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Blutwerte Dr. Reichel / ANAs & IVIGs

Verfasst: 03 Okt 2009 11:22
von zoeava
Hallo an alle,

ich denke, hier sind eine Menge Frauen, die sich intensivst mit dem Immu-Problem beschäftigen, deshalb poste ich meine Geschichte hier, um vielleicht jemanden zu finden, der mir helfen kann. Sorry, ist ein bisschen länger ...

Auch ich lese mich seit einiger Zeit intensiv in die Immu-Problematik ein. Nach der Geburt einer gesunden Tochter in 2006 hatte ich bis dato 4 FG, davon 3x bioch. SS mit niedrigem Anfangs-hcg (1x natürlich ss, 1x ICSI, 1x Kryo) und 1x AS in der 9. SSW (natürlich ss).

Ich werde ohne größere Probleme natürlich ss, auch mit der Einnistung klappt es, aber die Frucht scheint abgestoßen zu werden. Dies äussert sich bei mir in kurzen und heftigen Übelkeitsanfällen über 1-3 Tage hinweg, ca. 1 Woche nach der Einnistung.

Nach der 2. FG habe ich mich zu einer ICSI (aufgrund mäßiger SG) entschlossen: da ich 1.) schon 36 Jahre bin und nicht noch mehr Zeit mit "Üben" vertun wollte 2) mein LG sehr oft im Ausland ist und sich dadurch unser Zeitproblem noch verstärkt. Wir froren Sperma ein und die ICSI wurde mit Kryo Sperma durchgeführt. Von 11 Einzellen konnten 9 punktiert werden und davon wurden 6 befruchtet. 2X 8-Zeller (A und AB Qualität) wurden eingesetzt, zwei Päckchen à 2 wurden eingefroren. Soweit so gut.

Vorher wurden einige Blutuntersuchungen bei meiner KIWU Ärztin veranlasst. Auffällig waren:
- Gerinnungsfaktor VIII: 51% anstatt Norm 70-150%
- ANA 1:160

Humangenetisch ist alles bei mir und meinem Partner ok.

Meine KIWU Ärztin sagte aber, das wäre alles nicht so problematisch. Viele Frauen hätten grenzwertig erhöhte ANAs, und das hätte überhaupt noch nichts zu sagen. Der Gerinnungsfaktor VIII blieb unkommentiert.

Nach der 1. ICSI im Juli 09, deren Ergebnis wieder ein niedriger Anfangs hcg (40) und Abblutung war, wurde unser Blut zu Dr. Reichel-Fentz geschickt (Anfang August).

Ich gab trotzdem nicht auf und wollte die lange Wartezeit auf die Blutergebnisse von R-F für eine Kryo im Spontanzyklus nutzen. Ich nahm prophylaktisch 5mg Prednisolon im Vorzyklus, 7,5mg ab Zyklusbeginn und 10mg ab ES. Dazu ASS 100, 5mg Folsäure plus Vitamin B-Komplex bereits ab dem Vorzyklus und Clexane 20mg (Heparin) ab ES. Trotzdem wieder nur niedriger Anfang hcg (60) und kurze Zeit darauf Abblutung.

Langsam wurde ich nun nervös, hatte ich doch soviel über Prednisolon gelesen und in Cortison meine ganze Hoffnung gesetzt. Ich vereinbarte kurzfristig einen Termin mit Prof. Heilmann in Wiesbaden, um seine Meinung zu hören. Von der Praxis RF konnte meine KIWU Praxis zumindest meine Blutergebnisse (oder Teile davon, ich weiss nicht, ob alles komplett ist!) zugefaxt bekommen, natürlich noch ohne Behandlungsempfehlung seitens Frau RF. Es sind ja erst 8 Wochen ... :-)

Die auffälligen Ergebnisse hier:


NK erhöht: 14% anstatt 3-12%
B-Lymphozyten zu niedrig: 6.0 anstatt 7.0-20
T-Helfer Suppressor Quotient zu niedrig: 0.88 anstatt 1.1.-2.3
Folsäure erhöht: 19.1 anstatt 4.6-18.7
Cytomegalie: durchgemachte Infektion anzunehmen.
Chlamydien: durchgemachte Infektion anzunehmen.
MTHFR heterozygot
höhertitriger Nachweis von Anti-Phospholipid-Antikörpern

Positiv war der positive Cross-Match mit 91.% T-Lymphozyten (anstatt Norm bis 30%) und 92% B-Lymphozyten (anstatt Norm bis 30%). Allerdings sind diese beiden Werte auch erhöht, ist das schlimm?

