Guten Abend,
ich habe schon lange das Bedürfnis, bei euch aktiv zu werden, denn passiv verfolge ich schon lange eure spannenden Diskussionen. Mit einigen von euch hatte ich auch schon Austausch per PN: Richy
und Püppy
. Püppy, es tut mir sehr leid, dass es wieder ein Negativ war. Toll, dass du nicht mutlos wirst und bald weitermachen willst. Irgendwann muss es auch bei euch klappen!!
Meine lange KiWu-Geschichte könnt ihr in meiner Signatur lesen. Als ich anfing, immer mal wieder in dem Ordner zu lesen, dachte ich, dass die Immunproblematik nicht meine Baustelle ist. Mein Hashimoto war irgenwann gut im Griff, ich bekam meiner Meinung nach alles, was man so gibt bei ICSI in dem Alter: Prednisolon, ASS, Heparin, diverse Vitamine und Mineralien habe ich mir selbst verordnet. Die Frühgeburt in SSW 15 hatte den Grund Trisomie 18 und bei der zweiten Fehlgeburt war ich schon 42 (nach spontaner SS), deshalb dachte ich, dass die EZ wieder nicht in Ordnung war. Eine Untersuchung des Embys ging damals nicht. Als der Emby aber nach EZS 2012 wieder einen Herzstillstand in Woche 10 hatte (ungefähr zur gleichen Zeit wie der Emby 2 Jahre vorher) und die Untersuchung einen genetisch unauffälliges Kind zeigte, wurde die Immunproblematik doch relevant für mich. Einfach, weil alles andere untersucht war und mir niemand einen Grund nennen konnte, warum schon zweimal nach positiver HA dann plötzlich das Herzchen in der 10. oder 11.SSW stehen blieb.
Für Reichel-Fentz fehlte mir die Zeit, denn mittlerweile war ich 44 und ich wollte einfach nicht noch einmal 3 Monate oder mehr warten. Durch das Forum bin ich auf dr. Graf in Leipzig gestoßen
, wo alles viel schneller geht. Die immunologische Untersuchung hatte ich im Februar, mit Kontrolluntersuchung im März. Bei der ersten Untersuchung stellte sie erhöhte Entzündungswerte fest, die sich allerdings bei der Kontrolluntersuchung nicht bestätigten (kann also eine akute Entzündung gewesen sein). Trotzdem empfahl sie eine IVIG-Therapie für den nächsten Kryo-TF (wir hatten noch 3 Kryos aus der ersten EZP). Einfach, weil bisher nach 8 ICSIs keine zum Kind geführt hatte, weil ich keine Zeit mehr für weitere Versuche habe und ganz ehrlich von ihr zugegeben - aus dem Bauch heraus! Das Schema von ihr sah so aus: 5g IVIG jeweils 2 Wochen vor TF, 3 Tage vor TF, zum positiven Test, nach Feststellung der HA und dann alle 3 Wochen bis ca. 24. SSW. Diesem Schema bin ich gefolgt und bis jetzt hält die SS!! Bin SSW 15+2.
Der große Unterschied zu RF ist bei Dr. Graf, dass sie nicht alle Werte den Leuten gibt, sondern das Ergebnis ausführlich mündlich bespricht (und zwar "übersetzt" für medizinische Laien) und in ihrem Arztbrief nur die wichtigesten Ergebnisse mit ihrer Empfehlung zusammen fasst. Insofern könnte ich zu den ganzen Werten, die hier in den letzten Tagen diskutiert wurden, nichts beitragen. Man muss Dr. Graf also vertrauen. Ich bin eigentlich auch jemand, die nicht blind vertraut, sondern selbst den Sachen auf den Grund gehen möchte. Aber bei ihr habe ich komischerweise dieses Vertrauen, sie strahlt viel Kompetenz aus, aber was fast noch wichtiger ist, dass sie ihr Bauchgefühl so sicher rüberbringt, dass man selbst davon überzeugt ist. Kann sein, dass ich nicht so zufrieden wäre, wenn es wieder nicht geklappt hätte. Aber man kann sie jederzeit alles fragen, sie erklärt es gut und wenn man schon viel Ahnung hat, auch gern medizinisch komplexer.
Thema IL, Omegaven, IVIG: Dazu hatte ich sie auch befragt, da ich wissen wollte, ob nicht IL oder Omegaven eine Alternative zu den teuren IVIGs seien. Ihre Meinung dazu war, dass sie weder IL noch Omegaven empfiehlt, da es komplett etwas anderes als die IVIG-Blutprodukte seien und ganz anders wirken. Sie hat auch ehrlich zugegeben, dass sie keine Erfahrung mit IL und Co hat - da hätte ich also woanders hingehen müssen, wenn ich das hätte haben wollen.
Liebe Suri,
es gibt einige Parallelen mit deiner Geschichte - auch ein Grund, mal aktiv hier zu schreiben. Wir sind fast gleich weit (du immer 2 Tage voraus), du erhälst auch eine IVIG Therpie und du hast den FTMV machen lassen! Auf die FTMV OP bin ich eigentlich auch erst richtig durch deine Beiträge gekommen, vorher hatte ich nur mal kurz was darüber gelesen. Natürlich hattest du eine schwerwigendere Indikation dafür als ich, denn ich hatte ja noch keine SS bis nach SSW 15 gehabt. Aber nach Saling sind 3 Kriterien, die ich erfüllte, auch Indikation genug: Mehrlings-SS, IVF und das Alter. Habe mich auch beim Saling Institut beraten lassen und mich entschieden, es an seinem alten Institut, der Klinik in Berlin Neukölln, machen zu lassen. Das hat auch geklappt und so hatte ich den FTMV bei 13+4. Es hat alles geklappt und gab keine Komplikationen - alles, wie es sein soll, laut der Ärztin. Es war einiges anders als bei dir, ich durfte z.B. schon am Tag nach der OP wieder raus und habe irgendwie viel weniger Antibiotika und andere Medis bekommen (eigentlich nur etwas während der OP, danach nichts mehr). Ich bin trotzdem jetzt, fast 2 Wochen nach der OP etwas beunruhigt, da ich immer noch leichte Schmierblutungen habe. Ich war vor paar Tagen noch mal zur Kontolluntersuchung in Berlin, da war alles in Ordnung. Der MuMu ist fest verschlossen, GBMH war bei 5 cm und die Blutungen waren nur äußerlich, von einem Faden, der sich etwas gelöst hatte. Den beiden Kleinen ging es gut, sie waren sehr munter - für mich natürlich das Wichtigste. Übrigens sagte man mir in Berlin, dass ich bei den Kontrolluntersuchungennicht
nicht mehr den GMMH messen lassen solle - denn es könnte ja da nichts mehr passieren? Es reichen die Abstriche und Urin-Untersuchngen aller 4 Wochen - selbst, wenn der GBMH sich verkürzen würde, wäre das keine Gefahr für die Babys, da ja keine Infektionen mehr aufsteigen können (was ja die Ursache für Zervixinsuffizienz sei). Deshalb wunderte ich mich, da du irgendwo schriebst, dass regelmäßig der GBMH gemessen wird bei dir ab jetzt. Warum wird das gemacht?
Puh, das war lang - aber als Hintergrund vielleicht nicht schlecht. Ich freue mich, jetzt zu diesen Themen auch aktiv mitzudiskutieren.
Schönen Sonntagabend euch noch!