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Nackenfaltenmessung i.O - ABER schlechte Blutwerte
Verfasst: 29 Aug 2007 20:29
von hasehase
Hallo,
ich bin nach meiner 1. ICSI sofort schwanger geworden. Hatte dann in der 11. Woche Blutungen, diese habe ich ( mein Krümmel ) gut überstanden. In der 13. Woche ( 12+1) habe ich die Nackenfaltenmessung + Blutwerte machen lassen. Gestern rief mit der Doc von BBN an und meinte, er würde mir bei diesen schlechten Blutwerten sehr zu einer FU raten !!! ..Ich bin am Ende.
Mein berechnetes Risiko in der 13. SSW lautet:
Maternales Alter: 33 Jahre
Hintergrundrisiko: 1:355
Risiko nach Ultraschall: 1:1277
Risiko nach Biochemie: 1:196
Adjustiertes Risiko: 1:704
Was meinen Sie zu meinen Daten ? Welche SSW wäre die beste für eine FU ?
Vielen Dank vorab
hasehase
Verfasst: 30 Aug 2007 11:53
von heikeswen
Hallo,
also ich hatte auch das Problem mit einer sehr guten Nackenfaltenmessung aber schlechten Blutwerten. ( noch schlechter als bei dir ) Muß dazu sagen ich bin 37 Jahre.
Bei mir hat man dann die Chionzottenbiopsie gemacht, da man diese früher als die FU machen kann. Leider kam bei mir dabei Trisomie 21 heraus und wir haben das Kind abgetrieben.
Wollte dir damit auch nur sagen, das du auch schon früher Gewissheit haben kannst was los ist.
Drücke dir die Daumen, das du mehr Glück hast, aber wie gesagt meine Blutwerte waren schlechter als deine.
Verfasst: 30 Aug 2007 16:56
von atonne
Hallo, Hasehase,
ganz wichtig ist zu wissen, was diese Zahlen heißen.
Das Risiko aufgrund Deines Alters ist 1:355, d.h. eines von 355 Babys von Müttern in Deinem Alter hat eine Behinderung. Aufgrund des US ist das Risiko deutlich gesenkt worden, die Blutwert sprechen von einem Risiko von 1:196, d.h. eines von 196 Babys, wo in der SS diese Werte gemessen wurden, ist behindert, oder anders ausgedrückt, die anderen 195 Babys sind gesund. Und Dein Gesamtrisiko ist übrigens mit 1:704 geringer als das Risiko aufgrund Deines Alters.
Dagegen steht ein Risiko von ca 1% einer FG bei der FU, d.h. in einem von ca 100 Fällen endet eine FU mit einer FG.
Die Frage, die Du Dir stellen solltest, bevor Du einen FU machst ist, was Du im Falle eines negativen Ergebnisses machen würdest? Würdest Du das Kind abtreiben, wenn es z.B. Trisomie 21 hätte?
Wenn Du das Kind in jedem Fall austragen würdest, dann würde ich Dir raten, keine FU zu machen. Im anderen Fall solltest Du das Risiko der FU gegen das Risiko aufgrund der Nackenfaltenmessung gegenüberstellen und abwägen.
Egal, wie Du Dich entscheidest, ich wünsche Dir viel Glück und das mit Deinem Baby alles in Ordnung ist

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Viele Grüße, Atonne
Verfasst: 31 Aug 2007 10:38
von hasehase
Hallo atonne,
vielen herzlichen Dank für Deine ausführliche Erklärung !! So verständlich hat mir das wirklich noch keiner rübergebracht ! Du hast eigentlich Recht, mein Risiko ist doch gar nicht sooo hoch. Mich hat nur total verunsichert, als mir mein Doc sofort zu einer FU geraten hat, mit den Worten: "Also, wenn Sie meine Frau wären, würde ich Ihnen unbedingt zur FU raten." Aber warum macht er es dann so (fast) unumgänglich ??
Mein inneres sagt irgendwie trotzdem, daß ich ein gesundes Kind zur Welt bringe ! Trotzdem hätte ich die ganze Schwangerschaft aber wirklich keine Ruhe, wegen dem schei... Blutergebnis !! Denn ich bin mir sicher, ich könnte nicht mit einem behinderten Kind leben.
...ach, ich weiß ich nicht, was ich machen soll. Ich rufe heute noch den Arzt an, und teile ihm meine neuen Eindrücke mit, und frag nochmals, was er dazu meint.
Aber ich möchte mich nochmals ganz herzlich für Deine echt super Erklärung bedanken, und ich wünsche Dir wirklich alles, alles Gute und ich hoffe, daß bei Euch alles gut verläuft.
Viele Grüße von
hasehase
Verfasst: 01 Sep 2007 00:21
von Panda1971
Hallo hasehase,
hmm - also die schlechten Blutwerte könne auch durch die hormone kommen aber das müsste der Doc ja abschätzen können.
So zur Info - bei den Screenings kommen sehr sehr oft Ende-Werte im 2, 3 Tausenderbereich vor - auch bei "Alten".
Bei einem erfahrenen Arzt ist das FG-Risiko bedeutend geringer (und so hart es klingt, eher auch bei kindern bei denen was nicht stimmte) und wenn würde ich auch zur Chorionzottenbiopsie raten.
Unser 1. Sohn hatte ein Risiko von 1 : 644 - arzt udn ich hatten komisches Gefühl, obwohl US-Werte ok - nichts unternommen - beim grossen Screening vermutete der erfahrene Arzt, dass etwas nicht stimmt, Chorionzottenbiopsie - gut überstanden - unauffällig - er war trotzdem irgendwie krank, wuchs nicht mehr ... .
Bei unserem Wunder verliess ich mich nur auf den Arzt - eine Zahl wollte ich nicht wissen, sondern für mich zählte nur sein klinischer Eindruck des Kindes, einen Bluttest habe ich nicht machen lassen.
Alles Gute
panda