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Heterologe Insemination

Verfasst: 07 Aug 2009 08:10
von Janina12
Sehr geehrte Frau Dr. Eue,

die Frage mit der Langzeitbeweglichkeit der Kryospermien konnte ich (zwischenzeitlich 39 Jahre) klären: Die Kryobank läßt nur Spender zu, bei denen sichergestellt ist, dass 24 Stunden nach dem Auftauen noch 30 % der Spermien "leben". Bei meinem Spender sei sogar eine "Quote" von 32% vorhanden. Also kann´s daran nicht liegen, oder was meinen Sie dazu?
Ich hatte zwischenzeitlich auch noch ein Gespräch mit der KIWU-Praxis wegen dem weiteren Procedere: Dort sagte man mir, dass auch schon Frauen schwanger geworden seien, bei denen sie nur 3 Millionen Spermien übertragen hätten. Also wäre auch die "Menge" nicht der ausschlaggebende Faktor. Beim ersten Mal wurden mir 5 Millionen Spermien übertragen, danach wesentlich mehr.
Zweimal wurde im Vorfeld der ES ausgelöst. Ich habe das Gefühl, dass zu früh ausgelöst wurde. Ich habe einen Zyklus von meist 26 Tagen. Einmal sollte ich am Tag 10 auslösen, wobei der letzte Ultraschall und Bluttest am Tag 8 war und somit "hochgerechnet" wurde, dass ich sonntags um 8:00 Uhr auslösen sollte und die Insemination fand Pfingstmontag um 10:30 statt ohne vorherige US-Kontrolle.
Das andere Mal sollte ich schon am Tag 8 auslösen (hatte ab Zyklustag 2 je eine Ampulle Bravelle 75i.E. gespritzt) um 17:00 Uhr und am nächsten Tag wurde um 16:00 Uhr inseminiert.
Ich habe solche Angst vor dem nächsten Inseminations-Versuch nach erfolgter Bauchspiegelung ohne negativem Befund außer einer Zyste vom Bravelle, dass ich hinsichtlich der "Auslösegeschichte" gerne noch Ihre Meinung lesen möchte: Kann es sein, dass das bei mir zu früh ausgelöst wurde und dadurch schlechte Eizellen vorlagen? Mir persönlich wäre es lieber, wenn der Körper schon den LH-Anstieg selbst auf den Weg gebracht hat (wie beim ersten Mal, wo aber die Insemination bereits am Tag 10 wegen LH-Anstieg erfolgte bei einem vorangegangenen 26-Tage Zyklus).
Lohnt es sich, selbst mit Persona-Computer mitzutesten? Ich möchte mit der HI so gerne erfolgreich sein und keine HICSI durchmachen, wie mir bereits in Aussicht gestellt wurde!
Für Ihre Mühe bedanke ich mich ganz herzlich und verbleibe
mit freundlichen Grüßen
Janina

Verfasst: 07 Aug 2009 08:34
von Dr. Eue
Hallo Janina,

ja klar, es gibt auch Berichte in der Literatur, wo SS eintraten, wenn im Ejakulat nur ein einziges Spermium nachgewiesen wurde - nichts ist unmöglich. Nur sprechen wir hier ja von Wahrscheinlichkeiten und Statistiken und üblicherweise praktizierten Behandlungsabläufen. Und da gibt es vom Arbeitskreis für Donogene Insemination Empfehlungen über die Menge der minimal idealerweise zu insemnierenden motilen Spermien. Die sollte schon 5 Mio betragen, wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass es auch bei weniger zum Erfolg kommen kann.
Den ES lösen die meisten Zentren 36 h vor der Insemniation aus. Ich kann mich da jetzt nicht einmischen, das wird überall auch ein bißchen anders gehandhabt. Ideal wäre es, an dem Tag auszulösen, an dem der LH beginnt zu steigen.
Generell muß man mit HI Ende 30 schon viel Geduld haben und kann nicht erwarten, dass man in 2- 3 Versuchen ss wird. Ich würde auch zu einer HICSI raten, ihre Chancen auf eine SS verdreifachen sich dann etwa.

Viel Glück.

MfG

Dr. Eue

Verfasst: 07 Aug 2009 09:12
von Janina12
Herzlichen Dank, Frau Dr. Eue, Sie haben mir wieder ein wenig Mut gemacht!