Teil 2: Immunisierung, Blutgerinnung, nat. Killerzellen,etc.

Immunisierung, Gerinnungsstörungen, Antikörper-Werte usw.
hope488
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Beitrag von hope488 »

Tinka: Erst mal RUHE bewahren, Streß ist kein Rezept für schöne, reife, gesunde Eizellen *liebernicht*

Konzentriere Dich doch auf die Dinge, die DU jetzt beeinflussen kannst... das Stimu Protokoll gehört nicht dazu- Wenn Du die Hormonwerte der Pilsener Klinik gezeigt hast, dann werden die mit dem geeigneten Protokoll stimulieren, mach Dir bloß keine Vorwürfe! Es stimmt, in 5 Tagen kann noch SEHR viel passieren, einfach ruhig bleiben, viel trinken, positiv denken und denk dran, es gibt keine Regel bei wievielen EZ Du ss werden kannst! Es gibt Frauen, die hatten nur 4 und wurden trotzdem ss!
PID finde ich auch eine gute Idee, aber das kannst Du auch nicht beeinflussen, also lieber nicht verrückt machen! Eins nach dem anderen. Du kannst und mußt zur US Kontrolle und mußt rumtelefonieren und einen neuen FA finden. Ich glaube nicht, daß der FA all zu große Ahnung haben muß, schließlich muß er einen US machen und Follikel zählen und messen - was denken die anderen hier, ist das so schwer? Und wenn es wirklich brennt, dann geh doch ins nächste Krankenhaus und sag, Du befürchtest Überstimulation - dann werden die doch ganz schnell die Follikel zählen und messen müssen, oder?? Aber BITTE überleg Dir eine wirklich glaubwürdige story wenn Du das machst, hör bloß nicht blauäugig auf meinen Rat hier, denn es ist wirklich nur so eine verrückte Idee!!!
Wann fährst Du nach Tschechien? Könnt Ihr notfalls 1-2 Tage früher fahren, dann könntest Du die letzten US dort machen, wäre das denn eine Alternative? Wenn ich Du wäre, würde ich wahrscheinlich genau das machen... Du mußt wissen wie und wo Du Dich am besten aufgehoben fühlst!
Viel Glück von der hope488
tinka72
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Beitrag von tinka72 »

hallo hope,

du hast recht, beeinflussen kann ich jetzt nicht sehr viel. wir können frühestens am freitag nach tschechien fahren. wenn ich dienstag beim US war, entscheiden wir wann wir fahren bzw. die ärztin in CZ sagt uns dazu etwas. an den besuch im krankenhaus hab ich auch schon gedacht, allerdings ohne ausrede, sondern einfach mit der wahrheit. freitag war bei meiner fä-praxis auch eine oberärztin aus dem krankenhaus als vertretung und vielleicht könnte ich zu ihr gehen. ich bin zum glück privat versichert und habe dadurch größere chancen, dass die das auch dort machen würden. das blöde ist echt, wenn man gleichzeitig arbeiten muss.... na ja, ich krieg das irgendwie hin.
und heute habe ich auch immer so ein drücken im bauch, also gehe ich jetzt davon aus, dass meine follies schön wachsen :-)

lg tinka
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biene sum
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Beitrag von biene sum »

ACHTUNG ACHTUNG ! Dies ist eine offizielle lange Rundmail und sollte jemand keine Zeit haben oder es nicht so genau wissen wollen, wie wir es in Shanghai fanden, dem möchten wir mitteilen, daß es einfach genial schön war.
Ich warne Euch bereits zuvor, wenn Ihr meinen Bericht lesen möchtet, dann solltet Ihr gerade Zeit haben oder Euch diese einfach jetzt nehmen.
Oder, wenn Euch unser Reisebericht denn tatsächlich interessiert und Ihr wollt, dann druckt Euch das Posting bzw. meine Rund-E-Mail doch einfach aus und lest es vorm Einschlafen, in der Bahn oder im Bus, eben wie es beliebt.

Hallo und Ni Hâu all Ihr Lieben !

Nachdem wir nun wieder seit einer Woche in Berlin und somit jäh wieder dem Alltag erlegen sind, möchte ich Euch endlich den versprochenen Bericht über unsere Shanghai-Reise liefern, die schon fast wieder wie ein Schwall Nebelhauch zu verschwinden droht. Das heißt, ein gewisser betörender Grad einer wunderbaren Zwischenwelt ist immer noch vorhanden, die innerhalb dieser einen Woche vorerst wie nachfolgend erzählt immer wieder aufgelebt wurde. Wir wurden also immer wieder in diese flöhliche lustige farbleuchtende bunte und so sehr andere Welt katapultiert und konnten uns gar nicht dagegen wehren, was allerdings immer wieder sehr angenehm war und ist.

Umso sehr betroffener sind wir nun von den derzeitigen Naturgewalten in China, die in Form von Erdbeben und drohenden Überschwemmungen in der Provinz Sichuan katastrophale Ausmaße angenommen hat. Die Stadt Beichuan mußte evakuiert werden. Tausende Menschen flüchteten wegen eines möglichen Dammbruchs in höher gelegene Gebiete. Aber was schreibe ich, Ihr könnt es ja mittlerweile jeden Tag in den Nachrichten selbst verfolgen.
Das hinterläßt bei uns einen sehr bitteren Beigeschmack und eine ungeheure Form der Trauer. Allein mit Spenden kann man den Betroffenen und den Angehörigen der Verunglückten wohl kaum helfen. Aber, es ist immerhin vielleicht eine kleine Form, die man in Betracht ziehen sollte.
China ist ein sehr großes Land mit 1,3 Milliarden Menschen, da mag es sich wohl ziemlich seltsam anhören, daß in Sichuan bereits 5 Millionen Menschen obdachlos sind.
Wir zwei selber hatten auch das unsagbare Glück zwei Tage vor dem Ausbruch des Erdbebens wieder gesund und munter in unseren heimischen Gefilden gelandet zu sein und ich möchte nun einfach mit dem folgenden Bericht versuchen die Naturgewalten wieder friedlich zu stimmen und die herrlichen Himmelsmächte bitten, dort Hilfe zu geben, wo sie erforderlich ist.

