Das "Ich" des Embryos

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Lalaith
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Beitrag von Lalaith »

@jbb
Ich denke schon, das das möglich ist, oder?
Also ich würde so viele entnehmen lassen, das ich maximal drei Kinder bekommen würde.
Aber, wie gesagt, noch steht das bei mir nciht zur Debatte.

Ja, das Geld ist natürlich ein Argument.
Aber da ich nicht verheiratet bin und das in näherer Zukunft auch nciht zur Debatte steht, bekomme ich ohnehin keine Hilfe durch die Krankenkasse.
Und je nach Land ist die Behandlung dann auch nciht wesentlich teurer als hier. ( hatte das speziell für Großbritannien recherchiert)Und z. B. Flüge mit Ryanair und eine günstige Übernachtung fallen dann auch nciht mehr groß ins Gewicht.

Aber im Moment sind die Karten neu gemischt.
Hatte mich in einer anderen Beziehung über HI informiert, aber im Moment habe ich gute Hoffnung, das das alles ohne Hilfe klappt.
Aber falls nciht, muß ich mir eben überlegen, wie es dann weitergeht.

"Hoffnung gibt es immer."
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

@Lalaith,

wenn jemand darauf aufmerksam macht, dass ein Embryo ein geringeres Bewusstsein hat als beispielsweise eine geborene Kuh, dann hat er damit noch keine Wertung abgegeben. Es ist nur ein Fakt. Oder bist du da anderer Meinung? Es geht ja in diesem Thread um das Bewusstsein bzw. um das "Ich".

Bist du wirklich der Meinung, das Leben eines Embryos ist gleichwertig bzw. gleichermaßen zu schützen, wie das eines geborenen Kindes? Du kannst deine Aussage überprüfen, wenn du dir vorstellst, du bist mit einem Baby und mit einem Kryobehälter mit 1.000 Enmbryonen drin in einem brennenden Haus. Eins von beiden kannst du nur retten. Wen rettest du - die 1.000 Embryonen oder das eine Baby?

Für mich waren übrigens schon meine Embryonen im Vorkernstadium "meine Kinder". Nun, einmal hatte ich 7, vier mussten eingefroren werden, zwei sind dabei kaput gegangen. Hätte man alle 7 kultivieren lassen, wäre vielleicht gerade eins von diesen beiden durch gekommen. Pech gehabt, dass meine Vorstellung nicht mit dem Gesetz überein stimmte, nachdem es erst nach der Kernverschmelzung Menschen sind, nicht? - Ich kann doch aber nicht behaupten, dass mich die Nichtexistenz dieser beiden Embryonen genauso fertig macht, wie es mich fertig machen würde, wenn eins meiner lebend geborenen Kinder verunglücken würde. Und ja, eine Fehlgeburt wäre schlimmer gewesen, als gar nicht erst mit einem meiner Embryonen schwanger werden. Das Ableben eines geborenen Kindes wäre aber wieder schlimmer als eine Fehlgeburt. Fühlst du da anders?

Du schreibst: "Die Antwort darauf muß jeder für sich selbst finden." - Ja, das ist richtig. Die kann nur jeder für sich selbst finden. Die Mutter hat die Entscheidung zu treffen und das ist richtig so. Deshalb bezeichne ich einen Schwangerschaftsabbruch auf Wunsch der Mutter nicht als Verletzung von Menschenrechten. Ein Schwangerschaftsabbruch gegen den Wunsch der Mutter wäre jedoch Menschenrechtsverletzung.
Liebe Grüße, Rebella
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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Lalaith, wenn di SICHER nicht mehr als 3 befruchtete Eizellen haben willst (weil, es könnten sich ja immerhin alle weiter entwickeln), dann darfst du auch nicht mehr als 3 befruchten lassen. Damit jedoch hast du deutlich verringerte Chancen. Durchlebe mal erst so eine IVF und bedenke auch deine Finanzlage, wenn es daneben gegangen ist. Möglicherweise hat das einen Einfluss auf weitere Entscheidungen ...
Liebe Grüße, Rebella
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Lalaith
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Beitrag von Lalaith »

@rebella
Die Finanzlage ist mir durchaus bewußt.
Ich werde ( wenn es dann nötig werden sollte) sowieso nicht das volle Maß ausschöpfen können. Eben weil ich die Kosten vollständig allein tragen muß.

