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Hallo Frau Dr. Eue,

wir haben im Oktober Termin für unsere 3. EZS.
Zwei EZS verliefen negativ, einmal nur geringe Befruchtungsrate, das andere mal Nullbefruchtung.
Ich habe Untersuchungen bzgl. Gerinnung, Immunologie usw. abgeklärt.

Mein Mann hat schon seit vielen Jahren ein schlechtes Spermiogramm, es hat aber lt. Aussage der Klinik für Icsi gereicht. Nun haben wir die DNA-Fragmentation untersuchen lassen und es wurde ein DFI von 40% festgestellt. Außerdem nimmt er regelmäßig Psychopharmaka und zur Zeit Antibiotika ein.
Die Klinik im Ausland hat uns zu Embryonenspende geraten.
Mein Mann hat momentan noch Probleme, sich vom genetisch eigenen Kind zu verabschieden.
Wie schätzen Sie die Erfolgsrate ein, nochmal eine Icsi mit eigenem Sperma zu versuchen?

Ich bin im Moment sehr ratlos und würde mich freuen, Ihre Meinung hierüber zu lesen.

Gruß, Anne

Hallo Anne,
das verstehe ich, dass es Ihrem Mann schwer fällt, von einem genetisch eigenen Kind "Abschied" zu nehmen. Vielleicht tröstet es ihn ja, dass es auch für Sie und nicht nur für ihn eine "Spende" ist, sie also dasselbe vereint. Vielleicht tröstet Sie auch der Gedanke, dass es mit einem femden Embryo schneller klappen wird. Ich stimme der Empfehlung der Klinik zu. Psychopharmaka und Antibiotika können gravierende Einflüsse auf die Spermien haben, was man ja auch in dem hohen DFI sieht. Auch wenn ausreichend injizierfähige Spermien da sind - wenn die DNA nicht stimmt erklärt das die Befruchtungsversager.
Nehmen Sie sich Zeit für die Entscheidung.

Alles Gute.

Dr. Eue