In Berlin angekommen, wurden wir feierlich sowie mit Blümchen für mich von unserem Ninchen und ihrem Liebling empfangen, mußten sogleich all unsere Fotos und schon mal einen ersten Teil unserer Filmaufnahmen viá Beamer dokumentieren.
Samstag gingen wir dann sogleich mit den Beiden schön Eis schlecken bei unserem Lieblingsitaliener, der wohl in der Woche, wo wir verreist waren, seinen Italien-Urlaubs-Waschbärbauch zu seinen Gunsten schon wieder etwas verloren hat. Und auch hier konnten wir unseren beiden Schnucky´s den Hauch der chinesischen Welt mit unseren Erzählungen wiedergeben. Alle Vier waren wir uns sodann einig, wir wollten wieder unser Glück gleich noch mal herausfordern und spielten Lotto, das dann aber doch nicht so von Glück beflügelt sein sollte. Schade, doch wir hatten ja gerade das ganz ganz große Glück in vollen Zügen mit unserer gewonnenen Shanghai-Reise.
Am Pfingstsonntag hatten wir auch schon wieder die wunderbare Begegnung am Berliner “Zenner-Biergarten“ mit echtem deutschen gut schmeckendem Bier zu doch noch recht günstigen Preisen, 0,4 l für 3,50 €, bei einem frühen Pfingstkonzert, wo mein Vater nebst Gattin mit von der Partie waren. Zur Mittagstunde hat mich mein Ninchen zum Muttertag überrascht, dann hatten wir weiter einen feuchtfröhliche Einkehr bei Schwiegi´s und abends gab es noch einen kleinen zweiten Filmaufnahmenteil über Beamer für Nina und ihren Liebling. Auch hier war es noch sprudelnd lustig, allerdings nicht mehr lange, denn uns holte dann doch der Jetlag ein, ob wir wollten oder nicht, zack bumm, da war er und wir waren hin.
Den Pfingstmontag widmeten wir meiner Mutti bzw. Nina´s Omi und statteten ihr einen Besuch auf dem Friedhof ab. Bei all dem Trubel, den einen so umgibt, ist es dort doch immer wieder ein Ort der Ruhe und Besinnung. Omi wäre auch stolz wie Bolle auf ihre Nina, die ja nun bald ihr ABI geschafft hat. Wir stellten beide fest, daß wir dorthin immer wieder sehr gerne gehen, um unsere Mutti bzw. Omi zu besuchen und um mit ihr zu reden.
Ab Dienstag und auch noch Mittwoch war hier zu Hause der Fliegengittertür-Notstand, denn unser liebstes Familienoberhaupt hatte beschlossen uns eine solche in die Balkontür einzubauen, um diese dann endlich in den herrlichen Sonnentagen auch mal aufzulassen ohne Angst haben zu müssen, daß eine unserer herzallerliebsten Pfötchen abhaut.
Immerhin hatten wir es dann jedoch noch Dienstagabend geschafft unsere kleine Home-Shanghai-Video-Show mit Ninchen und ihrem Schatz zu vollenden, die wieder lustig und feuchtflöhlich war.
Irgendwann ist dann auch mal der allerschönste Urlaub zu Ende und mein Schmusy mußte dann ab Donnerstag wieder seinen Rucksack schnappen und zur Arbeit stiefeln. Ich versuche derweilen wieder mein Herz und meine Liebe zum Detail der Hauspflichten zu finden oder vielmehr zu empfinden. Also, wer sagt, er liebt einen Berg voller Wäsche, die dann auch noch gebügelt werden will, der oder besser “die“ schummelt zumindest etwas.
Nun hat uns der Alltag also doch fast schon etwas wieder eingeholt und was soll ich Euch sagen? Jetzt zum Ende der Woche, da bekomm ich doch glatt ´ne Erkältung mit Schnieftrief und Halsaua, aber das ist die einzige Beschwerde, die ich die ganze Zeit zu beklagen habe und das ist im Verhältnis zu den Kilometern, die wir zurückgelegt hatten, doch eher verschwindend gering, denn die Kilometer viá Flug waren schon enorm, aber die Kilometer, die wir tatsächlich täglich zu Fuß hingelegt hatten, die waren für meine Verhältnisse die absolut geniale Meisterleistung!

Und nun möchte ich Euch in eine andere Welt versetzen, lehnt Euch nun entspannt zurück und schließt für einen klitzekleinen Moment die Augen, wenn ich mit Euch am Donnerstag, 01.05.08, abhebe zum Flug nach Shanghai! Könnt Ihr nun die Schwerelosigkeit spüren?
Über den Wolken muß die Freiheit wohl grenzenlos sein und so schwebten wir nahezu zehneinhalb Stunden nach Shanghai und mußten hierbei unsere Uhr sechs Stunden vorstellen. Das heißt, wenn es hier jetzt 0:00 Uhr Mitternacht ist, dann ist es in China bereits seit sechs Stunden der nächste Tag, also frühmorgens um 6:00 Uhr.