Und ja, mir ist auch bewußt, das das die Schwangerschaftsrate reduziert.
Aber ich habe eben für mcih persönlich entschieden, das ich ein Kind nciht um jeden Preis will, sondern das ich die Handlungen, die zur Zeugung notwendig sind, auch mit meinem Gewissen vereinbaren können muß.

Und ja, ich finde, das ein Embryo vor der Einsetzung, eine Baby während der Schwangerschaft und ein schon geborenes Kind ethisch gleichwertig sind.
Das ein geborenes Kind zu verlieren für die Mutter schlimmer ist als der Tod eines Kindes in einem früheren Stadium ist natürlich wahr,
Diese Frage ist aber nciht relevant für die Frage, ob das Kind ein Recht zu leben hat oder nciht.
peg
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Beitrag von peg »

Zum Motiv: ich finde schon, daß es doch ein erheblich anderer Blickpunkt ist, ob man ein Individuum tötet, weil man ihm ein Recht auf Leben versagt (aus diesem oder jenem Grund). Oder ob man dem Idividuum zwar ein Recht auf Leben zubilligt, aber es ihm aufgrund massiver Überschneidung mit Rechten anderer, dennoch tötet.

Der Begriff "hinreichend" ist natürlich ein dehnbarer Begriff. Ebenso wie "grundsätzlich". Anfangs habe ich mich über solche Begriffe auch mal geärgert. Aber inzwischen bin ich der Ansicht, daß sie doch sehr hilfreich sind. Sie erlauben nämlich Einzelfallentscheidungen.
Dürfte also ein Embryo grundsätzlich nicht getötet werden, so beinhaltet das dennoch, daß es Einzelfälle geben kann, in denen dies erlaubt ist.

Was ist also so ein hinreichendes Motiv?
Hier muß man die Verhältnismäßigkeit heranziehen.
Welche Rechte der Mutter (oder im Falle der Drillings-SS auch der beiden anderen Drillinge) würden beschränkt werden, wenn man den Embryo nicht tötet?
Das sind Einzelfallentscheidungen. Im Falle der Drillings-SS sind das schon erhebliche Rechte. Evtl würde ein weiterleben des 3. Drillings die anderen Drillinge das Leben kosten. Oder deren Gesundheit. Oder die Gesundheit der Mutter. Oder aber die Tötung des Drillings könnte das Leben der Geschwister oder Mutter gefährden. Man kann es schwer vorhersagen. Egal wie man entscheidet. Es könnte komplett falsch sein.

Daher enthalte ich mich hier auch völlig einer Meinung oder einem Ratschlag. Aber zu sagen: "der Embryo hat eh noch kein Lebensrecht und spüren tut er auch nix also ruhig weg damit" halte ich für eine zu sehr vereinfachte Sichtweise.

In anderen Fällen ist es einfacher: im Falle einer Abtreibung aus finanziellen Gründen würde ich immer sagen: hier ist die Verhältnismäßigkeit NICHT gegeben. Geld kann niemals ein hinreichender Grund zur Tötung sein.

Wie gesagt: Einzelfallentscheidung.

@rebellea: Wer hat das Recht auf Leben vergeben? Gute Frage!!!! Und nicht einfach zu beantworten.
Auch schon vor dem Menschen war die Erde von Lebewesen bewohnt. Ich war zwar damals nicht dabei, aber dennoch würde ich mal behaupten, daß auch sie ein Recht auf Existenz hatten.
Wer hat ihnen das gegeben? Der Mensch kann es wohl nicht gewesen sein. Er war ja noch nicht da.
tja, wer war es nun? Ich persönlich, als Christin und daher von Kindesbeinen an von der Kirche indoktriniert *g*, würde sagen: "das Recht auf Leben ist allen Lebewesen von Gott gegeben".
Als Atheist darf man aber auch gerne den Urknall oder Ich-weiß-nicht-wen bemühen.
Der Mensch aber, nee, der war es sicher nicht. Der ist erst zu kurz hier auf der Erde.


