Antikoerper beim Mann?

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sophia4444
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Antikoerper beim Mann?

Beitrag von sophia4444 »

Hallo,

ich bin neu hier und habe diese tolle Seite gerade erst gefunden. Mein Mann und ich versuchen nun seit gut 2,5 Jahren ss zu werden und haben auch schon drei Chlomi Zyklen und zwei negative IUIs hinter uns. Mein Zyklus hat nach der Verhuetung mit der Dreimonatssprizte gut zwei Jahre gebraucht um sich wieder einzupendeln, mittlerweile habe ich aber wieder einen normale Zyklus und auch jeden Monat einen ES.
Bei meinem Mann wurde bei der IUI ein Spermiogramm gemacht, das eigentlich sehr gut ausfiel (Anzahl und Bewerglichkeit gut, keine Defekte). Er hatte aber einmal mittlere und einmal starke "Agglutination", was laut meinem FA auf Antikoerper in seinem Sperma hinweist. Wir haben auch zwei Postkoitaltests machen lassen, die ziemlich schlecht ausgefallen sind.
Das Problem ist, dass wir momentan im Ausland leben und die Aerzte hier einem einfach nichts erklaeren. Ich bin staendig auf der Suche nach Informationen, was diese Antikoerper nun bedeuten, wie gross unsere Chancen sind auf natuerlichem Weg ss zu werden etc. Wir versuchen es gerade wieder ohne fremde Hilfe, ich weiss aber nicht, ob wir damit nur unsere Zeit verschwenden. Wir werden Anfang naechsten Jahres wieder in Deutschland sein und ich denke, wenn es bis dahin nicht geklappt hat, werden wir wohl noch einmal aerztliche HIlfe in Anspruch nehmen.

Hat irgendjemand Erfahrung mit AK im Sperma? Ich lese immer nur von AK bei der Frau.

Vielen Dank fuer die Antworten!

LG
Sophia
Papagena
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Beitrag von Papagena »

Hallo Sophia,

wir hatten eine ziemlich lange und heftige Kinderwunschgeschichte hinter uns, bis ein Biologe von Agglutinationen im Spermiogramm sprach. Wirklich ernst genommen wurde das seitens der Mediziner leider nicht. Mein KiWu-Arzt sprach zwar auch von Antikörpern, meinte aber, die würden bei einer Insemination durch das swim-up-Verfahren herausgefiltert. Von einem MAR-Test wollte er gar nichts wissen. Bei meinem Mann lag die Antikörperproblematik durch Sterilisation und Refertilisierung ohnehin nahe.
Hier bei Klein-putz habe ich Kontakt zu einer Frau bekommen, deren Mann auch AK hat und die nach einer Kortisontherapie ihres Mannes spontan schwanger wurde.
Da wir nach so vielen erfolglosen Behandlungen nichts mehr zu verlieren hatten, haben wir die Kortisontherapie mit dem Rezept eines befreundeten Arztes auch probiert. Ich wurde sofort schwanger. Auch beim zweiten Mal hat es schon nach einem Kortisonzyklus "gefruchtet".
Über dieses Thema gibt es bei "männliche Infertilität" einen eigenen Ordner ("Mein Senf zu den..."). Schau doch dort mal rein. Auf den ersten Seiten findest du auch Dosierungen und Namen der Medikamente.

Alles Gute,
Papagena
sophia4444
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Beitrag von sophia4444 »

Hallo Papagena,

vielen Dank fuer deine Antwort. In der Konversation die du meintest, gibt es ja wirklich einen Haufen Informationen. Ich bin sooo froh, dass ich endlich mal etwas darueber gefunden habe! Bei uns war es ganz genau das gleiche. Mein Arzt hat von MAR Test noch nie was gehoert und meinte auch, dass bei einer IUI die AK herausgefiltert werden. SS geworden bin ich deshalb trotz zwei IUIs nicht. Ich weiss, dass die Chance eh nicht sehr hoch sind und wir es vielleicht noch ein paar mal haetten probieren sollen. Aber ich war schon nach nur zwei IUIs und drei Stimu Zyklen mit den Nerven so am Ende, dass wir beschlossen haben, das ganze erstmal wieder zu lassen. Wir versuchen es gerade wieder auf natuerlichem Weg. Sobald wir wieder in Deutschland sind, und es bis dahin nicht so geklappt hat, werde ich mal einen anderen Arzt aufsuchen und auch einen Biologen oder Andrologen. Deine Geschichte macht mir wirklich Mut. Ich habe bisher immer gelesen, dass es keine Moeglichkeit gibt, AK zu behandeln. Wegen den Nebenwirkungen von Kortison mache ich mir schon Gedanken, aber ich hatte von Chlomiphen auch heftige Nebenwirkungen und das interessiert ja keinen.

