (aber nur bis zur 11. SSW) . Allerdings sollte man die Raten der ausgetragenen SS auch mit angeben, dann könnte man sich eher ein Bild vom tatsächlichen Erfolg machen.
Kerstin
Verfasst: 24 Feb 2007 21:41
von laura_bw
Hallo binigirl,
herzlich willkommen und alles Gute für Dich!
Ich denke, die Entscheidung ob Deutschland oder Ausland ist eine sehr individuelle und hängt von der Lebenssituation ab.
Wer etwas möchte/braucht (PID; EZS), was in Deutschland nicht erlaubt ist, geht ins Ausland, klar.
Für das "Normalo-Paar", d.h. verheiratet und noch jung oder mittelalt, ist vielleicht ein deutsches Kinderwunschzentrum in der Nähe des Wohnortes genau die richtige Adresse. Immerhin zahlt die KK bei GV ja die Hälfte der Kosten für drei Versuche. Die Anfahrt ist unkompliziert usw. Wie die Meinungen der Frauen zu den verschiedenen Zentren sind kann man hier ja sehr gut nachlesen.
Wir haben uns für Österreich entschieden, da wir nicht verheiratet sind, also ohnehin alles selbst bezahlen müssen. In einem deutschen Kinderwunschzentrum haben wir gehört, daß die Erfolgsrate nach mehreren Versuchen zwischen Deutschland und Österreich gleich sei, aber daß durch die Blastozystenkultur in Österreich die ersten Versuche öfters klappen. Klar, die Deutschen müssen eben sehr früh einsetzen und da sind dann auch die Eizellen dabei, die in Österreich den fünften Tag gar nicht erleben. Die Zeit für einige Fehlversuche habe ich aber nicht mehr (gehe auf die 40 zu), daher war die Entscheidung fürs Ausland leicht.
Liebe Grüße, Laura