Für Prof. Heilmann ein klassischer Fall von "sekundärer Abortlerin" mit erworbenem Immu-Problem Er empfiehlt 7-10 Tage vor TF 15mg IVIGs, danach wieder am TF Tag und im Rhytmus danach alle 3 Wochen. Ansonsten wären alle anderen Auffälligkeiten kein Grund zur Sorge. Ich bräuchte weder Heparin, noch ASS, noch zusätzlich Folsäure etc. pp

Zumindest konnte ich erreichen, dass er erneut die NKs und ANAs bestimmen lässt. Die Ergebnisse sind nächste Woche da. Falls die ANAs gestiegen wären, würde er noch Cortison zu den IVIGs hinzufügen.

Ich war völlig perplex, als ich gestern aus der Praxis kam. Ich habe soviel über chronische Chlamydien und Heat Shock Protein Werte als Grund für FG gelesen und die Gabe von Cortison, und auch die MTHFR Mutation scheint doch zumindest die Gabe von Heparin und/oder ASS zu rechtfertigen. Und was ist mit den ANAs?? Die sind doch auch nicht ohne Grund erhöht!

Übrigens: Ich habe in meinen Blutwerten keine Angaben zu KIR Genen finden können, über deren Fehlen hier im Forum des öfteren diskutiert wird. Entweder war das nicht dabei, oder wurde nicht getestet. Wo kann ich das in den Blutergebnissen finden?

Danke jetzt schon für Eure zahlreichen Postings! Vielleich bringen mich Eure Gedanken ein wenig weiter....
Schönen Feiertag
zoeava

:roll:

Verfasst: 03 Okt 2009 12:30
von Tina3
Hallo,

der cross-match ist durch die eine, bereits erfolgreiche SS so hoch - das ist gut!!! Die angegebenen Normwerte beziehen sich auf Frauen, die noch keine längere SS hatten bzw. noch nicht immunisiert sind.
Zur Folsäure - es ist sicher nicht schlimm, das der Wert erhöht ist, aber vermutlich kommst Du auch mit weniger aus. Bei mir ist es genauso.
Der Test auf die KIR ist ein extra Test, der extra angefordert bezahlt werden muss. Dass dort Dein Problem liegt, halte ich aber für unwahrscheinlich, da Du ja schon eine SS erfolgreich hinter Dir hast.

Ich würde wohl auch IVIGs für den sinnvollsten Versuch halten. Dazu das, was bei Dir schon einen kurzfristigen Erfolg gebracht hat.
Mit den anderen Dingen kenne ich mich nicht aus.

LG Tina

Verfasst: 03 Okt 2009 15:17
von Andiadm
Hallo,
also mit den ANAs kann ich Dich beruhigen: die wurden bei DW auch mit 1:640 erhöht festegestellt. Das ist aber wohl (und wohl auch bei Tina) eher eine Raktion auf die SSten, und kein Hinderungsgrund. Habe da auch 2 Studien gesehen, die erhöhte ANAs als unbedenklich einstufen und ausserdem den Hinweis, dass es oft falsch-positive Messungen gibt, wenn das gegen HeP2-Zellen gemessen wird. Das ist nicht Dein fundamentales Problem.
Die NK erhöht/B-Lymphozyten zu niedrig/T-Helfer Suppressor Quotient zu niedrig Werte passen Alle in ein Bild, das hier einige haben. Wann wurde das gemessen? Kurz nach einer SS?
Das ist in meinen Augen - wie bei so vielen - eine Überreaktion des Immunsystems auf die Einnistung. Th1:Th2 haben die nicht gemessen, oder? Das beschreibt zB auch Beer so und Heilmann hat recht, wenn er Dich als sekundär abortierend beschreibt.
Das mit den IVIGs - oder, deutlich billiger Intralipid - ist da dann schon Therapie der Wahl, und, wenn Du im Spontanzyklus natürlich schwanger wirst, dann würde ich es auch so versuchen, ohne ICSI. Das kann eher negative als positive Folgen haben, dass Du hochstimmuliert und betäubt wirst. Siehe dazu die letzten Seiten des großen Ordners.
Viel Glück und halte uns auf dem Laufenden!

Verfasst: 03 Okt 2009 20:48
von zoeava
Hallo Andiadm,
danke für Deinen informativen Beitrag! Ja, die Werte wurden nach meiner 1. missglückten ICSI im August gemessen. Th1:Th2 kann ich in den Blutwerten nicht finden, was bedeutet das denn genau? Ich glaube, darüber bin ich noch nicht gestolpert bei meinen Internet-Recherchen ...

Gestern hat Prof. Heilmann ja nochmal Blut genommen, um die ANAs und den NK-Wert zu messen. Da ich ja vor meinem Kryo-Versuch im September schon im Vorzyklus Prednisolon genommen habe, und dann nochmal im eigentlich Zyklus - also fast 8 Wochen lang - müsste sich da ja theoretisch was getan haben!