Wir landeten am Freitag, 02.05.08, in Shanghai-Pudong ziemlich genau um 10:20 Uhr Ortszeit und hielten uns nach allen Regeln der Kunst an die Anweisungen, die wir zuvor dem Internet entnommen hatten, sich gekonnt als erfahrene Touristen ausgeben und möglichst nicht von irgendwelchen Chauffeur-Lotsen kächern lassen und schnell genug selber das Schild mit dem Wort “Taxi“ erspähen. Das hatten wir dann auch schnell gefunden und auch Dank der modernen Technik des Internets konnten wir dem Taxifahrer in seiner Landessprache “Mandarin“ das Hotel “Courtyard by Marriott Shanghai-Pudong“ offerieren.
In einer etwas seltsamen kurz- und ruckartigen Fahrweise waren wir dann etwa in 50 km und eine Stunde später an unserem Zielort. Hier möchte ich noch mal erklären, warum es denn so nötig ist, sich möglich an die wirklich ehrlichen Taxifahrer zu halten und nicht an irgendwelche Nepper-Schlepper zu geraten, denn diese nehmen ungefähr den fünffachen Fahrpreis eines normalen Taxis. Unsere Fahrt hatte also nur 130 yuan gekostet, was etwa 13 € entspricht. Hier versteht sich fast von selber, daß man somit sehr gerne öfter in China Taxi fährt, wenn der Taxifahrer einen dann auch noch versteht oder er seine eigene Sprache auch lesen kann. Das ist uns in der Zeit auch begegnet, denn viele Chinesen kommen aus dem Umland nach Shanghai, wo noch das urtümliche Chinesisch gesprochen und geschrieben wird, wohingegen das Mandarin doch den modernen Städten wie Shanghai vorbehalten ist. Aber im Großen und Ganzen kamen wir sprachlich mit Englisch sehr gut zurecht in China.
Wir wurden also wie im Märchen mit dem Taxi bis vor´s Hotel gefahren und zwei Pottiers kamen sofort und öffneten die Tür und ab da an kam ich mir mit Schmusy fast so vor als wären wir zwei Stars von DSDS. Dazu aber später mehr. Die Hoteltür öffnete sich von selber und wir wurden von einer sehr niedlichen chinesischen Hotelempfangsdame betreut. Sie nahm all unsere Daten auf, wies uns unser Zimmer zu und wir schwören es Euch, daß wir bis zum Schluß immer noch dachten, daß da doch noch irgendwas an Kosten auf uns zukommt, aber, hey, nein, es war wirklich alles gewonnen. Der Flug, das Hotel und das Frühstück. Das Frühstück war es auch, was uns auch dazu bewog solche Gedanken zu hegen, denn das mußten wir auf zwei täglichen Quittungen mit je 128 yuan, was ja 12,80 € je Nase sind, bestätigen und unterschreiben. Seltsam, aber das war wohl abrechnungsintern notwendig. Nun ja, weiter. Da wir auch unseren Schleppi zu Hause gelassen hatten, uns keiner Minibar bedienen wollten und auch unser Handy bei hatten, also kein Hoteltelefon benötigten, brauchten wir auch keine Kreditkarte und waren sozusagen bis auf das klitzekleine Frühstücksdetail sorgenfrei einer anderen Welt ausgeliefert.
Unser Hotelzimmer lag im 23. Stockwerk und hatte einen amerikanischen robusten Styl. Mit seinem Kingzise-Bett hatte es für uns seine Romantik abgerundet und wir erfreuten uns daran endlich auch mal wieder nur ein ineinander verliebtes Ehepaar zu sein. Wir fielen auf dem schönen robusten Bett auch zunächst erst einmal in einen Tiefschlaf, denn im Flieger war alles zu aufregend um richtig Schlaf zu finden. Als wir dann von der wankenden Höhe betört aus unserem Hotelfenster auf all die uns umgebenden Hochhäuser blickten, hielt uns nur noch ein kleiner Anruf nach Berlin davon ab gleich loszustürzen und uns China anzuschauen.
Gesagt, getan. Wir nahmen uns Hand in Hand, wie zwei kleine Kinder und spazierten durch dieses bunte China. Die Werbetafeln und Leuchtreklamen sind viel bunter und schriller als man es je vermutet hätte. Ebenso hallte aus vielen Läden, zumeist aus den zahlreichen Friseurläden, schrill die neuste Musik in Chinesisch. Man kannte die Titel, jedoch klang der Song recht chinesisch gesungen. So sah man auch im Fernseher das dortige “MTV“, das nur “V“ hieß. Alles war also in Chinesisch nachgesungen und die Videos waren auch mit Landsleuten nachgetanzt.
Übrigens darf ich Euch nicht verschweigen, daß in jedem dieser Friseurläden der Look von “Bill“ von “Tokio-Hotel“ der absolute Schrei war und wir sind der festen Überzeugung, daß, wenn wir nur den Anfang der Buchstaben von Tokio-Hotel und Bill gehaucht hätten, dann wäre mit Sicherheit eine Massen-Schrei-Hysterie ausgebrochen.
Mit jedem Schritt, den wir uns weiter und weiter in die umgebende City begaben, umso mehr umflog uns der chinesische Charme der erfrischend jungen Stadt, die uns mit unsagbar vielen Menschen entgegen kam. Alle Chinesen sind so sehr fröhlich und belebend, das ist einfach unglaublich. Das mag mit Sicherheit auch daran liegen, daß das Durchschnittsalter der Chinesen in Shanghai bei 29 bis 33 Jahren liegt. Man sieht somit kaum die ältere Generation in dieser Stadt und wenn, dann sind sie in Parkanlagen zu finden. Die Gestalt der Chinesen ist sehr zierlich und äußerst schlank, obwohl sie nicht mehr allzu klein sind, wie man sie vermutet. Auch hier hat die Evolution sicher Einzug gehalten und auch die Augen sind anders als bei den Mongolen, nicht ganz so schlitzig, aber mit uns “Rundaugen“ und “Langnasen“, wie man uns dort zu Lande zu nennen vermag, konnten sie dann doch auch nicht mithalten. Hierzu möchte ich erwähnen, daß uns in der dortigen Fernsehwerbung eine Art Rückenstreckungsgurt für Kinder begegnete, der wohl die Kinder gerade und lang wachsen lassen soll, das dann doch wieder vermuten läßt, daß Chinesen an unsere Körpergröße Gefallen finden. Dahingegen können die zierlichen und zumeist sehr niedlichen Chinesinnen mit der Bräune einer Europäerin nichts anfangen, denn auch hier konnten wir sehen, daß sich die Chinesinnen Bleichungscreme kaufen oder sich mit Sonnenschirmen, die im Grunde hellfarbige und manchmal bestickte moderne Regenschirme sind, schützen. In unseren Augen verwendet kaum noch eine Chinesin ihren eigenen landestypischen total genialen hübschen zierlichen Sonnenschirm. Einen Solchen hatte mir dann mein Schatz für nur 20 yuan, 2 €, erstanden und damit erlag mir fast jedes chinesische Männerherz, die diesen ursprünglichen Sonnenschirm immer “nice“ fanden. Ein genialer Schachzug von Schmusy war hierbei, daß er sah wie doch mal eine Chinesin vor uns einen davon kaufte und er selbstbewußt den gleichen Preis hinreichte. Ansonsten muß man in China auch mit den dreifachen bis manchmal utopisch überteuerten Preis rechnen und handeln lohnt sich auf den freien Märkten auf jeden Fall. In Berlin hatten wir uns zwar vorgenommen auch mal auf einen sogenannten Fake-Markt zu gehen. Als wir einen dieser jedoch schon vom Taxi aus sahen, wie groß, bunt und weitläufig dieser ist, und wir uns bei kleineren Marktausläufern schon immer vor den “Fliegenden Händlern“ in Acht nehmen mußten, die uns zuweilen dann doch mal ab und wann mit ihrem ewigem “Watches“, “Bags“, “Sunglasses“, “ Shirts“ etwas auf den Keks gingen.
Zur Ernährung der Chinesen kann ich sagen, daß sie viele kleine Stände sowohl mit viel Obst frisch und kandiert als auch mit gebratenem Allerlei aufwarten, das wir allerdings bei aller Liebe zum Detail lieber den Chinesen und ihren Genüssen überließen. Dennoch waren wir verführt in einem chinesischen Fastfood-Restaurant namens “YOSHINOYA“ einzukehren. Nein, was war das lustig, denn wenn wir hier in Berlin doch auch sehr und zu gerne beim Chinesen einkehren, so sind wir doch unser Besteck mit Messer und Gabel gewöhnt und das, das gab es da nun mal nicht und das hatte einen gewissen Belustigungseffekt bei der chinesischen Bediendung, wenn sie uns essen sahen, denn es gab nur “Stäbchen“. Zum Glück hatten wir zumindest einen bis zwei Grundkurse Stäbchenessen bei meiner Freundin gehabt und so gab ich mich völlig selbstbewußt, hielt mir das Schälchen ziemlich weit unters Kinn und stäbelte mein Fleisch mit Salat. Puuuuhhh, das war fürs Erste wohl geschafft gewesen. Aber das sollte nicht die letzte Mahlzeit in so einem netten chinesischen Restaurant sein. An einem anderen Tag waren dann makaronidicke und lange Nudeln von einer größeren Suppenschale in eine kleinere Schale zu verfrachten und dann gekonnt aus dem kleinen Schälchen