Ich weiss nicht, ob das geht, aber kannst du mir vielleicht genau sagen, bei welchem Arzt du warst, vielleicht sogar Name/Adresse? Kannst mir ja eine PN schicken. Auch wenn wir in Deutschland dann vielleicht ganz woanders wohnen, das waere zumindest mal ein Anfang. Ich habe naemlich gehoert, dass nicht jeder Androloge bereit ist, diese Kortisontherapie durchzufuehren.

Vielen herzlichen Dank fuer deine Hilfe und deine Geschichte. Das macht wirklich Mut!

LG
Sophia
Papagena
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Beitrag von Papagena »

Hallo Sophia,

da unser Reproduktionsmediziner uns nicht ernst genommen hat, waren wir lediglich beim Hausarzt. Der gab uns das gewünschte Rezept. Im Grunde haben wir die Therapie völlig auf eigene Faust durchgezogen.
Dem Arzt, der meinen Mann refertilisiert hat, habe ich unsere Geschichte geschrieben. Er hat uns zwar herzlichst zur Schwangerschaft gratuliert, sich aber nicht sonderlich für die Art des Zustandekommens interessiert. das hat mich ziemlich enttäuscht.
Mein Mann war wegen einer anderen Sache beim Internisten und hat über die Kortison-Therapie gesprochen. Der hat sofort gesagt, wenn es AK-Probleme im SG gäbe, sei Kortison das Mittel der ersten Wahl. Er wollte uns für das zweite Kind zu einem Hormonspezialisten überweisen. Wir haben jedoch nach bewährtem Schema "gearbeitet"...

Alles Liebe,
Papagena
sophia4444
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Beitrag von sophia4444 »

Hallo Papagena,

vielen Dank fuer deine Antwort. Ich habe mittlerweile auch mal den ganzen Betirag zum Thema im Forum gelesen, da ist ja ueber zwei Jahre ein riesiger Haufen Informationen zusammengekommen. Ich habe nochmal richtig mitgelitten mit all euren Geschichten, vor allem mit deiner und der von Vero. Einfach Wahnsinn. Mich macht das so wuetend, dass die Aerzte so viele Informationen einfach ignorieren. Ich werde jetzt auf jeden Fall so viel von den Fachartikeln lesen wie moeglich und da wir ja momentan auch in den USA sind, vielleicht sogar hier schon etwas unternehmen. Viele der wissenschaftlichen Arbeiten scheinen ja hier aus den USA zu kommen und vielleicht gibt es ja hier schon jemanden, der uns weiterhelfen kann. Natuerlich nicht meine bisherige Pfeife von Frauenarzt. Der erste Schritt waere natuerlich, meinen Mann zu einem MAR Test zu bewegen, aber er hat wahnsinnige Angst vor dem Ergebnis und ich will ihn nicht draengen. Aber ohne den wissen wir ja nicht einmal was los ist und ob die AK wirklich so hoch sind, dass sie der Grund sind warum ich nicht ss werde. Er wird ihn schon machen, ich weiss auch nicht warum Maenner da immer so lange zu brauchen, wir Frauen gehen ja auch staendig zum Arzt und lassen und von allen Seiten begutachten. Ich habe wirklich keine Ahnung, wo die AK herkommen koennten, mein Mann wurde nie sterilisiert und refertilisiert. Er denkt dass er vielleicht beim Judo einen Tritt abbekommen hat, der eine Verletzung hervorgerufen hat. Aber das ist ja auch eigentlich alles egal, wenn die AK da sind, dann sind sie nunmal da.

Nochmals herzlichsten Dank Papagena und alles Gute
Sophia
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