Sterbehilfe

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Gast

Beitrag von Gast »

Macchiata, leider sprichst du Dinge aus, die immer noch zu oft Realität sind. Aber es geht auch anders, wir haben selbst sowohl meine Oma als auch meine Schwiegeroma gepflegt, nun muss ich dazu sagen, dass meine Mutter ausgebildete Hospizlerin ist. Und meine Schwiegeroma hat viele Jahre gelegen, ohne ein mal wund zu sein, es gibt spezielle Matrazen, die das verhindern, da ist ein Motor drin und die vibriren dann so, dass es nicht zu einem statischen Liegen und Wundwerden kommt.
Gegen Magensonden haben wir uns verwehrt, das war nicht leicht.
Pflege - richtig würdige Pflege bedarf sehr viel Geld und HIngabe und dann kann sie wirklich würdevoll sein, das ist meine tiefe, feste Überzeugung.
Damit greife ich aber nicht ein in die Entscheidung, ein Leben zu beenden, sondern verhelfe nur einem Kranken dazu, sein Lebensende würdig zu verleben. Natürlich kann auch ich mir etwas Schöneres vorstellen, als jahrelang auf einem solchen Krankenbett gefesselt zu sein, dennoch, für mich ist es in der von mir geschilderten Art der bessere Umgang mit dem Ende des Lebens als aktive Sterbehilfe.
Rebella, mit den neueren Forschungen meine ich die Gabe von Morphium, bei der wohl inzwischen umstritten ist, dass sie zu einem verkürzten Lebensende führt.
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Berni, die Pflege, wie du sie beschreibst, wird nicht immer so möglich sein. Erstmal fehlt es vielen Menschen an dem Geld und zweitens hat auch nicht jeder Angehörige, die zu so viel Hingabe fähig sind bzw. die Befähigung als Hospizlerin haben. Was ist mit den übrigen Menschen? Manche haben gar keine Angehörigen. Sicher ist es erstrebenswert, solche Angebote auszubauen, aber man wird damit nie ALLE Betroffenen glücklich machen können.

Dazu kommt, dass möglicherweise nicht jeder Mensch in diesem Pflegezustand mit der von dir beschriebenen Methode glücklich ist. Manch einer empfindet auch das nicht als lebenswert. (Sag ich jetzt mal so pauschal, ohne je mit Pflegefällen zu tun gehabt zu haben.)

Letztlich ist ja auch nicht jeder Fall gleich gelagert. Es mag andere Fälle geben, wo auch deine Spezialmatratze nicht mehr viel hilft.

Aus welcher Quelle hast du denn die Information, dass die lebensverkürzende Wirkung des Morphiums umstritten sei? Manch einer setzt sowas ja gern in die Welt, weil es seinen politischen Zielen nutzt. Ich erinnere mich an die Methoden der Tabaklobby, die auch immer wieder behaupten, die lebensverkürzende Wirkung des Passivrauchens wäre umstritten.
Liebe Grüße, Rebella
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Macchiata
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Beitrag von Macchiata »

Berni, ich gebe Dir Recht, dass es etwas anderes wäre, wenn es so laufen würde wie bei Euch!

Aber leider ist eine Antidekubitusmatratze nicht immer allein hilfreich, der Patient muss zudem alle 2 Stunden anders gelagert werden, Hautpflege ist auch ein Thema.
Ich habe oft erlebt, dass Patienten zwar gewaschen, aber nicht vollständig abgetrocknet, so dass die dann feuchte Haut auch anfing, aufzuweichen und aufzugehen. Genauso sieht es mit der Entfernung der Exkremente aus :-? Keiner hat Zeit, auf Klingeln kann nicht immer reagiert werden, :help:

In den meisten Pflegeheimen werden die Pflegekräfte diesen ungeheuer grossen Anforderungen nicht gerecht, denn neben der Pflege und den Prophylaxen sind ja noch der menschliche Umgang ec...wichtig. Wer keine Angehörigen hat, ist auf diese Zuwendung angewiesen, die dann leider wegen Zeitmangel oder Überlastung der Helfer unterbleibt.

Zudem landen mittlerweile in den Heimen PflegeHELFER aus sämtlichen osteuropäischen Staaten, die kaum ein Wort deutsch können und nicht den Patienten die zum Leben notwendigen Reize geben können. Beide Seiten können einen da leid tun. Auch die Ausländer, die in Deutschland beim Arbeitsamt landen, arbeiten wollen und nur in Pflegeheim die Möglichkeit bekommen.

Aber dieser Job ist nicht für jeden was, und die Leidtragenden sind immer die Kranken.

LG
Viele liebe Grüsse von Macc!!!


.....und der Kaffeefamilie:

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Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.
Gast

Beitrag von Gast »

Macchiata, ich weiß, leider ist es keine Realität und die wenigsten haben die Möglichkeit, ihre Angehörigen selber zu pflegen.

