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Nur 1 EZ - trotzdem Blasto???

Verfasst: 18 Okt 2009 19:44
von Maiar
Hallo,

mein Mann hat sich bereits im September einer TESE unterzogen, dabei wurden 8 Spermienproben gewonnen, mit sehr unterschiedlicher Qualität rechts (17% Vitalität, Johnsen Score:5,72 LS: 4,5) und links (26% Vitalität, Johnson Score: 6,7, LS: 4,5)! Trotzdem versicherte der Urologe uns, dass die 8 Ampullen auch 8 Versuchen entsprechen würden.

Am vergangenen Freitag hatten wir die Punktion. Dabei wurden 8 EZ für eine ICSI gewonnen, von der Biologin haben wir am Samstag erfahren, dass sich mir der angeforderten Ampulle (aufgrund der Spermienqualität) nur 1 EZ befruchten liess.

Nun sind wir doch etwas irritiert, wenn die Spermienproben nicht so erfolgversprechend waren, warum wurde dann nur eine Ampulle angefordert? Der Untersuchungsbericht der Hodenbiospie lag der KIWU Praxis ja vor?

Da wir ursprünglich von einer höheren Befruchtungsrate ausgingen hatten wir uns für eine längere Bebrütungsdauer der EU entschieden & wollten sie sich zu einem Blasto entwickeln lassen. Die Biologin meinte auch, dass der TF Termin am kommenden Mittwoch bestehen bleibt! Aber macht es Sinn, bei nur einer EZ die Entwicklung bis zur Blasto abzuwarten?

Vielen Dank im vorraus!

GLG Maiar

Verfasst: 19 Okt 2009 07:43
von Tunguska
hallo Maiar,

wir hatten bei 1.ICSI auch nur ein Einzelkämpfer (Befruchtungsrate 33%) und waren auch enttäuscht. Wir mussten die Erfahrung machen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass jeder Biologe sich sehr gut mit TESE-Spermine auskennt (Frau Dr.Eue, bitte nicht falsch verstehen :wink:) , leider, wir haben uns für 2.ICSI bewusst für PX entschieden, die über 100 ICSIs allein mit TESE pro Jahr macht, und bisher war die Befruchtungsrate über 60%! Eure TESE-Proben scheinen aber in der Tat nicht soooo schlecht zu sein (unsere haben vitalität von 32% und c-motalität von 4%.
Andere Frage, was die Befruchtungsrate beeinflussen kann: Qualität Deiner Eizellen, darf ich fragen, wie alt du bist und wieviel EZ punktiert sein konnten?

Ich würde Blastos mit TESE erst dann machen, wenn man mind.5-8 Embryonen hat, man muss bedenken, dass im glücklichsten Fall nur 50% Eizellen bis zum Blastos Stadium schaffen.

Verfasst: 19 Okt 2009 08:11
von Maiar
Hallo Guzma,

danke für deine Antwort! Ja ich glaube es ist wirklich besser sich eine PX zu suchen, die sich mit TESE Patienten besser auskennt! Mein Mann ist 36 und ich bin 28 Jahre alt, es haben sich 8 EZ entwickelt & die konnten auch alle punktiert werden. Die Biologin meinte, dass es nicht an der Qualität der EZ lag…

Ich habe gerade in meiner KIWU Praxis nachgefragt, sie wollen versuchen die „überlebende“ EZ bis zum Blasto weiterzuentwickeln – bis Mittwoch also (wenn´s nicht klappt, dann rufen sie mich an – na danke!).
Die haben nur gesagt, dass die EZ eh nur eine Chance hat, wenn sie es bis Mittwoch schafft…
Na was für eine Motivation...

Verfasst: 22 Okt 2009 16:10
von Dr. Eue
Hallo, zusammen,

Eigentlich sind die TESEn (Aufbereitung des Gewebes im Labor und die ICSI) überall Standard - Protokolle, da variiert von Zentrum zu Zentrum nicht so furchtbar viel. Allerdings kann das Gewebematerial sehr, sehr unterschiedlich sein (patientenbedingt, Hormonwerte, entnahmebedingt - OP usw) und damit steht und fällt natürlich der Erfolg - die Befruchtungsrate, die Anzahl der Embryonen, die sich entwickeln, SS - Rate etc. Wenn man ortsbewegliche Spermien im Präparat hat, ist das bei der TESE schon mal ein Glücksfall.
Das TESE - Material sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall vor Beginn einer Behandlung komplett ins behandelnde Zentrum umgelagert werden, damit der Biologe ggf. immer noch die nächste Ampulle auftauen kann. Das ist eine organisatorische Frage.
Nein, wenn es wirklich nur ein Embyro ist, gehört der so schnell wie möglich in die GM zurück.

MfG

Dr. Eue