in unsere Münder zu manövrieren und als wir uns dann schon siegessicher als ungeschlagene Stäbchenesser waren, da war auf einmal unter einem Fleisch, das sehr gut schmeckt, aber eher aussah als wäre es Ur-Oma´s alte Unterhose oder ihr alter Aufwischlappen, grinste uns auf einmal Reis an. Oh Schreck, aber Ihr glaubt es kaum, auch jedes einzelne noch so winzige Reiskorn ließ sich plötzlich einfach mit den Stäbchen einfangen und sogar bis zu unseren Mündern führen. Also, wir mußten dort nicht verhungern, aber an dem einen oder anderen Tag zogen wir dann auch mal lieber Mac D. oder Pizza vor, weil wir doch auch mal wieder gerne mit Besteck oder mit den blanken Fingern essen wollten. Preislich gesehen war es das Essen, was wohl dort am Günstigsten war. In einem China-Food-Laden haben wir wohlbemerkt “zu zweit“ gerade mal 32 yuan bezahlt, was dann geschlagene 3,20 € waren und das mit echter Coca Cola! Das ist schon Wahnsinn, Coke kostet dort in den Supermärkten, also eine 1 ½ Liter-Flasche, nur 50 Cent! Merkwürdig, aber es ist so. Dafür kostet eine echte deutsche Flasche Bier in den teuren Supermärkten schon mal 1,65 € oder ein “Maß Bier“ im “Paulaner“ 7 €. Hier liegen eben auch die Unterschiede, denn dort kann man auch den Gormet-Burger für 5,50 € pro Person bekommen und es gibt auch die Exquisiten-Gourmet-Restaurants, die wir allerdings gemieden hatten. Ach, bei der Gelegenheit möchte ich Euch nicht verschweigen wir irre es aussieht und man es nicht verpassen darf eine kleine zierliche Chinesin im bayerischen Dirndl zu sehen. Ehrlich? Einfach zum Piepen!
Von solchen Gelegenheiten aus sind wir dann oft und sehr weit gelaufen und hier darf man dann auch nicht verschweigen, daß durch die Fülle der Menschen eine ganz bestimmte Verkehrsordnung herrscht, die für uns ein riesiges Kaosk und als eine absolute Unordnung erscheinen läßt! Es ist schon ein ungeheures Risiko als Fußgänger bei wohlbemerkt “GRÜN“ über die Straße zu gehen denn alle Fahrzeuge, die nicht geradeaus wollen und ROT haben, die biegen einfach ab, obwohl sich Fußgänger auf der Fahrbahn überquerend bewegen. Am Besten, man macht es wie die Chinesen und heftet sich einfach an ihre reizenden kleinen Hintern. Es herrscht hier sozusagen immer noch eine Hierarchie. Wer mehr Macht hat, der gewinnt und man bekommt nicht nur den Eindruck, daß die Masse der Menschen den anderen auf den zahlreichen hupenden Mopeds oder Autos oder schüsselklingelnden Fahrrädern absolut egal ist. Das fanden wir sehr seltsam, denn es heißt sehr wohl, daß das Familienerleben in einer Familienfäde sehr liebevoll sein soll. Ach ja, das Hupen habe ich ja gerade erwähnt und wäre das Hupen nicht schon erfunden, dann hätten es spätestens die Chinesen erfunden. Also ohne Hupen geht erst mal rein gar nix in China und wenn doch, dann wird erst recht gehupt!
Die Fahrräder muß ich einfach noch mal erwähnen. Die waren einfach super, sie waren einfach genial! Sie waren schlicht, einfach und alt, klapprig und total rostig! Herrlich! Und Fahrradklingeln werden wirklich durch klappernde kleine Schüsseln betätigt. Fahrräder oder Handwagen oder auch Mopeds sind supergniale Transportmittel für überdimensionale Transporte für beispielsweise kiloweise Holzbretter. Ach ja, und Transportzüge als LKW´s transportierten auch selbst zentnerschwere Lasten ohne Befestigungen, einfach toll wie es dann doch immer wieder alles funktionierte. Wir hatten die ganze Zeit über keinen einzigen Unfall beobachtet. Manchmal fragten wir uns, wozu waren die Verkehrsregler manchmal eigentlich da?!
Ein genialer Schachzug war auch die provisorische Art Straßen von Schlaglöchern zu flicken. Da nimmt man eben einfach irgendwelche Eisenplatten und legt sie auf die Straßenschlaglöcher und die zu scharfen Kanten werden mal einfach mit irgendwelchen Lappen gepolstert. Einfach genial und es funktioniert, es rumst ungemein, aber es funktioniert.
Zu erwähnen ist auch, daß an sagenhaft großen Kreuzungen statt Ampeln für Fußgänger extra Brücken zum Überqueren der Straßen für sie gebaut wurden. An solchen Knotenpunkten hatten wir dann auch schon mal den einen oder anderen Feinstaub-Smok leibhaftig erleben können, der zumeist hartnäckig im Hals kratzte. Nur wenn man genau hinsah, dann konnte man auch leicht graue Partikel in der Luft sehen. Das war aber glücklicherweise nur sehr selten und nur an wenigen großen Kreuzungen so. Mundschutz trugen dort eigentlich nur die Chinesen, die fleißig und emsig die Straßen kehrten und das taten sie mit einem echt “geilen Feger“. Das war einfach ein Bund Strauch irgendwas am Stiel und damit fegten sie die Straßen. Und überhaupt sei auch nicht verschwiegen, daß wir allen Ernstes wirklich davon total begeistert waren wie absolut sauber Shanghai ist. Da liegt nicht einfach irgendwas auf dem Boden rum und wenn doch, dann nicht lange und da liegt auch kein Müll neben dem Müllkasten. Die U-Bahn ist völlig sauber, klimatisiert, hey Wahnsinn – keine Kratzer in den Fensterscheiben und kein Grafitti! Also der Sozialismus zeigt sich wirklich von einer sehr angenehmen Seite, wenn man darauf Wert legt und was wir auch als absolut angenehm empfunden hatten, wir konnten auch selbst zu fortgeschrittener Stunde dort völlig sicher durch die Straßen laufen. Keiner war da, der auch nur im Entferntesten pöbelte, kein Jugendlicher, der nur den Anschein von irgendeiner Aggression gab, echt irre. Wir hatten uns immer wieder gefragt, wie machen die das. Wir waren zwar über Internet bei Massenaufläufen vor Taschendieben gewarnt, aber ehrlich? Wir konnten so was in keinster Weise beobachten. Wir empfanden Shanghai von seiner angenehmsten Seite, obwohl wir auch die Schattenseiten kennen lernten, die es auch in dem allerbesten geführten Sozialismus wohl gibt. Wir hatten tatsächlich ganz dicht beieinander mit ansehen können bzw. müssen, wie arm und reich dicht beieinander wohnen und leben sowie manchmal sicher auch überleben. Wo in der einen Straße noch die Wolkenkratzer glänzten, so ist um der Ecke in der nächsten Querstraße schon die blanke nackte Armut, die sich auch süßlich-bitter in der Luft niederschlägt. Mit anderen Worten in den Straßen wurde wohl doch anders gekocht und das roch doch recht erbärmlich.
Die Armut muß sich wohl soweit erstrecken, daß ich Euch das einfach schreiben muß. Da war eine Mutter, die wollte uns tatsächlich ihr kleines Mädchen mitgeben, also nicht in anrüchiger Weise, sondern vielmehr als Mittel der Wahl für sie, daß sie ihrem Kind ein besseres Leben schenken wollte. Wir liefen da also gerade an ihrem Hause vorbei und sie meinte anscheinend auf Chinesisch, also wir hatten es ja nur mit Gefühl verstanden, ´hier, nehmt sie mit!´ und sie schob sie uns fast hinterher. Wir liefen dann doch lieber einen Schritt schneller, denn da hört doch unsere Nächstenliebe eher auf. Wenig später hat man dann vielleicht als Souvenir noch die ganz nette Großfamilie umsonst dazu im Kompaktpaket oder zumindest ihre Kontoverbindungen. Aber ist es nicht traurig, da sind wir ein Pärchen, das sich immer sehnlichst noch mal ein Kind wünscht und dann gibt es an anderen Orten der Welt einfach Mütter, die ihr Kindchen einfach fortgeben würden. Grausam und wenn ich da an die Entwicklung in Deutschland denke, wie oft dieses Jahr schon gerade geborene Babys gefunden wurden, wo jede Überlebenshilfe umsonst war, dann finde ich das schon eine bittere Entwicklung auf der Welt und in Deutschland ganz besonders.
In China gilt es ja immer noch, daß in den Städten jedem Paar ein Kind vorbehalten ist und auf dem Land wohl drei Kinder. In der Stadt bekommen die Paare, die sich daran halten anscheinend dafür Prämien gezahlt und die, die sich nicht daran gehalten haben, die müssen wohl eine Strafe zahlen. So versteht man zumindest nur ein bißchen diese Mutter, die so ein kleines süßes Mädchen ihr Eigen nennen darf. Sie sah aus wie die Kleine aus dem Film “Nemo“, die Kleine mit den Zöpfen auf dem Zahnarztstuhl. Meine Gedanken hängen immer noch an diese Verzweiflung der Mutter nach, die vor Armut ihr Liebstes weggeben wollte, einfach traurig so was.

