erweiterte Diagnostik erst nach 3 negativen Versuchen !?

Immunisierung, Gerinnungsstörungen, Antikörper-Werte usw.
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jowi
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Beitrag von jowi »

hallo, :räusper: das problem mit den richtlinien ist aber: da kommt nur rein, was wissenschaftlich anerkannt und in diversen gremien durchdiskutiert wurde und grad für diesen ganzen immukram sind wir ja (leider) noch sehr weit weg von irgendeiner regelung.
mit dem budget glaub ich ist erst mal gar nicht so daß problem, aber selbst in kiwu-praxen ist ja das immuproblem noch nicht angekommen.

hashi? das macht doch nix! ak hoch? scheißegal, hauptsache das tsh ist ca 1!
bin selber ärztin und pkv, das heißt budget spielt überhaupt keine rolle. sd wurde erstmals nach 1 jahr kiwu untersucht...auf eigenen wunsch, aussage gyn: sie haben doch nix an der sd. naja, tsh war 22, TPO-AK bei 1800, da hätten wir lange versuchen können...
bei top-sg, super-zyklus und dann eingestellter sd, stimu mit jeweils 2-3 ez pro zyklus, durchgängigen eileitern-nach 1 jahr keine ss. wir machen aber weiter so, weil bei ihnen liegt ja keine störung vor...nachgefragt: kanns vielleicht doch was immunologisches sein, ich hätte da was gelesen...nene! hab dann auf EIGENE faust was zu doc r. geschickt und siehe da, ANA hoch, NK erhöht, zytotox. lymphos erhöht, prot s zu wenig, unbedingt ass und fragmin und corti! was war die reaktion der kiwu-praxis? " und hat diese untersuchung etwa ihre kk erstattet?" :argh:
by the way, meine neue praxis fands völlig ok, das ich die untersuchung VOR jeglicher ivf gemacht habe. und ich auch, weil 3 versuche ohne das wissen was ich jetzt habe...ne danke!
ich denke, das es schon sinnvoll sein kann, wenn man denn gar nix weiter findet oder jemand eh schon im immunologischen risikobereich ist, weil er zb. ne ai hat, dann kann man doch die tests machen, BEVOR man mit invasiven methoden anfängt, oder?

solange die ärzte, die sich eigentlich mit dieser problematik befassen müßten solche sachen einfach ignorieren, wirds auch keine leitlinien geben. dafür müssen die ergebnisse in mehren studien evidenzbasiert (doppelblind randomisiert, prospektiv, mit ausreichend großem patientenkollektiv)erbracht werden und das dauert noch jahrzehnte! und bitte wer möchte gern in der placebogruppe sein????
es gibt ja nicht mal zahlen, wieviele betroffen sind, und diese zahlen wirds auch nicht geben, wenn nicht viele untersucht werden!

und zum thema erfolgsunterschiede der ivf-praxen! ist ja schön wenn im ivf-register die zahlen veröffentlicht werden, wieviel ss und die raten, noch schöner wärs ja, wenns nicht anonym wäre! würd mich schon interessieren, ob ich grad mein geld zu ner praxis trage, die ne erfolgsquote von unter 10% hat. mit welchem recht ist das anonym? um die zu schützen, die keine ahnung haben? das wär auch mal nen wichtiger punkt! könntest du das vielleicht noch in den den katalog mit aufnehmen?
aber ich finds toll, das du dich so engagierst und deine zeit opferst.
ich schaffs nur im kleinen rahmen :oops: ( meine freundin ist gyn und kriegt von mir immer was zu hören, damits ihren pat. besser ergeht.... :hoff: )

lg jowi (hab ich jetzt den rahmen gesprengt ?:sorry: )
Tigerin
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Beitrag von Tigerin »

Eigentlich ist die Rechnerei um die erweiterte Diagnostik Quatsch. Ein gründlicher Check bei Dr. Reichel kostet ungefähr so viel wie der Eigenanteil bzw. der Kassenanteil an einer misslungenen ICSI. Eine normale ICSI unter guten Voraussetzungen hat eine Erfolgschance von gut dreißig Prozent. Frau Dr. Reichel, die meist erst nach drei misslungenen ICSIs aktiv werden darf, findet meistens etwas, und nach ihren Empfehlungen werden auffallend viele Frauen schwanger. Bis dahin sind aber Kosten aufgelaufen, die beim Dreifachen (eigentlich beim Sechsfachen) von denen liegen, die ihre Untersuchungen verursachen, und deswegen sollten solche Untersuchungen gerade aus Kostengründen Standart vor jeder IVF/ ICSI werden. Leider fällt auch schnell unter den Tisch, dass bei ihren Untersuchungen mancher Befund ans Licht kommt, der Behandlungen auch fernab von Kinderwünschen erforderlich macht und manchmal für das ganze Leben Bedeutung haben kann (z. B. Blutgerinnungsstörungen die zu einer erhöhten Tromboseanfälligkeit führen können). Sind das auch nur Kostenfaktoren?

nachdenkliche Grüße

Tigerin
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Summsebienchen
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Beitrag von Summsebienchen »

Hallo Tigerin,

ich gebe Dir im Grunde Recht, aber man sollte auch bedenken, dass Doc Reichel wohl auch häufig etwas findet, weil das ja schon die aussortierten Paare sind, bei denen irgendeine Ursache wohl bis dahin unentdeckt blieb. Würde man diese Untersuchungen als Standard vor allen KBs machen, dann würde ja auch nicht so häufig was gefunden, weil ja bei den Paaren wo es im ersten Versuch klappt wohl nichts zu finden sein wird.
Ich hoffe ich habe meinen Gedankengang einigermaßen verständlich ausgedrückt.