Noch meine persönliche Meinung zur Diskussion um den Wert von Sonntagsbraten und Embryonen: Ich persönlich kann meinen Sonntagsbraten höchstpersönlich die Kehle durchschneiden. Aber ich könnte meine Embryonen nicht verklappen. Wenn dann man alle, die ihren Sonntagsbraten nicht umbringen können, auch mal Vegetarier wären, wäre das ok. Aber beim Schnitzel im Supermarkt denkt keiner mehr dran. Man läßt einen anderen die Drecksarbeit machen. Statt dessen mäkelt man über einen Fitzel Fett oder den Preis rum. Daß ein Tier dafür gestorben ist, wird einfach verdrängt. Ähnliche Verdrängungsmechanismen werden dann auch beim Töten von Embryonen verwendet (lebt noch nicht wirklich, kein Gehirn, etc.). Warum eigentlich?
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Reb79
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Beitrag von Reb79 »

Lalaith hat geschrieben: Und ja, mir ist auch bewußt, das das die Schwangerschaftsrate reduziert.
Aber ich habe eben für mcih persönlich entschieden, das ich ein Kind nciht um jeden Preis will, sondern das ich die Handlungen, die zur Zeugung notwendig sind, auch mit meinem Gewissen vereinbaren können muß.
Das finde ich gut, genauso hätte ich es für mich auch gesehen, wenn ich in die Situation gekommen wäre.

Ich finde es schlimm, dass einem "Wenigzeller" in welchem Stadium auch immer das Recht zu leben abgesprochen wird. Niemand von uns kann entscheiden, ab wann Leben da ist und ab wann eben nicht. Das an ein (noch nicht vorhandenes) Gehirn, eine Lebensplanung oder woran auch immer zu binden finde ich auch zu einfach.
Liebe Grüße
Reb79 & Lina *25.12.2006
anonymbenutzer
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Beitrag von anonymbenutzer »

völlig wertungsfrei und nur für jeden mal zum lesen



tagebuch eines ungeborenen

3.Oktober
Heute begann mein Leben. Meine Eltern wissen es noch nicht aber ich bin schon da. Ich werde ein Mädchen sein mit blondem Haar und blauen Augen. Alle meine Anlagen sind schon fertig, auch dass ich eine schwäche für Blumen haben werde.

19.Oktober
Manche sagen, ich bin noch keine richtige Person, sonder nur meine Mutter existierte. Aber ich bin eine richtige Person, genau so wie eine kleine Brotkrume eben Brot ist. Meine Mutter existier, Ich auch!

23.Oktober
Jetzt öffnet sich schon mein Mund; Denke nur, in ungefähr einem Jahr werde ich lachen und später sprechen. Ich weis was mein erstes Wort sein wird: Mama!

25.Oktober
Mein Herz hat heute zu schlagen begonnen. Von jetzt an, wird es für den Rest meines Lebens schlagen, ohne jemals innezuhalten, etwa um auszuruhen. Und nach vielen Jahren wird es einmal ermüden. Es wird stillstehen und dann werde ich sterben.

2.November
Jeden Tag wachse ich etwas. Meine Arme und Beine nehmen Gestalt an. Aber es wird noch lange dauern, bis ich mich auf diesen kleinen Beinen stellen und in die Arme meiner Mutter laufen kann und bis ich mit diesen Armen Blumen pflücken und meinen Vater umarmen kann.

12.November
An meinen Händen bildet sich winzige Finger. Wie klein sie sind! Ich werde damit meiner Mutter übers Haare streichen können.

20.November
Erst heute hat der Arzt meiner Mutter gesagt, dass ich hier unter ihrem Herz lebe. Oh wie glücklich Sie doch sein muss! Bist du glücklich Mama?

25.November
Mama und Papa denken sich jetzt wahrscheinlich einen Namen für mich aus. Aber sie wissen doch gar nicht, dass ich ein kleines Mädchen bin. Ich möchte gern Susi heißen. Ach, bin ich schon groß geworden!