Nun möchte ich einen Riesensprung zu unseren täglichen Ausflügen machen. So hatten wir gleich am sonnigen Samstag, 03.05.08, dann unseren ersten Ausflug zu dem YuYuan-Garden gemacht. Das ist chinesische Gartenkunst pur hinter Drachenmauern in dem früher der Kaiser seine Gespielinnen ausführte und von einem Teehäuschen in das Nächste führte. Hier betörten uns die typischen chinesischen Bauten mit den geschwungenen Dächern und den Zick-Zack-Brücken, von denen aus man immer an den verschiedensten Stellen alles im Überblick behält und den gleichen Punkt von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten kann. Hat ja irgendwie auch wieder mal was mit intelligenter Lebensphilosophie zu tun. Der Garten ist tatsächlich umsäumt von einer Mauer, wo sich mehrere Drachen entlangschlängeln. Drachen sind überhaupt in China das absolute Glückswahrzeichen und so trifft man sie neben allerlei anderen Glückswahrzeichen immer wieder an.

Diese Tradition mit dem Glücksdrachen wird wohl schon seit Jahrhunderten und auch Jahrtausenden fortgeführt. Schon die chinesischen Vorfahren vor etlicher und ewig langer Zeit hatten sich der Drachenschnitzerei in ihren gebrannten Weingefäßen bedient. Diese uralten und wunderschönen Gefäße und Kunstwerke konnten wir am Sonntag, 04.05.08, bewundern und ansehen. Da Sonntag leider ein halber Regentag war, zogen wir ein Museumbesuch vor, wo wir in einer unendlichen Warteschlange standen, die sich aber recht schnell fortbewegte. Auch hier hatten wir wohl das Glück mit dem goldenen Breilöffel bekommen, denn kurze Zeit später kamen von den Dörfern etliche Reisebusse mit Jugendlichen angefahren, die sich alle brav in Zweierreihen anstellten und das absolute Highlight war wer? Nicht etwa das Museum, NEIN, nicht doch, nein, das waren wir. Da ging es bei den Mädels und auch bei den Jungs immer “hi hi hi hi hi“ und wahrscheinlich hatten sie gesagt ´schaut mal, diese Rundaugen und diese Langnasen` “hi hi hi“. Noch besser kam es als wir irgendwo jahrhundertealte Ming-Vasen betrachtet hatten und auf einmal so eine kleine kichernde Erbse auf mich zukam und ich wußte erst gar nicht, was sie von mir wollte, ich dachte, ich sollte ein Foto von ihr und ihrem Freund machen, ne ne, sie wollte ´nen Foto mit mir zusammen haben. Na gut, o.kay, sollte sie haben. Das passierte mir später dann noch das eine oder andere Mal noch mal.
Danach waren wir noch in einer anliegenden Parkanlage, wo wir sehen konnten, daß die Chinesen viele weiße Tauben haben, die sie anscheinend auch ehren und es gab ein Stand, wo man Vogelfutter kaufen konnte. Die Chinesen fütterten mit ihren kleinen Kindern zusammen die zutraulichen Tauben aus der Hand.
An diesem Tag wechselten wir die Uferseiten des Huangpu-Rivers gleich mal mit einer Fähre und konnten wunderschöne Aufnahmen machen und beschlossen sogleich, daß wir hier auch noch eine richtige kleine Schiffstour machen wollten.