Ich weiß auch gar nicht wie hoch der Anteil an Paaren ist, bei denen es eben nicht in den ersten drei Versuchen zu einer SS kommt. Sind das wenige, hat man bei all den anderen ja wieder die Untersuchungen gespart. Versteht mich nicht falsch, ich bin auf jeden Fall für umfassendere Voruntersuchungen. Allerdings muss man das doch alles etwas genauer gegeneinander aufrechnen, wenn man wissen will was "wirtschaftlicher" ist für die KK. Für uns Kinderwünschler spart jede Untersuchung natürlich vor allem auch Hoffnung und Nerven (von den körperlichen Belastungen mal ganz zu schweigen) - und eben unser Geld für die Versuche, die schief gehen.

Was die Sache aus KK-Sicht verändern würde: wird nach drei erfolglosen TFs eine neue Ursache (z.B. Immunisierung ist nötig) gefunden müssten drei neue Versuche anteilig übernommen werden! Das fände ich fair.

liebe Grüße
Summse mit Bienchen im Arm
_______________________
nach 6 negativen Versuchen (3xIUI, 1xICSI, 2xKryo) und
zahlreichen Diagnosen (Teratozoospermie, Endometriose, Hashimoto T., homozygote MTHFR-Mutation, erhöhte NKs):
07/2008 2. ICSI (1. Versuch nach Partner-Immu, mit Prednisolon und vorher 8-wöchiger DR): Nr. 1 Bild
03/2010 Kryo: Nr. 2 Bild
itzchen
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Beitrag von itzchen »

Hi an alle,

ich habe eine Freundin, die in D studiert hat und in CH in einem KH als FÄ arbeitet. Dort werden bei allen Frauen mit 2 Aborten standardmässig viele der Dinge untersucht, die vorn auf der Liste stehen.
Daran sieht man zweierlei: erstens, es wird schneller gehandelt. Zweitens und für mich viel wichtiger - es gibt Konsens darüber, welche Dinge dann abzuklären sind! Es muss sich niemand selbst eine Frau Reichel oder einen Herrn Heilmann suchen und sich dann überlegen, ob er mit den Ergebnissen zu seinem FA zurück kann oder schief angeguckt wird... Ich persönlich finde es im nachinhein erschreckend, dass mit 3 (!!) FAs gesagt haben, Sie hatten halt Pech, 3 FGs sind zwar selten, aber es kommt vor. Versuchen Sie es doch nochmal.... Und dann werden gleich 3 Dinge gefunden, die behandelt werden können und 2 davon sind nicht nur für die SS relevant... Das hinterlässt kein gutes Gefühl!
LG
Alex
1 Sohn * Mai 05
4 FGs in 2006/ 07
Ergebnisse in 12 / 07:
MTHFR, PAI 1 Polymorphismus, fehlende antipaternale AKs
12.7.08: positiver SST
16.7.08: 1. Infusion Sandoglobulin
29.7.08: US bei 6+5: Zwei Herzen schlagen!
8.8.08: 2. Infusion, diesmal Octagam
24.10.08: US ergibt - wir bekommen noch 2 Jungs. Ich allein mit 4 Männern...
19.11.08, 22+5: Die Jungs wiegen ca. 640 und 600g, alles zeitgerecht. Bauchumfang schon bei 94 cm!!
26.11.08, 23+5: 730 und 750g. Letzte Infusion Octagam, hurrah!
21.01.09, 31+5: 1840 und 1960g, alles prima
---- 10.3.09: Julian und Moritz werden 10 Tage vor ET mit 2570 und 2950 g auf die Welt geholt
Fischli
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Registriert: 21 Mär 2007 14:43

Beitrag von Fischli »

Hallo,

ich wollte euch mal fragen was antipaternale Antikörper sind und ob die Untersuchungen bei Dr. Reichel-Fentz von der Kasse übernommen werden?
Freue mich über Antworten und wünsche allen ein erfolgreiches Jahr 2008!

Liebe Grüße Fischli
itzchen
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Registriert: 27 Dez 2007 22:02

Beitrag von itzchen »

hi fischli,

was die aks sind, das kannst du super über die linksammlung hier im forum rausfinden, zb auf dieser seite:

http://www.wunschkinder.net/infosammlun ... hlgeburten.

soweit ich weiss, werden die kosten übernommen, wenn du eine überweisung vom fa hast. bin mir aber nicht sicher, da privat versichert. bei uns kamen für beide partner übrigens rechnungen in summe von ca. 1.500 €.

wünsche einen guten rutsch und schicke lg,
alex
1 Sohn * Mai 05
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Ergebnisse in 12 / 07:
MTHFR, PAI 1 Polymorphismus, fehlende antipaternale AKs
12.7.08: positiver SST
16.7.08: 1. Infusion Sandoglobulin
29.7.08: US bei 6+5: Zwei Herzen schlagen!
8.8.08: 2. Infusion, diesmal Octagam
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19.11.08, 22+5: Die Jungs wiegen ca. 640 und 600g, alles zeitgerecht. Bauchumfang schon bei 94 cm!!
26.11.08, 23+5: 730 und 750g. Letzte Infusion Octagam, hurrah!
21.01.09, 31+5: 1840 und 1960g, alles prima
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