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Panne beim Transfer?

Verfasst: 22 Jul 2002 17:30
von mause
Am 8.7. habe ich einen ET mit zwei Blastozyten machen lassen und bei diesem Vorgang ist wohl einiges schief gelaufen:
Ich musste eine halbe Stunde im Transferraum auf den Arzt warten, weil dieser mit einer komplizierten Punktion noch zu Gange war.
Der Biologe erklärte mir, dass von den 17 entnommen EZ fünf noch unreif waren, via ICSI befruchtet wurden, von denen 2 für den Transfer genutzt wurden (Rest wurde verworfen, wie vereinbart).
Der Arzt bat mich auf den Transferstuhl, verstellte ihn mehrfach, da der Stuhl für ihn ganz neu war („Premiere“) und sagte dann ziemlich unvermittelt: „Jetzt müssen Sie ganz entspannt sein, damit sich die Gebärmutter nicht zusammenzieht und die winzigen EZ eingebracht werden können.“ Ich war ziemlich gestresst, der Arzt sagte gar nichts und meinte „das ist ja gerade noch einmal gut gegangen, es sieht recht gut aus, aber Prognosen mache ich keine. Wenn wir keinen Erfolg haben, kommen Sie halt ein 2. Mal“ sprachs und verschwand ohne Abschied. Der Biologe fragte mich dann noch besorgt, ob es mir leiber gewesen wäre, im Liegen den ET machen zu lassen. Ich war erstaunt, denn man hatte mich ja im Vorfeld gar nicht gefragt. Ich durfte noch 5 Minuten auf dem Stuhl liegen bleiben und beim Rausgehen floss eine helle Flüssigkeit in meinen Slip und mir war klar, dass der Versuch gescheitert ist. Ich bekam alle fünf Tage eine Gravibinon-Spritze, verhielt mich ziemlich ruhig und machte heute (22.7.) den SS-Test: negativ!!!

Meine Fragen:
Wie läuft ein ET idealerweise ab?
Ist es wichtig, dass die Patientin hierbei entspannt ist und wenn ja, wie kann man das erreichen?
Ist es nicht fairer zu sagen, dass der ET missglückt ist, als noch die unangenehmen Gravibinon-Spritzen zu verabreichen und eine unnötige WS abzuwarten?
Wenn ich die Rechtslage richtig verstanden habe, steht mir jetzt bei der Techniker Krankenkasse nur noch eine ICSI-Behandlung zu, da ja in der ersten Behandlung die EZ befruchtet wurden. Ich überlege mir angesichts dieser Tatsache gründlich, ob ich mich noch einmal in die Hände dieses Arztes begeben soll.

Verfasst: 22 Jul 2002 19:59
von Kim
Hi Mause,

also das du dich bei so einem oberflächlichen Arzt unwohl gefühlt hast, kann wohl jeder nachvollziehen. Trotzdem bin ich mir nicht sicher, warum der Transfer misslungen sein soll? Ich glaub, so viel kann man da ja garnicht falsch machen.

Bei uns wird der Transfer auch auf dem normalen Gyn-Stuhl durchgeführt und man darf anschliessend sofort nach Hause gehen. In anderen Praxen ist aber wohl auch schon mal Liegen (30-60min) angesagt. Wie gesagt, bei uns darf man sofort nach Hause und dennoch war mein Test positv.

Lt. meiner Ärztin kann nach dem Transfer auch nicht mehr "rauslaufen", sonder man kann sich frei und ohne Hemmnisse bewegen. Vor dem Transfer wird die Scheide aber oft mit einer Lösung gespühlt. Dies war war scheinlich die Flüssigkeit, die anschliessend in deinem Slip gelandet ist.

Nunja, und mit dem entspannt sein mag ja vielleicht ganz nett sein, aber so richtig realistisch ist das glaube ich nicht. Jeder ist irgendwie angespannt und romantisch ist ein solcher Transfer ja nun ganz bestimmt nicht :-(

Es tut mir leid, dass dein Test negativ war, aber leider betragen die Chancen für ein positiv ja ca. 20%, also ein negativ-Ergebnis ist leider wahrscheinlicher.

Versuch' jetzt nicht, dich in die Sache reinzusteigern, du brauchst die Kraft für deinen nächsten Versuch und bzgl. des Arztes kann ich nur sagen: wenn du dich nicht wohlwühlst, wechsle den Arzt. Du must ihm schon vertrauen können, sonst wird die Behandlung ein Horror (ist sie ja auch so schon genug).

Also toi, toi, toi für die Zukunft und alles Gute
Kim

Verfasst: 22 Jul 2002 20:21
von Neschi
Hallo Mause,

bei mir wurde der Transfer auf dem Gyn-Stuhl mit Einsatz einer Zange gemacht :( , die Helferin mußte mir das Händchen halten, weil es doch ziemlich weh :cry: tat. Der Muttermund wollte den Katheder nicht durchlassen und die Ärztin wollte nicht riskieren, daß beim Transfer etwas schiefgeht. Entspannt :-? war ich daher bestimmt nicht. Aber es hat sich gelohnt, ich bin ss. :D
Beim Transfer schwimmen die Embryonen ja in einer Nährlösung. Daß davon ein Teil wieder rausläuft, ist normal. Die Embryonen bleiben aber wo sie sind, mach dir da keine Sorgen. Die Sache mit dem Liegen anschließend hält jede Praxis anders und ich kann nicht sagen, ob das etwas bringt. Ich nehme an, das Liegen führt im allgemeinen zu einer besseren Entspannung statt daß du dich sofort mit deinem Auto in den stressigen Verkehr stürzt.
Viel schlechter finde ich die "optimistische" Einstellung deines Arztes. :evil: Auch daß er so wenig Zeit hatte und den Transfer zwischen Tür und Angel gemacht hat. Vielleicht solltest du ihn mal darauf ansprechen, damit er das in Zukunft (auch für andere Patientinnen) ändert.