Am Montag, 05.05.08, sollte uns bei herrlichem Sonnenschein, der zwar etwas verhangen diesig war, aber trotzdem schön, nix mehr halten und wir konnten endlich auf den von Schmusy so begehrten Oriental-Pearl-Tower, der sich als rosarotes kitschig-schönes Wahrzeichen der Stadt präsentiert, wobei die Perlen Reinheit symbolisieren – ein frommer Wunsch in dem so korruptionsgeplagtem China. Da wir uns wieder mal zu Fuß dorthin begeben hatten und ich so schön mit meinem Sonnenschirm durch Gegend wandelte, war es dann auch lohnenswert mal durch eine Parkwohnanlage zu laufen, wo dann doch das eine oder andere grüne Bäumchen stand. Es gab immer wieder Straßen, wo es Bäumchen oder Sträucher gab, aber es gab auch immer wieder Straßenzüge mit nur Aussparungen im Asphalt, wo vielleicht irgendwann mal Bäume geplant sind. Einmal dann am Pearl-Tower angekommen, dachten wir, wir könnten es nicht fassen, denn es wurde gerade im Vorgarten des Eintrittsbereiches das Lied “Das alles ist Deutschland“ von den “Prinzen“ gespielt und wer dieses Lied kennt, der weiß, daß es etwas anzüglich ist. “Tja“ hatte ich zu Schmusy gesagt, so ist es, wenn man eine Sprache nicht versteht. Mmmmhhh, allerdings fanden wir das sehr merk- wie auch denkwürdig.
Also o.kay, mit viel Grün hapert es dann doch in Shanghai, aber dafür bekommt man eine irre Wolkenkratzer-Welt und einen gigantischen Ausblick auf Shanghai geboten, die im vollen Überblick in einer Höhe von 468 m von der höchsten Pearl-Tower-Perle phänomenal aussieht. Unsere Nina war völlig begeistert von diesen futuristischen Bildern. In Konkurrenz zum Pearl-Tower steht gleich nebenan das Jin Mao Building, was eine silberne Pagode des 21. Jhs. darstellt. Und als wäre dies nicht genug, wird nur wenige Meter entfernt ein noch höheres Gebäude, das wie ein Flaschenöffner aussieht, erbaut. Hier konnte man in atemberaubender beeindruckender Höhe arbeitende Bauarbeiter bei ihren Bauausführungen beobachten und in dieser Höhe war auch ein Kran tätig.
Im Anschluß zur Auffahrt des Pearl-Towers sind wir am wunderschönen angelegten sogenannten Bund, der sich auf beiden Seiten des Huangpu-Rivers entlangzieht und die koloniale Pracht im postkommunistischen Shanghai darstellt, entlangspaziert. Hier trifft die glorreiche Vergangenheit auf eine verheißungsvolle Zukunft, und die ragt am anderen Ufer in Pudong auf. Dann fanden wir nach einigem Suchen einen Art Gondel-Tunnel, der unter dem Huangpu-River führt. Bevor wir allerdings zur Gondel geleitet wurden, mußten wir einen kleinen unterirdischen Umweg in ein Sex-Museum vornehmen, wo unendlich lange DingelDongels ausgestellt waren, oh Schock, wir wußten zunächst erst gar nicht, wo wir gelandet waren und dann gab es noch die Möglichkeit, sich in einem anderen kleinen Ausstellungsort seltene Fische anzusehen.
Dann endlich kamen wir zum Abfahrtsort der Gondel, die mit all der chinesischen übertriebenen Liebe zu Lichter- und Farbreflexen reflektiert wurden. Man kam sich irgendwie vor wie in einer Kitsch-Geisterbahn, aber auch irgendwie wieder mal genial gemacht. Auf der anderen Seite des sogenannten Bunds angekommen, erwartete uns dann irgendwie doch auch eher die ärmere Seite Shahghai´s, die wir in Form der besagten “Fliegenden Händler“ zu spüren bekamen. Wir wollten uns eigentlich auf dieser Seite eine berühmte Einkaufsstraße zu Gemüte führen, aber dadurch hat uns das dann doch eher weniger Spaß gemacht und wir sind geflüchtet. Hier machten wir dann auch die Begegnungen mit den verarmten Straßen.

Zumeist waren wir dann abends wirklich heilfroh wieder in unserem Hotel gelandet zu sein und in unser schönes Bettchen zu fallen. Uns Beiden taten die Beine jeden Abend weh, aber am nächsten Morgen waren wir immer wieder fit und neugierig auf das nächste Abendteuer, was uns erwartete. So auch am sonnigen Dienstag, 06.05.08, an dem wir den Jadebuddhatempel ansteuerten und dort fast den ganzen Tag verbrachten, da es so umwerfend schön ist, die doch sehr gläubigen Chinesen beim anbeten und sich selbst beweihräuchern zu beobachten und die ganzen vielen Buddhaformen mit ihren liebevoll gezierten Kunstwerken in Form von Schnitzereien und Malereien zu betrachten. Und immer noch wieder fanden wir noch eine kleine Liebe zum Detail.
Ein kleiner angelegter Koi-Teich lud uns zum verharren und verschnaufen ein. Die Kois waren sagenhaft bunt und man konnte sie auch füttern, aber leider fanden wir dann das vor Ort angebotene Fischfutter viel zu wenig und im Verhältnis zu allem anderen recht teuer, so daß wir den Kois leider nur eine kleine Gabe Tüte Fischfutter von uns zugestanden. Sagenhafte Aufnahmen hierzu hatte mein Schatz wieder auf seiner Videokamera gemacht.
Danach spazierten wir, oder wie man auch so manch lange Märsche nennen will, durch ein französisches Viertel, das noch aus Kolonialzeiten erhalten geblieben ist. Bezeichnend dafür waren auch die dicht aneinandergepflanzten Bäume, die die Straßen zierten. Wir kehrten mal kurz bei Star Bucks ein, um bei einem Kaffe zu verschnaufen, der wesentlich günstiger als beispielsweise am Berliner Hauptbahnhof war. Dort trafen wir dann auch auf eine ältere europäische Dame und ihre beiden älteren deutschen Begleiter, die gerade von den absolut günstigen Massagen schwärmten, die in Shanghai in vielen Massagecentern angeboten wurden. Ich wollte das gerne mal ausprobieren, jedoch zog ich die Massagen meines lieben Mannes vor und wir fanden dafür auch keine Zeit mehr.
Nach einer kurzen Verschnaufpause machten wir uns weiter auf den Weg und kamen mehr zufällig an einem geöffneten Eingangstor vorbei, wo wir uns zuvor schon fragten, was wohl hinter der Mauer und dem Zaun liegen mag, an der wir zuvor entlang liefen. Es war eine wunderschön angelegte Parkanlage, in dem wir “tanzende“ Chinesen vorfanden. Sie waren alle so ab 50 Jahre und eben älter und hatten einfach einen größeren Recorder aufgestellt und dort tanzten sie alle möglichen Tänze, die teils lateinamerikanisch waren, aber auch eine chinesische Art von Walzer war dabei. Es war absolut und völlig faszinierend den älteren chinesischen Herrschaften dabei zuzusehen und somit war auch klar, wo sich all die ältere Generation rumtreibt. Sie sind einfach im Park und tanzen ungeniert, was in Deutschland ohne Kapelle und ohne den nötigen Pegel Bier undenkbar wäre, oder die älteren chinesischen Herrschaften gehen einer anderen sportlichen Tätigkeit in den Parkanlagen nach. Ich war überwältigt und hatte mich total gefreut, daß wir die tanzenden Chinesen gefunden hatten, denn auch davon hatte ich zuvor im Internet gelesen und ich wünschte mir so sehr sie zu finden.
In diesem Park war uns auch schon das zweite Hochzeitspaar begegnet. Also ist das auch eine schöne Art in Shanghai zueinander zu stehen. Wir hatten aber auch von der anderen Seite der Liebschaften der Chinesen gelesen, die sich gerne eine Zweitfrau halten. Mit großer Wahrscheinlichkeit hätte sich mein Schatz auch ohne mich dort vor Ort nicht vor Angeboten von chinesischen jungen Damen retten können, aber mit mir an seiner Seite hatten sie doch vor uns als Paar Respekt gehabt. Zumindest zumeist. Es ist ihnen ja auch nicht zu verdenken, sie sehen immer die Dollarzeichen in den Augen. Europäer erscheinen ihnen immer noch als reich, was wir hingegen deren Verhältnissen ja wohl auch sind.
Sozusagen ist China ein angenehmes Reiseziel sowohl für Paare als auch für Familie mit Kind oder aber auch für zwei Kumpels oder aber auch für manch einsamen Mann. Bei Frauen weiß ich nicht so recht, die Angebote sehen sicher auch wie Dollarzeichen aus, aber da die Herren dort doch immer noch recht klein sind im Verhältnis zur europäischen Frau, ist es doch eher ein Domizil, was den europäischen Herren der Schöpfung überlassen bleiben sollte, da das dann noch esthetisch ausschaut.