10.Dezember
Mein Haar fängt an zu wachsen. Es ist weich und glänzt so schön. Was für Haar die Mama wohl hat!

13.Dezember
Ich kann schon bald sehen. Es ist dunkel um mich herum. Wenn Mama mich zur Welt bringt, werde ich lauter Sonnenschein und Blumen sehen. Aber am liebsten möchte ich meine Mama sehen. Wie siehst du aus Mama?

24.Dezember
Ob Mama wohl die Flüstertöne meines Herzen hört? Manche Kinder kommen etwas kränklich zur Welt. Aber mein Herz ist stark und gesund. Es schlägt so gleichmäßig: bum, bum, bum, bum. Mama du wirst eine gesunde Tochter haben!

28.Dezember
Heute hat mich meine Mama umgebracht!
Zuletzt geändert von anonymbenutzer am 08 Okt 2007 16:19, insgesamt 1-mal geändert.
Lalaith
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Beitrag von Lalaith »

@peg
Was das Thema Sonntagsbraten angeht; sehe ich genauso.
Die Leute vergessen manchmal, das ihr Essen nciht im Supermarkt wächst.
Aber wir leben ja Gott sei Dank in einer Überflußgesellschaft, in der jeder sich die Nahrungsmittel wählen kann, dir er essen will. Also wenn jamnd kein Flisch will, seis drum. Verhungern muß er trotzdem nciht.
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Chrissiedd
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Beitrag von Chrissiedd »

also ich habe ja jetzt das Thema nur ueberflogen und nicht alles gelesen...weshalb ich mich warscheinlich jetzt voll blamiere, aber ich habe da auch so meine Gedanken zum Thema. Also ich wuensche mir nichts sehnlicher als noch ein Kind....wie man an meiner Signatur sieht habe ich auch ausreichend schlechte Erfahrungen gesammelt. Ich wuerde bei einer naechsten SS genauso wie in den letzten keine FU machen lassen aus dem Grund, dass ich das Kind warscheinlich nicht abtreiben lassen koennte......aber wenn ich mir schon Zwillinge vorstelle wird mir ganz Angst :o ...aber o.k man kann das ganz gut packen...aber wenn mir der Arzt sagen wuerde ich bekaeme Drillinge...wow ich glaube ich muesste erst mal schlucken...und ich wuerde erstmal nicht an mich denken oder an das liebe Geld usw...ich denke mir das geht alles noch irgendwie...aber...ich lese doch so oft, dass Zwillis und noch mehr Drillings ss frueher enden und die Kids es dann nicht ueberleben bzw viel Zeit im KH verbringen und besondere Pflege brauchen und ich glaube das wuerde mich doch schon arg beschaeftigen und ich glaube wenn es da irgendwein hoeres risiko bei mir geben sollte, dann wuerde ich mich auch zur reduktion entschliessen. Irgendwie kann man sich doch da gar nicht reinversetzen in die gedanken, die so eine werdende Mutter sich macht und man kann immer nur darueber nachdenken, was in einem selber vorgehen wuerde. Ich sehe es halt mit den Augen einer Mutter, die schon ein Kind verloren hat und ich denke bei Mehrlingsgeburten besteht doch ein hoeheres Risiko, sorry aber da ist vielleicht dann doch das Leben eines oder zweier Kinder mehr wert, als der Tod aller drei???????
Chrissie
mit Robert-Alexander (*11.03.03)
und Andrew-Stuart (*+26.09.04 40SSW)
FG August 2005
FG Februar 2006
Termin in der Gynäkologie am 26.04.06
Termin am 21.06.06
06.12.07 US ein Junge! Alles o.k
ET 22.04.08
Bild

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rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Lalaith,

du schreibst: "Und ja, ich finde, das ein Embryo vor der Einsetzung, eine Baby während der Schwangerschaft und ein schon geborenes Kind ethisch gleichwertig sind." - Darf ich dann also davon ausgehen, dass du aus dem brennenden Haus den Kryobehälter mit den 1.000 Embryonen gerettet und das Kind verbrennen lassen hättest? Weil 1.000* WertX > 1*WertX ...
Liebe Grüße, Rebella
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