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Polarisationsmikroskopie der Eizellen, höhere Erfolgsquote

Verfasst: 25 Nov 2009 14:17
von Ernst88
Hallo, meine Frage bezieht sich auf folgende Methode:

http://www.aerzteblatt.de/v4/news/news. ... che&p=ICSI


Ist es eigentlich denkbar, nur "gute Eizellen" nach obigem Verfahren per ICSI zu befruchten und zu transferieren und im Falle von ausschliesslich "schlechten Eizellen" auf eine ICSI zu verzichten ? Im Falle von Tese-Material hat man ja leider keine unbegrenzte Anzahl an Versuchen, sodaß es doch Sinn machen könnte, nur beim Vorliegen von guten Eizellen eine ICSI durchzuführen.

Ist soetwas denkbar ? Ich weiß, daß man hierbei natürlich in Kauf nehmen muß, daß die Frau sich ggf. Zyklen umsonst unterziehen muß, was schwer zu rechtfertigen ist, nur wenn die Unterschiede so dramatisch sind wie im Artikel beschrieben, denkt man natürlich einmal darüber nach.

Verfasst: 25 Nov 2009 15:41
von roundabout
Hallo, ich würde so sagen, ein guter (!) Biologe wird natürlich bei Tese Proben das beste Spermium und die beste Eizelle zusammenbringen, wenn die Spermien für alle Eizellen reichen wird er dies so fortführen bis entweder die Eizellen oder die Spermien aufgebraucht sind, je nachdem wieviele Tese Proben halt zur Verfügung stehen. Wenn nicht genügend mehr für einen neuen Versuch, kann man leider ja auch keine mehr von dem Mann bekommen (Tese kann man glaub ich nur 2 mal machen soweit ich weiß) und sich dann vor einer erneuten Stimulation schon Gedanken über entweder HI oder HIVF oder HICSI machen, denn die ganze Spritzerei für nüscht, das ist mehr als hart für die Frau, ist ja immerhin auch mit Punktion und allem verbunden :?:

zu dem Verfahren kann ich nur sagen :prima: wir waren genau dort wo es entwickelt wurde in Bonn und direkt nach dem TF sagte man mir sogar zu 60% schwanger :o also müssen die beiden gewesenen Eizellen die ich bekam schön orange geleuchtet haben :) eine davon wird bald 1 Jahr alt :P


Viel Erfolg, roundy

Verfasst: 25 Nov 2009 18:35
von Ernst88
Hello roundabout,

vielen Dank für Deine Antwort ! So wie Du es beschrieben hast, wird es ja wohl üblicherweise durchgeführt. Die Frage ist aber, ob man z.B. auf eine ICSI ganz verzichtet, wenn von den EZ keine guten Kandidaten vorhanden sind, da man nun nicht einfach so die Tese-Spermien für schlechte Eizellen verbrauchen möchte.
Und ja, die Anzahl der Tesen ist sicherlich begrenzt, daher ja meine Frage.

Ich finde die Geburtsraten des Artikels jedenfalls ermutigend, wie war denn die Betreuung in Bonn ? Hattet ihr eine ICSI ?

Verfasst: 26 Nov 2009 22:15
von rebella67
Im Wunschkinder-Blog wurde auch schon über dieses Mikroskop diskutiert: http://www.wunschkinder.net/aktuell/wis ... oskop-149/

Ernst, deine Überlegungen gehen leider nicht auf, weil das Spermium schon in die Eizelle eingebracht sein muss, um den Ring erkennen zu können. Und wenn das dann schlecht aussieht, kann man es ja nicht wieder heraus ziehen. Leider ...

Verfasst: 26 Nov 2009 23:02
von Ernst88
Hallo Rebella,

man liest, daß die Eizellen sowohl vor als auch nach ICSI mit dem Mikroskop angeguckt werden können...in dem Artikel deines Links steht folglich auch:

“Eine Eizelle mit guter Hülle bildet später auch gute Embryonen”, erläuterte der Bonner Biologe Markus Montag. Das Leuchten sei damit ein zusätzlicher Hinweis darauf, welche Eizellen künstlich befruchtet werden sollten."

Vielleicht sollte man diese Frage mal direkt an die Bonner Forscher richten !

Das Problem ist, gute Eizellen nach den "Bonner" Kriterien sind rar, nur 20% gehören dazu. Im Extremfall macht meine Frau also einen Zyklus und es ist keine gute Eizelle dabei. Quälerei, werden manche denken. HI ist für uns aber völlig indiskutabel, daher diese Überlegungen.

Verfasst: 27 Nov 2009 23:00
von rebella67
Ja, das ist eine gute Idee, diese Frage direkt an die Bonner Forscher zu stellen. Der Markus Montag antwortet dir bestimmt. Der kennst sich ja bestens aus und hat auch eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Polkörperdiagnostik, stellt sich also immerzu die Frage: Wie finde ich die beste Eizelle?

Verfasst: 27 Nov 2009 23:12
von hasebärin
Hallo Ernst,

ich kam bisher zweimal in den Genuß einer icsi mit Begutachtung durch das Bonner Polisarisationsmikroskop: Beim ersten Mal waren keine sehr guten EZ dabei und ich wurde nicht schwanger, beim zweiten Mal hatte ich zwei und ich bekam endlich (nach insgesamt 12 Versuchen) eine Tochter.....und so weh es auch noch tut, mit den weniger guten EZ aus der zweiten Icsi wurde ich wieder schwanger, hatte aber eine FG :x , was aber jetzt nicht gegen das Mikroskop spricht :?:
sondern die Theorie wahrscheinlich noch bestätigt..... :-?

Falls du die emailAdresse von Doc Montag nicht findest, ich hab sie *g* , pn genügt!!!

Verfasst: 29 Nov 2009 12:54
von Ernst88
Hallo rebella, hallo hasebär,

ich habe mir bereits die Adresse von Herrn Montag herausgesucht und werde mal anfragen. Die Methode scheint jedenfalls vielversprechend zu sein, auch wenn man, wie immer, nicht sofort in Euphorie verfallen sollte. Aber immerhin ziehen bei dieser Methode auch andere Kliniken nach...

http://www.uni-jena.de/PM090709_polaris ... inder.html

Verfasst: 29 Nov 2009 19:35
von Hasenfrau
:hallo: - weiß nicht, woher ihr kommt, aber in Grevenbroich wird diese Methode auf Wunsch auch angewendet. :)

Verfasst: 29 Nov 2009 20:40
von kia
Ernst88 hat geschrieben: man liest, daß die Eizellen sowohl vor als auch nach ICSI mit dem Mikroskop angeguckt werden können...
N´Abend!

Also in Bonn werden die Eizellen vor der Befruchtung durch das Polarisationsmikroskop begutachtet. Das weiß ich aus eigener Erfahrung.
Aber fragt mal lieber Dr. M. - der gibt sicherlich bereitwillig Fachauskunft.