Da wir von den Buddhatempeln so angetan waren und es dort mehrere davon vor Ort gab, entschlossen wir uns am auch strahlend sonnigen Mittwoch, 07.05.08, einen weiteren 2.000 Jahre alten Longhua-Buddhatempel zu besuchen, der uns wiederum mit seiner Feinheit und Liebe zum Detail in der Beschaffenheit der einzelnen Buddhafiguren oder Könige begeisterte. Vor allem war oftmals auch die Größe der Figuren beeindruckend. Vor diesem Tempel steht eine prächtige, anmutige und wunderschöne sowie sehr hohe Pagode, die aus dem Jahr 977 ist. Der im 3. Jh. N. Chr. gegründete Tempel wurde im 15. und im 19. Jh. neu aufgebaut und 2003 renoviert. Hier werden auch wieder 80 Mönche beherbergt, deren meditativen Klänge auf der Fischmaultrommel zu vernehmen waren.
Wieder erfüllt von so vielen neuen Eindrücken hielten wir es für schön noch eine kleine Boots-Fahrt auf dem Huangpu-River zu machen, aber zuvor hieß es wieder einmal einen langen Fußmarsch zurückzulegen auf den Gehwegen, die stets und ständig mit merkwürdigen Hubbels getrennt waren, von denen wir zunächst dachten, es müßte die Kennzeichnung für Fahrräder sein. Irgendwann sagten wir uns jedoch, daß die Kennzeichnungen ja immer an Kreuzungen und Übergängen Veränderungen annahmen, so daß es auch gut ein Blindenführungsweg hätte sein können, aber was das nun tatsächlich bedeutete, das haben wir bis heute nicht in Erfahrung bringen können.
Dann hatten wir doch noch glücklicherweise den River erreicht und konnten unsere River-Fahrt machen und ein paar schöne Aufnahmen einfangen. Dann konnten wir auch noch mit der Fähre wieder auf die Bänkerseite, wo ja nun mal unser Hotel lag, übersetzen.
Bevor wir uns aber wieder dorthin begaben, waren wir noch im “Paulaner“ am River beim zünftigen Bierchen und einem Gourmet-Burger eingekehrt. Hier trafen wir auch die chinesischen Dirndl an. Und wir mußten wirklich sehr schmunzeln, denn es fehlte doch sehr an dem äußerst prägnanten bayerischen Detail, dem “Holz vor der Hütten“.
Hier konnten wir urplötzlich auch der sozialistischen Züchtigung beiwohnen. Ungefähr 30 Mitarbeiter wurden an der Seite des Biergartens gelobt oder geurteilt. Sie mußten ihre Finger zeigen und wurden zurechtgewiesen. Nun ja, weiter, wir genossen dann auch einfach mal im Paulaner zu sitzen und zu protzen wie die Reichen, die wir sonst immer nur beobachtet hatten.
Als wir dann so rein zufällig in der Dämmerung am Mao-Building vorbei gingen, da sahen wir, daß es immer bis 21:30 Uhr geöffnet ist und ein Ausblick auf Shanghai fehlte uns noch in unserer schönen Sammlung. Also ließen wir uns wieder in atemberaubende Höhen von 88 Stockwerken befördern. Und es war einfach ein Erlebnis wert, die ganze volle Pracht dieser leuchtenden bunten Lichter Shanghai´s in der Nacht zu sehen und auf Video festzuhalten. In Shanghai war es bereits immer um 20:00 Uhr stockenddunkel.
Wäre es nicht so sehr laut von den chinesischen Besuchern, die in der ersten Maiwoche zumeist auch Urlaub haben, dann wäre es vor Romantik mit meinem Schmusy kaum auszuhalten gewesen.
In dem Mao-Building war auch ein freier Blick über eine Glasscheibe auf das dort hausinterne Cafe, das einhundert Meter tiefer unter uns lag. Schon genial solch ein Blick in die Tiefe.

Zum Glück hatten wir uns doch noch mal aufs Mao-Building begeben, denn an und für sich hatten wir das für den Donnerstag, 08.05.08, vor, aber da es da den ganzen lieben langen Tag regnete und sehr Wolkenverhangen war, hätten wir uns schon sicher arg geärgert, wenn wir das nicht den Tag zuvor gemacht hätten. So waren wir aber glücklich und waren mit der U-Bahn zur Station des Transrapids, der dort genannten und nur so bekannten “Maglev“ gefahren und hatten uns mit dem Transrapid in einer Höchstgeschwindigkeit von 431 km/h zum Flughafen Pudong in nur 6 Minuten die 50 km befördern lassen. Das war sicher auch eines der schönsten Momente für meinen Schmusy-Hasen, einmal sich so fühlen wie Schumi! Am Flughafen hatten wir schon mal für den nächsten Tag die Lage des Heimfluges gepeilt und da wir Hinzu bekannte Mitgewinner-Pärchen trafen, hatten wir mit ihnen auch noch ein paar lustige Erfahrungen austauschen können. Wir hatten dort auch noch die eine oder andere für mich dann wiederum wichtige Shopping-Möglichkeit gesichtet, wozu wir am nächsten Tag noch genug Zeit haben sollten.
Dann sind wir auch wieder mit der Maglev zurück- ja was soll man sagen- gebeamt worden, vielleicht. Am Besten war der kurze Augenblick, wenn die entgegenkommende Maglev wie ein Blitzpfeil an einem vorbeizischte.
Nach dieser Begegnung mit der anderen Art hatten wir Shanghai für uns langsam ausklingen lassen, hielten nur noch nach Mitbringseln Ausschau und waren dann zum Packen ins Hotel gegangen.