Da die "Abstoßungs-Symptome" sowohl bei meinen natürlichen SSen als auch bei meiner ICSI und Kryo die gleichen waren (Übelkeit der gleichen Art, nicht so wie bei meiner ersten SS) zeigt mir allerdings, dass es ziemlich egal ist, ob ich natürlich ss werde oder künstlich :-(

Ich würde es aber gerne weiterhin "natürlich" versuchen und überlege Intralipid zu nehmen. Kannst Du mir ein paar Infos hierzu geben? Du scheinst da sehr bewandert zu sein..
Danke schon im voraus!
Ganz liebe Samstagabend Grüße
zoeava

Verfasst: 03 Okt 2009 21:51
von roundabout
Hallo

wollte dir dazu auch etwas schreiben, wie es bei mir war, dass ich wegen den ANA`s IVIG`s genommen habe bei mir waren die ANA Titer schon höher 1:640 und 1:1280 die ANA`s sind ja antinukleäre Antikörper gegen was auch immer, das ist nicht leicht herauszufinden, da es sehr sehr viele gibt, die nicht ganz so netten werden in der Diagnostik immer ausgeschlossen wie APA`s die du ja leider hast, was heißt da höhertitrig? Bei APA`s wird eigentlich immer zu Heparin geraten, da würde ich nochmal nachhacken, dami hast du das APS Syndrom http://de.wikipedia.org/wiki/Antiphospholipid-Syndrom

Bei mir macht das Cortison leider nix an den ANA`s, ich habe es trotzdem genommen um allgemein das Immunsystem etwas abzudämpfen.


Ob diese Sojainfusion die ANA`s neutraliesieren kann, da bin ich mir nicht sicher, bei hohen NK`s mag es ja vielleicht funktionieren :?: die IVIG`s können Autoantikörper binden und nichts anderes sind die ANA`s, hier mal ein link: http://dgrh.de/igbehandlung.html


Crossmatch positiv ist sehr gut :prima: du hast schützende paternale AK`s die den Embryo als erhaltenswert erkennen :jaja:


Schau in den großen Ordner, da sind noch mehr Mädels, die sich auskennen (und seit neuestem auch ein Mann *g* )


Alles Gute :hallo:

Verfasst: 03 Okt 2009 22:06
von zoeava
Hallo roundabout,
auch Dir ein Dankeschön für Deine Antwort. Bei dem APS bin ich mir nicht so sicher; in den Blutwerten steht da kleiner als 100 IU/ml als Normalwert und ich habe kleiner als 100 IU/ml, also eigentlich negativ. Aber im Text unten drunter steht: Ein höhertitriger Nachweis von Anti-Phospholipid-Antikörpern ist mit einem erhöhten Risiko ....

Eigentlich steht nur unter den Blutwerten, die auffällig waren, ein Text. Vielleicht habe ich da aber auch was falsch verstanden und es handelt sich um einen Infotext??

Prof. Heilmann meinte zumindest, ich hätte - ausser den erhöhten NKs - kein weiteres Problem! Er sieht noch nicht mal die ANAs bei mir als Problem an. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen, dass "nur" die erhöhten Killerzellen bei mir die erfolgreichen Einnistungen in der Art und Weise zu bekämpfen wissen, dass immer kurz nach posititen SS Test schon wieder alles vorbei ist.

Und das alles mit dem Hintergrund einer vollkommen normal und natürlich verlaufenden 1. SS. Irgendwie ist das zuviel für mein Vorstellungsvermögen :-(

Liebe Grüße
Zoeava

Verfasst: 06 Okt 2009 21:26
von aber-bitte-mit-Sahne
Hallo an alle,

ich schreibe hier zum 1.Mal und hoffe, das ich richtig bin und ihr mir weiterhelfen könnt.

Am 21.09. haben wir unsere Blutröhrchen in die Praxis zu DocReichel geschickt, nachdem ich dort angerufen habe. Was mich nämlich verunsichert hat, war ein im Päckchen beigelegtes Zusatzschreiben, was wir unterschreiben sollten. Da geht es um Kosten für "Beratungsgespräche, Arztbriefe, Begutachtungen und vergleichbare Leistungen", die nicht der KK in Rechnung gestellt werden können, da Laborärzte (wie Fr.Dr.Reichel) keine Möglichkeit dazu haben.
Ich habe dann beim Telefongespräch erfahren, das diese Einverständniserklärung lediglich dafür da ist, an eine andere Abrechnungsstelle die Rechnung zu schicken und damit unsere Daten herausgegeben werden müssen. Uns entstehen wohl keine Kosten, lt. der Schwester. Na hoffentlich! Ich unterschrieb es und schickte es mit zurück.
Ganz in Ruhe läßt es mich dennoch nicht, da ich bisher von niemanden sowas gehört habe. Mußtet ihr etwas bezahlen, trotz gesetzlicher Krankenversicherung und gültiger Ü-Scheine?