Rebella, meine Mutter ist Hospizlerin und daher bekomme ich im Bereich Palliativmedizin usw ein wenig Einblick, die Ergebnisse kann ich also nicht schriftlich mit einer Quelle belegen, sondern ziehe meine Erkenntnisse aus Gesprächen mit meiner Mutter.
Gast

Beitrag von Gast »

huhu

als wen gesehn habe ohne mich hier einzumichen wie meine tante gestorben ist und da sie eigentlich nit mehr wollte und doch gegen den willen noch am leben gehalten wurde bzw mit medis vollgepumpt bis oben drine weder essen noch toi noch richtig mehr dabei war
und sich nix sehnlicher wünschte als zu gehn

seufz

ich hätte ihr gewünscht man hätte das leid ihr irgetnwie verkürzen können

den sie war wund (dementsprechender geruch,)
hatte nur schmerzen man durfte se nit mal anfassen teilweise leicht an finger oder übers gesicht schreichel
sie wurde genärt zwangsweise und auch mit flüssigkeit versorgt
und auch eben mit morfium zugedröhnt wen das mal so böse ausdrücken darf (sorry dafür) das ichs nit mehr schön fand und ihr senlichster wunsch ihr enkelkind (mich zu sehn hab ich ihr erfüllt) aber warum muss so eine dame noch dann weitere tage ne woche leiden bis sie entlich dann doch stirbt????


lieben gruss nessaja
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anna76
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Beitrag von anna76 »

Macchiata hat geschrieben: Zudem landen mittlerweile in den Heimen PflegeHELFER aus sämtlichen osteuropäischen Staaten, die kaum ein Wort deutsch können und nicht den Patienten die zum Leben notwendigen Reize geben können. Beide Seiten können einen da leid tun.
Sorry dass ich so in euer Thema hinein platze...

Aber zu den Ausländern:

Da habe ich mal einen Fernsehbericht über Altenpflege in Thailand gesehen, es waren deutsche Patienten. Zuerst waren alle sekptisch wie die Pflege mit den thailändischen Pflegern funktionieren sollte, die konnten kein Wort deutsch. Schnell wurde dann klar, dass die alten Leute auf liebevolle Gesten, Fürsorge, Mimik sehr gut ansprachen. Worte waren auf einmal nebensächlich, sie wurden durch Körpersprache vollständig ersetzt. Hinzu kam, dass in Thailand ein völlig anderer Umgang mit alten Menschen schon in der Gesellschaft herrschte der auch zum Ausdruck kam. Alten Menschen wird Respekt entgegen gebracht, egal ob sie dement oder sonstwelche Pflegefälle sind. In Deutschland finde ich, dass schon das Wort "Pflegefall" eine echte Respektlosigkeit ist.

Just my 2 cents...
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Ich stelle mir das auch irgendwie finster vor. So Daliegen, vielleicht doch mitzubekommen, dass es nicht mehr besser wird und ich eh bald tot bin. Da liegste dann und liegst und liegst. Vielleicht kommt mal ein Angehöriger vorbei. Dem will man nicht so ´nen schlechten Eindruck machen also sagt man natürlich (sofern man was sagen kann), es geht mir gut. Da muss man sich dann verstellen, weil, man will den ja nicht so sehr verschrecken. Und dann liegt man da so weiter und wartet echt auf den Tod. ... Nee, da könnte ich mir was Besseres vorstellen. Vielleicht laß ich mir noch mal meine Familie kommen, verabschiede mich von jedem einzeln und sage gerade heraus, es hat ja eh keinen Zweck mehr. Behaltet mich in guter Erinnerung und ich geh jetzt. - Da hätte dann diese Warterei auf den Tod endlich ein Ende. Es sind doch immer nicht nur physische Schmerzen. So ´ne Warterei schlägt einem doch auch auf´s Gemüt!
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

rebella

angenehm wars sicher nicht aber leider hab als enkel kein mitsprache recht und da muss sagen wäre vieleicht hilfe in schnelles ende nach dem se alle verabschiedet hat nit falsch gewessen statt 1 woche ca noch da liegen und sich rumqällen

ich war jedentag da und jeden tag im wechsel mit meiner tante meiner mama und mir
im 3 schicht sistem und telefon wens was gab was wichtig war

gruss nessaja
rebella67
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Beitrag von rebella67 »

Nessaja - Mitspracherecht: Natürlich dürfen Angehörige nicht aufgrund ihrer eigenen Meinung entgegen dem Willen des Betroffenen überseine Interessen hinweg entscheiden. Wenn aber die Tante immer wieder gesagt hat, sie will nicht mehr, dann ist das ja ihre eigene Entscheidung gewesen. Da sie das gesagt hat, war sie ja auch bei Bewusstsein und hätte ihren Willen sogar mit ihrer Unterschrift im Beisein von jemandem Außenstehenden, der wirklich beurkunden kann, dass es ihre freie, unbeeinflusste Entscheidung war, dokumentieren können. ...
Liebe Grüße, Rebella
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Gast

Beitrag von Gast »

huhu

@rebella

nja noch bei bewustsein und noch bei verstand kann nit wirklich sagen den teilweise schaut se mich mit ganz kommichen augen an als wen se aus der ferne guckt und alles so kommich eben

daher weis nit wieviel se wirklich noch mitbekomm hat und was nit

und da das meiste meine tante gemacht hat da ja nur nen weiter entferntes enkelind war aber früher immer bei den aufen bauernhof war oft

war das bisel schwer nja ich bin froh das vorbei is und sie nu hoffentlich besser geht


gruss nessaja
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