Shanghai hatte sich am Freitag, 09.05.08, von uns ebenfalls mit Regen verabschiedet. Dann war es soweit, wir mußten uns von dieser anderen Welt verabschieden und checkten aus dem Hotel aus und konnten da erst so richtig unseren Gewinn fassen, dieses große Glück, eine Woche Shanghai geschenkt bekommen zu haben. Wir nehmen sehr viele schöne und auch sehr denkwürdige Eindrücke mit nach Hause.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an unserem Gönner, dem Radiosender 104.6 rtl, Arno und seiner ganzen Crew! Etwas hatten wir sie ja vor Ort vermißt, aber wir hatten auch ohne sie viel viel viel Spaß!
Wir stiegen bei diesem Regen wieder in ein Taxi, wir hätten ja auch noch mal mit dem Transrapid fahren können, aber wir wählten den bequemeren Weg und wir hatten scheint’s auch einen sehr pfiffigen Taxifahrer, der zu der Rush-Our um 9:00 Uhr in der Früh schnell und gut kleine Schleichwege zur Hauptstrecke nahm.
Am Flughafen konnte ich tatsächlich noch das eine oder andere kleine Mitbringsel erhaschen und worauf ich die ganze Zeit scharf war, mein Parfum zu erhaschen, das konnte ich in der dortigen Duty-Free-Zone auch noch für Nina und mich ergattern.
Zum Glück hatten wir noch ein paar Euros übrig, wenn auch nicht viel und konnten dort mein Parfum absolut günstig erstehen. Das war dann auch das einzig Interessante am Flughafen Düsseldorf für den Zoll, ob es denn nicht mehr als die erlaubte Menge Parfum war.
Ich hatte in der ganzen Stadt Shanghai´s selbst nur genauso teures Parfum wie in Berlin in den dortigen Kaufhäusern gefunden, hierzu ist uns absolut keine Fake-Ware begegnet.
Ach ja, für alle Technikinteressierten, auch alle Computerware, ob nun Apple oder Windows, es kostet alles genau so viel wie in Deutschland. Und die i-Pods auf den Fake-Märkten sollte man sich dann doch lieber nicht antun, denn sie sahen im ersten Moment absolut genial echt aus, aber aus Berichten wissen wir, daß sie gerade mal einen halben Tag halten und dann bereits Verschliss sind.
Der Rückflug von Shanghai ging wegen Gegenwinde über zwölf Stunden, war aber sehr ruhig und angenehm. Wir hatten wieder mal das Glück schöne Zweierplätze am Fenster zu bekommen. Schmusy hatte den Flug, das Starten und Landen auch einigermaßen gut vertragen und ich hatte versucht, für ihn die nötige Ruhe auszustrahlen. Anscheinend hatte das alles recht gut geholfen.
Was auch noch mal absolut niedlich war, war, daß auf den Plätzen genau vor uns eine chinesische Mama mit ihrer ungefähr zweijährigen Tochter saß, die ab und wann zu uns nach hinten über den Sitz schaute, mit uns schäkerte und es manchmal einfach nicht faßte und Schmusy´s strahlend blauen Augen minutenlang anstarrte oder uns beim Essen mit Messer und Gabel oder Löffel zuschaute.
Wir hatten ja dann wieder einen Zwischenaufenthalt in Düsseldorf und konnten aber ungefähr nach zwei Stunden mit dem City-Hopper nach Hause in unser Berlin und zu unserem Nina-Spätzchen.

Äußerst dankbar für diese wundervolle Reise möchten wir möglichst viele von Euch an unseren Eindrücken teilhaben lassen, denn vielleicht verschlägt es Euch doch noch mal irgendwann nach China und auch gerade in dieser Zeit, wo China von Naturgewalten geschüttelt wird, finden wir es wichtig an Chinas Menschen zu denken und vielleicht auch zu helfen.
Allen denjenigen, die vielleicht die Frage nicht losläßt, ob wir denn Kontakt mit all den anderen Pärchen hatten, können wir mitteilen, daß das eher außer einem kurzem Wortwechsel beim Frühstück die Ausnahme war, da wir und alle anderen dann immer die eigenen geplanten Vorhaben hatten, wo es dann eher gebunden gewesen wäre auf andere Rücksicht zu nehmen und wir wollten ja auch unsere Videoaufnahmen in Ruhe machen und unsere Zweisamkeit endlich mal wieder genießen, was unserer Ehe mit absoluter Sicherheit äußerst gut getan hat. Das war mal für uns eine wunderschöne Reise, wo man seine Sorgen fallen und baumeln lassen konnte und gereinigt wieder nach Hause kam.
Für diejenigen, die leider nicht die Möglichkeit haben, bei uns demnächst unser Video zu sehen, denen sende ich nach und nach mal ein paar Shanghai-Fotos.
Habt vielen Dank für Eure emsige Geduld beim Lesen und ich hoffe, Ihr hattet auch etwas Spaß bei meinem kleinen Ausflug nach Shanghai mit Euch und nun könnt Ihr wieder die Augen öffnen, denn die Landung in Berlin ist wieder weich und gut vollbracht.

Last but not least ist dieses Resümee unserer Shanghai-Reise eine Widmung an meinen geliebten Mann, der mir während dieser Reise stets ein liebevoller romantischer und ein echt orientierungsbegabter abendteuerlustiger Partner war, der für uns für jeden Tag eine neue tolle Route parat hatte, die für mich auch gut vertretbar war und dazu noch stets versuchte für uns die schönsten Momente im bewegten Bild festzuhalten.
Mein geliebter Schatz, ich möchte Dir mit diesen Zeilen danken und sie Dir zu unserem 6. Hochzeitstag schenken, auf den ich mich sehr freue! Und von mir aus kann es die ganze Welt wissen, ich hatte mit Dir in diesem wunderschönen Urlaub wahnsinnig viel Spaß und:

ICH LIEBE DICH !!!

Alles Liebe und viele Grüße, Bussels und Knuddels an Euch alle von Eurer Biene, vom Schmusy-Hase, von unserem Ninchen und ihrem Liebling und natürlich auch von all unseren Pfötchen
Zuletzt geändert von biene sum am 18 Mai 2008 16:44, insgesamt 1-mal geändert.
LG von Biene :P

KiWu-Versuche: 2002-2007
zwei ICSI: 1 FG und 1x Neg.
drei IVF: 2 FG und 1x Neg.
zwei Kryo: 2x Neg.

:D Es war ein langer Weg bis wir erkannt haben, daß wir mit unserer Nina mehr als glücklich sind. :D Sie hat ihr Abi und macht jetzt ein FSJ. Hey, was will man mehr? Man muß einfach nur genießen. :prima:

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Und nun im Nachgang die ersten Fotos, die ich nach und nach mal einstelle. Ich will Euch ja nicht erschlagen mit 500 Fotos. :D

Ach, P.S. irgendwie geht es gerade nicht anders und ich muß die Fotos einzeln einstellen, das kommt ja meinen Bärchen zu Gute. :wink:
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:hallo:
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